von John » 27. Dez 2015 18:17
Wie du richtig bemerkst, in dem Ort durfte man das halt nicht, im anderen schon. Eine Vereinheitlichung der Regeln ist zwar angestrebt, es gibt wohl auch ein entsprechendes Regelwerk, aber überall wird es anders gespielt. Bleibt halt nur die Frage, wo letztlich am meisten Teilnehmer sind. Bei den allerrestriktivsten oder bei denen, die mir Vernunft und Augenmaß - dabei den Sinn des Spiels im Auge behaltend - Turniere aufziehen? Mit Dickschädeln hat das wenig zu tun. Ich bin der Meinung, dass das Regelwerk des Skatspiels eine sehr gesunde, durchdachte Mischung zwischen den Extremen darstellt, die man bei Schafkopfturnieren antrifft. Problematisch wird es nur, wenn man es (das Regelwerk) falsch interpretiert, nämlich in eine Richtung, die alles unter Strafe stellt, was z. B. gegen den 4.2.9. verstoßen könnte. Oder andersrum - vielleicht mit Hilfe des 4.5.2. - alles erlaubt und entschuldigt.
Noch ein Wort zum Wald, in dem angeblich Schiedsrichter stehen. Sicher, es gibt Fehlentscheidungen. Doch in vielen Beispielen, die hier zur Diskussion stehen, ist und bleibt es eigentlich Interpretation, die ein Schiedsrichter trifft und treffen muss. Und wenn die höheren Instanzen die Sache anders sehen, so hat - jedenfalls mMn der Schiri deswegen noch lange keine Fehlentscheidung getroffen. Gerade zum 4.2 9. beispielsweise gibt es keine Fehlentscheidungen. Auch wenn Tischentscheidungen korrigiert werden. Das nicht so zu sehen und eine Erwartungshaltung beim Spieler zu erzeugen, dass es nur eine absolut richtige Entscheidung geben kann, die der geniale Schiri einfach kennt und der ungeeignete nicht, diese Haltung stellt den Schiri in den Wald.
Es gibt kein besseres Mittel, das Gute in den Menschen zu wecken, als sie zu behandeln, als wären sie schon gut. (Gustav Radbruch)