Gestern wurde ich mal wieder zu einer Aufklärung hinzugezogen. Von Entscheidung will ich wegen der ab soluten Eindeutigkeit gar nicht sprechen:
"Schiri, der ..... legt auf
und sagt - nach Skataufnahme - Grand Ouvert an" - Entscheidung und Sachlage klar, ich meine mal, auch für 90 % aller Spieler in Clubs, in denen gelegentlich mal Grundzüge der Regelkenntnis eingestreut werden.
In Zusammenhang mit der derzeitigen - dank der Beiträge von Eric und Skymaster endlich angeregten Grundsatzdiskussion zum möglichen Einsatz des
4.5.2. habe ich mir heute einige Varianten überlegt, die die Sache (Entscheidung?) interessant machen würden.
Bitte nicht alle Varianten der Reihenfolge abarbeiten, sondern auf die Frage einzugehen, wie sich wohl hier ein Schiri verhalten sollte (und nicht, wie er bei einer Schiriprüfung ankreuzen sollte).
Wir ändern zunächst eine Karte und tauschen
gegen
.
1. Genügt es nun für die Schiritätigkeit, wenn er die gleiche Regelauskunft gibt wie vorher, also "Eine Handansage (Ouvertansage) nach .................." oder muss er darauf hinweisen, dass es sich im dargelegten Fall um eine Abkürzung handelt, ggf. auch auf die Folgen noch hinweisen?
2. Spielt es eine Rolle, ob die Spieler lediglich eine Auskunft wollen oder einer der GS bereits erkennbar, evtl. durch Vorzeigen, auf den Kreuzstich abzielt? Geben dann die 3 vorgezeigten Kreuzkarten nicht wiederum die Möglichkeit, korrekt auch im Sinne der geltenden Regelauslegung wiederum auf Spielverrat und gelungene Abkürzung zu erkennen?
3. Spielt es eine Rolle, wenn man am Clubabend den Regelkenntnisstand eines Spielers ziemlich exakt einschätzen kann?
4. Ist der genaue Wortlaut zu berücksichtigen, also etwa "Wenn ich nicht schon aufgenommen hätte, würde ich nun einen Grand ouvert spielen?" Oder wenn er statt "spielen" das Wort "riskieren" wählt?
Usw. es lassen sich mehr Varianten denken.
Klar ist wohl, dass bei einer Denkweise, die den gesunden Menschenverstand
und den 4.5.2. ncht gänzlich ausklammert, der AS nicht mit einem Verlustspiel bestraft werden sollte.
Mein Fazit: Wenn die Regelauslegungsmöglichkeiten für einen Schiri eine Entscheidung pro Grand gewonnen (bliebe noch die Frage nach der Gewinnstufe) als korrekt hergeben, ist das ok. Wäre aber eine solche Entscheidung eine Fehlentscheidung, dann .............
Es gibt kein besseres Mittel, das Gute in den Menschen zu wecken, als sie zu behandeln, als wären sie schon gut. (Gustav Radbruch)