Fünfertisch

Fragen zur ISkO

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Fünfertisch

Beitragvon eagle » 15. Jul 2019 11:11

In der ISkO wird Skat zu fünft nur sehr dürftig behandelt. Dort steht drin, wer bei fünf Spielern aus Sicht des Gebers spielt und wer aussetzt - die beiden linken und der rechte Partner.

Es steht jedoch nicht drin, wie lange gespielt werden darf und wie viele Punkte es für verlorene Spiele der Gegner gibt. Ich konnte beim DSKV Fünferlisten finden und dort gibt es 24 Punkte (120 : Anzahl der Spieler). Doch in der Skatordnung konnte ich diese Bewertung für fünf Spieler nicht finden. Wenn man es zeitlich hochrechnet, beträgt das Zeitlimit statt 2,0 Stunden nun 2,5 Stunden. Andererseits wird bei Dreiertischen nicht auf 1,5 Stunden gekürzt.

In Turnieren wird dieses Dilemma nie entstehen, da zunächst Vierertische zu bilden sind und lediglich hinten Dreiertische entstehen dürfen, wenn die Anzahl der Teilnehmer nicht durch 4 teilbar ist. Doch bei einem Vereinsabend sieht das anders aus. Normal kommen z.B. 14 Spieler. 3 sind krank, 4 schauen Fußball, 1 mag heute nicht und 1 hat ein Date. Es finden sich nun fünf Interessierte. Leider wird das oft so gehandhabt, dass 1 freiwillig gehen muss oder der mit dem schlechtesten Ergebnis aus der Vorserie heim muss. Ich finde das so nicht ganz fair, da Fünferlisten de facto spielbar sind.

Was meint ihr?
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Re: Fünfertisch

Beitragvon John » 15. Jul 2019 11:49

Wenn in einem Club von normalerweise 14 an einem Spieltag 9 Spieler nicht kommen und davon lediglich die Kranken einen wirklich nachvollziehbaren Grund haben, dann stellt sich die Frage, ob es für die eifrigen Spieler Sinn macht, sich zeitlich wegen einer Fünferrunde zu "verrenken". Wobei dies für mich der Moment ist, wo sich eine Vorstandschaft Gedanken machen muss, ob der Weg noch der richtige ist, den Spielbetrieb mit organisatorischer Gewalt, also einer Fünferliste aufrecht zu erhalten. Dies gilt für mich sowohl dann, wenn die Clubführung selbst anwesend ist, aber auch, noch mehr, dann, wenn sie nicht da ist und es denn Normalmitglieder bleibt, eine Entscheidung zu treffen.
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Re: Fünfertisch

Beitragvon mr.kite » 15. Jul 2019 12:02

Generell stehen Fragen bezüglich Serienlänge in der Turnierordnung des Verbandes oder Vereins. Wenn Euer Verein keine hat würde ich die Turnierordnung der VG nehmen. 5erTische werden oft vergessen. Allgemein logisch ist immer, dass jeder 36 mal spielt und 12mal gibt. Macht 60 Spiele. Zeitlimit sehe ich unkritisch - schließlich wartet kein anderer Tisch.
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Re: Fünfertisch

Beitragvon HomerJay » 15. Jul 2019 15:17

Wie ist das mit Fabianpunkten - gibt es dann 24 pro Spiel?
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Re: Fünfertisch

Beitragvon eagle » 17. Jul 2019 21:51

Genau das fragte ich unter anderem im Ursprungspost, wie viele Punkte es für gewonnene Gegenspiele am Fünfertisch gibt. In der Turnierordnung der VG werden Fünfertische nicht erwähnt.

Jedenfalls bin ich der Meinung, dass auch der Fünfertisch geregelt werden sollte und nicht der jeweilige Spielleiter nach Gutdünken entscheidet, ob alle 5 spielen oder einer heim muss. Jedoch sollte entgegen der Turnierordnung die Spielzeit für diesen seltenen Fall entsprechend auf 2,5 Stunden hochgerechnet werden. Ansonsten läuft man Gefahr, dass am Ende manche absichtlich langsam spielen, um den Vorsprung über das Zeitlimit zu retten.

Die Frage die sich stellt, ist, nach welcher Regel der Spielleiter den einen Spieler heimschicken darf und ob der Verein für eventuelle Fahrtkosten aufkommen muss.

Hier noch mal der Punkt, dass die ISkO Fünfertische nicht ausschließt: 3.2.7 Bei vier Mitspielern erhält der Kartengeber selbst keine Karten. Bei mehr als vier Mitspielern spielen seine beiden linken Nachbarn und der rechte.
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Re: Fünfertisch

Beitragvon John » 18. Jul 2019 09:27

Warum soll sich denn ein Club, der quasi am Existenzminimum dahindämmert - andernfalls würde sich ja das Problem mit dem Fünfertisch nicht stellen - hier einem Diktat einer ISkO unterwerfen wollen oder sollen?

Der DSkV, bzw. das ISkG ist doch nun wirklich nicht dafür da, das Zeitproblem bei einem einzigen Tisch zu regeln. Und die angesprochenen Manipulationen könn(t)en ganz genauso an einem Vierertisch passieren.

Ich meine, dass durch die Abfassung der sehr durchdachten 5-er-Listen der Dachverband genug getan hat dafür, dass für in diesem Sinne bedürftige Clubs eine Überlebenschance im Falle eines vorübergehenden Engpasses bestehen.

Bei einer weitergehenden Regulierung würde man das Problem auf eine andere, sicher unerwünschte, Weise lösen.
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Re: Fünfertisch

Beitragvon mr.kite » 18. Jul 2019 10:08

Auf der DSkV-Seite gibt es eine 5erliste zum Download die 24 Punkte für GS vorsieht. Bindend scheint das nicht zu sein, zumindest habe ich keine Ordnung gefunden die darauf verweist. Aber es ist praktikabel undcdas sollte genügen.
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Re: Fünfertisch

Beitragvon Skatfuchs » 18. Jul 2019 11:36

Hallo,

wir sollten doch mal "die Kirche im Dorf" lassen.
Auf der einen Seite fordern einige, dass die ISKO bis in's letzte Detail alles regeln soll und andere sind wieder der Meinung, dass man hier viel "menschlichen Ermessensspielraum" lassen sollte.
Der Fall eines Fünfertisches kommt ja wie gesagt bei den Turnieren des DSKV und der ISPA nie vor.
Auch in einem Club einer "normalen" Größe ab 6 Spielteilnehmern gibt es das nicht- und da sollte ein kleinerer Club oder eine kleinere Skatrunde unter Freunden das schon selbst regeln. Bekanntlich wird ja auch oft im privaten Kreis noch deutlich abweichend von den ISKO-Regeln gespielt und auch bei lokalen Turnieren kommt das gelegentlich noch vor.

Ein ähnlicher Fall tritt auf, wenn gerade 12 Spieler noch anwesend sind, was bei uns in der Sommerzeit manchmal passiert in der zweiten Runde.
Da gibt es meines Wissens nach auch keine Regelung, ob da an Dreier- oder Vierertischen gespielt werden muss, was ich auch richtig finde.
Einige, die dann schnell heim wollen, sind für die Dreiertische; andere wieder spielen nicht so gern daran, zu denen auch ich zähle.
Also haben wir in der Clubordnung beschlossen, dass nur mit Zustimmung aller dann an Dreiertischen gespielt werden kann.
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Re: Fünfertisch

Beitragvon John » 18. Jul 2019 13:33

Noch eine Variante einer grundsätzlichen Frage, die vielleicht - hoffentlich nur vielleicht - für manche eine Anregung darstellt, was man alles in eine Vereinssatzung aufnehmen könnte.

Das Spiellokal ist ja üblicherweise ein Raum. Nun besteht im Sommer durchaus die Möglichkeit, eine Serie im Freien zu spielen. Wie sieht es denn nun nach der Meinung derer, die hier eine Regelungsmöglichkeit wünschen, aus, wenn nach der Zuweisung der Tischpartien die Mehrheit (also 3 oder 2) der Spieler eines Tisches im Freien spielen wollen?

Mehrheitsentscheidung oder notwendige Einstimmigkeit?

Diese Frage ist übrigens keineswegs witzig gemeint, ich habe schon Situationen erlebt, in denen es deswegen zu ernsten Streitereien gekommen ist.
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Re: Fünfertisch

Beitragvon mr.kite » 12. Aug 2019 23:15

Interessante Frage. Bei uns gibt es darüber glücklicherweise keine gespaltenen Meinungen. Hierbei handelt es sich klar um eine Angelegenheit der Turnierleitung. Insoweit die Sportordnung des Clubs nichts anderes vorsieht sollte das zuständige Vorstandsmitglied (meist Spielleiter oder Vorsitzender/Präsident) entscheidungsbefugt sein.
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Re: Fünfertisch

Beitragvon mannikr » 13. Aug 2019 07:53

Ich sehe darin überhaupt kein Problem, selbst beim Ligaspieltag sage ich dann vor Beginn ganz klar und so sollte es auch für die normalen Spielabende gelten:

"Der offizielle Spieltag findet hier drinne statt, sollten sich alle 4 Spieler einig sein, können sie gerne draussen spielen, ist nur einer dagegen, wird hier drin gespielt"

Es gab mir dieser klaren Ansage, bei uns auch noch nie Probleme.
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