Ja, das Anspiel, insbesondere im 1. Stich entzweit erfahrungsgemäß die Skatwelt.
Ich persönlich halte absolut NICHTS davon, das Ausspiel auf den AS oder den Partner generell und einzig und alleine von der Länge der Farbe abhängig zu machen.
Ich hasse einerseits die "notorirschen" Blankaufspieler auf den Partner. ( notorisch weil STETS ohne Berücksichtigung z.B. von Anzahl und Höhe der eigenen Trümpfe und der restlichen 9 Handkarten, der Reizung usw. ).
Ebenso habe ich und vermutlich andere auch schon oft genug erlebt, dass ein Partner mit vielen Trumpf und vielen vollen mit dem stolzen und "mechanischen" Anspiel seiner langen Farbe einen Partner "zwingt" sein einziges oder eines seiner wnigen Vollen auf den Stich geben zu müssen, die aber aufgrund des "Trumpfschiefstandes" locker bei der Gegenpartei gelandet wäre.....
Was man immer berücksichtigen sollte : Kraft Logik wird der Angespielte in der angespielten Farbe immer "geschwächt" , HH wird in dieser Farbe gestärkt, durch die Wahlmöglichkeit, nach dem angespielten legen zu dürfen.
Dieser Grundsatz gilt unabhängig von der Länge der angespielten Farbe.
Beispiele :
Ausspieler :
Wenn nun der AS in MH "stark" in der Farbe ist mit z.B.
nützt ihm das alles nichts, die Zehn meines Partner ist früher oder später daheim. Geht sie gleich heim, hat der Partner, falls ihm nichts besseres einfällt auch immerhin ein "ungefährliches" Rückspiel.
Anderes Beispiel :
Aussipeler :
Partner :
AS :
Hier sofort erkennbar : Wenn der AS "kommen" muss, macht die Gegenpartei ( mutig muss sie sein ) gegen ihn zwei Stiche, obwohl der AS durchweg die höhere Karten hat. Muss die GP dagegen immer "antreten", macht bei richtigem Alleinspiel die Gegenpartei keinen Stich, also zwei weniger.
Wenn ich also nun meine blanke sieben aufspiele, und meine ( nichtbeachtete ) Trumfpsituation ( höhere als der Partner ) das "Reinkommen" des Parners für einen "31er" wenn der AS schneidet
( Trumpf )
unmöglich macht, hat das Blankaufspiel in dem Fall meist einen Stich verschenkt. ( GP kann zwei machen, macht dann maximal 1 ).
Aufgrund der Gesetzmäßigkeit der Schwächung des Angespielten, was ich meinem Partner ja vom grundsätzlichen Gedanken des Spielgewinns eigentlich nicht zumuten will, habe ich mittlerweile ( ganz früher habe ich auch "notorisch" blank gespielt ), meinen "Lehrsatz" angepasst :
Dem Freunde "stark"(e Farbe), dem Feinde "schwach"(e Farbe ) , um aus diesem Grundsatz zu profitieren.
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen
Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
Gotthold Ephraim Lessing