MonsieurL hat geschrieben:Wie gewinnt man denn nun?
HelAu hat geschrieben:Na Du natürlich
Öhmm, da hat wohl jemand eher das gelesen, was er lesen wollte, als das, was geschrieben stand, gell Helmut?
Aber Deine Analyse stimmt natürlich.
Zwar stand die Karte geringfügig anders als Du vermutet hast (MH hatte zu den vier Vollen in Herz und Kreuz noch eine Kreuz Lusche), aber das spielt für die notwendige Spielfortsetzung keine Rolle. Wir kennen drei der vier verbleibenden Karten von MH. Die beiden Pik, auf die wir gabeln können und die Kreuz 10 (schließlich hat VH auf Kreuz Ass in Stich zwei nur den K gegeben, hätte er die 10 gehabt, hätte er sie gelegt).
Um das Spiel gewinnen zu können,
muss die einzig unbekannte Karte von MH eliminiert werden. Deshalb muss nach dem Einstich von Herz Ass
der Kreuz Bube abgespielt werden. Hätte ich gleich Kreuz gespielt, hätte MH anschließend noch die Kreuz Lusche zum Nachspielen gehabt und die Gabel hätte nicht funktioniert.
Natürlich hat MH mir durch das Herz Ass überhaupt erst die Tür zum Spielgewinn geöffnet. Hätte er erst Kreuz 10 gebracht, wäre der Grand unrettbar verloren gewesen. Das war ein schwerer Fehler, aber in solchen Drucksituationen - schließlich hatten alle vier Mannschaften noch eine Chance auf den Titel - kommen solche Fehler eben vor. Ansonsten hat der Spieler (bei Spielfehlern veröffentliche ich nicht die Namen der betroffenen Spieler, ich hoffe, Du verstehst das, Andre) sehr gut gespielt.
Ich war sehr glücklich, dass es mir gelungen war, die Chance, die MH mir gegeben hatte, zu nutzen. Denn die Folgen waren - wie so oft in solchen Fällen - gravierend. Walter von Stegen, der das Spiel ausgeteilt hatte, hatte bis zu dem Moment die Liste klar dominiert. Und Walter's Mannschaft war unser schärfster Verfolger. Danach kippte die Liste komplett. Ich bekam in kurzer Folge zwei Gewinnspiele und Walter's Karte schlief ein. Er musste hilflos mit ansehen, wie ich immer näher kam und ihn am Ende sogar knapp überholte (mit knapp über 800 Punkten gelang mir der Tischsieg, noch nie habe ich mich so über eine 800er Liste gefreut
).
Somit war aus einer Liste, die bei einem Spielverlust vermutlich überdeutlich an die Skatfreunde West gegangen wäre, sogar ein kleines Plus für uns geworden. Zum Schluss hatten wir knapp 200 Punkte Vorsprung vor den Skatfreunden und machten die 6 Punkte, womit eine Vorentscheidung um die Meisterschaft gefallen war. Denn nun waren wir nicht punktgleich, sondern hatten 4 Punkte Vorsprung. Man kann sich sicher vorstellen, wie verärgert Walter darüber gewesen sein wird. Aber er hat es sich kaum anmerken lassen. Eine kurze Diskussion über das Spiel und damit war das Thema für ihn abgehakt. Ein großer Sportsmann, meinen tief empfundenen Respekt. Ich weiß nicht, ob ich das im umgekehrten Fall auch so fertig gebracht hätte.