Warum gehen Spiele verloren

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Warum gehen Spiele verloren

Beitragvon AndreasHL » 8. Mai 2014 10:33

Hallo,

eigentlich eine einfache Frage, oder ? Nach meiner Erfahrung gehten mindestens 75 % der Spiele verloren, weil die Karten ungünstig verteilt sind.

Wobei die Grenze zum Mauern natürlich dann fliegend wird, wenn jemand mit fünf Trumpfkarten spielt und ein Gegenspieler fünf Gegentrümpfe hat. Ich glaube, da hat jeder schon mal vor Zorn geglüht.

Man kann diesen Beitrag auch als Ergänzuung zu "warum gewinnen immer die Selben sehen". Wenn, wie von mir behauptete, 75 % der Spiele durch ungünstige Kartenverteilung verloren gehen, dann kann der Spieler ja nichts dafür. Damit ist er weder ein guter noch ein schlechter Spieler, sondern hat einfach Pech.

Wodurch gehen denn sonst Spiele verloren ? Bedienungsfehler, das berühmte Farbspiel mit 7 Trümpfen und 3 Luschen ?

Gruß

Andreas
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Re: Warum gehen Spiele verloren

Beitragvon HelAu » 8. Mai 2014 10:53

Also Spiele gehen grundsaetzlich dadurch verloren, dass die GS mehr als 59 Punkte erreichen (ausser bei ner Null)
:D SCNR :D
Sehr haeufig gehen Spiele deshalb verloren, weil man die Verteilung der Karten der GS falsch einschaetzt ...
Oder weil man seine vorhanden Siegchance nicht findet, bzw nicht konsequent darauf spielt.
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Re: Warum gehen Spiele verloren

Beitragvon ohne11 » 8. Mai 2014 11:01

Spiele gehen nicht durch reines "Pech" verloren. Spiele gehen auch oft verloren weil der AS keinen Gewinnplan hat. Wenn du siehst, dass bei deinem 5-Trümpfer 5 gegen stehen gibst du dann auf?
Das sehe ich leider viel zu häufig. Dabei habe ich gerade, wenn ich sehe, dass 5 gegen stehen eine klare Idee, wie ich das Spiel in Richtung Sieg lenken kann und welche Zwangsvermutungen ich dabei anstellen muss.
Spiele gehen auch verloren, weil die GP gut spielt. Und das kann auch zum Grund haben, dass du dich als AS leicht lesbar machst, indem du immer den gleichen "Stiefel" runterspielst. Als AS finde ich es wichtig variabel zu bleiben und den GS den Gewinnweg nicht auf dem Silbertablett zu präsentieren.
Zuletzt geändert von ohne11 am 8. Mai 2014 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum gehen Spiele verloren

Beitragvon mr.kite » 8. Mai 2014 14:51

Ich denke, die Frage ist sehr einfach zu beantworten. Es gibt 2 Wege, ein Spiel zu verlieren: Eigene Unzulänglichkeiten oder das schlichte Fehlen eines Gewinnweges. Wie das beim einzelnen Spieler verteilt ist ist sehr unterschiedlich. Spielt beispielsweise crpe diem 87, so kann man davon ausgehen, dass er einen Gewinnweg meistens findet, wenn es ihn denn gibt. Wenn carpe verliert liegt das meist daran, dass er Spiele reizt, die nunmal bei ungünstigem Stand keinen Gewinnweg zulassen. Das gehört aber natürlich dazu, weil man eben Spiele, die man in 90% der Fälle gewinnt, in der Regel spielen muss, weil man sonst auf Dauer Punkte liegen lässt..

Aber von den ca. 1.000 Spielern, mit denen ich in diesem Leben gespielt habe, kenne ich keine drei Hand voll, die spielen wie carpe. Ich würde sagen, dass in einem durchschnittlichen Skatverein von 48 Spielen maximal in 30 Spielen das Alleinspiel ohne grobe Fehler vorgetragen wird. Dadurch verschiebt sich das Pendel schnell in Richtung 50% selbstverschuldet verlorener Spiele, was ich für einen durchschnittlichen Skatverein auch annehmen würde.
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Re: Warum gehen Spiele verloren

Beitragvon Sifo-Dyas » 8. Mai 2014 18:19

Ich gebe mr.kite hier uneingeschränkt Recht ...

Das größte Problem, was viele Spieler haben, ist, dass sie einfach drauf los spielen ... Sie überlegen oft bevor angespielt wird überhaupt nicht, wie sie denn auf die 61 kommen wollen ...
- Da werden die Trumpf zu Ende gespielt, obwohl man vom Spiel muss (Tempoproblem)
- Da wird wegen drohendem Temproproblem auf die Fehlfarbe gewechselt, in der man As-10-K + x hat, obwohl die Gegner bereits 40 haben und Trumpf-As noch draußen ist ...
- Wenn man eine 10 fangen muss, wird nicht richtig vom Stich gegangen etc ...
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Kiepenkerl Münster (ISPA)
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Re: Warum gehen Spiele verloren

Beitragvon First » 10. Mai 2014 15:33

Preiset den Herrn
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Re: Warum gehen Spiele verloren

Beitragvon HelAu » 10. Mai 2014 15:47

First hat geschrieben:Preiset den Herrn

Sicher nicht - und falls es ihn je doch gibt, hat er mit Skat nichts am Hut ;)
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Re: Warum gehen Spiele verloren

Beitragvon spock2009 » 10. Mai 2014 17:54

HelAu hat geschrieben:
First hat geschrieben:Preiset den Herrn

Sicher nicht - und falls es ihn je doch gibt, hat er mit Skat nichts am Hut ;)

Albert Einstein sagt: "God does not play dice".
Damit ihm nicht langweilig wird MUSS er demnach Skat spielen.
Eigentlich erklärt sich das schon eindeutig aus der Dreifaltigkeit.
Natürlich reizen die drei nur 100%-Blätter wegen der Allwissenheit...
...aufgrund der Allmächtigkeit (damit der Geber nicht stets einen GO hat)
lassen sie natürlich Petrus mischen und geben... und Met holen...

Mit den 5 Gegentrümpfen und Mauern gehe ich gar nicht konform.
5 Gegentrümpfe sind ein statistisches Übel mit dem man leben muss.
Es ist günstig früh im Spiel den Stand der Trümpfe festzustellen,
damit man sich darauf einstellen kann.
Wenn man nur spiele spielt die eine günstige Trumpfverteilung benötigen,
verliert man auf Dauer arg, denke ich.
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Re: Warum gehen Spiele verloren

Beitragvon Eric » 10. Mai 2014 20:37

Obacht Senf.

Ich würde mal meine als AS verlorenen in drei Gruppen einteilen.

1. Bei gegebener Verteilung nicht gewinnbare Spiele. Also die Spiele, wo man vielleicht etwas mutig reizt, dann noch blöd findet, und die dann so sitzen, dass es keinen Gewinnweg mehr gibt, sprich, selbst wenn vor dem 1. Stich ich alle Karten der GS kenne, die aber die anderen nicht, kann ich immer noch nicht gewinnen.

2. Spiele, die definitv einen Gewinnweg haben, der aber nicht offensichtlich ist. ( Gut, offensichtlich ist so ne Sache. Siehe der Themenvorschlag zur Rubrik "Hellsehen". Da streitet sich vortrefflich drüber, was man als AS "zwingend" erkennen muss ). Bei diesen Spielen ist der Zufalsaspekt wirksam. Wobei es allerdings auch für die Gegenpartei gilt. Findet sie diesen einen Weg, wie sie gewinnen kann, oder findert der AS seinen Weg, wie er gewinnen kann.

3. Spiele, deren Gewinnweg eigentlich mit Nachdenken auch für durchschnittliche Spieler erkennbar sind, wo aber aufgrund fehlernder Konzentration, Zähl- oder Denkfehler der Gewinnweg sozusgen mutwillig verlassen wird.

Da ich ganz toll mit König Salomon kann, gebe ich mal für einen eher unterdurchschnittlichen bis mäßigen Spieler wie mich jeder der drei Varianten etwa 33 % :D

Und als eher defensiver Spieler natürlich den Hinweis auf die Unterkategorie 1.1 : Spiele, von denen von vornherein klar war, dass sie selbst bei einem guten Skat in der Kategorie 1 landen.....

In diesem Zusammenhang finde ich immer wieder lustig, wenn ein Spieler bei schon zwei vorhandenen Reizungen noch einen draufsetzt, und nachdem er verloren hat sagt : "Das wollte ich ja auch nie gewinnen" :lol:
So ist das Skatspiel eben - manche Spiele verliert man, und manche gewinnen die anderen

Ein Weiser schätzt kein Spiel, wo nur der Zufall regieret.
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