Skatfuchs hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist bei dieser Reizung inklusive der Nulloption, die es ja tatsächlich gab, keine zwingende Schlussfolgerung auf so einen Extremstand gegeben.
Es gibt beim Skat ausgesprochen selten "zwingende Schlussfolgerungen". In den weit überwiegenden Fällen gibt es nur Anhaltspunkte für dieses oder jenes. Und wenn ich 2 Buben, 3 Asse und 2 10en führe, ist für mich jede Gegenreizung ein Anlass zur Vorsicht. Zwei Gegenreizungen lassen bei mir sofort alle Alarmglocken angehen, selbst wenn eine davon eine Nullreizung ist. Habe ich, wie in diesem Fall, noch eine 7 selbst, verstärkt dies meine Unruhe noch.
Oft genug habe ich schon erlebt, dass diese Vorsicht nicht nötig gewesen wäre. Aber sie war eben oft genug auch berechtigt. Wenn ich also, wie in diesem Fall, die Möglichkeit habe, bestimmten Gefahren aus dem Weg zu gehen, ohne meine Siegchancen bei weniger extremen Kartenständen erheblich zu reduzieren, mache ich das. Das hat mir schon manches Verlustspiel erspart und nur sehr selten eine Niederlage herbeigeführt. Der ein oder andere verschenkte Schneider war sicher dabei, aber das nehme ich gern in Kauf für ein wenig mehr Sicherheit.
Skatfuchs hat geschrieben:Was machst du denn, wenn der 1.Stich wie folgt aussieht?
Wenn ich weiß, wie die Karten stehen, natürlich immer das Richtige. Dummerweise weiß man das immer erst hinterher. Das gilt glücklicherweise aber auch für die Gegenpartei. Bei diesem Kartenstand wäre die blanke Kreuz Lusche sicher die Optimaleröffnung für die Gegenpartei. Aber woher soll VH das wissen, ohne die Verteilung zu kennen? Der gute Mensch hat fünf Herz ohne Ass und Karo Ass zu viert. Welches Motiv sollte er also ohne Buben haben, blank zu öffnen? Mit dem Blatt gibt es keine schlimmere Ausspielkarte als blank Kreuz. Wenn VH also kein kompletter Skatmutant ist (oder ein blutiger Anfänger ohne die kleinste Spur von Talent), wird sie nicht kommen.
Kommt sie dennoch, habe ich 9 Stiche lang die Möglichkeit, mir zu überlegen, ob ich mich oder VH anschließend umbringe.