Protegé des Zufalls hat geschrieben:Eine Ausnahme mit dem blanken Trumpf und dem Alleinspieler in der Mitte stellt folgende Situation dar:
Du hast nur Ass oder 10 in Trumpf und in den anderen Farben genau einen Vollen, typischerweise auch jede Fehlfarbe 3 mal. Um jetzt nicht die falsche Farbe im Aufspiel zu treffen und damit dem Alleinspieler einen billigen Stich sowie das Hochspielen seiner Stellungen zu ermöglichen, wird dann bei starken Spielern die blanke Trumpfvolle eröffnet mit genau dieser 2. Stellungsinformation. Ein guter Partner in HH kann dann anhand seiner eigenen Karten und typischerweise 3-5 Gegentrümpfen zum Beispiel auch eine 10 aus einem Zweierfeld öffnen oder die Trümpfe auflösen, weil er anhand seiner Vollen und mit der Zusatzinfo aus dem ersten Stich jetzt zwingende Züge spielen kann.
Bei allem Respekt und ich meine das auch wirklich nicht böse, aber wo hast du denn diesen Blödsinn aufgeschnappt? Daran stimmt nun wirklich gar nix.
1. Wenn du ein blankes Trumpf-Volles ausspielst, machst du es dem AS sehr leicht, seinen Kr B zu legen, so er ihn hat. Muss er selbst mit Trumpf antreten, spielt er vielleicht gar nicht von oben. Es gibt sehr viele Trumpfkombinationen, in denen es ratsam ist, trotz Kr B von unten zu beginnen. Schließlich weiß der AS ja nicht, dass ein Gegner ein Volles blank hat. Wenn man ihm dieses aber auf dem Silbertablett serviert...
2. Die Kombination, nur einen Trumpf und eine extrem schwache Beikarte zu haben, gibt es ohne Reizung des Partners fast gar nicht. Liegt aber z.B. seine Pik-Reizung vor, wirst du dir bei einem Trumpfaufspiel sehr oft nach dem Spiel die Frage anhören: "Pik hattest du wohl nicht?" Und das vollkommen zurecht. Als schwacher Spieler (die Karten betreffend, nicht die Spielstärke) hat man die dienende Rolle und natürlich nicht die Aufgabe, die Spielführung zu übernehmen.
Das ist eine der ersten Regeln, die ein Skatspieler zu lernen hat!!!Liegt tatsächlich mal der ganz seltene Fall vor, dass dein Partner nicht gereizt hat, ist es ohnehin meist egal, was du ausspielst. Denn jetzt geht es fast nie um mehr, als aus dem Schneider zu kommen. Dazu bietet es sich aber an, zu versuchen, dem trumpfstarken Partner eine 10 freizuspielen. Führst du blank Trumpf, 10 zu dritt und zwei mal schwach zu dritt, gibt es zwei No Go's beim Ausspiel: Trumpf und das Spielen von der 10.
Es gibt aber tatsächlich eine Kombination, in der ich oft den blanken Trumpf fallen lasse. Nämlich wenn ich in der Beikarte bei drei Dreierlängen in jeder Farbe ein Volles und dabei mindestens zwei Asse führe. Also wenn ich stark bin, aber nicht zu stark. Da ich nicht wissen kann, wo in solch einer Konstellation die Achillesferse des AS liegt, überlasse ich jetzt lieber meinem Partner, eine Farbe zu öffnen.
Ein guter Partner weiß jetzt, dass ich genau in dieser Bredouille sitze und wird seine längste Farbe öffnen (was er normalerweise eher nicht täte, da der AS hinten sitzt). Öffnet er jetzt von einer meiner Assfarben, verbietet es sich also, das Ass zu legen, denn genau dieses ist das Volle, welches man gefahrlos auf Trumpf schmieren kann.