Also ich bin ja meines Zeichens Deutschlehrer und verstehe ehrlich gesagt jeden zweiten von Kais Sätzen nicht - aber so unterscheiden sich halt die Einschätzungen
Ich finde, dass das Thema "Tempoproblem" hier bisher allenfalls angerissen wurde, aber auch nur so, dass bereits Eingeweihte verstehen, worum es geht. Im Posting von "Ohne 11" fehlt z.B. der Zusatz, dass das erste Beispiel eben KEIN Grand in MH/HH ist, während im zweiten Beispiel zwar Tempoprobleme entstehen können, die aber durch rechtzeitiges Ausweichen auf die Nebenfarbe meistens behoben werden können.
Der Hinweis auf die 2-Farben-Grandblätter in MH oder HH ist schon ganz gut geeignet, um das Tempoproblem zu illustrieren, aber wir sollten noch weitere Beispiele anfügen, damit das Ganze klarer wird.
Den Begriff "Tempo" haben ja First und Kai oben schon paraphrasiert: Man muss über eine gewisse Anzahl Trümpfe und/oder hoher Farbkarten verfügen, damit man das Spiel steuern kann. Ist dies nicht der Fall, entsteht ein Tempoproblem. Einfaches Beispiel für ein Vorhand-Blatt, das zwar ein gutes Farbspiel, aber keinen Grand darstellt:
Das Tempoproblem entsteht, wenn sich nach dem Abziehen des Kreuzbuben (Gegnerbuben sollen hier mal 1:1 verteilt sein) herausstellt, dass beide Kreuzvollen auf einer Hand stehen. Dann nimmt der betreffende Gegenspieler nämlich mit dem As mit, und im nachfolgenden Stich wird einfach ein anderer Voller auf den Tisch gelegt. Dann befindet sich VH in der Zwickmühle: sticht er, bekommt er nur noch seine drei Karostiche, wirft er ab, werden ihm die Gegner kontinuierlich weitere Augenkarten vorlegen, so dass der AS verliert, wenn er versucht, alle restlichen Kreuz abzuwerfen.
Um also den Grand gewinnen zu können, müssten Buben UND Kreuzvolle verteilt sein, und auf dieses Glücksspiel lässt sich niemand freiwillig ein.