"Skat-Streifälle vor Gericht": Meinungen

Rezensionen, Meinungen, Anfragen zur Skatliteratur

"Skat-Streifälle vor Gericht": Meinungen

Beitragvon Skatfuchs » 11. Sep 2006 16:49

Hallo Skatpinnies,
da es ja bisher keine Meinungen der Skatfreunde zu Marc Biebers Buch gab, so will ich mal damit anfangen.

Grundsätzlich gefällt mir das Buch gut bis sehr gut. Besonders hervorhebenswert ist:
• es wird sich einer Problematik angenommen, die längst überfällig war, da seit dem letzen Buch darüber eine Menge Zeit (mehr als 40 Jahre) vergangen ist und sich inzwischen einiges an den Regeln und deren Auslegung geändert hat.
• die Regelsicherheit ein wesentlicher Bestandteil des Skatspieles ist; insofern ist das Buch sehr wesentlich für eine weitere Vervollkommnung des Skatspieles.
• das Buch ist systematisch und logisch aufgebaut; die dargelegten Fälle sind nachvollziehbar
• es werden auch fiktive Fälle generiert, woran das vorhandene Regelwerk ergänzt und angewendet wird.
• Sprache und Grammatik sind einwandfrei und ohne Beanstandungen; Druckfehler sind nur wenige vorhanden
• die ohnehin schwierige Problematik wird nicht nur trocken rübergebracht, sondern anhand einer fiktiven Skatrunde mit typischen Charakteren und lustigen Sprüchen in der Zusammenfassung witzig und einprägend dem Leser vermittelt
• eine solide Buchverarbeitung und ein ansprechendes Cover ergänzen den positiven Gesamteindruck des Werkes

Was mir nicht so gut gefiel und wo es noch Verbesserungen gibt:
• einige Bilder oder Zeichnungen hätten das ganze Buch aufgelockert. "Nur Text" liest sich sehr schwer.
• ich hätte mir gewünscht, dass in der Zusammenfassung auch Vorschläge für eine Präzisierung des Regelwerkes mit gemacht werden, unabhängig davon, ob diese der Gesetzgeber dann umsetzt oder nicht.

Das Buch erhielt von mir 8 von 10 möglichen Punkten und damit das Prädikat „Gut- Sehr Gut).
Die genauere Analyse und Beschreibung findet ihr hier: http://www.skatfuchs.eu/buchbesprechung4.htm
Ein Gut Blatt

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Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
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Beitragvon Chevalier » 12. Sep 2006 20:22

Meine Meinung:

Der Versuch, die trockene Theorie durch markante Charaktere etwas aufzulockern, ist meiner Ansicht nach ansatzweise gelungen. Dennoch ist hier kein unterhaltsames Skatlesebuch entstanden (das soll es ja auch nicht wirklich sein), sondern eine Sammlung höchst präziser Betrachtungen zu strittigen Regelfragen. Das Buch fordert den Leser!

Es lohnt sich, die aktuelle ISkO beim Lesen nebendran zu legen, weil es sehr viele Verweise gibt (das ständige Blättern stört).

Es gibt kein vergleichbares Buch (das Werk vom Altmeister P.A. Höfges liest sich zwar einfacher und flüssiger, ist aber längst überholt und hat bei weitem nicht die Tiefe der Bieber-Lektüre).

Ich empfehle "SKAT Streitfälle vor Gericht" dem ambitionierten Skatfreund!
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Beitragvon volz » 19. Okt 2006 16:13

Hallo,
auch wenn ich erst A+B aufgeschlungen habe, dem Jungautor bis zu diesem Zeitpunkt herzlichen Glückwunsch.
Tatsächlich muß man einige Sachen mit Brille oder auch 2 mal lesen, um es zu verstehen oder aber das Unwissen und den Unglaube abzulegen!
Tatsächlich-ich war skeptisch- werden einige Sachverhalte aus den Regeln herausgeholt, die wohl viele in der Form nicht sicher beherrschen bzw. damit nicht umgehen können, weil wie auch bei mir, einfach das Wissen mangelt.
Mein "verwirrender" neuer Streit-Regelfallvorschlag von heute resultiert aus den nicht sonderlich bekannten Sondervorschriften über Reizung der Null-Spiele. Zumindest nehme ich diese Beispiele um erst mal Verwirrung zu schaffen-nach dem Donnerwetter hierüber will ich dann Klarheit über den Sachverhalt schaffen mit der Absicht, unsere Leute regelsicherer zu machen und neue Käufer für das Buch zu werben!
Eine weit verbreitete Unsitte ohne Ahndung sehe ich auch im Fall der unberechtigten Skataufnahme ohne Reizgebot von MH od. HH, die auch wg. Unkenntnis der Regel hierüber geduldet und durch das schlüssige Handeln des AS mit Spielansage "geheilt" wird :?: :roll:
Genug des Lobes-kleine Kritik: Verwechslungsgefahr der Spieler in der Runde wg. Abkürzung M. + Name mit M im gleichen Fall bei den verschiedenen Ergänzungen/Abwandlungen bzw. dann Spieler 1-2.. oder auch AS-MH... Volle Konzentrationsverschwendung wg. "unnötiger" Klarheit-wie auch in Kartenbsp. die schon selbst erwähnte Kritik mangels eindeutiger Kartenabbildung.
1. Zwischenresümee: als Lesefauler bin ich froh hier eine Ausnahme zu machen. Freue mich schon auf die Beendigung + Fortsetzung und den dann aufgewärmten und neuen Erkenntnissen 8) .
Gruß
Kai
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