1. Spielt man in der Mannschaft nur sichere / zugeschweißte Spiele?
Natürlich nicht. Nur die Siegchance ist durchschnittlich höher als in Einzelwettbewerben.
2. Wie definiert / beurteilt ihr Risiko im Mannschaftsspiel?
3. Wieviele Spiele darf man denn verlieren?
4. Welche Spiele darf man verlieren / welche nicht?
5. Darf man einen Grand ohne / mit Vieren in der Mannschaft verlieren, um möglicherweise höhere Ziele sowohl ohne / also auch mit taktischen Zwängen zu erreichen?
Die Antwort zu 2-4 steht in 5. Es sind viel zu viele Faktoren, um endgültig richtige Spielweisen zu definieren. Und genau das macht ja den Reiz des Skatspiels aus. Natürlich darf man einen Grand mit/ohne Vieren im Team verlieren, wenn ich den als gewonnen brauche, um einen Punkt zu bekommen in der Serie. Und wenn es in Spiel 36 heisst "Aufmachen!" und ein Spieler kommt am Ende mit 5-0 an (so stand er schon bei 36), kann ich nur sagen: "Thema verfehlt."
6. Setzt ihr Euch Erwartungswerte bei den Spielen, die ihr so reizt und spielt?
Die wachsen mit den Jahren und den gesammelten Erfahrungen, werden aber nicht fixiert. Ein Schuss Bauchgefühl bleibt immer.
7. Warum entscheidet man sich meistens zur sicheren Seite?
Tut man das? Das ist sehr vom Spielertyp, Wettbewerb und Stand des Wettbewerbes abhängig.
8. Warum entscheidet man sich bei etwa gleichwertigen Gewinnerwartungen meistens für das Spiel, was im Verlustfall das billigere Spiel ist?
Das kenne ich genau andersrum. Bei identischen Chancen immer das teurere.
9. Was kann man der Mannschaft zumuten, was nicht?
10. Spielt ihr nach Möglichkeit mit Auswechselspieler und was ist der Sinn dieses Spielers? Wie beurteilt ihr diese Möglichkeit für die Nichteinwechselspieler?
Gedanken dazu habe ich gerade in einem anderen Thread verfasst. Ich bin kein großer Freund des Auswechselns.
11. Mehr Spaß / Spielfreude / Risikobereits erlaubt oder immer eiserne Disziplin?
Spaß und Spielfreude sollte immer da sein, sonst sollte ich mir ein anderes Hobby suchen. Spaß und Spielfreude sind aber nicht gleichzusetzen mit offensiver Spielweise. Auch eine mannschaftsdienliche 7-0 Liste, mit der ich nicht weit vom Tischsieger weg bin, kann Freude vermitteln - mir zumindest.
12. Darf man in Abhänigkeit der "Klasse des Spielers" in euren Mannschaft mehr oder wie beurteilt ihr die Fähigkeiten und Stärken der einzelnen verschiedenen Spielertypen / Mannschatfstypen?
Hat nicht mit der "Klasse des Spielers", sondern mit seinem Naturell und Spieltyp zu tun. Spieler, die jahrzehntelang offensiv gespielt haben, kannst du nicht in ein Mannschaftskorsett zwingen. Die können und werden ihren Spielstil oft nicht an Einzel- oder Team-Wettbewerb anpassen. Das weiss ich vorher und muss mit denen arbeiten, deren Spielstil ich durch Direktiven beeinflussen kann.
13. Wer will im Einzel ein gewisses Spiel verlieren, wenn das gleiche Spiel in der Mannschaft doch unwürdig ist zu spielen? Wir groß ist der Unterschied zwischen Mannschafts- und Einzelspiel wirklich?
Wie in 12. geschrieben: Bei einigen Spielern gleich Null, weil die EINEN Stil haben und den nicht variieren können. Bei anderen gibt es Unterschiede, aber nur geringe. Ein offensiver Spieler spielt im Einzel und Team offensiv, im Team vielleicht etwas weniger.
14. Kartenlauf nach gewonnenen dicken aber unsicheren Spielen? Reiner Aberglaube oder ja sowas gibt es?
Ohne das statistisch untersucht zu haben, halte ich das für Aberglaube. Den einzigen Aberglauben, den ich mir erlaube, ist: Belohnungsspiel für denjenigen, der im Spiel davor den Bock geschossen hat. Das gibt es - immer wieder. Ich glaube, das ließe sich sogar statistisch belegen.
15. Psychologie vs. Mathematik! Wer gewinnt öfter? Beinflusst euch bei euren Entscheidung einer der beiden Aspekte mehr, gerade bei unsicheren Spielen?
Im letzten Wort fehlt ein 'r'.
Es ist eine Kombination. Am Anfang mehr Psychologie, mit den Jahren und wachsender Erfahrung gewinnt die Stochastik an Gewicht. Aber ich glaube die wenigsten Skatspieler entscheiden bei konkreten Spielen nur nach Wahrscheinlichkeit. Ein bischen Bauch bleibt immer.