Welches Anspiel?

Zusammenhänge bei Farbspielen

Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Eric » 23. Dez 2014 23:01

spock2009 hat geschrieben:Also gerade wenn ich niedrige Trümpfe habe, nehme ich blanke Asse gerne raus, um nicht eingespielt zu werden
(AS in HH versteht sich (und nicht Grand)). Ist das falsch?
Ist aber auch gemein, wenn sich Gegenspieler weigern das wahrscheinlichste Blatt zu haben.


Wobei bei dem Blatt das nicht eingespielt werden Argument kaum zieht. Bei drei recht hohen Trümpfen ist es nur eine Frage der Zeit, bis man den links sitzenden Partner nicht mehr im Stich lassen kann.

Aber gerade wegen dieser starken Trumpfkonstellation kommt für mich weder ein kleines Pik noch ein Ass-Unterzug in Herz in Frage. Eines der Asse muss auf den Tisch denke ich. Und natürlich kann es Verteilungen geben, bei denen 1. Herz-Ass gewinnt und 1. Karo-Ass verliert sowie vice versa , aber ich denke niemand kann plausibel erklären, wie man in diesen Fällen dann zweifelsrei das richtige Ass erkennen kann bzw sogar muss !
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Miri23 » 23. Dez 2014 23:35

So seh ich's auch!

Darauf eine Runde Weihnachtsglühwein für alle!!!

:gw2: :gw2: :gw2:
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon zaccone » 24. Dez 2014 11:34

Eric hat geschrieben:aber ich denke niemand kann plausibel erklären, wie man in diesen Fällen dann zweifelsrei das richtige Ass erkennen kann bzw sogar muss !


Oh doch, es gibt eine ganze Menge Spezialisten, die dir genau erklären, warum das Karo Ass falsch und das Herz Ass richtig ist oder umgekehrt.
--> Hinterher :-)
Zuletzt geändert von zaccone am 27. Dez 2014 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Eric » 26. Dez 2014 14:53

Weiterführende , leicht skatfremde Lektüre zu dem Thema :

http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckschaufehler


Aber, "das" ist menschlich, befällt also auch Skatspieler.......

:tannenbaum: :tannenbaum:

:santa:
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon spock2009 » 26. Dez 2014 19:02

Ich glaube den Rückschaufehler kann man mit gesunder Selbstkritik leichter in den Griff bekommen als das sogenannte Wunschdenken.
Damit kann man sich Spielzüge auch schön reden, bevor ein Resultat fest steht.
Wenn es das Schicksal böse mit einem meint beschert es einem mit dem schöngeredeten Spielzug auch noch einige Erfolge,
bevor einen das Gesetz der großen Zahl dahinrafft. Hat mich aber Wunschdenken zu dem Spielzug geführt, werde ich
auch dann noch dazu neigen Misserfolge unter zu bewerten.
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon mr.kite » 26. Dez 2014 21:26

Wir diskutieren hier ja nur Blätter, die eben genau keine eindeutigen Lösungen haben. Es kann immer mal so mal anders sein. Trotzdem kann man doch hier nicht mit der Einstellung herangehen dass es sowieso egal ist welche Karte man spielt, weil alle zum Erfolg führen können. Es geht doch darum hier die Lösung zu finden, die am öftesten den Unterschied macht, der zum Sieg reicht. Und hierbei ist doch augenfällig, dass Karo-As im ersten Stich fast ausschließlich bei einem Trumpfstand von 3:3 bei gleichzeitig besetzter Herz-10 beim AS einen entscheidenden Vorteil bringt. Dagegen gibt es zig Möglichkeiten, in denen das Karo-As dem AS den Siegweg glasklar vor Augen führt. Und eben gerade bei der Karo-10 zu dritt wird der AS oft die 10 vorziehen oder zumindest den König um einen Tempovorteil vermeintlich zu bewahren.

Man mag nun einwenden, dass sowohl Herz-As als auch unter Herz-As wie auch Pik-Lusche jeweils das Gegenspiel zerstören können, aber wenn man mit Karo-As im Spiel bleibt (was ja bei gewinnbaren Spielen öfter der Fall ist als nicht) hat man das Problem ja dennoch. Nun hat man ohne genaue Vorstellung vom AS-Blatt zum zweiten Mal die Chance, alles kaputtzumachen, wenns beim ersten Mal noch nicht geklappt hat.

Das soll nun kein Plädoyer für oder gegen blanke Asse im Anspiel sein, aber in diesem Fall halte ich es unabhängig vom Ausgang für einen Fehler.

P.S.: Frohes (Rest)weihnachten!
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon grüne Sau » 27. Dez 2014 00:33

wenn wir hier schon bei blanken Schweinen sind: wie sieht es eigentlich gegen den Alleinspieler in Mittelhand aus? Zerstört man da mehr oder weniger als gegen Hinterhand?
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Miri23 » 27. Dez 2014 09:16

Eric,

das Ding mit dem Rückschaufehler ist ja total cool, das hebe ich mir auf!! Passt in diversen Lebenslagen!!

Ich habe heute ein kleines nachweihnachtliches Turnier, mal sehen, ob sich was zum Thema ergibt (also blanke Ass, eventuell auch Rückschaufehler :juggle: )...

und @mr.kite, ich sagte nur, dass in DEM Fall wohl egal war, was man anspielt, nicht dass es prinzipiell egal ist oder meintest du jemand anderen?
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Skatfuchs » 27. Dez 2014 15:07

Hallo Miri,

hast du noch die genaue Kartenverteilung, um den Spielverlauf nachvollziehen zu können?
Prinzipiell stimme ich den Ausführungen von Mr. Kite zum Anspiel zu.
Ein Gut Blatt

Skatfuchs

Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon ThomAss » 27. Dez 2014 15:41

Mr.Kite, ich schätze dich und deine fundierten Meinungen hier im Forum sehr, und das auch nicht nur im Regelbereich sondern auch bei vielen Skataufgaben, die hier so gestellt werden, da gehörst du hier wie man so schön sagt, auf jeden Fall zu den oberen 10000 hier im Forum, ich arbeite noch daran da hinzukommen. :lach: :lach: :lach: Zu deinem letzten Post muss ich aber ein ganz klares Veto einlegen. Du schreibst ja im Grunde selber, dass Wir diskutieren hier ja nur Blätter, die eben genau keine eindeutigen Lösungen haben. und sprichst dann am Ende davon eine gewisse Karte als Aufspielfehler erkannt zu haben. Das ist doch so auch nicht richtig.

Grundsätzlich stimme ich aber auch einigen Dingen in deinem Beitrag zu, vor allem zu dem Punkt, dass es mitunter nicht egal ist, was man hier aufspielt, auch bzw. gerade wenn es gleichwertige Optionen gibt, ist eine Diskussion darüber sinnvoll, weil in Diskussionen geht es ja darum, die Karte zu finden, die am häufigsten den Unterschied macht. Deine Betrachtung war ja im Großen und Ganzen für ein 5 Trumpfspiel mit Karo 10 zu dritt, da würde ich sogar auch zustimmen, dass Karo Ass eher ein unglückliches Anspiel ist, aber man kann es hier einfach im ersten nicht wissen. Der AS kann auch 6 Trümpfe + Pik Ass und Karo z.B. König Dame Lusche führen.

Ich glaube sobald man eine Spielidee entwickelt hat, kann es gar kein falsches Aufspiel geben, man hat sich halt was dabei gedacht und verfolgt ein Gewinnplan, für mich quasi die Legitimation einer Aufspielkarte. Deswegen spielt hier auch keiner Trumpf auf, weil man keinen konkreten Spielplan / Gewinnplan entwickeln kann. Man muss eben eine Entscheidung treffen, ich glaube nach wie vor das Karo Ass im ersten am häufigsten den Unterschied macht. Das Karo Ass im ersten ermöglicht ggf. erst eine Trumpfschwächung des AS, Trumpfspaltung für die GP, Herz Ass Schmierung auf Karo, Abpflücken einer blanken des AS. Als Gegenargument finde ich da fast nur den 5 Trümpfer mit bestellter Karo Zehn, gegen einen 6 Trümpfer mit 3fach bestellter Karo Zehn wird doch eh kaum was gehen. Wer hier z.B. frühzeitig Pik anspielen möchte, der schließt eben auch gleichzeitig aus, dass der hintensitzende AS Pik Ass und König führt, mit "meinem" Karo Ass schließe ich eben auch die Verlustverteilungen fürs Gegenspiel aus. Was ich damit sagen möchte, man muss einfach auch gewisse Annahmen treffen, um gewinnen zu können.

Nun gut, wir suchen aber immer noch die Karte, die häufigsten den Sieg bringt. Ich denke z.B., dass nicht beide meiner Asse laufen, am wahrscheinlichsten aber Karo, folglich läuft das andere (hier Herz) Ass nicht und spiele deswegen unter dem Herz Ass an, um meinen Partner dranzubringen, so dass nötigenfalls eine Schmierung / Trumpfspaltung auf Karo möglich ist oder dass der AS direkt stechen muss und Trumpf schwach wird. Ein Pikaufspiel riskiert dagegen die mögliche 10 meines Partners und der AS kriegt bei seinem windigen 5 Trümpfer einen doppelten Einschub. Bei einem Spiel des AS, wo es drauf ankommt, dass Karo günstig verteilt steht, spielt der AS auch niemals die 10, selbst hinter dem König müsste man noch ein Fragezeichen setzen, weil er ggf. schon auf das blanke Ass spielen muss. Den Karo König würde er ja nur spielen um seine 10 zu schützen und gleichzeitg das Ass zu ziehen, was ja auch immer gelingen würde. Klar kann man jetzt sagen, genau die Entscheidung will ich ja dem AS überlassen, aber es bringt ja nichts, wenn es am Ende nicht reicht, weil es eben so steht, das weiß ich ja schon.

Für mich gibt es entscheidend mehr Situationen, in denen das Karo Ass für die Gegenpartei nicht nur im ersten auch im weiteren Spielverlauf einen Vorteil bringen kann.
Das soll nicht heißen, weil es meine Meinung ist, dass sie richtig ist, aber ich halte das Karo Ass aus den genannten Gründen auch objektiv für am stärksten. Ich würde auch jede andere Karte mit einem plausiblen Gewinnplan unterstützen, vielleicht zeigt jemand nochmal die Vorteile der anderen Aufspielkarten auf, vielleicht überzeugt mich ja am Ende doch noch eine andere Karte mehr als das Standard Karo Ass. Interessant wäre das ganze auch noch für die 2. Karte, wenn die erste Idee Erfolg hatte und man noch am Spiel ist.
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Miri23 » 27. Dez 2014 22:01

Mein Blatt hatte ich ja schon eingestellt.
Soweit ich das richtig in Erinnerung habe, hatte der AS so in etwa
pibu kras kr10 krda kr09 kr08 pias ka10 kako ka09 gedrückt he10 he07

Ganz sicher bin ich mir nicht, aber so in etwa muss es schon gewesen sein. AS hatte nichts zum Abwerfen auf
2. he09 heda
und nachdem mein MS in Trumpf drankam, hatte er einen Buben.
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Eric » 27. Dez 2014 23:46

hmmm, Miri, nachdem Du von deinem nachweihnachtlichen Turnier nicht

:zunge: ich hab trotz meiner Spielweise gewonnen

berichtet hast, gibt es nur zwei Möglichkeiten :

1. Es ist nicht deine Art

2. Es ist besch... gelaufen.


Nr. 1 ehrt dich, und Nr. 2 täte mir sehr leid.


In Anbetracht der Witterung im Süden Deutschlands wäre übrigens ein Schneeschaufel-smiley echt cool.
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Miri23 » 28. Dez 2014 08:22

Hi Eric,
das Turnier gestern trug zum Thema nix bei, deswegen habe ich davon nichts geschrieben.
Wenn ich es gewonnen hätte, hätte ich natürlich eine Runde angegeben 8) , aber nach 1100 in der ersten wollte ich ein bisschen angreifen - mit dem Resultat, dass ich in Serie 2 mit dem letzten Spiel aus dem Keller gekommen bin :lol:

Abgesehen davon bin ich absolut kein prinzipieller Verfechter der blanken Ass wie auch von den meisten anderen "Prinzipsachen" nicht!

Schneeschaufel-Smiley wäre in der Tat angebracht hier...nehmen wir als Ersatz mal diesen... :snowman:
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon HelAu » 28. Dez 2014 15:00

Miri23 hat geschrieben:Schneeschaufel-Smiley wäre in der Tat angebracht hier...nehmen wir als Ersatz mal diesen... :snowman:

Mit ein bischen GoodWill laesst sich sowas doch leicht finden ;)
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Miri23 » 28. Dez 2014 15:12

:ill:
Ich find bloß den - ixh doof?
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - unter Null gibt's gar nix - was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben?!?
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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon HelAu » 28. Dez 2014 15:33

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Re: Welches Anspiel?

Beitragvon Eric » 28. Dez 2014 17:55

och herrje, ich und guter Wille ..... wie komme ich denn dazu

der! ist aber auch gut

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Wer möchte ne Runde mit mir spielen bei der Bewaffnung ? :evil:
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