Da mit dem vorliegenden Thema eindeutig ich angesprochen und in der Öffentlichkeit kritisiert werde, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als hierzu Stellung zu nehmen.
Zunächst einmal ist es alles andere als schön, privaten E-Mail-Inhalt veröffentlicht zu sehen, und dann auch noch in verfälschter Form.
Ich habe dem Admin über dieses Forum eine E-Mail geschrieben als Reaktion auf seine Anfrage "By the way, wäre es vermessen, Dich um ein Gratis-Exemplar für den armen Forum-Administrator zu bitten?" im Thema "Gläserne Karten". In dieser Mail habe ich die grundsätzliche Bereitschaft zur Herausgabe eines Gratisexemplars bekundet für den Fall, dass der potenzielle Empfänger auch grundsätzlich bereit wäre, entsprechende Mundpropaganda zu betreiben.
Ist das verwerflich oder schlechter Stil? Versetzt euch in meine Lage. Wie auf meiner Homepage
http://www.meinewebseite.net/marcbieber ausführlich beschrieben, haben mich das Deutsche Skatgericht und der Deutsche Skatverband, was eine mögliche Unterstützung meines Werkes angeht, von vorne bis hinten verarscht. Das Deutsche Skatgericht will kein Skatbuch über Regelstreitigkeiten unterstützen, wenn es dieses nicht selbst (also durch eins seiner Mitglieder) geschrieben hat. Übrigens hat das den Präsidenten des Deutschen Skatgerichts nicht davon abgehalten, mir vorzujammern, wie wenig Interesse die Skatspieler an der Tätigkeit des Deutschen Skatgerichts hätten. Aber nicht nur das, er wollte mir auch verbieten, mich in irgendeiner Weise auf die Entscheidungen des Deutschen Skatgerichts zu beziehen (das urheberrechtliche Zitatrecht gilt anscheinend nicht überall), ebenso wie er mir den Abdruck der Internationalen Skatordnung verbieten wollte und mir indirekt mit Klage gedroht hat. Kein Wunder, dass sich dann kaum jemand für die Tätigkeit des Deutschen Skatgerichts interessiert, wenn der Verbreitungskreis nicht durch fremde Leute erweitert werden darf.
Was den Deutschen Skatverband angeht, so habe ich das gesamte Manuskript (über 240 Seiten) an dessen Präsidenten geschickt - und zwar zwangsweise in ausgedruckter Form, weil die moderne Welt noch nicht überall Einzug erhalten hat. Die Antwort auf meine Unterstützungsanfrage bestand inhaltlich in einem Satz: "Eine Unterstützung durch das Deutsche Skatgericht halte ich für nicht angebracht" - ohne jede Begründung. Manfred Quambuschs Verhalten, das ich beim Thema "Gläserne Karten" beschrieben habe, war mindestens genauso schlimm. Da erhält er die ausführlichsten, anspruchsvollsten und unterhaltsamsten Streitfallentscheidungsbesprechungen aller Zeiten, aber für ihn ist das "zu dünn" und "zu anspruchslos", ausgerechnet für ihn mit seiner 100-Seiten-Mist-für-20-€-Abzocke und mit seinen überteuerten und überschätzten Skat-Seminaren.
Gut, mit diesen Erfahrungen hat keiner der "gewöhnlichen" Skatspieler etwas zu tun. Nun kommt aber noch dazu, dass ich andauernd um Gratisexemplare gebeten werde. Freunde wollen wolche, Bekannte wollen welche, Skatvereinskollegen wollen allesamt welche - als ob ich meine Wohnung mit Gratisexemplaren tapezieren könnte. Der Eindruck, der haften geblieben ist, lautet: Jeder will das Buch umsonst, ohne dafür etwas tun zu müssen. Das ist mir zu blöd. Ich habe tausende von Stunden investiert, um ein anständiges Buch zu schreiben, das eine seit 35 Jahren bestehende Lücke in der Skatliteratur endlich schließt. Mein Studium habe ich dafür total vernachlässigt, was jetzt noch gravierende Folgen für meine Lernmotivation hat, meine Freunde belächeln mich eher für meine Arbeit, die von mir angeschriebenen Zeitungen (z. B. Bild am Sonntag, Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine) und Magazine (z. B. Stern und Spiegel) haben mich ausgelacht oder ignoriert, als ich um eine Rezension gebeten habe, meine mühsam und mit vielen Inhalten aus dem Boden gestampfte Homepage wird kaum besucht, Walter van Stegen hat mir auf meine Buchrückenkommentaranfrage nicht geantwortet, und finanziell betrachtet verdiene ich unterm Strich rein gar nichts an diesem Buch.
Während dieser Gefühlslage - erschöpft, zweifelnd, verarscht, genervt usw. - erhalte ich also die öffentliche (!) Anfrage "Wäre es vermessen, Dich um ein Gratis-Exemplar für den armen Forum-Administrator zu bitten?" von jemandem, den ich überhaupt nicht kenne und (mit) dem ich noch nie zuvor geschrieben (gesprochen) habe. Wohlgemerkt in einer Situation, in der ich es nach dem Hinterlassen einer kilometerlangen Schleimspur nicht nötig und in der ich vor allem auch keine Lust mehr dazu habe, mich noch bei irgendjemandem einzuschmeicheln. Soll es in dieser Situation unverschämt sein, ein wenig "Kooperation" zu erwarten? Schließlich gibt es keine "Gratisexemplare" mehr. Meine Freiexemplare sind verplant und alles darüber hinaus muss ich zum vollen Preis selbst erwerben.
Eine kurze Antwort wie z. B. "Natürlich werde ich dein Buch gegenüber Skatspielern zum Gesprächsgegenstand machen" hätte vollkommen ausgereicht, um mir dieses eine Mal noch ein Gratisexemplar zu entlocken - trotz der Gefahr, dass dann wieder jeder eins haben will. Oder man macht es so wie der "Skatfuchs" und bietet mir eine Homepage-Rezension an. Sein Gratisexemplar hätte er übrigens schon für eine bloße Erwähnung in seiner Literaturliste bekommen...Eine weitere Möglichkeit hätte darin bestanden, seinen aus subjektiver Sicht vielleicht sogar berechtigten Unmut fürs Erste nur mir persönlich gegenüber zum Ausdruck zu bringen. Aber nein, anstelle dieser eleganten Lösungsvarianten werde ich mehr oder weniger eindeutig öffentlich an den Pranger gestellt, was ich zum Kotzen finde. Hat es denn niemand, den ich über dieses Forum privat anschreibe, nötig, mir (wenn überhaupt einmal) privat zu antworten?
Damit man mich nicht falsch versteht: Ich bin dankbar für die Möglichkeit, über ein Forum wie dieses kostenlos Werbung für mein Buch machen zu können. Doch diese Werbung kommt dem gesamten Skatsport zugute. Wisst ihr überhaupt, warum ich so massiv für mein Buch werbe? Nicht um Geld zu verdienen, denn unterm Strich bleibt für mich, wie bereits gesagt, nichts übrig. Auch nicht um einen "Bestseller" zu landen, weil man das mit einem Skatbuch ohnehin nicht schafft.
Nein, die ganze Werbung dient nur dazu, dem Anliegen meines Buches gerecht zu werden, nämlich Regelkenntnis und Fairness unter den Skatspielern zu fördern, die Verdienste des Deutschen Skatgerichts zu würdigen und einen Beitrag zur Fortentwicklung der Skatregeln und Skatrechtsprechung zu leisten.
Ich möchte
nicht, dass das Thema jetzt in eine Diskussion ausartet, ob der Skatbuchautor moralisch dazu verpflichtet ist, dem Admin des Skatforums ein Gratisexemplar zukommen zu lassen, oder ob er im Vorfeld berechtigterweise zumindest die Zusicherung von etwas "Mundpropaganda" als Gegenleistung erwarten darf. Ihr solltet einen Einblick in meine Gefühlswelt bekommen und in die Arbeitsschritte, die für "Skat: Streitfälle vor Gericht" erforderlich waren und mir einen großen Teil meiner Seele entrissen haben. So könnt ihr zumindest verstehen, warum mich die Eröffnung dieses Themas sehr verärgert hat. Ja, der Admin hat für seine Verdienste um dieses Forum, über das ich beiläufig für mein Buch werbe, gewisse Privilegien verdient. Aber dann soll er mich doch bitte privat und persönlich fragen und mich nicht gleich öffentlich bloßstellen, wenn ich für meinen finanziellen Ruin zumindest etwas Mundpropaganda erwarte. Mundpropaganda habe ich nun zwar, aber sicherlich keine gute, was bedauerlich ist. Insofern wäre ich ja fast schon gezwungen gewesen, dem Admin auf der Stelle ein Gratisexemplar zu schicken. Doch ich habe meine Prinzipien, was bedeutet: so jedenfalls nicht.
Es ist schade, dass eine derart harmlose Sache (leider auch durch diesen Beitrag) unnötig aufgebauscht wird, aber wenn privater E-Mail-Inhalt, in dem es darum geht, dass ich etwas verschenke, was ich eigentlich gar nicht habe, verfälscht wiedergegeben wird, muss ich einfach die Flucht nach vorne antreten. Ihr kennt nun alle Hintergründe und müsst selbst entscheiden, ob und wie ihr euren Beitrag zur Förderung von Regelkenntnis und Fairness im Skatsport leistet. Meinen Beitrag könnt ihr, wenn ihr wollt, in wenigen Wochen selbst begutachten...