von chris » 4. Jul 2024 16:30
Hallo!
Da wenig Antworten kamen und die meisten auf fadenscheiniges Recht (und damit Spielgewinn AS) entscheiden würden, zitiere ich mal folgende Entscheidung aus der Entscheidungssammlung des ISkG (S. 144):
Ich spiele Null ouvert, sage ihn an, lege die Karten auf den Tisch: Herz-7, -9, -Dame,
alles andere ist unkritisch. Gedrückt habe ich Karo-König und Ass. Die Gegner
überlegen, wie sie mich mit Herz erwischen können. Aus Übermut zeige ich ihnen die
gedrückten Karten, eventuell um die Sache abzukürzen. Vorhand schmeißt ihre Karten
auf den Tisch, weil ich nach dem Eröffnen des Spiels die gedrückten Karten nicht mehr
aufdecken darf und behauptet, dass ich das Spiel verloren habe. Da ich durch das
Aufdecken aber keinerlei Vorteil habe, empfinde ich das als unsinnig. Wie ist die
Rechtslage?
Antwort:
Der Alleinspieler hat seinen Null ouvert verloren.
Im vorliegenden Fall hat der Alleinspieler nach der Spielansage den Skat aufgedeckt.
Damit hat er sein Spiel nach ISkO 3.5.4 verloren.
Da stehen keine Ausführungen ob der NO theoretisch war aufgrund der Verteilung oder verlierbar wegen Kartensitz, sondern der Spielverlust wurde ausschließlich mit dem Aufdecken des Skats begründet. Vielleicht würde das ISkG ja anders entscheiden, wenn der NO theoretisch ist (also unverliebar oder nur durch "falsches Bedienen" des AS, was ja normal nicht vorkommt weil ja von den GS i. d. R. gleich aufgegeben wird wenn der NO "nicht geht").
Chris