Hallo,
ich vermute, die Frage geht eher in die "Regelwerk" Rubrik, da habe ich allerdings keinen Zugriff, deshalb versuche es hier.
Auch wurde die Frage wahrscheinlich schon 1000x gestellt, aber ich kann in der Suche dazu leider nix finden .
Gibt es Situationen, in denen absichtliches falsch Bedienen sinnvoll ist?
Dazu habe ich mir folgende Situation überlegt:
Es wird einfacher Grand gespielt und jeder Mitspieler hat noch drei Karten in der Hand:
VH, Alleinspieler, Ausspiel: Bube Kreuz, Ass Karo, 7 Karo.
MH: Bube Pik, 8 Karo, 7 Kreuz
HH: Bube Karo, Zehn Karo, Dame Pik
Der Alleinspieler hat 60 Punkte, braucht also noch 30 Punkte zum Schneider (sprich alle Stiche).
VH spielt den Kreuz Buben, MH bedient und Hinterhand ist an der Reihe.
Falls HH davon ausgeht, dass die Gegenpartei keinen Stich mehr bekommt (oder wenn HH auf keinen Fall möchte, dass VH den Extrapunkt bekommt, bspw. am Ende einer Liste), ist es vorteilhaft hier falsch zu Bedienen.
So wird nur ein einfaches Spiel angerechnet und kein Schneider.
1. Der Regelverstoß tritt erst im drauf folgenden Stich auf.
2. "Die schuldige Partei ist zum Weiterspiel verpflichtet, wenn es die andere Partei verlangt. Dann zählt der Regelverstoß als nicht begangen." -> Dann macht der AS keine 90 Pkt.
3. "Eine höhere Gewinnstufe erfordert den Nachweis, dass sie bei regelgerechtem Spiel sicher erreicht worden wäre. " -> Ist nicht sicher. Aber gilt 4.1.4 hier überhaupt?
Passt die Grundüberlegung oder habe ich einen Fehler in meiner Logik? Fall nein:
Ist das erlaubt, weil Teil des Spiels oder unsportlich? Was meint ihr?