von marvin » 11. Jun 2016 21:35
Ich habe eben nochmals die Entscheidungssammlung gewälzt - leider gibt die nicht viel her, wann 5.4.3 anzuwenden wäre. Sondern nur zwei Fälle, wann trotz 5.4.3 die Gewinnstufe anerkannt wird. Immerhin steht im letzten Absatz zu Fall 2 sinngemäß: Wenn die GS über drei Buben verfügen, dann kann der AS diese niemals Schwarz spielen und daher kann er keine Gewinnstufe Schwarz zuerkannt bekommen.
Daraus schlussfolgere ich dann: Es kommt eben schon darauf an, was konkret liegt. Man kann nicht, wie kantholz, davon ausgehen, dass Buben liegen könnten und dann das Spiel des AS gewinnbar wird. Denn dann könnte man ja auch bei einem "ohne 4" gereizten Handspiel, bei dem ein schwarzer Bube liegt, davon ausgehen, dass der gar nicht liegt - und schon wird die höhere Gewinnstufe nicht mehr benötigt...
Nun haben hier die GS drei Buben - aber eben auch 22 Handkarten. Das heißt, von denen gehören zwei noch dem AS. Welche das korrekterweise sind, weiß keiner. Wenn aber keine Indizien vorliegen, dass die Karten gründlich durcheinander geraten sind, würde ich davon ausgehen, dass HH den Skat mit aufgenommen hat und es kommen nur noch 12 Karten dafür in Frage, dem AS zugerechnet zu werden. Normalerweise (vor Beendigung des Reizens) würde man ziehen. Da hier aber der Fehler erst später bemerkt wurde, bin ich bereit, die für den AS günstigsten 2 der 12 Handkarten von HH auszusuchen.
Also, ich korrigiere meine weiter oben gepostete Entscheidung: Wenn MH zweifelsfrei drei Buben hatte, dann hat der AS verloren - weil eben kein Bube im Skat liegen konnte und Schwarz mit nur einem Buben selbst bei optimaler Kartenverteilung nicht geht. In allen anderen Fällen hat der AS mit 1 Hand Schwarz gewonnen.