Ein Problem bei ohne 11s Vortrag ist, dass hier von seltsamen Annahmen ausgegangen wird. Einerseits sagt man, das Spiel steht im Anfängerbereich. Den Anfänger solle man nicht überfordern. Andererseits wird von 100% auf den Punkt gespieltem GS ausgegangen.
Das sind schlicht blödsinnige Varianten. Da muss ein GS mit
erkennen, dass vermutlich Herz-K gedrückt ist und dass es nur mit Abstich von Herz-As geht. Und das in Stich 2.
Wie gewinnt man so einen Grand? Zwei Dinge sind dafür wichtig:
1. Mitzählen (vor allem die eigenen Augen)
2. Wissen darüber, ob GS gerne "Schnibbeln", oft die lange Farbe aufmachen oder lieber blankspielen oder ob sie "beim Grand immer Asse" spielen.
Daraus entwickelt man dass eine Idee wie man so ein Spiel gewinnen kann. Zum Beispiel:
HH:
Gegen "Beim Grand spielt man Asse"-Spieler kann man leicht
legen. Denn man weiß nun: entweder spielt VH das Pik-As, dann ist die 10 hoch. Oder man weiß, dass Pik-As beim Spieler rechts sitzt. Dann muss man so spielen dass irgendwann der Spieler rechts ins Spiel kommt und Pik-As vorspielt.
Anderes Beispiel: Grandspieler in VH; Karten nach Findung sind mal egal (2 beliebige Schrottkarten). Gereizt hat der Spieler in MH ("ehrlicher" Reizer) aber bis genau 44. Nun hat man die Informationen:
- Buben sind ziemlich sicher verteilt
- Pik steht sehr lang bei MH
Nun kann man seine höchsten nicht-stehenden Karten (Könige, oder König-Dame oder notfalls König-Lusche) bequem den Buben ziehen und muss dann mit Pik-Lusche (die nicht gedrückt werden darf!) vom Spiel gehen. Nun sitzt man in HH, bekommt ewig lang Pik vorgesetzt und kann seine verschiedenen Luschen nach und nach entsorgen oder alternativ einstechen wenn viele Augen da liegen.
Natürlich kann jeder Plan auch schief gehen. Das heißt aber a) nicht, dass man dann sofort verloren hat und b) genügt es ja völlig, den Grand 8 von 10 mal zu gewinnen (wenn man nicht gerade wie kantholz mit 20c für den Sieg und 150€ für den Verlust spielt).