Kartenverrat nach dem Reizen

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Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon Niob » 23. Jul 2025 17:59

Hi,

ich bin mir nicht ganz sicher und benötige mal eure Meinung.

MH passt und HH reizt, sagen wir mal bis 40, worauf VH ebenfalls passt. Bevor HH den Skat aufnehmen kann zeigt VH MH seine Karten. VH als auch MH haben kurz vergessen, dass MH mitspielt.

Fragen:
a) Hat HH automatisch ein Spiel mit mindestens des Reizwertes gewonnen?
b) Muss ein Schiedsrichter entscheiden welches Spiel er gewonnen hat?
c) kann der AS (HH) entscheiden ob er noch spielen will oder nicht?

LG
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Re: Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon Skatfuchs » 23. Jul 2025 20:58

Hallo,

ja das ist ein eindeutiger Kartenverrat mit folgenden Konsequenzen:

zu 1: Ja der AS hat ein Spiel mindestens in der Höhe des Reizwertes einfach gewonnen.
zu 2: Wenn sich die Spieler am Tisch nicht einigen, welches Spiel er automatisch gewonnen hat, so muss ein Schiri das entscheiden.
zu 3: Nein, das kann er nicht, denn er ist ja schon AS geworden. Er muss ja nicht spielen, sondern kann sich ein Spiel gutschreiben lassen. Nur wenn er der Meinung ist, dass die GS normalerweise Schneider oder gar schwarz werden, so ist das Spiel durchzuführen und gemäß seinem Ergebnis zu werten.
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Re: Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon mr.kite » 24. Jul 2025 10:03

Skatfuchs hat das (fast) richtig dargestellt. HH darf aber nicht nur entscheiden, DASS er spielt, er darf auch entscheiden, WAS er spielt. Ein Schiedsrichter könnte ja beispielsweise auf die Idee kommen, Hinterhand ein Herz mit 3 gutzuschreiben, während der Alleinspieler der Meinung ist, einen sicheren Null-Ouvert auf der Hand zu haben.
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Re: Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon Skatfuchs » 24. Jul 2025 18:42

Hallo,

das ist auch nur teilweise bis zu einer gewissen Grenze richtig.
Die Entscheidung des AS zu einem Spiel endet dann dort, wenn das Spiel nicht einmal theoretisch gewinnbar ist.
Will der AS sich z.Bsp. einen Grand ohne 4 anschreiben lassen und hat kaum Asse im Blatt, dann wird das ein Schiri ablehnen, wenn die GS dem widersprechen.
Auf der anderen Seite muss man dem AS aber auch ein Scheider gewähren, wenn er durch eine Bubenfindung das Spiel Schneider spielen muss, um es gemäß der Reizung zu gewinnen.
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Re: Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon Niob » 24. Jul 2025 21:02

Alles klar. Danke für eure Erklärung.
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Re: Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon mr.kite » 25. Jul 2025 14:56

Nein Skatfuchs, meine Ausführungen sind nicht zu einer gewissen Grenze richtig, sondern vollkommen. Auch wenn der Alleinspieler ein Spiel durchführen möchte, dessen Gewinn theoretisch ausgeschlossen ist, darf er das.
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Re: Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon Skatfuchs » 25. Jul 2025 19:29

Hallo,

das würde ja bedeuten, das der AS bei begangenem Kartenverrat und vor der Skataufnahme immer einen Grandouvert ansagen könnte und nach der Skataufnahme ohne Buben einen Grand ohne 4 und wenn er kein Kreuz oder Pik im Blatt hat auch ein Spiel ohne 11, weil das noch teurer ist.
Ich glaube nicht, dass sich da diesbezüglich die Rechtsprechung in der letzten Zeit geändert hat, Michael.
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Re: Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon mr.kite » 25. Jul 2025 20:07

Warum sollte er das nicht dürfen? Es wäre halt eine ziemlich dumme Entscheidung, ein Spiel anzusagen, das er dann verliert. Aber dürfen tut er auch das. Das war immer so, und das ist auch noch so.
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Re: Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon Skatfuchs » 25. Jul 2025 20:44

Hallo,

das ist mir schon klar. Mir ging es aber darum, ob er dieses Spiel automatisch auch als gewonnen angeschrieben bekommt und da sage ich nein.
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Re: Kartenverrat nach dem Reizen

Beitragvon mr.kite » 25. Jul 2025 22:39

Dann wäre es nett, wenn Du andere Beiträge lesen würdest. Ich habe deutlich geschrieben, dass der AS spielen kann was er will. Und nicht, dass er gutgeschrieben bekommt, was er will.
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