Spiel mit 4 Assen

Skataufgaben/-spiele aus dem Alltag

Re: Spiel mit 4 Assen

Beitragvon Skatfuchs » 1. Okt 2025 14:19

Hallo,

um das Thema mal abzuschließen, fasse ich die Ergebnisse mal kurz zusammen.
Bei einem solchen Grand mit 4 Assen und zwei Buben mit dem klkrbu sollte man folgendermassen als AS sein Spiel vortragen:
1. Alle Augen aus den Stichabgängen legen, vor allem Damen.
2. Die Karte möglichst flexibel lassen, d.h. die Asse mit Luschen besetzt, um schneiden oder abwerfen zu können.
3. Start mit dem klkrbu , fallen die Buben, so hat man sein Spiel schon gewonnen; max. darf dann aber eine Dame im Beiblatt abgehen.
4. Fallen die Buben nicht, so den kleinen Buben nachspielen, um die GS an's Spiel zu bringen.
5. In MH ein angespieltes Bild mitnehmen und zuerst gleich die Farbe zurück spielen; eine Lusche jedoch tauchen.
6. In HH eine Lusche und eine Dame verweigern; ein König bzw. eine Zehn natürlich mitnehmen.
7. Wie immer mitzählen der Augen und den Kartenstand analysieren; reicht ein Durchziehen der Asse zum Sieg, dann diese von oben spielen.
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Re: Spiel mit 4 Assen

Beitragvon ohne11 » 1. Okt 2025 15:10

Skatfuchs hat geschrieben:Hallo,
um das Thema mal abzuschließen, fasse ich die Ergebnisse mal kurz zusammen


Mir war nicht klar, dass das jetzt Ergebnisse waren, die auf der Grundlage irgendeines Konsens darüber entstanden sind. :wink:

Zumal du schreibst, dass man den kleinen Buben hinterherspielen sollte, was mir suggeriert, dass du zwischen verschiedenen kleinen Buben nicht unterscheidest. Interessant, da das für mich alles, aber auch wirklich alles ändert.

Wenn du in VH
klkrbu klkabu
hältst, gebe ich dir recht und unterschreibe die weiteren Schritte weitestgehend. Außer das mit dem zurückspielen. Wenn noch genügend Karten der bereits gelaufenen Farben draußen sind, muss man evtl auch einfach mal durchziehen und hoffen. Besser als ein Ass wegwerfen.

Wenn der klkabu ein klhebu ist, dann bin ich nicht bereit, den Vorteil der Gabelstellung freiwillig aus der Hand zu geben und mich quasi "downzugraden". Ich drück die 2 Herz und trag über die Asse vor.

Ich habe allerdings auch keine Evidenz dafür, würde selber aber auch nicht soweit gehen zu sagen, das wäre jetzt Konsens und man müsste das so machen.
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Re: Spiel mit 4 Assen

Beitragvon Flo » 6. Okt 2025 19:05

Kaum gelernt, schon wiedererkannt:

Gestern im Stream von Daniel Schäfer kam bereits im 3. Spiel der Serie dieses Motiv vor.

MH spielt Grand ohne Gegenreizung, HH blickt auf
krbu hebu krko kr09 heda he09 he08 pi10 pi08 ka07 .

Nach Aufschlag
1. kras kabu kr09
2. kaas ka07 kako
3. ka10 hebu kr10 -22
war das Gegenspiel gelaufen, da VH die lange statt der kurzen 10 schmierte und sich damit auch die Übergabe kaputt machte.
Daniel hatte kurz überlegt, ob er im ersten Stich krko zugibt, damit die Übergabe auch bei geschmierter kr10 noch funktioniert, wollte dem AS aber dann doch keine 4 Augen schenken.
Im konkreten Fall wären die GS nach Zugabe krko trotzdem bei 59 hängengeblieben.

Schmiert VH dagegen die kurze 10 und hält die lange 10, reicht es für 63:
3. ka10 hebu he10 -22
4. krbu heko pibu -30
5. krko kr10 pi09 -44
6. krda ka08 pi10 -57
7. kr08 ka09 heda -60
8. kr07 kada pi08 -63
9. pi07 pias he08
10. heas he09 piko

Blatt des AS in MH:
pibu kabu pias pi09 heas kaas ka10 kada ka09 ka08 , gedrückt pida he07
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Re: Spiel mit 4 Assen

Beitragvon Skatfuchs » 7. Okt 2025 09:51

Hallo Flo,

da gibt es aber einen großen Unterschied beim Wimmeln in den beiden Spielen, Flo.
Bei meinem vorgestellten Spiel hatte der Spieler in MH keinerlei Wissen über die Karten des AS und wimmelte die Zehn zu dritt, besetzt mit dem König. Ich halte das nach wie vor für keinen Spielfehler!
In deinem vorgestellten Spiel war eindeutig klar, dass der AS kein Kreuz hat durch Stechen des Asses und dein Mitspieler zog ihm auch noch den Buben mit dem klkrbu ab.
Dann ist es in jedem Fall ein Spielfehler, wenn die klkr10 gewimmelt wird, die man zur Übergabe braucht, um weitere Luschen der Farbe nachspielen zu können.
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Re: Spiel mit 4 Assen

Beitragvon Flo » 7. Okt 2025 13:57

Hallo Skatfuchs,

ich verstehe den Einwand nicht. In deinem Originalspiel kommt unter anderem ein Motiv vor, nämlich, im GS gegen einen Grand ohne Bubenmehrheit unter bestimmten Umständen die kurze statt die lange 10 zu schmieren und dadurch eine Stehkarte mehr aufzubauen.

Über diese Spielweise gab es unterschiedliche Ansichten, allerdings finde ich die Ausführungen von Ohne11 dazu sehr differenziert und völlig überzeugend.

Gerade weil das Motiv in besagtem Stream in eindeutiger und daher leicht nachvollziehbarer Weise zum Tragen kommt, ist es doch gut zur Illustration geeignet.


Und noch eine generelle Frage: Warum schreibst du Überlegungen, die jemand anders (im vorliegenden Fall: ich) angestellt hat, in leicht abgeänderten Worten dick gedruckt in deinen Post?

Diese "Zusammenfassung" (bedarf es einer solchen?) ist hier auch unvollständig, denn die lange 10 zu schmieren ist nicht einfach falsch, weil sie die Übergabe verhindert (die klappt wie gesagt auch noch, wenn HH mit Kreuzkönig bedient), sondern weil sie gleichzeitig einen Stich verschenkt, der zum Spielsieg notwendig ist.
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Re: Spiel mit 4 Assen

Beitragvon ohne11 » 8. Okt 2025 08:53

Hi Flo,

ich gebe Skatfuchs hier gewissermaßen recht, in dem Sinne, dass die beiden Spiele nicht vergleichbar sind. Einfach nur eine kurze 10 zu schmieren um eine lange zu behalten ist für sich noch kein Motiv. In dem von dir skizzierten Falle, ist es ein ganz offensichtlicher Spielfehler, den selbst Ligaspieler in den unteren Ligen häufig nicht mehr begehen. Mein skizzierter Spielverlauf und das daraus abgeleitete Motiv war etwas komplexer und der potentielle Siegweg deutlich schwieriger zu Ende zu denken. Es zielt darauf ab, den AS zu nötigen seine Asse einfach durchzuziehen, damit er seinen eigentlichen Plan (Abtauschen von Bilder und Luschen der besetzten Asse) nicht verwirklichen kann. Das ist ein anderes Prinzip als einfach abziehen, übergeben und die Farbe spielen bis sie alle ist in der Hoffnung es reicht.

Dennoch möchte ich gern ein paar Kommentare zu deinem Spiel abgeben, weil ich schon wieder einiges "entdeckt" habe...
Womöglich ist es nicht schlau hier zu viele Spiele zu vermischen und evtl kann man die Threads auch einfach splitten.

1. Sicht des Alleinspielers:
a) 4 Volle und 2 Buben, bei 7 mal Stechfarbe draußen: Ich lege 2 Bilder klpida klkada , da ich mir gern 4 Luschen behalten will.
b) Man darf sogar Karo spielen. Kommt auf den Modus an. Im 1-Serien-Turnier ist das wohl eher Unsinn.

2. Gegenspiel
Natürlich ist das was du schreibst korrekt. VH darf nur Kreuz 10 nicht schmieren und das Spiel läuft auf Schienen für die GP. Aber aus meiner Sicht beginnen die Ungenauigkeiten schon eher. Nämlich in Stich 1
Wieso eröffnet VH mit klkras und nicht mit klkr10 ? Das hat gleich mehrere Aspekte: Zum Einen kann man das eine Auge schonen, zum anderen - und das ist viel entscheidender - bringt man HH nicht auf solch blöde Ideen, wie den König in den Stich zu geben. Es ist definitiv klar, dass VH beide Volle führt und die Übergabe mit dem K klappen wird. Wenn man im 1. Stich das Ass auf den Tisch jagt, weiß HH nicht, ob Kreuz 10 überhaupt am Spiel teilnimmt. Ich kann mir sogar vorstellen, dass, wenn MonsieurL zB in HH sitzt und ich in VH, er definitiv den K in Stich 1 gibt weil er vermeintlich weiß, dass Kreuz 10 schläft, da ich ja immer die 10 spielen würde ansonsten.

Im vorliegenden Fall war es egal und auch meine 6 gedrückten Augen hätten mich nicht gerettet - ich verliere mit 60. Aber nehmen wir nur einmal an ich kann 7 Augen legen...

3. Die "hohe Kunst"
... ist es im ersten Stich abzuwerfen. Ich weiß nicht, warum so viele das in HH hinkriegen aber in MH nicht.
Bei 7 ausstehenden Kreuz-Karten müssen wir uns mal anschauen, welche Konstellationen für uns gefährlich sind.
a) Gleichverteilung (4-3): Egal, wir haben 4 Luschen.
b) 6-1 / 7-0 Auch egal, da nach dem Abstich hinten blanke Kreuz bedient wird (oder übergestochen) und nachher die Übergabe fehlt.
c) 5-2: Die einzige gefährliche Konstellation. Nach dem Abstich hat der Buben-Mann noch genau eine Kreuz zum Übergeben und VH kann weitere 3 mal Kreuz fortsetzen.

Merke: Bei passe-passe ist es ausgeschlossen, dass der Buben-Mann auch selber die 5 Kreuz führt! Ein GS hat die Buben, der andere die Kreuz!

Die einzige gefährliche Konstellation ist, dass der Bubenmann genau zwei Kreuz hat. Und dagegen kann ich mich wehren, indem ich das Kreuz Ass in Stich 1 einfach durchlaufen lassen. Die 10 steche ich, spiele normal weiter über Karo und wenn HH zum Abstich und Abzug kommt hat fehlt ihm danach die Übergabe - denn die hat er in Stich 1 bedient.

Beste Grüße!
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