Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Corona

Allgemeine Themen, wie Historie, Zukunft des Skatspieles, Unterschiede zu anderen Spielen

Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Corona

Beitragvon Eric » 24. Jan 2021 13:48

Hallo zusammen,

mir fiel keine bessere Rubrik ein, als diese.

Was denkt ihr, wie dieses Jahr im Skatsport allgemein laufen wird?

Ich persönlich sehe im Vergleich zum Vorjahr einen gnerellen Unterschied. Letztes Jahr haben sich im Jahresverlauf alle Turniere erledigt, von denen man im Frühjahr vielleicht noch hoffte, sie durchführen zu können.
Dieses Jahr werden ( vermutlich ) alle Turniere stattfinden, deren Ausführung man heute vielleicht noch skeptisch sieht.
Ich sehe das aus zwei Gründen positiv. Erstens wird mit dem Frühling das Infektionsgeschehen deutlich zurückgehen und was das Impfen angeht, läuft ja die Zeit für uns. ( Lediglich die deutsche MM könnte durch den auch im nächsten Herbst/Winter absehbaren Anstieg der Infektionen evtl. "wackeln" ).

Was aber jetzt schon klar ist, das Skatjahr wird "kurz", da wohl vor März/April nicht im Traum an die Durchführung größerer Veranstaltungen gedacht werden kann.

Was mich in diesem Zusammenhang umtreibt ist die Frage, ob man seitens des DSKV analog zum Lockdown "light" vom November nicht auch eine Saison "light" hätte machen sollen, also z.B. deutsche Meisterschaften ( in allen Bereichen, also Einzel , Tandem , MM JA , aber Liga NEIN.

Ein Verzicht auf die 5 ( ok , der letzte ist schon knapp vor der EM ) Ligaspieltage hätte für die VG´s und Landesverbände im Kalender "Luft" geschaffen für die notwendigen Vorrundenturniere zu den jeweiligen deutschen Meisterschaften.
Wenn der "Saisonbeginn" u.U. erst Mitte April erfolgt, wird der restliche Terminkalender für 2021 verdammt "gedrängt".

Nur so meine Gedanken .....
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon marvin » 24. Jan 2021 20:42

Ich habe auch schon oft darüber nachgedacht. In Hessen sind im letzten Jahr noch die VG-Meisterschaften (Einzel, Mannschaft, Tandem 1. Runde) gespielt worden und danach die Saison abgebrochen. Ich hätte ja gesagt: Auf dem Stand setzen wir 2021 auf - d.h. VG-Meisterschaften finden nicht statt, sondern die Ergebnisse aus 2020 dienen als Quali für die Hessenmeisterschaft. Dann hätte man sich ein paar Termine im März gespart und könnte im April oder vielleicht mit einem Monat Verzug ab Mai das ganz normale Programm spielen. Aber ich vermute, das ist nicht der Stand in allen Ländern / VG, so dass es kein Modell für ganz Deutschland ist.

Eine Absage der Liga fände ich persönlich sehr schade, da ich sehr gerne Liga spiele. Da eher könnte ich auf Tandem, Pokalrunden und ähnliches verzichten.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon mr.kite » 25. Jan 2021 02:16

Ich persönlich sehe dieses Jahr keine Meisterschaften, auch keine Liga. Veranstaltungen mit mehr als 10 Personen sind denke ich dieses Jahr noch nicht verantwortbar. Mal sehen was passiert.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon MonsieurL » 26. Jan 2021 06:51

Die ISPA hat die DM im Mai schon abgesagt, aber jetzt eine im September in Aussicht gestellt. Ob das realistisch ist, wage ich nicht vorherzusagen. Vielleicht ja, wenn man nur teilnehmen darf mit Impfnachweis. So denn die Impfungen bis dahin schon so weit fortgeschritten sind, dass - wer will - sich impfen lassen kann. Daran aber mag ich nicht recht glauben.

Außerdem müsste sich dann auch die momentane politische Maxime ändern, dass diejenigen, die bereit sind, sich zum Schutz von sich selbst und besonders von anderen impfen zu lassen, für Impfmuffel mitverzichten müssen. Denn wir haben ja hierzulande ne Menge Leute, die Corona für ungefährlich oder gar nicht existent halten, aber die Impfung für hochgefährlich. Und auf die müssen wir ja Rücksicht nehmen...
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon Skatfuchs » 26. Jan 2021 12:45

Hallo,

wir haben die Clubmeisterschaft im vergangenen Jahr abgerechnet, obwohl wir ja da wie andere Vereine nur ca. die Häjfte der Serien spielen konnten.
In diesem Jahr rechne ich nicht mit einem realen Clubleben vor dem 2.Halbjahr.
Ich würde mich schon freuen, wenn die EM der ISPA in Magdeburg und der Deutschlandpokal im August wieder stattfinden würden.
Leider ist auch ein Clubmitglied an Corona verstorben, wobei er sich den Infekt im Krankenhaus bei einer anderen OP geholt hat.
Wenn wir wieder spielen können, so werden wir ihm zu Ehren ein offenes Gedächtsnisturnier veranstalten.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon MonsieurL » 26. Jan 2021 21:18

Ich möchte ja niemandem die Hoffnung nehmen, aber ich habe vorhin mit einer Freundin telefoniert, die meinte, die Regierung plane, wenn denn irgendwann mal genügend Impfstoff vorhanden ist, 650.000 Menschen pro Woche zu impfen. Bei einer oberflächlichen Suche im Netz habe ich keine Zahlen dazu gefunden. Aber wenn ihre Information zutrifft, dürft ihr gerne mal rechnen. Jeder Mensch braucht 2 Impfungen und für die sogenannte Herdenimmunität müssen etwa 50 Millionen geimpft sein...
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon Eric » 27. Jan 2021 12:22

Vielen Dank mal für die Rückmeldungen.

Per Saldo scheine ich doch vielleicht etwas zu optimistisch zu sein.

Hab gerade mal auf der DSKV Seite geschaut. Die Turniere des 2. Halbjahres werden vorläufig noch nicht abgesagt.

Auch der DSKV Verbandstag ( bisher ) auch noch nicht. Allerdings wäre der auch schon mit der Verlängerung der aktuellen Situation um "nur" zwei Wochen hinfällig.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon mr.kite » 27. Jan 2021 22:29

Ich möchte ja niemandem die Hoffnung nehmen, aber ich habe vorhin mit einer Freundin telefoniert, die meinte, die Regierung plane, wenn denn irgendwann mal genügend Impfstoff vorhanden ist, 650.000 Menschen pro Woche zu impfen.
Solche Zahlenhabe ich auch gehört. Wie immer ist sowas aber ohne Quellenangabe und damit auch ohne Wert. Ich würde nicht so schwarz sehen. Zwar rechne ich auch nicht damit, dass wir 2021 schon alle geimpft sein werden, aber doch ein so hoher Anteil dass viele Aktivitäten wieder möglich werden. Meisterschaften mit 100 Leuten eher nicht, aber ein Vereinsabend mit 20 Leuten könnte ich mir schon vorstellen im Laufe des Jahres.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon MonsieurL » 28. Jan 2021 02:09

Leider kann ich mit der Quelle nicht dienen. Wie ich schon schrieb, hab ich im Netz zu dem Thema keine Zahlen gefunden. Aber da die Impfungen zumindest vorläufig hauptsächlich in den Impfzentren stattfinden, sind sie schon vorstellbar. Und zumindest bei dem Impfstoff von Biontech/Pfizer, der ja auf -70 Grad C runtergekühlt werden muss, wird das wohl auch so bleiben, da ich mir kaum vorstellen kann, dass eine große Anzahl an Arztpraxen sich derartige Spezialkühlschränke zulegen kann. Ohne mich da auszukennen, vermute ich, dass es davon gar nicht genügend gibt und sie auch nicht so ohne weiteres in kurzer Zeit massenhaft hergestellt werden können. Und das Transportproblem gibt es ja auch noch.

In den Impfzentren aber braucht es ne Menge medizinisch qualifiziertes Personal, um möglichst viele Menschen pro Tag impfen zu können. Woher soll das in so großen Zahlen kommen? Ärzte und vorallem Pflegepersonal wurden auch vor Corona schon überall händeringend gesucht.

Und dann bleibt noch das leidige Problem mit der Organisation eines Impftermins. In den meisten Bundesländern sollen sich die Impfwilligen übers Netz einen Termin selbst buchen. Zunächst die über 80-Jährigen, die ja bekanntlich alle äußerst internetaffin sind. Trotzdem kommen viele, die es probieren (oder probieren lassen), jetzt schon kaum durch. Wenn dann alle übrigen dürfen, vermag ich mir das zu erwartende Chaos kaum vorstellen.

Niedersachsen stellt da eine löbliche Ausnahme dar. Hier wurden die über 80-Jährigen angeschrieben. Die Adressen aber hat sich die Landesregierung nicht von den Meldeämtern geholt, sondern bei der Post gekauft. Mit dem Ergebnis, dass viele der Angeschriebenen längst tot sind und rund 30 % gar keine Post bekamen. Warum nur kommt mir bei solchen Schilderungen immer Heinrich Heine in den Kopf? "Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht."

Aber damit, dass bei wärmeren Temperaturen, die das Virus bekanntlich nicht mag, Vereinsabende wieder möglich werden, rechne ich auch. Ein weiterer Sommer ohne Urlaub, Lokale, Kinos usw. dürfte nur schwer vermittelbar sein. Ich denke, jedem von uns fällt schon lange die Decke auf den Kopf. Und ob bei einem weiteren Jahr Lockdown nicht die Selbstmordrate unter Singles höher wäre als die Zahl der Corona-Toten, wage ich auch nicht zu prognostizieren.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon ThomAss » 28. Jan 2021 05:22

MonsieurL hat geschrieben:Und ob bei einem weiteren Jahr Lockdown nicht die Selbstmordrate unter Singles höher wäre als die Zahl der Corona-Toten, wage ich auch nicht zu prognostizieren.


Ich weiß nicht genau wie du das meinst, aber letztendlich ist es auch egal, denn ich finde das Thema "Kollateralschäden durch Corona und deren Maßnahmen" findet insgesamt zu wenig Beachtung und allgemein sehr interessant, ohne da für mich bisher eine wirkliche genaue Meinung gefunden zu haben.

Wir versuchen durch die Maßnahmen insbesondere die 80+ Generation zu schützen, völlig zurecht, dennoch für die meisten anderen, also normalerweise alle Gesunden ohne Vorerkrankungen, wird Corona "nur" eine Woche krank im Bett bedeuten. Ich will damit das Virus damit keinesfalls verharmlosen oder klein reden, oder gar in die Ecke der Querdenker / Verschwörungstheoretiker geschoben werden, aber dennoch kommt diese Diskussion häufig aus moralischen Gründen zu kurz, denn keiner stellt sich gerne über die Gesundheit ggf. über ein Menschenleben eines anderen für Freiheit, Geld, Luxus und Konsum, Job / Beruf, in Extremfällen die Liebe / Sterbebegleitung oder was sonst durchaus noch für jeden Einzelfall berechtigte Argumente sind bzw wären oder genannt werden, dennoch tun es ja viele.

In Diskussionen erlebe ich es häufig, dass es egal ist, ob jemand, insbesondere 80 oder gar 90+, an oder mit Corona gestorben ist, denn auch die 93 jährige geliebte Oma hätte vielleicht noch 2 länger gelebt, und das obwohl sie "nur" mit Corona gestorben ist. Das geht nicht, wir müssen alle konsequent schützen, sind da die Antworten und das ist sicher auch richtig, Risikogruppen müssen wir gerade momentan deutlich besser schützen als wir es bisher tun. Die Frage, ob sie eine normale Influenza überlebt hätte, ist dabei eigentlich schon fast egal. In wie weit ist die Gesellschaft bereit, diese Krankheit zu akzeptieren und nach praktikablen Lösungen zu suchen und vor allem auch zu akzeptieren, dass das Leben endlich ist? Corona nehmen wir natürlich nicht freiwillig andere Krankheiten wir Krebs dafür aber gerne? Was die Frage aufwirft, ist die Gesundheit für alle Menschen überhaupt das höchste Gut? Oder sagen sich viele, lieber 65 Jahre Überholspur als 80 Jahre langweilig und gesund gelebt? Schwierige Frage. Wie wichtig ist uns jedes einzelne Menschenleben gegenüber unserer Demokratie, Freiheit, ggf. unseren Beruf, falls unsere Firma / Branche pleite geht etc. pp.? Wie wichtig ist uns jedes einzelne Menschenleben gegenüber einem jüngeren Menschen, der seine Existenz verliert, Alkohol- und Drogenprobleme bekommt, im schlimmsten Fall Depressionen, die bis zum Suizid führen? Um dieses Gedankenexperiment weiterzuführen, wie wichtig ist uns jedes einzelne Menschenleben andererseits, gegenüber der Natur und Umwelt, der Ausbeutung in Afrika, gegenüber einer Fußball-WM im Katar, wo zahlreiche Menschen verstorben sind, damit wir in saus und braus vor dem Fernseher sitzen können und es uns gut gehen lassen können? Je nach Betroffenheit wird es hier auch unterschiedliche Antworten geben.

Ich möchte keinesfalls beurteilen oder entscheiden welches Übel da das geringste ist, ich finde da alles schlimm, ich finde aber auch, wir müssen uns einfach auch mal generell hinterfragen und überdenken, auch beim Corona Thema, unterm Strich - Menschen sterben, ob wir es wollen oder nicht und beim Corona Thema sterben die Menschen "eher" zufällig, weil sie sich im falschen Moment am falschen Ort mit einer "Überdosis" infiziert haben, MNS soll vor Überdosen schützen, eine wirklich traurige Geschichte selbstredend, jeder Einzelfall insbesondere mit den daran hängenden persönlichen Schicksalen ist tragisch. Krankheiten und Viren gehören aber irgendwie auch zum Leben. Aber wie kommen wir aus dieser speziellen Situation raus? Nur durch Impfungen, Herdenimmunisierung? Schwierige Frage zweifelsohne!

Zurück zu den Kollateralschäden, politisch gesehen sieht es aktuell eher so aus, als hangeln wir uns mühselig von Lockdown zu Lockdown, um schlimmeres zu verhindern, die Kollateralschäden nehmen mit der Zeit immer mehr zu, wo ist die grenze, wie viele Kollateralschäden sind akzeptabel? Ist es vorstellbar, dass es einen Punkt gibt, bei dem die Kollateralschäden schlimmer sind als der Virus selbst? Keiner möchte, dass sich daraus auch im Privaten, im Job. im Hobby größere also schwerwiegendere Konsequenzen ergeben, aber auch das passiert nun mal, wir müssen aufpassen dass die Kollateralschäden uns nicht irgendwann überholen, insbesondere auch bei den Todeszahlen, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob die Schäden nicht vielleicht schon höher bzw gleichgroß sind, wenn man die ganze weltweite Kette durchgeht?!? Ich plädiere da klar für weniger Angst, weniger Panik und öffnen da wo es geht, eben um weitere Kollateralschäden zu verhindern, aber natürlich immer mit Augenmaß und Abstand. Klar 80.000 im Signal Iduna Park in Dortmund sind unvorstellbar, aber 10 Leute im Restaurant mit Hygienemaßnahmen um die Ecke, eher ja? Corona werden wir nach führenden Wissenschaftlern und Virologen in den nächsten 10 Jahren nicht ausgerottet bekommen, vielleicht niemals, daher bin ich für einen langsamen Weg zurück ins normale Leben mit Corona, step by step.

In der Summe vernichtet unser völlig normaler Konsum, also unser normales Tun und Handeln in der Regel immer irgendwo ein Menschenleben, wir leben zwar in einer Demokratie aber eben auch im Kapitalismus, der Kapitalismus funktioniert nur dadurch, dass andere für unseren Wohlstand "büßen müssen". Das ist aber völlig normal und akzeptiert im Gegensatz zu der Oma, die ihr Leben aber bereits gelebt hat. Beim Corona Thema erlebe ich häufig eine Doppelmoral, ist die Maske nur minimal unter der Nasespitze, gibt es im Supermarkt den Rieseneinlauf und tumultartige Aufruhr, tatsächlich schon erlebt, nicht auf mich bezogen, ich trage die ordnungsgemäß, aber wo unser Tun an anderen Stellen ausbeuterisch, kriegerisch oder anderweitig frevelhaft ist, erhalten wir beispielsweise für unseren neuen Mahagoni-Schrank aus südamerikanischen Regenwald oder das neuste Smartphone gefertigt in Asien mit Rohstoffen aus Cobalt Minen in Afrika natürlich geliefert per Amazon Express noch großen Beifall, aber auch dabei geht es darum andere zu schützen sowohl Menschenleben als auch die Natur und Umwelt. Das heißt zwar nicht, dass wir auf das alles verzichten müssen, aber Bedenken in welchem System wir leben und vielleicht zukünftig leben wollen und zu welchen Bedingungen sollten wir schon. Gleichermaßen mit Corona, ich sage es mal überspitzt, sind 20 Tote in komplett Deutschland im Juni 2021 okay, dafür das 100 Firmen Pleite gehen und wir als Volk weitere Milliarden an Wirtschaftskraft verlieren und mögliche persönliche Schicksale mit Todesfolge zu erleiden haben?

Wahrscheinlich denken jetzt einige da werden viel zu viele Themen vermischt, mag sein ja, aber unterm Strich ist tot nun mal tot. Wie gesagt, ich bin da für mich noch nicht zu einer abschließenden Meinung gekommen, da spielen so viele Sachen mit rein, aber irgendwie glaube ich auch die Politik macht es bisher ganz gut, außer, oder doch nicht, hmm?!? :naja: :x :?: :!:

Zum eigentlichen Thema glaube ich, dass wir dieses Jahr noch nicht Skat wie gewohnt spielen können und auch nicht sollten, vielleicht werden Clubabende mit 10-30 Mann möglich sein, VG, LV und DSKV Meisterschaften dagegen eher nicht, zu viele Teilnehmer bei zu viel Risikogruppe, selbst an 2022 würde ich noch ein Fragezeichen machen, liegt halt auch viel an den Entwicklungen, Maßnahmen und Impfungen, haben die durchschlagenen Erfolg so besteht Hoffnung auf Skatturniere Mitte / Ende 2021 und ein normales Spieljahr 2022.

MfG



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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon Skatfuchs » 28. Jan 2021 14:34

Hallo,

die Ursache allen Übels, was von ThomaAss so treffend benannt wurde, liegt meiner Meinung nach in dem durch die Gesellschaft vorgegebenen Bestreben "Immer höher, immer weiter, immer schneller", was nur durch die Pandemie verstärkt und verdeutlicht wurde.
Wie soll das aber gehen und wo soll das enden bei begrenzten Ressoursen der Erde bezüglich Rohstoffen und Energie bei gleichzeitig wachsender Bevölkerung?
Und dann wird uns noch durch die Werbung vorgegaukelt, dass wir ein neues Produkt unbedingt brauchen, weil es bis zu ...Prozent besser sein kann. Es kann natürlich auch nur gleich gut sein... :naja:

Dabei rede ich gar nicht davon, wie manche anderen, dass die Menschheit nun auf alles verzichten muss; sondern es sollte mehr geschätzt werden und in benötigten Maßen konsumiert werden und nicht in Massen!
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon MonsieurL » 29. Jan 2021 07:23

Wow, ThomAss. Lange nicht mehr so einen klugen Beitrag gelesen. Mit ein bisschen Feilen an der Sprache könntest du den glatt als Leitartikel in der Zeit veröffentlichen. :flehan:

Genau in deinem Sinne hatte ich meinen von dir zitierten Satz gemeint. Ich sehe es auch so, dass jede Maßnahme gut abgewogen werden muss und dass es extrem schwer ist, dabei das richtige Maß und den besten Weg zu finden. Und dass unsere Politiker dabei alles in allem eine recht gute Figur abgeben, finde ich auch. Gerade weil sie eben nicht so tun, als wüssten sie genau, wo es langzugehen hat.

Mein Eindruck ist, dass mit Corona eine ganz neue und längst überfällige Debattenkultur in die Politik Einzug gehalten hat. Geprägt von gegenseitigem Respekt auch über Parteigrenzen hinaus. Wenn ich mir Diskussionssendungen im Fernsehen anschaue, stelle ich erstaunt fest, dass unsere Politiker auch diskutieren können, ohne sich ständig gegenseitig ins Wort zu fallen, ohne abfällige Gesten bei missliebigen Wortbeiträgen zu machen und ohne den Eindruck zu vermitteln, der politische Gegner sei ein Volldepp. Wer hätte das noch vor wenigen Jahren für möglich gehalten?

Es zeigt sich eben immer wieder. In Krisenzeiten wird enger zusammengerückt und Krisen haben das Potenzial, daraus lernen zu können. Ob diese Fortschritte von Dauer sind, wage ich zwar zu bezweifeln, aber ich würde mich freuen, wenn ich dabei eines besseren belehrt werde. Immerhin zeigen ja Umfragen, dass die große Mehrheit der Bevölkerung den Weg der Politik mitgeht, trotz der erheblichen Einschränkungen, die jeder einzelne dafür in Kauf nehmen muss. Auch das hätte ich mir vor kurzem noch nicht vorstellen können.

Wer weiß, vielleicht lernt ja doch der eine oder andere Politiker daraus, dass man auch erfolgreich sein kann, ohne zu versuchen, immer und ständig jedem nach dem Mund zu reden und dass auch unangenehme Maßnahmen verkauft werden können, wenn sie denn gut begründet und vernünftig kommuniziert werden.

Themenwechsel: Auch deine Anmerkungen bezüglich der Doppelmoral finde ich sehr zutreffend. Allerdings habe ich dafür - zumindest in einem gewissen Maß - durchaus Verständnis. Ich denke, es wäre einfach zu viel verlangt, bei jedem Kauf eines Unterhemdes nachzuforschen, ob dieses auch den Kriterien des Fair Trade entspricht oder bei jedem Frühstücksei an die Hühner in den Legebatterien zu denken. Das Hemd ist nun mal näher als die Hose und wir haben m.E. auch ein Recht darauf, nicht bei jeder Alltagstätigkeit die Rettung der Welt im Auge zu haben. Hier müssen die Politik und die Wirtschaft entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Dabei sollten wir ihnen allerdings ein wenig auf die Füße treten, um ihnen das auch zu verdeutlichen.

Skatfuchs hat geschrieben:die Ursache allen Übels, was von ThomaAss so treffend benannt wurde, liegt meiner Meinung nach in dem durch die Gesellschaft vorgegebenen Bestreben "Immer höher, immer weiter, immer schneller"


Auch da kann ich nur zustimmen. Allerdings sehe ich dabei gar nicht so sehr die begrenzten Ressourcen als Problem. Zumindest nicht in jeder Hinsicht. Wir können z.B. längst die gesamte Weltbevölkerung mit ausreichend Nahrung versorgen. Allerdings hapert es bei der Verteilung und daran, dass wir in der sogenannten ersten Welt durchaus funktionale Agrarstrukturen der sogenannten Dritten Welt kaputtmachen. Wenn z.B. ein Bauer in Afrika seinen Weizen, den er - übrigens oft genug mit Unterstützung westlicher Entwicklugshelfer - durchaus effizient und umweltschonend anbaut, auf den afrikanischen Märkten nicht verkaufen kann, weil die EU unseren überschüssigen Weizen zu Spottpreisen anbietet, mit denen der Bauer nicht konkurrieren kann, muss man sich nicht wundern, wenn er, statt sein Feld weiter zu beackern, lieber den Weg übers Mittelmeer in die EU sucht.

Das größte Problem an dieser Höher-Schneller-Weiter-Einstellung ist m.E. die Gier. Es geht längst nicht mehr darum, genug zu haben, es geht viel mehr darum, immer mehr zu haben. Und das wird uns schon in frühester Kindheit eingetrichtert. Wenn ich mir die Gabentische bei Kindergeburtstagen anschaue, kriege ich regelmäßig das Kotzen. Da türmen sich Berge von Spielzeug, wie soll das arme Balg so lernen, die Dinge wertzuschätzen? Da wird alles kurz taxiert und verschwindet nach spätestens fünf Minuten in der nächsten Ecke. Wundert es irgend jemand, dass dieses Kind als Erwachsener mehr darauf guckt, was der Nachbar besitzt als darauf, was es selbst braucht oder mag? Und damit einher geht eben auch eine ständige Unzufriedenheit. Denn es hat ja immer wenigstens ein Nachbar oder Arbeitskollege das größere Auto, die bessere Stereoanlage, das neuere und teurere Handy.

Und um mithalten zu können, werden Überstunden gekloppt, Zweit-Jobs angenommen, und am Wochenende wird noch schwarz gearbeitet. Mit dem Ergebnis, dass man nicht mal mehr die Zeit hat, die neu erworbenen Güter überhaupt angemessen nutzen zu können. Aber das macht ja auch nix, da man sie ohnehin nicht wertschätzt. Es reicht ja, wenn man sie einmal im Jahr dem Nachbarn vorführt, damit der auch schön bei der Stange gehalten wird bei diesem immerwährenden Wirtschaftskreislauf. Wohl bekomms ...
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon Primrose » 29. Jan 2021 11:49

Was mir in der Diskussion zu kurz kommt:

Ein Zusammenbruch des Gesundheitswesen bedeutet viel mehr Tote als momentan. Aus Berichten eines Bekannten, der Klinikarzt in Sachsen ist, weiß ich, dass es in Sachsen nicht mehr weit bis dorthin war. Das Problem ist, dass du dann an Dingen stirbst, an denen du überhaupt nicht sterben musst. Du hast einen Autounfall und die Kliniken im Umkreis von 150km sind alle voll. Und nun? Bis du nach Brandenburg gefahren worden bist, kann es zu spät für deinen Milzriss sein. :(

Die Alternative ist, dass man Coronapatienten ab einem bestimmen Grad nicht mehr behandelt und stattdessen einfach sterben lässt, obwohl sie Überlebenschancen haben. Das ist dann mehr oder weniger Euthanasie, unsere Erfahrungen haben wir damit ja schon gemacht. Welche Personengruppen dürfen denn leben, welche müssen sterben? Darf der Staat per Gesetz entscheiden, wer zu sterben hat? Kann ein reicher, alter Mensch seine Behandlung "erkaufen", beispielsweise in einer Privatklinik? Ich will das hier in Deutschland nicht.
Deutschlands bester Vorhandgeber. :)
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon mr.kite » 29. Jan 2021 17:28

primrose hat geschrieben:Darf der Staat per Gesetz entscheiden, wer zu sterben hat?
Aber selbstverständlich. Wer sollte es auch sonst entscheiden dürfen? Dazu wörtlich Art.2 Abs. 2 GG: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

ZUm Thema "immer höher, immer schneller, immer weiter" wollte ich eigentlich nichts sagen. Aber ein paar Sachen bedürfen doch einer Richtigstellung:
1. Weizenüberproduktion vs Chancen afrikanischer Bauern: In Staaten wie Niger, Ägypten oder Sudan ist die Getreideproduktion in den letzten 20 Jahren so stark gestiegen wie in keiner anderen Gegend der Welt (in relativen Zahlen. Absolut ist natürlich die Volksrepublik China klar vorne). Trotzdem ist Weizen in Afrika ein eher untergeordnetes Agrarprodukt. Macht auch Sinn, weil es einfach eine europäische Pflanze ist die ziemlich gut an (nord)europäische Klimabedingungen angepasst ist. Trotz aller Dumping-Preis-Probleme europäischer Landwirtschaftsprodukte ist die Landwirtschaft in vielen Staaten Afrikas erheblich auf dem Weg der Besserung. Aber auch in vielen anderen Bereichen machen die Länder Afrikas konstant Fortschritte, sie es bei "harten" Faktoren wie Wirtschaftswachstum, Bildungschancen und -gleichheit aber auch weichen Faktoren wie Rechtstaatlichkeit oder Pressefreiheit. Rückschritte gibt es eigentlich nur bei der Geburtenrate. Die sinkt immer weiter ab. Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Arroganz wir nach Afrika schauen indem wir so tun, wir wären für das Schicksal afrikanischer Gesellschaften (mit)verantwortlich - wie Eltern für ihren Kinder.
2. Zum Thema Gier eines meiner persönlichen Lieblingszitate: "Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind." Es stammt von Warren Buffett, zweifellos einem der größten Investoren aller Zeiten und eines der reichsten Menschen aktuell. Da ich ja mein Geld hauptsächlich mit allem verdiene, was mit Geld zu tun hat ist mein Erfahrungsschatz mittlerweile schon etwas angefüllt. Es ist teilweise bedrückend, wofür Menschen Geld ausgeben. Sei es für eine Handyversicherung, eine Reisegepäckversicherung, eine Eherechtschutzversicherung. Aber wenn es um das Thema Pflegeversicherung geht ist kein Geld da. Und dann sind die Augen groß wenn man irgendwann mitbekommt "Holla, so ein Pfleger will ja auch Geld verdienen. Wer bezahlt mir den jetzt?". Es ist ja nicht so, dass kein (klimaneutrales) Wachstumspotential da wäre - war jetzt ein Beispiel unter -zig Beispielen.
3. Ressourcenverbrauch ist ein ernstes Thema. Wir kommen da noch lange incht so schnell voran wie wir eigentlich sollten. Aber es kann doch niemand ernsthaft in Abrede stellen, dass wir heute weit ressourcensparsamer leben als in 1970ern oder 80ern und konstant dabei sind, unseren Ressourcenverbrauch zu verringern. Und sicherlich wäre es besser, sich ein Beispiel am Vereinigten Königreich zu nehmen, die natürlich im Bereich Ressourcenschonung noch besser sind als wir. Aber wir könnten trotzdem auch mal stolz auf das sein was wir in diesem Bereich erreicht haben bevor wir immer betonen wie schlimm es noch ist. Und eben zeigen, dass "schneller-höher-weiter" eben sehr gut mit Ressourcenschonung zusammengeht.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon HomerJay » 29. Jan 2021 20:26

mr.kite hat geschrieben: Meisterschaften mit 100 Leuten eher nicht, aber ein Vereinsabend mit 20 Leuten könnte ich mir schon vorstellen im Laufe des Jahres.


Genau sowas befürchte ich. Es wird sich durchgewurschtelt wie 2020, mit Lockdown light, Lockdown medium, Lockdown hard, wie gerade der R-Wert ist und natürlich in jedem Bundesland anders. Mal sind Treffen mit 20 Leuten erlaubt, und auch ins Stadion werden 1.000 Leute dürfen. Um im November völlig überrascht festzustellen' oh jetzt müssen wir doch wieder alles dichtmachen....

Natürlich könnte man auch von Ländern wie Taiwan, Südkorea und Neuseeland lernen und als Zielquote der Neuinfektionen Null ausgeben. So lange bleibt dann einfach alles dicht. Danach aber auch alles ohne Einschränkungen wieder auf.

Man wird ja mal träumen dürfen.
Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon Skatfuchs » 29. Jan 2021 20:40

Hallo,

auch von mir noch 'ne Anmerkung zum Thema "immer schneller, immer höher, immer weiter".
Ich möchte damit keinesfalls den Technischen Fortschritt negieren oder in Frage stellen und wäre froh, wenn sich dieser mit Nachhaltigkeit, Ressourcen und Energiereserven kombinieren lässt, zumal ich ein eingefleischter Technik-Freak bin.
Mir ging es vordergründig darum, dies nicht mit Verschwendung zu kombinieren und ich bin schon gar kein Freund einer "Wegwerfgesellschaft".

Ich habe mich früher mal intensiv mit dem Thema "Cradle to cradle" beschäftigt und danach Produkte entwickelt, das bedeutet, das nichts mehr auf dem Müll landen soll, sondern immer wieder verwendbar ist und sei es in anderen Energieformen.
Umgedreht kann ich die Menschen aber auch nicht verstehen, die der Meinung sind, man sollte auf alles verzichten, vom Fleischgenuss, über das Auto fahren bis hin zum Verreisen.
Es muss aber halt alles in Maßen sein.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon MonsieurL » 30. Jan 2021 06:55

@ Fuchs

Klar darf der technische Fortschritt nicht in Frage gestellt werden. Er ist unser einziger Rettungsanker. Schließlich will wohl niemand wieder leben wie im Mittelalter. Er muss nur in die richtige Richtung gelenkt werden. Dabei gibt es gute Tendenzen wie die zunehmende Einsicht, dass unser Plastikmüllwahnsinn ein Ende haben muss, aber eben leider auch sehr schlechte Tendenzen wie z.B. der Trend in der Industrie, Produkte immer kurzlebiger zu machen, um den Konsum anzuheizen. Die Themen unserer Zeit sind m.E. Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Wiederverwertbarkeit (auch wenn die Nachrichtensendungen derzeit den Eindruck vermitteln, es gäbe nur das Thema Corona). Ich denke, da haben wir keinen Dissens.

Verzicht ist dabei sicher auch an manchen Stellen sinnvoll oder sogar unumgänglich. Insbesondere beim Individualverkehr passiert schon viel und muss sicher auch noch mehr passieren. Wobei ich übrigens gar kein Freund der momentan in aller Munde befindlichen Elektromobilität bin. Dabei wird m.E. nämlich nur der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.

Für mich ist aber Verzicht nicht das wesentliche Thema. Es wäre schon enorm viel gewonnen, wenn wir unsere Technologien und Ressourcen sinnvoll nutzen, statt mit ihnen Schindluder zu betreiben. Ich empfinde z.B. die Möglichkeit, bezahlbaren Urlaub in anderen Ländern machen zu können, als ausgesprochen angenehm und möchte sie mir auch nicht nehmen lassen. Aber deshalb muss ich nicht für 9 € übers Wochenende nach Moskau fliegen. Für den Preis komme ich im Taxi in Berlin nicht mal in den Nachbarbezirk.

@ Kite

Der Weizen sollte nur ein x-beliebiges Beispiel sein. Der Punkt, auf den ich hinweisen wollte, ist die unheilvolle Rolle, die die EU mit ihrer Dumping-Preis-Politik für landwirtschaftliche Produkte spielt. Und wenn die Landwirtschaft in vielen Teilen Afrikas trotzdem Fortschritte macht, ist das erfreulich, macht aber die Politik nicht besser.

mr.kite hat geschrieben:Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Arroganz wir nach Afrika schauen indem wir so tun, wir wären für das Schicksal afrikanischer Gesellschaften (mit)verantwortlich - wie Eltern für ihren Kinder.


Das nenne ich "das Wort im Munde umdrehen". Du beziehst dich ja offenbar auf meinen Beitrag. Bitte zeige mir eine Stelle, wo ich geschrieben habe, dass ich meine, wir Europäer müssten uns um das Schicksal afrikanischer Gesellschaften kümmern oder seien dafür verantwortlich. So einen Unsinn habe ich nicht geschrieben und würde ich auch nie schreiben.

Allerdings ist es wohl kaum abzustreiten, dass die Europäer die eigenständige und souveräne Entwicklung großer Teile von Afrika in vielerlei Hinsicht behindert haben. Und damit meine ich bei weitem nicht nur die frühere Kolonialpolitik. Um nur ein Beispiel zu nennen, auch heute noch ist die Ausbeutung von Rohstoffen in vielen afrikanischen Ländern gang und gäbe. Und dabei profitieren die Einheimischen in weit geringerem Maße als die ausländischen Investoren.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon Primrose » 30. Jan 2021 16:38

mr.kite hat geschrieben:
primrose hat geschrieben:Darf der Staat per Gesetz entscheiden, wer zu sterben hat?
Aber selbstverständlich. Wer sollte es auch sonst entscheiden dürfen? Dazu wörtlich Art.2 Abs. 2 GG: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.


Gut, dass unser Staat das bisher anders praktiziert.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Arroganz wir nach Afrika schauen indem wir so tun, wir wären für das Schicksal afrikanischer Gesellschaften (mit)verantwortlich - wie Eltern für ihren Kinder.


Okay, da gab es natürlich so Situationen in der Geschichte wie die Kongogräuel durch die Belgier, wo man mal eben 10 Millionen Kongolesen getötet hat, die Hälfte der damaligen Bevölkerung. Aber gut, dass wir später behaupten können, wir Europäer haben nichts damit zu tun, wenn es in Afrika nicht rund läuft.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon mr.kite » 31. Jan 2021 00:35

primrose hat geschrieben:Gut, dass unser Staat das bisher anders praktiziert.
Das ist natürlich Blödsinn und das weißt Du auch.
Ich bin sehr froh, dass aktuell NUR der Staat entscheiden muss, und nicht Ärzte.

Dasselbe gilt für das Thema Kongo: Natürlich sind dort viele Menschen auf eine äußerst brutale Weise umgekommen ermordet und getötet worden. Ähnliches (wenn auch relativ betrachtet in kleinerem Ausmaß, dafür nicht lange her) hat das ist dem Nachbarland Ruanda ereiltzugefügt worden - die Entwicklung seither ist komplett verschieden. Das gemeinsame Nachbarland Uganda wiederum ist ein Staat, der in seiner Zusammensetzung stabiler ist als manche europäische Staaten - funktioniert aber trotzdem nicht so richtig.
So kann man Land für Land durchgehen und findet kolonialgeplagte Staaten die prosperieren genauso wie solche die kurz vor dem Zerfall stehen. Die Verknüpfung "da war mal vor 60 Jahren ein Völkermord, deshalb..." ist zu einfach und billig. Man muss schon unterscheiden zwischen historischer Verantwortung und vermeintlich klaren kausalen Zusammenhängen.

MonsieurL hat geschrieben:Der Punkt, auf den ich hinweisen wollte, ist die unheilvolle Rolle, die die EU mit ihrer Dumping-Preis-Politik für landwirtschaftliche Produkte spielt. Und wenn die Landwirtschaft in vielen Teilen Afrikas trotzdem Fortschritte macht, ist das erfreulich, macht aber die Politik nicht besser.
Ja, da gehe ich mit - nicht nur im Bereich Landwirtschaft. Die EU, vor allem vertreten durch die Europäische Zentralbank, betreibt eine Politik der reinen Produktionsmengenausweitung zulasten der Produktivitätssteigerung. Ganz konkret: Eine halbwegs vernünftige Währungspolitik würde landwirtschaftliche Exporte aus der EU praktisch erledigen (von etwas höherwertigem Wein oder Käse vielleicht mal abgesehen). Wir bräuchten weniger Ackerfläche, weniger Nutztiere, weniger/kleinere Schlachtbetriebe... und landwirtschaftlicher geprägte Regionen außerhalb Europas hätten es etwas leichter.
Der Effekt ist (in Bezug auf die Landwirtschaft) aber ziemlich überschätzt. Bäuerliche Strukturen gibt es hauptsächlich in 2 Ausprägungen:
1. Selbstversorger: Baut an was er isst. Was der Weltmarkt macht ist ihm relativ egal
2. Cash-Crop-Bauern: Hier sind bevorzugte Anbauprodukte Kaffee, Tee, Kakao, Kautschuk etc. Hier gibt es natürlich die in Frankreich angebauten Dumping-Bananen die afrikanische Bananen-Bauern aus diesem Markt im wesentlichen rausschießen. Aber beim Kaffee ist der Konkurrenzdruck eher vernachlässigbar.

Zum Thema Rohstoffe das Beispiel Nigeria: Dieses Land erzielt im Schnitt 80% seiner Staatseinnahmen durch den Verkauf von Erdöl. Auf Deutschland gerechnet wäre das etwa so wie wenn wir pro Jahr 1.500 Milliarden Euro jährlich zusätzlich zur Verfügung hätten. Kurz gesagt: Gesundheitsversorgung, Straßenbau, Schulen gibts im Prinzip für lau. Das wird natürlich zunehmend schwieriger, da sich das Ölzeitalter sehr stark dem Ende zuneigt. Deswegen gibts da natürlich Panikreaktionen - Ausweitung der Ölförderung um jeden Preis und so schnell wie möglich, bevor das Zeug keiner mehr haben will (machen ja alle Ölnationen so, OPEC, Norwegen, USA, Russland, alle dieselbe Strategie). Staaten wie Nigeria (oder Angola oder...) könnten natürlich warten nach der Devise "wir fördern das Zeug selber ohne Hilfe und nehmen den maximalen Gewinn". Das könte aber 20 Jahre dauern, und wer wird in 20 Jahren noch Öl kaufen? Also ist es doch allemal besser, jetzt etwas weniger fürs Öl zu bekommen als später gar nichts. Insofern ist das natürlich nicht nachhaltig. Aber das Thema "Investoren vs Einheimische" hat im Einzelfall immer seine Berechtigung, im Großen Ganzen aber ist es nicht so wie es scheint.

P.S.: Auch wenn es Dich kränken könnte, aber nicht jeder meiner Posts bezieht sich auf Äußerungen von MonsieurL. Sicherlich ist Dein Beitrag unglaublich differenziert und anders und... Trotzdem hat mich zum Thema Afrika der Beitrag von Thomass getriggert (ich weiß, bei dem Thema bin ich leicht zu triggern, da reicht ein Halbsatz :D).
P.P.S.: Zweitjobs zur Erfüllung materieller Wünsche werden überbewertet. Der Trend geht eindeutig zum Drittjob. Wenn das nicht ausreicht kann man noch 2-3 Ehrenämter übernehmen. Und wenn man dann noch in einem Skatforum aktiv ist vergisst man fast, dass man nichtmal ansatzweise in der Lage ist, das Geld aus dem Erstjob auszugeben weil ja doch alles zu hat :cry: :cry: :cry:
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon MonsieurL » 31. Jan 2021 02:23

mr.kite hat geschrieben:Ich bin sehr froh, dass aktuell NUR der Staat entscheiden muss, und nicht Ärzte.


Das mit Abstand Beste wäre wohl, wenn gar keiner solche Entscheidungen treffen muss. Deshalb finde ich die Politik des konsequenten Lockdown auch weitgehend richtig.

mr.kite hat geschrieben:Trotzdem hat mich zum Thema Afrika der Beitrag von Thomass getriggert


ThomAss hat zum Thema Afrika gerade mal in einem Halbsatz geschrieben, dass der Kontinent ausgebeutet wird. Was dich an dieser kurzen Bemerkung triggert, kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. Und die Ableitung, dass sich ThomAss deshalb als kümmernder Vater Afrikas arrogant aufspielt, finde ich erst recht sehr weit hergeholt. Der Begriff Arroganz ist wohl eher passend, wenn man sich den Umgang der westlichen Welt und in deren Schlepptau zunehmend auch China mit dem Kontinent anschaut. Oder möchtest du uns den tatsächlich als partnerschaftlich auf Augenhöhe verkaufen? Schon die Begrifflichkeiten Erste und Dritte Welt sprechen da Bände. Das sei nur mal am Rande erwähnt, sprachliche Diskriminierungen sind sicher das kleinste Problem, das afrikanische Staaten mit westlicher Politik und Wirtschaft haben.

Wenn ich böswillig wäre, könnte ich dir sogar vorwerfen, verharmlosend zu sein. Im Kongo sind die Menschen nämlich nicht umgekommen, sonder umgebracht worden. Und auch in Ruanda hat die Menschen nichts "ereilt" wie bei einer Naturkatastrophe. Aber ich glaube dir gern, dass du deine Ausdrucksweise nicht gewählt hast, um Verbrechen zu vertuschen, sondern vermutlich eher, weil du in deinen Schilderungen nicht so drastisch wirken wolltest.

Ich bin im übrigen keinesfalls gekränkt, wenn sich ein Beitrag nicht auf meinen, sondern auf den Post eines anderen Pinnies bezieht. Aber wenn du deine Ausführungen beginnst mit meinem Beispiel zur Weizenproduktion in Afrika und er endet dann mit dem von mir kritisierten Satz, ohne zwischendurch auch nur ansatzweise ThomAss Ausführungen zu streifen, scheint es mir ziemlich naheliegend, den letzten Satz auch auf meinen Post zu beziehen. War er ja auch, gelle? :) Allerdings hast du dich durch die Kritik an deiner Kritik ein bisserl angegriffen gefühlt. Deshalb auch der sanfte Spott bezüglich der Differenziertheit meiner Beiträge. Nur, wer angreift, muss auch mit einem Konter rechnen. Kennst du doch vom Fechten: Attacke, Parade, Riposte :D
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon grunzquiek » 31. Jan 2021 09:46

Morgen, jetzt kommt mein Senf dazu! :D

ThomAss hat geschrieben:"In wie weit ist die Gesellschaft bereit, diese Krankheit zu akzeptieren und nach praktikablen Lösungen zu suchen und vor allem auch zu akzeptieren, dass das Leben endlich ist? Corona nehmen wir natürlich nicht freiwillig andere Krankheiten wir Krebs dafür aber gerne?

Wie wichtig ist uns jedes einzelne Menschenleben gegenüber unserer Demokratie, Freiheit, ggf. unseren Beruf, falls unsere Firma / Branche pleite geht etc. pp.? Wie wichtig ist uns jedes einzelne Menschenleben gegenüber einem jüngeren Menschen, der seine Existenz verliert, Alkohol- und Drogenprobleme bekommt, im schlimmsten Fall Depressionen, die bis zum Suizid führen?"


Das sind jetzt alles zeitlich begrenzte Notfallmaßnahmen, um das Schlimmste zu verhindern, bis ein großer Teil der Bevölkerung geimpft ist, deswegen kann man das auch nicht mit Dauerproblemen, für die sich keine Lösung abzeichnen wie Krebs vergleichen. Das hoffe ich wenigstens.

Wenn für jeden die Möglichkeit besteht, sich impfen zu lassen, und vielleicht auch Heilmittel zur Verfügung stehen, dann kann man Corona als besonderes Thema vergessen. Dann wird es zwar immernoch Tote geben, aber das ist dann mit einer normalen Grippe vergleichbar, bei der auch akzeptiert wird, dass das Leben endlich ist.

Meiner Meinung nach sind die hohen Todeszahlen durch Corona weit bedeutsamer, als die Pleiten irgendwelcher Firmen, weil der Marktanteil nach einer Normalisierung von anderen Firmen übernommen wird, die dann entsprechend mehr Mitarbeiter benötigen. Wenn jemand in den vielleicht 2 Jahren seine (berufliche) Existenz verliert, dann kann er ja danach bei einer anderen Firma weitermachen. Wenn er danach beruflich nicht mehr auf dem hohen Ross sitzen kann, sondern nur noch auf einem kleinen Pony, dann ist das zumutbar, das wird auch anderen Arbeitslosen zugemutet. Wenn er dadurch enorme finanzielle Verluste erleidet, z.B. weil er sein Haus nicht abbezahlen kann, dann hat er eben Pech gehabt, das passiert anderen Leuten auch bei einer Arbeitslosigkeit oder bei einer Scheidung, und für den Notfall gibt es auch noch die Privatinsolvenz.

Alkohol-, Drogenprobleme und Depressionen kann behandeln, aber tot ist tot.

Das sind alles Probleme, die fast jeden auch ohne die aktuellen Maßnahmen zur Pandemieeindämmumg treffen können.

ThomAss hat geschrieben:"Um dieses Gedankenexperiment weiterzuführen, wie wichtig ist uns jedes einzelne Menschenleben andererseits, gegenüber der Natur und Umwelt, der Ausbeutung in Afrika"

Dass unser ganz normales Leben geeignet ist, irgendwo auf der Welt Menschenleben zu vernichten, ist zwar richtig, aber die Allermeisten nehmen das in Kauf oder wollen es garnicht wissen. Auf ein Smartphone mit irgendwelchen Rohstoffen aus Afrika oder sonstwo kann man verzichten, auf Kleidung aus Kinderarbeit (also alle Kleidung) auch, auf ein Auto oder Fahrrad sowieso, aber es ist wirklich schwierig. Man kann sich aber nicht dadurch ernähren, im Wald zu jagen und Beeren zu sammeln und nicht mit aus dem Wald gesammeltem Holz heizen, weil der Wald irgendjemandem gehört, man kann keine Schafe beim Nachbarn auf die Wiese schicken, um sich aus der Wolle selber Kleidung zu produzieren, und einen Brunnen kann man sich im Garten auch nicht einfach so graben. Wenn man dann auch noch in den Wald geht, um sich das Holz für selber gebastelte Möbel zu besorgen, dann kommt man endgültig in die Klappsmühle oder eine andere geschlossene Anstalt. Das heißt, selbst derjenige, der auf diese schädlichen Verhaltensweisen verzichten will, der kann es nicht.

Für diejenigen, die trotzdem versuchen sich gegenüber der Umwelt und auch Menschen in weit entfernten Ländern verträglich zu erhalten, gibt es nur die Möglichkeit der Einschränkung, Komplettverzicht geht nicht. Das Smartphone wird halt so lange benutzt, bis die Bank eine neue App fordert, der Fernseher wird benutzt, bis er die vom Hersteller festgelegte Höchstlebensdauer erreicht hat, das Auto wird gefahren, bis es auseinanderfällt (komme jetzt bloß kein Bewohner einer Millionenstadt mit dem ÖPNV!), und die Kleidung wird gebraucht gekauft.

Da stellt sich aber auch noch die Frage: Wovon sollen die Arbeiter, die Cobalt abbauen, und die Kinder in den Textilfabriken sonst leben, wenn wir auf diese Dinge verzichten oder den Konsum einschränken? Ich glaube nicht, dass es in diesen Ländern ausreichend Sozialhilfe gibt.

Skatfuchs hat geschrieben:"die Ursache allen Übels, was von ThomaAss so treffend benannt wurde, liegt meiner Meinung nach in dem durch die Gesellschaft vorgegebenen Bestreben "Immer höher, immer weiter, immer schneller", was nur durch die Pandemie verstärkt und verdeutlicht wurde.

Wie soll das aber gehen und wo soll das enden bei begrenzten Ressoursen der Erde bezüglich Rohstoffen und Energie bei gleichzeitig wachsender Bevölkerung?
Und dann wird uns noch durch die Werbung vorgegaukelt, dass wir ein neues Produkt unbedingt brauchen, weil es bis zu ...Prozent besser sein kann. Es kann natürlich auch nur gleich gut sein... :naja:
Dabei rede ich gar nicht davon, wie manche anderen, dass die Menschheit nun auf alles verzichten muss; sondern es sollte mehr geschätzt werden und in benötigten Maßen konsumiert werden und nicht in Massen!"


Dass man ein neueres Produkt braucht, wird einem nicht nur vorgegaukelt, es wird sogar erzwungen. Beispiele:

- Ich musste mir ein neues Smartphone kaufen, weil sich das Betriebssystem des alten nicht upgraden ließ, aber die von einer Bank zwingend erforderte App war nur für neuere Betriebssystemversionen geeignet.

- Bei PCs laufen viele Anwendungen auch nicht mit alten Betriebssystemversionen, die neuen Betriebssystemversionen erfordern leistungsfähigere Hardware, auch wenn das MS manchmal bestreitet.

- Für ältere Geräte gibt es keine Ersatzteile, für neuere manchmal auch nicht, und wenn doch, dann zu Preisen, die eine Neuanschaffung nahelegen. Früher gab es mal langlebige Waschmaschinen, die Marke kennt wohl jeder, die dann entsprechend teuer waren, aber das ist auch Vergangenheit. Nach dem, was ich so gehört und gelesen habe, sind die neueren Maschinen der Marke auch nur Billigprodukte, bei denen man noch schnell den Gewinn durch den hohen Preis abgreift, ehe sich das herumspricht. Bei einer Unternehmensführung, die nur die Unternehmensdaten für die nächsten paar Jahre im Sinn hat, lohnt sich das, weil die entsprechenden Leute schon wieder weg sind, wenn das Pferd totgeritten, bzw. der Ruf der Firma ruiniert ist. Das ist nicht die einzige Firma, die ihren guten Ruf verscherbelt.

- Die noch überwiegend genutzten Autoradios kann man bald wegwerfen oder muss ein Zusatzgerät anschaffen, wenn der analoge Radiorundfunk abgeschaltet wird.

- Ein Bekannter war vor einigen Jahren bei einem Hersteller von Elektrohaushaltsgeräten beschäftigt. Auf einen Verbesserungvorschlag für die Lebensdauer durch eine kleine Änderung bekam er die Antwort, die Maschinen sollten ja nicht ewig halten.

Meiner Meinung nach wäre es eine passende Aufgabe für den Gesetzgeber, solches zu unterbinden, weil die Hersteller wohl kaum freiwillig auf den Zwang zur Neuanschaffung verzichten werden. Der läuft aber lieber auf derselben Schiene mit, siehe Abwrackprämie, um die heilige Konjunktur zu stärken. Das summierte Vermögen der Bevölkerung nach einer Bewertung nach dem Gebrauchswert der Vermögensgegenstände wird dadurch aber nicht erhöht, sondern nur die vorzeigbaren Daten für die Presse. Eine alte Waschmaschine, die noch 10-15 Jahre hält, ist für den Besitzer mehr wert als eine neue, die nur 5-10 Jahre hält, aber den Unternehmensumsatz steigert und die Konjunkturdaten verschönert.

Das hatte jetzt alles keinen direkten Bezug zu Skat, aber dieser Thread hat sich ja eh schon weit vom Ausgangspunkt entfernt.

Tschüß!
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon mr.kite » 31. Jan 2021 11:41

MonsieurL hat geschrieben:ThomAss hat zum Thema Afrika gerade mal in einem Halbsatz geschrieben, dass der Kontinent ausgebeutet wird. Was dich an dieser kurzen Bemerkung triggert, kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen.
Sagt's und widmet einen ganzen Absatz für die Diskussion um zwei Verben.
Gut, das kann ich auch: Ich würde im Leben nicht die Begriffe "Erste oder Dritte Welt" verwenden. Schon alleine deshalb, weil es eine "Zweite Welt" nicht mehr gibt. Und auch die Länder, die eigentlich zur "Dritten Welt" gehören agieren noch weit weniger als früher als Gruppe. Das Konzept "Dritte Welt" ist in meinen Augen schon lange gescheitert und aus verschiedensten Gründen nicht zielführend.

Bemerkenswert auch diese Sätze:
MonsieurL hat geschrieben:Das mit Abstand Beste wäre wohl, wenn gar keiner solche Entscheidungen treffen muss. Deshalb finde ich die Politik des konsequenten Lockdown auch weitgehend richtig.
Derselbe hat geschrieben:Und ob bei einem weiteren Jahr Lockdown nicht die Selbstmordrate unter Singles höher wäre als die Zahl der Corona-Toten, wage ich auch nicht zu prognostizieren.
Um dann den Beitrag von ThomAss zu loben, der sehr klar stellt, dass die Entscheidung über einen Lockdown letztlich die Entscheidung über Leben und Sterben bedeutet.
Schön hat das Grunzquiek dargestellt: Jedes Handeln hat Konsequenzen.
Die Frage, wer leben darf und wer eben nicht ist eine Frage, die der Staat jeden Tag aufs Neue entscheiden muss. Man kann sich das anders wünschen. Aber man sollte Realist genug sein zu wissen, dass es nichts anderes als eine Utopie ist.

Achso ja, Thema China: Normalerweise bin ich kein Fan dieses Regierungsstils. Was die Zusammenarbeit mit (nicht nur) afrikanischen Ländern angeht sind sie vorbildlich effizient. Sie sagen was sie haben wollen und was sie dafür bieten. Brutal offen und klar sodass jeder weiß woran er ist. Wir Europäer schminken unsere Aktionen immer mit einem "wir wollen alle Freunde sein" statt offen unsere Interessen und Erwartungen auf den Tisch zu legen.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon MonsieurL » 1. Feb 2021 02:48

@ kite

Zum Thema "Entscheidungen über Leben und Tod".

Hier liegt offenbar ein Missverständnis vor. Prim und ich haben davon gesprochen, dass bei einer Überfüllung der Krankenhäuser irgendwer die Entscheidung treffen müsste, welche Patienten noch behandelt werden und welche nicht. Du sprichst, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, darüber, dass Entscheidungen über Lockdown oder weniger Lockdown, auch schon Entscheidungen über Leben und Tod einzelner sind. Das ist natürlich richtig, wie auch Grunzqiek in seinem beeindruckenden Beitrag treffend dargestellt hat. Und diese Entscheidungsgewalt muss natürlich beim Staat liegen.

Wenn ich von Abwägungen spreche (-> meine Gegenüberstellung Corona-Tote versus Suizid-Tote) meine ich das auch in dem Sinne, dass Krankheiten mit potenziellen Todesfolgen leider zum Leben gehören und dass wir uns nicht dadurch vor ihnen schützen können bzw. sollten, dass wir das gesamte Leben stilllegen. Solange die Gefahr besteht, dass das Gesundheitswesen zusammenbricht, ist ein konsequenter Lockdown m.E. für eine Gesellschaft, die den Anspruch hat, humanistisch zu sein, alternativlos.

mr.kite hat geschrieben:Sagt's und widmet einen ganzen Absatz für die Diskussion um zwei Verben.


Die zwei Verben, um die ich einen ganzen Abschnitt geschrieben habe, waren "umkommen" respektive "ereilen", die du zur Umschreibung für Völkermord benutzt hast. Glaube mir, wenn Leute so etwas machen, reagiere ich normalerweise in deutlich anderer Form. Ich schätze dich sehr als klugen und meinungsstarken Debattanten, aber es wäre schön, nach einem derartigen sprachlichen Fehltritt von dir schlicht mal zu lesen, dass du dich falsch ausgedrückt hast und das nicht so meinst, statt dein Gegenüber in äüßerst überheblicher Art abzukanzeln wie einen kleinen dummen Jungen. Das ist ärgerlich und wird weder dir noch diesem ungeheuer anregenden Thread gerecht.

grunzquiek hat geschrieben:Das hatte jetzt alles keinen direkten Bezug zu Skat, aber dieser Thread hat sich ja eh schon weit vom Ausgangspunkt entfernt.


Hast Du hier im Forum jemals was zum Thema Skat geschrieben? :lach: :juggle:
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon mr.kite » 1. Feb 2021 15:24

MonsieurL hat geschrieben:Die zwei Verben, um die ich einen ganzen Abschnitt geschrieben habe, waren "umkommen" respektive "ereilen", die du zur Umschreibung für Völkermord benutzt hast. Glaube mir, wenn Leute so etwas machen, reagiere ich normalerweise in deutlich anderer Form.
Ich habe nichts zur Umschreibug genutzt sondern explizit das Wort "Völkermord" genutzt. Da ich nichts von Wortwiederholungen halte bemühe ich mich, solche Dopplungen zu vermeiden.Es tut mir Leid, dass ich hier in flapsiger Art und Weise über das Ziel hinausgeschossen zu haben scheine. Ich werde das korrigieren.

MonsieurL hat geschrieben:Hier liegt offenbar ein Missverständnis vor. Prim und ich haben davon gesprochen, dass bei einer Überfüllung der Krankenhäuser irgendwer die Entscheidung treffen müsste, welche Patienten noch behandelt werden und welche nicht.
Das hat keiner von Euch so geschrieben. Aber gut, Du nimmst mich wörtlich, dann muss ich Dich ebenso wörtlich nehmen. Natürlich werden bereits jetzt Menschen nicht behandelt. Ich vermute sehr stark dass Du eigentlcih meinst "...Überfüllung der Krankenhäuser irgendwer die Entscheidung treffen müsste, welche COVID-19-Patienten noch behandelt werden und welche nicht.". Sicherlich meinst Du nicht "irgendwer die Entscheidung treffen müsste, welche in Lebensgefahr befindlichen Patienten noch behandelt werden und welche nicht.", denn das müssen Krankenhäuser auch ohne COVID-19 tun. Sicherlich meinst Du auch nicht "möglichst viele COVID-19-Tote vermeiden", denn dann würdest Du wie HomerJay einen echten Lockdown nach dem Motto "ZeroCovid" fordern (für mich die klar beste und auch menschlichste Strategie).

Bei allem Respekt vor der Ausführlichkeit Deiner Beiträge, die einem Leitartikel in der Zeit sicherlich gut anstehen, darf man eines nicht: Klarheit zugunsten der Ausführlichkeit opfern. ThomAss Beitrag, den Du zurecht lobst, ist ausführlich und konkret. Deine Konkretheit bezieht sich im wesentlichen auf sprachliche Unkorrektheiten anderer Teilnehmer (in diesem Fall ich) oder das unmotivierte In-den-Raum-werfen von Kampfbegriffe "Dritte Welt". Zu inhaltlicher Kritik an den konkreten Punkten Deiner Beiträgen schweigst Du aber. Das ist kein Parade-Riposte sondern das Einfordern des Videobeweises.
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Re: Wie könnte es dieses Jahr laufen mit dem Skatsport ( Cor

Beitragvon Primrose » 1. Feb 2021 18:16

Der letzte Beitrag von mr.kite ist doch das beste Beispiel, warum wir hier über Skat und nichts anderes reden sollten. Dieser passiv-aggressive Unterton ist mega unnötig und hält mich davon ab, hier noch mitzureden.
Deutschlands bester Vorhandgeber. :)
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