Visionen - von Johann Käferlein

Rezensionen, Meinungen, Anfragen zur Skatliteratur

Visionen - von Johann Käferlein

Beitragvon Taronga » 5. Sep 2011 10:33

Neu auf dem Markt (ich habe es bis jetzt weder bestellt noch gelesen):

Visionen von Johann Käferlein

Kurzbeschreibung bei Amazon: Wo entwickelt sich das Skatspiel hin? Wird es in Hinterstuben ein Mauerblümchen-Dasein fristen oder wird die Gesellschaft rechtzeitig seine intelligenzfördernde und charakterbildende Komponente entdecken?Dieses Buch stellt ein durchaus realistisches Szenario vor, in dem Skat der Denksport Nummer 1 im Jahre 2019 ist. Meist in einer zeitlosen Biergartenatmosphäre angesiedelt beleuchten Möchtegern-Profis, Anfänger und Laien das Leben rund um die Karten, die für manche die Welt bedeuten. Dabei kommt auch das Schafkopfspiel nicht zu kurz.Wer das Skatspiel erlernen will, wird diesem Buch ebenso viel abgewinnen können (obwohl es alles andere als ein theoretisches Lehrbuch sein will) wie ein alter, erfahrener Turnierhase, dem die – selbstverständlich genau 18 Kapitel – ein paar Stunden lockere Unterhaltung, aber auch Erkenntnisse über einige neue, garantiert noch nie bedachte Aspekte seines Hobbys, versprechen.

HP des Autors:
http://skatschafkopfvisionen.jimdo.com/ ... C3%BCcher/

Gruss
Taronga
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Rezension

Beitragvon Skatschiri » 5. Sep 2011 20:00

Hallo miteinander,

Nachdem ich in meinen letzten Beiträgen angeblich nicht den richtigen Ton getroffen habe, will ich mich nun wieder produktiver ins Forum einbringen. Beginnen will ich damit, dass ich euch meine ausführliche Rezension zum Werk „Visionen“ von Johann Käferlein vorstelle, das ich die letzten Tage über durchgelesen habe. Kennt eigentlich jemand im Forum den Autor? Leute wie z. B. Thomas Kinback oder Manfred Quambusch kennt ja fast jeder Skatspieler, aber von einem Johann Käferlein hatte ich nie zuvor gehört. Warum ich mich nun darüber ärgere, dass ich unbedingt jedes Skatbuch der Gegenwart haben muss, erfahrt ihr sogleich. So wie es unsere Pflicht ist, auf gute Skatbücher hinzuweisen, so muss es auch unsere Pflicht sein, vor schlechten Skatbüchern zu warnen. Wer die nachfolgenden Ausführungen als zu lang empfindet, darf gerne zum Fazit springen.

Die Inhaltsangabe auf dem Buchrücken ist schon einmal eine Mogelpackung: Es wird suggeriert, dass das Buch sowohl für Leute, die Skat lernen wollen, als auch für erfahrene Turnierspieler nützlich sei. In Wirklichkeit ist nichts im Buch vorhanden, womit Laien das Spiel hinsichtlich der Spielregeln und -techniken erlernen oder Profis ihr Spiel verbessern könnten. Daran ändern auch die manchmal beiläufig eingeworfenen Basisinformationen, die nie weiter vertieft werden, nichts. Wer die Internationale Skatordnung und ein beliebiges anderes Skatbuch liest, hat eine wesentlich größere Chance, das Spiel zu erlernen.

Das gesamte Szenario (Buchrücken: „Dieses Buch stellt ein durchaus realistisches Szenario vor, in dem Skat der Denksport Nummer 1 im Jahre 2019 ist“) ist eine einzige Farce. Fragen, die z. B. überhaupt nicht thematisiert werden, lauten: Wie konnte es zum Eintreten des Szenarios kommen? Wie sieht die im Buch genannte Versuchsschule, die berufliche und freizeitliche Schulung miteinander verbindet, im Detail aus und welche Voraussetzungen mussten für die Errichtung dieser Schule geschaffen werden? Warum ist ausgerechnet Skat der Denksport Nummer 1 und nicht z. B. Schach oder ein modernes Jugendspiel? In Anbetracht dieser unbeantworteten Fragen wirkt es geradezu grotesk, dass einer der im Buch genannten Charaktere an einem Work-Shop „Mens sana in corpore sano“ („ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“) teilnimmt (Seite 48/49), in dem dieser Charakter „die Kenntnis der Augenwerte in den Kartenspielen Skat und Schafkopf erlangt, die Fähigkeit des Augenzählens geschult und seine […] Konzentrationsfähigkeit verbessert [hat]“ und wonach dieser Charakter „für das systematische Erlernen der Kartenspiele Skat und Schafkopf gut geeignet“ sei (Seite 49). Genauso gut könnte es dann in China Work-Shops geben, in denen junge Chinesen lernen, wie man „Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiele“ (MMORPG) spielt, damit sie für ihre schlecht zahlenden Auftraggeber Charaktere in diesen MMORPG erstellen und gestalten, die die Auftraggeber für teures Geld verkaufen können. Die Auffassung des Autors scheint zu sein: Wenn die Leute nicht Skat spielen wollen, dann muss man sie eben dazu zwingen, und dazu muss man schon früh die Kinder indoktrinieren. Der Autor würde also lieber die Freiheit der Kinder beschneiden, anstatt nur einen einzigen guten Vorschlag zu machen, wie man Skat attraktiver gestalten könnte, damit Jugendliche und Erwachsene das Spiel freiwillig spielen wollen. Wäre man gemein, könnte man an dieser Stelle sogar unterstellen, der Autor habe fragwürdige Ansichten zum Thema Kindererziehung. Darüber hinaus wird die mehrfach geäußerte These, Skat sei gut für die geistige und sogar die charakterliche Entwicklung eines Menschen, kein bisschen erläutert. Als Außenstehender müsste man hier fragen: Wie kann es denn gut für die charakterliche Entwicklung eines Menschen sein, einem Glücksspiel zu verfallen? Das ist die andere Extremposition. Extrempositionen müssen erklärt werden – und genau das tut der Autor nicht. Ein weiterer „Höhepunkt“ ist dann das in Kapitel XVII. (Seite 80 ff.) angeführte fiktive Altenburger Welt-Skat-Schafkopf-Zentrum, dessen Hintergründe mit keiner Silbe dargestellt werden. Es ist also einfach alles da? Unter einem „realistischen Szenario“, wie der Autor es auf dem Buchrücken verspricht, verstehe ich etwas Anderes. In gewisser Hinsicht erinnert mich die Ausgangskonstellation des Buches an eine Zeichentrickserie, in der Jugendliche mit Hilfe eines Kartenspiels die Welt retten – ebenfalls keine realistische Prämisse, aber eine Zeichentrickserie ist schließlich kein Skatbuch, das ernst genommen werden will. Mit einer realistischen Zukunftsbetrachtung oder dem ausgefeilten Entwurf eines Zukunftsszenarios hat dieses Buch also nichts zu tun.

Wovon handelt das Buch dann? Diese Frage kann ich auch nach der Lektüre nicht so richtig beantworten. Im Grunde genommen enthält das Buch nichts weiter als eine willkürliche Aneinanderreihung von kaum relevanten oder interessanten Fakten bzw. eine sinnlose Aneinanderreihung von mäßig unterhaltsamen Anekdoten ohne einen größeren Zusammenhang. Damit geht eine total wirre Gedankenführung einher, die aus ständigen Sprüngen von einem Punkt zum anderen besteht, ohne dass der vorherige Punkt abgeschlossen oder der Zweck des Sprungs erkennbar wird. Negativer Höhepunkt dieser Art ist die pathetische „Rede“ eines Ehrenvorsitzenden auf den Seiten 74 ff. Hier ist es auch besonders befremdlich, dass zwei Punkte, die auf Seite 80 angesprochen und als neu verkauft werden, schon auf Seite 77 erwähnt wurden. Es entsteht der Eindruck, der Autor wisse selbst nicht so recht, was er da eigentlich so schreibt.

Wäre das Ganze wenigstens in sich konsistent und unterhaltsam geschrieben, hätte daraus noch ein passables Buch werden können. Leider gibt es einige Dinge, die beim Lesen doch erheblich stören:

- Häufige Formatierungsfehler (in der Regel zu viele Leerzeichen und Silbentrennungsfehler) und peinliche Rechtschreibfehler lassen an der Professionalität und Seriosität des Autors zweifeln (Book on Demand hin oder her). Beispiel: „Johannn“ auf dem Cover – was soll der Leser von einem Autor erwarten, der, so könnte man mutmaßen, seinen eigenen Namen nicht richtig schreiben kann?
- In den fiktiven Kartenspielbeispielen gibt es teilweise Kontinuitätsfehler (auf Details verzichte ich hier, weil die fiktiven Kartenspielbeispiele inhaltlich rein gar nichts hergeben, es also im Grunde genommen nicht darauf ankommt, ob sie formal in sich stimmig sind).
- Dass in dem Buch teilweise Bayerisch geredet (d. h. geschrieben) wird, hilft nicht gerade dabei, das Geschriebene inhaltlich verstehen zu können (wobei die bayerische Sprache hinsichtlich der inhaltlichen Verständlichkeit sicherlich die geringste Hürde darstellt).
- Ärgerliche Stilbrüche, z. B. plötzliche Wechsel der Erzählperspektive, hemmen den Lesefluss.
- Die auftretenden Charaktere sind entweder vollkommen farblos (da auf eine einzige Eigenschaft reduziert) oder äußerst nervig (z. B. die ach so gedächtnisstarke, besserwisserische und aus Wikipedia zitierende Claudia – niemand mag pseudoüberlegene Teenager). Natürlich ist dieses Buch kein Roman, aber wenn man schon zur Auflockerung Charaktere miteinander agieren lässt, dann sollte man schon darauf achten, dass die Auflockerung nicht ins Gegenteil verkehrt wird.
- Fakten werden von Wikipedia abgeschrieben (s. o.), z. B. der Anfang von Claudias Erklärung zum Kartenspiel Casino auf Seite 3. Auf Seite 9 wird das wenigstens zugegeben (allerdings nur für das Zitat auf Seite 9, sodass das nicht gekennzeichnete Zitat auf Seite 3 streng genommen ein Plagiat darstellt). Ein Charakter mit einem offensichtlich fotografischen Gedächtnis ist eine ziemlich dreiste Ausrede für unveränderte Wikipedia-Zitate; zugleich ist es das Eingeständnis des Autors, dass er sich anscheinend nicht die Mühe machen wollte, die entsprechenden Passagen wenigstens ein bisschen umzuformulieren.
- Wenn man erst einmal glaubt, es seien alle Charaktere des Buches eingeführt worden, tauchen plötzlich neue Charaktere, die nicht näher beschrieben werden, mittels irgendwelcher Dialogfetzen auf – sehr irritierend! Bisweilen scheint der Autor seine eigenen Charaktere nicht zu kennen. So bezeichnet er z. B. einen Charakter am Anfang als Benjamin Eckhard (Seite 1), danach aber (nur noch) als Eckhard, obwohl Eckhard, wie schnell und spätestens am Ende ersichtlich wird, nicht der Familienname ist. Wenn Eckhard der Zweitname ist, mit dem der Charakter ausschließlich angesprochen wird und angesprochen werden will, dann hätte der Autor darauf hinweisen müssen. Andererseits kann ich verstehen, dass er sich diesen Hinweis für einen weiteren absolut langweiligen Charakter gespart hat.
- Ermüdend ist auch die Ausbreitung von Selbstverständlichkeiten, z. B.: „Ein idealer Kartentisch sollte nicht zu lang, zu kurz, zu breit, zu schmal sein.“ (Seite 18).
- Bandwurmsätze und unerträglich gestelzte Sätze vermiesen einem die Lust am Weiterlesen, z. B.: „Der thermische Einklang mit der Umgebung muss gewährleistet sein.“ (Seite 19) – anscheinend die Art des Autors, darauf hinzuweisen, dass man beim Kartenspielen für die richtige Temperatur zu sorgen habe. Hier war anscheinend der formale Einklang mit der Sprache nicht gewährleistet.
- Es wirkt einfach nur peinlich, wenn der Autor längere Ausführungen als „Hausaufgaben“ von einem der im Buch vorkommenden jugendlichen Charaktere verkleidet und sich dann quasi selbst von den Lehrern immer (annähernd) die Höchstnote geben lässt. Auch ansonsten loben sich die Charaktere, denen immerhin der Autor die Sprache verleiht, ständig gegenseitig, auch und gerade wenn es dafür keinen Grund gibt. Dieses andauernde indirekte Eigenlob des Autors belastet die Nerven und die Geduld des Lesers ungemein.
- Die Checkliste für den reibungslosen Ablauf einer Kartenrunde (Kapitel VII) wirkt einfach nur lächerlich. Entweder wollte der Autor ernst gemeinte Vorschläge mit Witzen kombinieren (fehlgeschlagen, weil die ernst gemeinten Vorschläge Selbstverständliches betreffen und die Witze nicht witzig sind) oder er wollte eine Satire schreiben, die aufgrund der ernsthaft gemeinten Vorschläge nicht zündet. Beispiele: „Geregelter Stuhlgang?“ (Seite 20), „Sexuelle Gefühle unterdrückbar? Aggressionsfreies Feeling?“ (Seite 20)
- Peinliche und unnötige sexuelle Anspielungen laden zum Fremdschämen ein; Beispiele: „Uschi: […] ‚Und was ist denn ein Langer?‘ Sie errötet leicht.“ (Seite 10). „Um einen Streit über sinnige und weniger sinnige, kulturell wertvolle und weniger wertvolle Namen von Skatclubs rechtzeitig im Keim zu ersticken, rückt unsere Dame etwas näher an den Altenburger Skatfreund heran und signalisiert ihr wachsendes Interesse – ob nun am kulturellen Aspekt der Kartenspiele, oder woran auch immer, sei erstmal dahingestellt.“ (Seite 6). Lächerlicher Schlusspunkt ist schließlich ein „Skat-Heiratsantrag“ (Seite 88) zwischen zwei älteren Menschen, die sich erst zu Beginn des Buches kennen gelernt haben (größere Zeitsprünge im Buch waren jedenfalls für mich nicht erkennbar).

Zwei Punkte verdienen noch eine besondere Erwähnung.
Zum einen wirken bestimmte Aspekte des Werkes, die womöglich autobiografischer Natur sind, merkwürdig in ihrer nur kurz eingestreuten, nicht weiter ausgeführten Art. Beispiel: „Opa, zur Zeit etwas frustriert, weil er in seiner Verbandsgruppe mal wieder wegen seiner eigenwilligen Ideen nicht Vorsitzender geworden ist, […].“ (Seite 12). Oder die darauf folgende, ohne erkennbaren Grund oder Zusammenhang eingestreute und damit völlig deplatziert wirkende Fabel über die Schlange und das Lamm (ja, im Ernst: eine Fabel!). Oder die Erzählung auf den Seiten 32 ff., wo wir es gleich mit mehreren Johanns zu tun haben und der Autor für den nicht weiter ausgeführten Begriff „Informationsminister“ die unglückliche Abkürzung „IM“ wählt, die eher bekannt ist für ihre Bedeutung als „Informeller Mitarbeiter“ (sprich: Stasi-Spitzel). Diese Erzählung ist auch in anderer Hinsicht besonders unglücklich, denn sie klingt so, als würde ein ehemaliger Skatfunktionär verklausuliert mit seinen Funktionärskollegen abrechnen, ohne Klartext zu reden oder inhaltlich zu überzeugen. Das (Haupt-)Problem dabei: Da der Leser höchstwahrscheinlich nicht weiß, worum es geht, kann er mit der schlecht geschriebenen Erzählung überhaupt nichts anfangen. Ergebnis: weder eine wirkliche Abrechnung noch gute Unterhaltung gleich welcher Art. Als weitere Stelle dieser Art wäre Kapitel XVI. (Seite 72 ff.) zu nennen, in dem es u. a. um jemanden geht, der freiwillig einen Skatclub verließ, weil er sich beleidigt fühlte.
Zum anderen stellen die zum Teil äußerst fragwürdigen Thesen des Autors eine weitere Auffälligkeit dar. So scheint er z. B. die Auffassung zu vertreten, dass ISkO (Internationale Skatordnung) 4.5.2 andere Vorschriften überstrahlt, man also anhand von 4.5.2 ISkO eine Entscheidung treffen kann, die aufgrund einer einschlägigen spezielleren Vorschrift eigentlich anders ausfallen müsste (Seite 63/64). Viel ärgerlicher als die in ihrer Allgemeinheit fragwürdige These an sich ist hierbei, dass der Autor nur ein einziges Beispiel nennt (ohne sich vertieft damit auseinanderzusetzen) und dem Leser die Hintergründe nicht erläutert. Klar, dieses Buch soll kein Buch über Skatregeln im Detail sein. Wozu dann aber dieser merkwürdige und undifferenzierte Einschub? Es mag zwar nur ein Schreibfehler sein, doch es passt irgendwie hierzu, wenn der Autor später (Seite 87) seinen Lesern rät, „die Entscheidungen des ISKO zu akzeptieren“ (gemeint ist hier selbstverständlich das Internationale Skatgericht – ISkG). Andererseits halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass der Autor die Internationale Skatordnung mit dem Internationalen Skatgericht verwechselt.

Fazit: Was will uns der Autor mit diesem Buch sagen? Es bringt einem keine Regeln und Spieltechniken bei, es enthält keine gut ausgearbeitete Zukunftsvision, die Witze sind altbacken und bemüht, Anzahl und Schwere der formalen Mängel und das nicht vorhandene schriftstellerische Talent des Autors erweisen sich als große Ärgernisse und Kritik und sonstige Aussagen sind viel zu verklausuliert und sprunghaft, als dass der Leser etwas damit anfangen könnte. Was hat der Autor also erschaffen? Einen willkürlichen und unverständlichen Streifzug durch alles, was ihn anscheinend interessiert und den Leser offensichtlich nicht. Ein treffender Begriff als „wirres Geschwafel“ fällt mir hierzu nicht ein. Man muss sich förmlich zum Weiterlesen zwingen mit der Folge, dass die 88 Seiten (Zählung ohne Cover, Buchrücken, Leerseiten etc.) für den Leser die längsten 88 Seiten seit Langem werden könnten. Für diese 88 Seiten dann auch noch 7,90 € zu verlangen ist einfach nur dreist – das Geld ist wesentlich besser investiert, wenn man es dafür ausgibt, sich einen beliebigen Film im Kino anzuschauen, oder wenn man das Geld einem Obdachlosen schenkt. Ich habe noch nie ein so schlechtes Buch gelesen – und das will schon was heißen bei einem Buch, das mich thematisch interessiert(e). Mein dringender Ratschlag: Finger weg! Was auch immer man von diesem Buch erwartet, findet man in anderen Skatbüchern oder sogar umsonst im Internet in einer weitaus höheren Qualität. Für mich steht fest: Kein anderer Verlag hätte dieses Buch veröffentlicht. Es ist ein heißer Anwärter auf den Titel „Schlechtestes Skatbuch aller Zeiten“, vielleicht sogar auf den Titel „Schlechtestes Sachbuch aller Zeiten“!

Hoffentlich erweist sich meine ausführliche Rezension als aufschlussreich. Was ich hier dargestellt habe, ist leider bloß die Spitze des Eisbergs. Im Detail gäbe es noch viel mehr zu kritisieren, aber ich will diesem dilettantischen Machwerk nicht mehr Aufmerksamkeit verschaffen, als es verdient. Wenn noch jemand das Buch gelesen hat, würde ich gerne wissen, ob er oder sie meine Einschätzung teilt.
Skatschiri
 

Beitragvon Gerd W. » 5. Sep 2011 21:21

Skatschiri schrieb:
Kennt eigentlich jemand im Forum den Autor? Leute wie z. B. Thomas Kinback oder Manfred Quambusch kennt ja fast jeder Skatspieler, aber von einem Johann Käferlein hatte ich nie zuvor gehört.

Ich kenne Johann Käferlein auch nicht persönlich, aber er ist 20ster der DEM 2011 und Nr. 106 der Rangliste 2011.

Gruß Gerd
Gerd W.
 
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Beitragvon Skatfriedl » 6. Sep 2011 01:01

Ich kenne das Buch nicht. Dass die ersten beiden Beiträge von Usern kommen, die ich eigentlich aus dem Regelforum kenne, erweckt für mich aber den Eindruck, dass hier Streitigkeiten ausgetragen werden, die aus dem Regelforum durch neue Moderatoren gottseidank unterbunden wurden.

Ich glaube schon, dass die meisten hier wissen, wer hinter diesem Namen steckt aber ich will mal hoffen, dass das Buch wirklich so schlecht ist und die Kritik berechtigt und nicht persönlich ist.
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Re: Rezension

Beitragvon First » 6. Sep 2011 09:12

Skatschiri hat geschrieben:Hallo miteinander,

Nachdem ich in meinen letzten Beiträgen angeblich nicht den richtigen Ton getroffen habe, will ich mich nun wieder produktiver ins Forum einbringen. Beginnen will ich damit, dass ich euch meine ausführliche Rezension zum Werk „Visionen“ von Johann Käferlein vorstelle, das ich die letzten Tage über durchgelesen habe. Kennt eigentlich jemand im Forum den Autor? Leute wie z. B. Thomas Kinback oder Manfred Quambusch kennt ja fast jeder Skatspieler, aber von einem Johann Käferlein hatte ich nie zuvor gehört.



Ich finde es schade, dass hier sofort mit Polemik angefangen wird und damit die nachfolgende Kritik in Frage gestellt wird. Ich nehem Dir nicht ab, den Autor nicht zu kennen und bekomme damit den Eindruck, dass es Dir vornehmlich darum geht hier nachzutreten.

Da ich das Buch nicht gelesen habe, wahrscheinlich auch nie lesen werde, kann ich zum Inhalt der nachfolgenden Kritik nichts sagen, außer dass dort weiterhin stark polemisiert wird. Ob das wirklich nötig ist?

Ich stell mir daher auch die Frage, ob man die Kritik hier in dieser Weise stehen lassen oder sie editieren sollte.

Vorsorglich werde ich diesen Strang erst einmal vorläufig sperren, denn ich befürchte hier die nächste Schlammschlacht.

Sollten deswegen Bedenken bestehen oder wenn jemand seine Meinung kundtun möchte bitte per PN oder Mail an mich wenden.

Selbstverständlich wird eine Erwiderung bzw. Stellungnahme des Autors zu der Kritik nicht ausgeschlossen
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Beitragvon First » 6. Sep 2011 11:41

John hat geschrieben:Was die Kritik an meinem Buch betrifft, wurde ja in dem - mittlerweile geschlossenen - Thread dazu ganze Arbeit geleistet. Eine Erwiderung zu der Kritik von Skatschiri kann ich mir sparen, die Nachschreiber haben alles geschrieben, was dazu zu schreiben ist.

@Chris: Ich zitiere aus dem Buchrücken "Wer das Skatspiel erlernen will, wird diesem Buch ebenso viel abgewinnen können ( obwohl es alles andere als ein theoretisches Lehrbuch sein will ) ......." bedeutet, dass ich im Erlernen des Skatspiels mehr sehe als nur die Spielregeln und die Spieltechnik zu erlernen. Es bedeutet, dass man, bevor zur ersten Turnierserie Platz nimmt, eine Ahnung von kommunikativen Vorgängen am Tisch haben soll und auch Konflikte, die bei intensivem Betreiben des Skatsports, z. B. in familiärer Hinsicht, entstehen können, und entsprechende Reaktionen darauf voraussehen soll. Kurz gesagt, auch - oder gerade - beim Turnierskat mit seinem ganzen Umfeld "menschelt" es, wie ja auch dieses Forum zeigt. Diesem Aspekt in einem Buch - unter Vermeidung eines lehrhaften Oberlehrertons - Beachtung zu schenken, war meine Absicht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die eingeräumte Möglichkeit, zu einer "Kritik" Stellung zu nehmen, habe ich damit ergriffen.

Die befürchtete Schlammschlacht ist damit, jedenfalls von meiner Seite aus bereits nach dem ersten "Schlammwurf" beendet.
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Beitragvon First » 7. Sep 2011 20:15

Ich habe den Thread wieder aufgemacht


Bitte bleibt sachlich und beim Thema
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Beitragvon Skatschiri » 12. Sep 2011 14:35

Da meiner Rezension indirekt Unsachlichkeit vorgeworfen wurde (ich verstehe gar nicht warum), möchte ich darauf hinweisen, dass die Rezensenten bei Amazon meine Einschätzung zu teilen scheinen:

http://www.amazon.de/Visionen-Johann-K% ... 506&sr=1-1
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Beitragvon Chevalier » 12. Sep 2011 15:12

Ich hab es ("Visionen - das ultimative Kartenspiel") ebenfalls gelesen, sogar zweimal. Meine Rezension wird aber nicht hier erscheinen, weil ich denke, dass es sich auch im weitesten Sinn nicht um Skatliteratur handelt. Ich werde meine Eindrücke bei einer andereren kompetenten Web-Präsenz darstellen.
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Re: Visionen - von Johann Käferlein

Beitragvon John » 26. Nov 2011 19:21

Ein Buchautor schreibt ein Buch, bringt es auf den Markt und denkt, der Buchmarkt sei eine gemütliche Kuschelecke. Die Leser lesen das Buch, erkennen vielleicht eine Absicht des Autors, eventuell sogar eine Botschaft, vielleicht auch nicht, lassen sich unterhalten, denken sich dann ihren mehr oder weniger positiven Teil und das Buch ist abgehakt.

Naiv, naiv! Der Buchmarkt scheint eine Art Haifischbecken zu sein. Diesen Eindruck jedenfalls kann man gewinnen, wenn man in einer Kritik solche Sätze liest wie "Lächerlicher Schlusspunkt ist schließlich ein „Skat-Heiratsantrag“ (Seite 88) zwischen zwei älteren Menschen, die sich erst zu Beginn des Buches kennen gelernt haben (größere Zeitsprünge im Buch waren jedenfalls für mich nicht erkennbar)."

Ich werde hier nicht den Versuch unternehmen, einen Verriss zu verreißen. Schon deswegen nicht, weil ich vom Verfasser dieses Verrisses schon viel, viel zu viel, gelesen habe.

Auch eine andere Rezension, in der dessen Autor jedenfalls erkennen lässt, dass er über den Sinn des Buches nachdenkt, "Vielleicht ist es eine psychedelische Sammlung mit autobio-graphischem Charakter?" gibt mir keinen ausreichenden Anlass, das Buch als "Machwerk" oder mich als "Macher" zu verteidigen. Denn "Träume und Visionen kann man schließlich nicht steuern."

Dass der Autor dieser Rezension "kein Vergnügen beim Lesen dieses Buches hatte und sich nicht gut unterhalten fühlte", bedauere ich. Wenn ihm als engagiertem Skatspieler "trotz intensiver Suche und zweimaligen Lesens nicht klar geworden ist, was der Autor sagen will" kann ich das zwar nicht verstehen, bin aber bereit, diesen Makel meinem Buch anzulasten.

Was mich wirklich getroffen hat, ist folgender Satz in einer dritten Rezension: "Ein schlechteres Skatbuch als dieses hier dürfte nur schwer aufzutreiben sein!" Doch nicht, weil ein zerbrechliches Ego eine solche Wertung nicht aushalten könnte. Sondern weil ich einige Wochen nach dem Lesen dieses Satzes von einer erneuten Vision heimgesucht wurde, nämlich nach der Geschichte um den "schlechtesten Schiedsrichter der Bundesliga". In dieser Vision - keine Sorge, ich werde der Buchwelt die Darstellung dieser Vision ersparen - findet eine Negativ-Olympiade statt, bei der in allen Bereichen des Lebens nicht mehr der, die oder das beste, sondern eine Art "negatives Optimum" gesucht wird.

Die einzige Disziplin, bei der man noch mit den meisten "Plus-Punkten" eine Goldmedaille gewinnen kann, ist die Fehlersuche. In diesem Teil der Vision gab es auch einen absoluten Favoriten!

Hat das Buch etwas mit dem Skatspiel zu tun und leistet es einen Beitrag zu dessen Weiterentwicklung? Ein klares Nein, wenn man sich lediglich an einseitigem Fortschritt im Sinne einer verbesserten Spieltechnik orientiert oder als einzige Lehrmethode sture Sachlichkeit ohne unterhaltende, auflockernde Momente akzeptiert. Vielleicht doch ein Ja, wenn man bereit ist, seine Gedanken für einen bisher nur wenig angeschriebenen Aspekt, dem "menschlichen, vielleicht allzu menschlichen" im Skatspiel zu öffnen.

Ich bedanke mich bei all denen, die das Buch gekauft haben und noch kaufen werden und hoffe, dass etwas von meinem persönlichen Engagement, mit dem ich zu den Kartenspielen Skat und Schafkopf stehe, den Leser erreicht. Dann hat das Buch seinen Sinn erfüllt! Möge sich die (Karten)-Welt mehr in Richtung Kuschelecke als in Richtung Haifischbecken entwickeln!
Es gibt kein besseres Mittel, das Gute in den Menschen zu wecken, als sie zu behandeln, als wären sie schon gut. (Gustav Radbruch)
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Re: Visionen - von Johann Käferlein

Beitragvon grunzquiek » 26. Nov 2011 19:45

John hat geschrieben:Ich bedanke mich bei all denen, die das Buch gekauft haben und noch kaufen werden ... Möge sich die (Karten)-Welt mehr in Richtung Kuschelecke als in Richtung Haifischbecken entwickeln!


Nichts zu danken, ich habe es gerade freiwillig und eigennützig :intrigant: getan!

Die Gründe:

Den Preis von 7,90 mit Versand kann ich mir einmal pro Dekade als Skatausgabe verzeihen.
Es sind nur 92 Seiten, vermutlich DIN A 5 oder kleiner, das könnte ich packen, weil:
Wenn es von engagierten Skatexperten so runtergemacht wird :box: , dann wird es mich vermutlich nicht intellektuell überfordern :P
Es ist nicht von einem Profischreiberling erstellt, also brauche ich nicht danach zu suchen, was er unprofessionell getan haben könnte.

Also insgesamt erwarte ich ein Buch, das ich einfach mal so locker durchlesen kann, etwas nette Unterhaltung, keine geistige Schwerabeit und vielleicht etwas Einblick in die für mich vermutlich etwas fremdartige Gedankenwelt :irre: eines ernsthaften und engagierten Skatspielers.

"Skatlehrbücher" sind mir einfach zu anstrengend! :evil: Das halte ich kaum ein paar Seiten durch und bisher trotz größten Bemühens noch niemals bis zum Ende! :sleep:
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
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Re: Visionen - von Johann Käferlein

Beitragvon Chevalier » 28. Nov 2011 11:09

John bewertet sein eigenes "Skatbuch", indem er selbst eine zweiteilige Frage zu seinem Buch stellt und diese auch selbst beantwortet - objektiver geht es kaum:

Hat das Buch etwas mit dem Skatspiel zu tun und leistet es einen Beitrag zu dessen Weiterentwicklung? Ein klares Nein, wenn man sich lediglich an einseitigem Fortschritt im Sinne einer verbesserten Spieltechnik orientiert oder als einzige Lehrmethode sture Sachlichkeit ohne unterhaltende, auflockernde Momente akzeptiert. Vielleicht doch ein Ja, wenn man bereit ist, seine Gedanken für einen bisher nur wenig angeschriebenen Aspekt, dem "menschlichen, vielleicht allzu menschlichen" im Skatspiel zu öffnen.

Die Meinungen, die seine eigene Bewertung seines eigenen Buches nicht teilen, werden mit den (völlig wertfreien :wink: ) Prädikaten lediglich, einseitig und stur bedacht und abqualifiziert, garniert mit dem unterstellenden Bezug zu einer "einzigen Lehrmethode ohne unterhaltende .... Momente", während er seine eigene Ansicht über sein eigens Buch (wieder völlig objektiv) als Vielleicht-Bereitschaft adelt, seine Gedanken für einen bisher nur wenig angeschriebenen Aspekt, dem "menschlichen, vielleicht allzu menschlichen" im Skatspiel zu öffnen.

Es überrascht mich keineswegs, dass John einzelne Teile meines Beitrages aus einer völlig anderen anderen Web-Präsenz zitiert, verkürzt und und vermischt, ohne die Quellen zu benennen. Das kennt man.
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Re: Visionen - von Johann Käferlein

Beitragvon Taronga » 28. Nov 2011 12:20

Hi,

ich habe mir das Buch vor einiger Zeit bestellt und inzwischen auch durchgelesen.

Dabei hatte ich von Anfang an mit folgender Schwierigkeit zu kämpfen:
- Dadurch, dass mir der Autor hier als "John" bekannt ist, bin oder war ich zumindest immer versucht, irgendwie eine Beziehung "Buch"-"32Karten-Forum" herzustellen.
- Den Verriss durch Skatschiri konnte ich beim Lesen nicht ganz ausblenden bzw. vergessen.

Im Grossen und Ganzen konnte ich mit dem Buch nicht viel anfangen, versuchte vielleicht zu viel herauszufinden, was der Autor eigentlich meinen könnte. Bei irgendwem las ich, dass der Autor in diesem Buch wohl eigene (negative) Erlebnisse verarbeitet hat (im Hinblick auf Verbands- und/oder Vereinsarbeit). Diesen Eindruck hatte ich auch. Da ich aber den (vermuteten realen) Hintergrund nicht kenne, blieben mir da einige Passagen unverständlich. Vielleicht empfindet das ein unvereingenommener Leser nicht so.
Mit dem Wort "Visionen" verbinde ich zudem persönlich "so könnte es sein" oder "wäre schön, wenn es so wäre". Eine solche Vision konnte mir das Buch jedenfalls nicht vermitteln.

Letztendlich erlaube ich mir, als mein persönliches Fazit Grunzquiek zu zitieren: Für mich war es "ein Buch, das ich einfach mal so locker durchlesen kann, etwas nette Unterhaltung, keine geistige Schwerabeit und vielleicht etwas Einblick in die für mich vermutlich etwas fremdartige Gedankenwelt eines ernsthaften und engagierten Skatspielers".

Ich bereue die Ausgabe nicht, es ist aber auch kein Buch, das ich weiterempfehlen würde.

LG
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Re: Visionen - von Johann Käferlein

Beitragvon John » 28. Nov 2011 15:17

zum Beitrag von Chevalier: Ich weiß ja nicht, ob man vom Autor eines Buches eine objektive Bewertung üblicherweise erwartet oder erwarten kann. Wohl eher nicht! Also: Ich gestehe jederzeit zu, dass alles, was ich über mein Buch je geäußert habe und evtl. weiter äußern würde, nicht dem Kriterium Objektivität entspricht. Man möge dies mir, vielleicht auch jedem anderen Autor eines Buches nachsehen.

Ob der Beitrag hier, bzw. die Rezension von Chevalier die Anforderung an Objektivität erfüllt, die man von einem Rezensenten wohl mit Recht erwarten kann, überlasse ich den Forumslesern.

Es überrascht mich keineswegs, dass John einzelne Teile meines Beitrages aus einer völlig anderen anderen Web-Präsenz zitiert, verkürzt und und vermischt, ohne die Quellen zu benennen. Das kennt man.
Mich wiederum überrascht es keineswegs, dass sich hier ein Autor einer Rezension zu erkennen gibt, um erneut seine Gedanken loszuwerden.

Dass es mir bei meinem Statement in erster, zweiter und dritter Linie um einen leider häufig in der heutigen Zeit anzutreffenden Hang, alles total kritisch zu sehen geht, und darum, dass man die neuerdings als Höhepunkt von destruktiver Kreativität sogenannte Negativwahlen für den Stein der Beurteilung und Wertung hält, darauf ist Chevalier gar nicht eingegangen.

Höchstens erst in vierter Linie ging es mir um mein Buch und die Namen der Kritiker (die ich genau deshalb weder namentlich zitiert habe noch zitieren wollte), interessieren in diesem Zusammenhang überhaupt nicht, außer sie ziehen sich den öffentlich angebotenen, für leider sehr viele Menschen passenden, "Profikritikerschuh" an.

Wenn ich eine Rezension einer Rezension hätte schreiben und diese dann der Rezension der Rezension einer Rezension ausliefern hätte wollen, hätte ich korrekt zitiert. :rolleyes:
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Re: Visionen - von Johann Käferlein

Beitragvon angelamarie » 24. Mär 2012 16:27

beachtenswert ist das "tänzerische Element" mit welchem der Autor in seiner ihm unwiderstehlichen Art sich elegant durch die einzelnen Kapitel seines Buches schlängeltwährend er gleichzeitig den Leser vor die Wahl stellt, entweder durch die einzelnen Abschnitte zu "taumeln" oderüber das Buch als Ganzes zu schweben.
Ein im Großen und Ganzen gelungenes (fast als "göttlich" zu bezeichnendes) Werk eines edlen Neueinsteigers in die literarische Welt von Skat und Schafkopf.

Ich freue mich schon auf das nächste angekündigte Buch!
angelamarie
 
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Re: Visionen - von Johann Käferlein

Beitragvon Skatfuchs » 16. Apr 2012 06:20

Hallo angelamarie,

es freut mich, wenn jemand an diesem Buch auch positive Seiten sieht, die möglicherweise im Bereich der Lyrik und Prosa liegen und die du als "tänzerisches Element" bezeichnest.
Doch unter diesem Gesichtspunkt wurde es weder von mir noch von den anderen Skatfreunden gelesen.
Für mich war einzig das entscheidende Kriterium: Was und wie trägt dieses Buch zur Weiterentwicklung des Skatspieles bei?

Und unter diesem Aspekt bin leider auch ich zu der Schlußfolgerung gelangt, dass es wenig bzw. gar keinen Beitrag dazu leistet!
Die vielen formalen Fehler im Buch erhärten auch noch diesen Eindruck.
Insofern ist die oben genannte Kritik an dem Buch leider berechtigt.

Auf der anderen Seite haben wir den Beitrag des Users "sterling" gelöscht, da sich dahinter offensichtlich wieder ein gesperrter User verborgen hält, wobei sich nach mehrfachem Schriftverkehr mit ihm dieser Anfangsverdacht erhärtete.

Da inhaltlich zu diesem Buch nun meiner Meinung nach alles gesagt wurde, so schließe ich diesen tread. Sollte jemand anderer Meinung sein, so kann er dies mir gern per mail mitteilen.
Ein Gut Blatt

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Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
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