Das richtige Buch für den Anfang

Rezensionen, Meinungen, Anfragen zur Skatliteratur

Das richtige Buch für den Anfang

Beitragvon mekuzo » 11. Mär 2008 13:41

Hallo,
da ein Pinniebuch wohl nur virtuell erscheinen wird, bin ich immer noch auf der Suche nach guter Skatliteratur. Habe mir bereits das große Verzeichnis vom Skatfuchs angeschaut und bin teilweise auch fündig geworden. Habe mir z.B. Das große Skatvergnügen geholt, und es ist auch sehr interessant geschrieben, dennoch für einen Anfänger etwas zu viel bzw. zu kompliziert.

Folglich meine Frage: Welches Buch würdet ihr mir empfehlen?

Zu meiner Person: Ich habe vor etwa acht Jahren das Skatspiel erlernt, damals jedoch nur die absoluten Regelkenntnisse, keine Taktik nichts. Folglich hat mir das Kartenspiel selten Spaß gemacht und ich wandte mich wieder anderen Sachen zu. Vor etwa einem Jahr bin ich durch Kommilitonen wieder zu diesem doch sehr schönen Zeitvertreib zurückgekehrt. Teilweise autodidaktisch, teilweise durch einige Themen hier im Forum konnte ich etwas hinter die Materie steigen. Dennoch ist mein Skatspiel immer noch sehr eintönig. Also ich reize fast nur sichere Spiele, der Ablauf als Alleinspieler ist dann fast immer Trumpf rausziehen und die Fehlfarben mit Punkten heimbekommen, das war's fast schon. Erst mit der Zeit habe ich z.B. ein Ass gedrückt (was ich vorher nie tat) oder im Endspiel ein wenig logisch die Karten gelegt. Mitzählen von Trümpfen und Punkten klappt mittlerweile auch schon recht ordentlich, dennoch finde ich mein Spiel zu eintönig und mein Gegenspiel ist wirklich grottenschlecht, vor allem weil ich die richtige Karte in Vorhand dann nur per Zufall raussuche. Kann jemand mit diesen Informationen ein geeignetes Buch empfehlen?

Hatte mir schon
Skat ist Trumpf
Meisterhaft Skat spielen
Skat für Fortgeschrittene
Skat-Training für Einsteiger
rausgesucht, welches wäre für mich wohl das passendste? Werde mich in Zukunft auch vermehrt hier im Forum beteiligen und hoffentlich auch an Pinnieturnieren teilnehmen, da ich aber auch oft lange ohne Internet unterwegs bin, würde mir eine gute Lektüre weiterhelfen! Vielen Dank für Antworten

A propos: Skat-Training für Einsteiger: Bei amazon kann man es für 4Eur +3Eur Versand bestellen, wäre das ein Schnäppchen? =)
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Re: Das richtige Buch für den Anfang

Beitragvon todo » 11. Mär 2008 15:16

mekuzo hat geschrieben:A propos: Skat-Training für Einsteiger: Bei amazon kann man es für 4Eur +3Eur Versand bestellen, wäre das ein Schnäppchen? =)

Ja natürlich. Wenn Du unter den 4 Angeboten es nicht für €4, sondern 4,99 oder 6 oder 7 bekommst, ist der Preis immer noch nicht zu hoch!

Dieses Buch bietet Spielsituationen für Anfänger. Du übernimmst die Karten eines anderen und mußt Stich für Stich mit ihnen spielen.

Du machst Vorschläge, manchmal wird so gespielt, manchmal anders.

Du mußt Dich dann zurecht finden und Entscheidungen treffen. Deine Kartenwahl wird bewertet und am Ende des jeweiligen Spiels die Karten nochmal eingeschätzt.
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Ich denke, für Deinen Kenntnisstand wären auf Platz 2 und 3 nach dem Kopp auch folgende Skatbücher gut für Dich:

Thomas G. Schüssler: Skat - Regeln und Techniken, Falken-Verlag Niedernhausen 1999, 80 S., broschiert, rot-schwarze Grafiken
:arrow: ab Seite 28 bis etwa zur Seite 66 (hier werden Handkarten vorgestellt und Reizentscheidungen abgefragt, Spielverläufe dargestellt und beschrieben, warum wie gespielt werden sollte -- Lösungen anbei)

Thomas Krüger: Spielend Skat lernen, Falken-Verlag Niedernhausen 1995, 119 Seiten, broschiert, schwarz-weiße Grafiken
:arrow: ab S. 37 bis S. 58; ab S. 61 bis S. 100

Die jeweiligen Regelfragen solltest Du auslassen. Das Krüger-Buch ist dem Schüssler ähnlich. Obwohl es älter ist, erscheint es mir fundierter. Gewisse Hinweise sind fragwürdig, aber für Anfänger hilfreich ("langer Weg - kurze Farbe" - "kurzer Weg, lange Farbe") Bei flexibler Anwendung und zunehmender Spielpraxis wirst Du die Schwächen dieser starren Faustformeln erkennen. Unser Alltagsleben ist ja auch nicht nach Sprichwörtern ausgerichtet.

Bild
Eine Diskussion dieser Kernsätze ("Ein guter Skatspieler spielt blank aus!" - "Blank ist krank") sollte in der Skat-Rubrik stattfinden. Beispielsweise im Anfängerbereich vom Kollegen Karlzberg oder in "Skat lernen". Hier in der Literatur würde eine solche Debatte ablenken und evtl. stören.

Wenn Du dann weiter bist, kommt für Dich auch Professor Lechs "Skat für Aufsteiger" in Betracht (Taschenbuch; humboldt-Verlag, Autor: G. Lech).
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Beitragvon mekuzo » 12. Mär 2008 12:06

Danke für die Empfehlungen!

Habe mir das "Skat-Training für Einsteiger"-Buch sofort bei amazon bestellt. Das wird für die kommenden Wochen dann wohl ach reichen, vorsichtshalber habe ich jedoch auch schon mal nach den anderen Büchern geschaut. Wohl wegen des Alters findet man die aber nicht mehr, weder bei amazon noch bei ebay. Ich werde aber weiterhin Ausschau halten!
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Beitragvon Chevalier » 12. Mär 2008 13:50

Alte Skatbücher findest Du z.B. bei

www.zvab.com
www.booklooker.de
www.abebooks.de

Jeweils Stichwort SKAT eingeben und suchen lassen... :D
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Beitragvon mekuzo » 21. Mär 2008 22:58

So, das erste Buch "Skat-Training" von Kopp habe ich bereits durchgearbeitet. Dabei hatte ich doch gemischte Gefühle, was auch damit zusammenhing, dass es sich bei diesem Exemplar um ein ausrangiertes einer Stadtbibliothek handelt. Die Aufmachung war ganz nett und auch fesselnd, leider waren schon viele Lösungen vorgeschrieben, was ich bei einem Bibobuch nicht verstehen kann. Die 15 Aufgaben waren größtenteils auch sehr fesselnd, leider hatte ich sie zu schnell durch, weil ich dachte, dass es mit viel mehr Fallbeispielen aufwartet. Einige Hände hätte ich auch anders gespielt und bei anderen wurde die Spielweise des Autors nicht näher erklärt. Ein Beispiel hierfür ist ein Sieben-Trümpfer, bei dem der AS nicht den Kreuz-Buben als erstes ausspielt. Werde die Aufgabe mal im Anfängerbereich posten und hier verlinken, vielleicht gibt es ja jemanden, der mir das näher erläutern kann!

Aso, da ich für Ostern einen Gutschein für Paypal bekommen habe, dachte ich mir, ein weiteres Buch zu holen. Zur Auswahl habe ich wohl
Skat lernen - Die besten Strategien von P. Lincoln oder
Spielend Skat lernen von Thomas Krüger.

Ich weiß, dass todo den Krüger empfohlen hat und auch der skatfuchs ist wohl eher für dieses Buch, aber auf einer anderen Liste habe ich den Lincoln mit 8 von 10 Bewertungspunkten gesehen. Könnt ihr das bestätigen?
Bei Amazon habe ich feststellen müssen, dass viele das Buch von Prof. Lech als unzureichend und fehlerhaft bewerten. Ist dem so?
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Beitragvon Skatfuchs » 22. Mär 2008 12:53

Hallo mekuzo,

außer den beiden Empfehlungen von todo gefällt mir für Anfänger- sowohl aus sachlichen als auch aus methodischen Gründen folgendes:
- Skat- lernen, spielen, gewinnen von Beckmann, ...
- Das große Buch vom Skat


Das letztere gibt es zur Zeit hier: http://cgi.ebay.de/Das-grosse-Buch-vom- ... dZViewItem
Beide haben bei mir 7 Punkte bekommen, Sie sind zwar schon etwas älter, aber am Skatverständnis ändert das nichts.
Das Buch von Prof. Lech kann ich dir als Anfänger nicht empfehlen; als Fortgeschrittener schon, wenngleich es auch eine Reihe von Fehlern enthält.

Generell nicht empfehlen kann ich dir das Buch von Lincoln- es hat bei mir auch nur 3 Punkte erreicht!
Es ist aber sehr billig auch bei ebay zur Zeit zu haben- kannst es dir ja mal kaufen und dir selbst eine Meinung bilden!
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Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
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re: Professor Lech

Beitragvon todo » 24. Mär 2008 16:40

mekuzo hat geschrieben:Bei Amazon habe ich feststellen müssen, dass viele das Buch von Prof. Lech als unzureichend und fehlerhaft bewerten. Ist dem so?


Nein! Es enthält durchaus Fehler. Mehrere Lösungen sind falsch. Oder der Lösungssatz am Buchende ist mehrdeutig, zu kurz. Die Mehrzahl der Übungsaufgaben trainieren Dein Skatverständnis, zudem werden festgelegte Stichfolgen vorgegeben (die ersten 2, 3 Züge etc.) und Spiele einmal
- in VH
- in MH
- in HH
durchgekaut. Jeweils Farbspiele, Großspiele (Grands) und Nullspiele. Die Unterschiede in den einzelnen Spielpositionen sind wichtig und selten werden sie so trainiert.

@skatfuchs: "Wenn Du dann weiter bist, .." meinte nicht den Fortschritt beim Umblättern der Seiten, sondern natürlich "Wenn Du kein Anfänger mehr bist, ..." --

Der Lech ist also meine Empfehlung für die Zukunft. Diese ehemaligen Skataufgaben aus der Samstagsausgabe der WELT trainieren ungemein. Daß der Band nicht 100%ig gut ist, sondern nur zu 85%, würde ich vernachlässigen.
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Beitragvon Skatkommentator » 29. Mär 2008 22:21

Da ich damals selbst alle hier genannten und sonstigen Skatbücher durchgearbeitet habe, möchte ich ebenfalls noch einen Beitrag beisteuern, auch wenn ich in etwa der gleichen Ansicht bin wie die anderen.

Meine "Skatlehrwerk-Reihenfolge" war:

Anfängerwerke (Regeln und taktische Grundzüge; hiervon reicht sicher ein einziges) --> Fortgeschrittenenwerke (Das große Skatvergnügen, die Bücher von Lech, Quambusch und Kinback) --> Spielanalysen in diesem Forum

Das Buch von Quambusch lohnt sich allerdings nicht wirklich. Ansonsten haben die genannten Fortgeschrittenenwerke alle ihren eigenen Stil und ihre Qualitäten, weswegen man sich als Nicht-Profi ruhig jedes davon zulegen kann.

Ganz wichtig ist, die so gewonnenen Erkenntnisse sofort in der bzw. in die Praxis umzusetzen bzw. auszuprobieren. Daneben kann es auch helfen, bestimmte Spielvarianten mit Hilfe von Skatprogrammen zu testen. Zwar sind diese nicht so spielstark, aber heutzutage kann man bei diesen Programmen "nachkarten" und die Züge der Computerspieler selbst bestimmen.

Falls vertieftes Interesse an Regelfragen besteht, gibt es da übrigens noch ein Buch von Herrn Bieber, auch wenn das, aus dem Jahre 2006 stammend, inzwischen schon ziemlich veraltet ist.
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