Die Herkunft des "plus 1"

Allgemeine Themen, wie Historie, Zukunft des Skatspieles, Unterschiede zu anderen Spielen

Die Herkunft des "plus 1"

Beitragvon kajano » 14. Sep 2009 10:24

Hallo, liebe Forengemeinde.

Es wäre schön, wenn es hier ein paar skat-geschichtlich versierte Mitglieder geben würde, die mir meine Frage beantworten könnten.
Es geht um folgendes:
Woher kommt das "plus 1" für den Multiplikator beim Reizen?
Warum rechnet man also beispielsweise "mit 2, SPIEL 3 mal Herz 10 = 30" anstatt "mit 2 mal Herz 10 = 20".
Wenn ich einem Anfänger das Skat spielen beibringen möchte, ist das mit die häufigste, die ich gestellt bekomme...

Als eingefleischter Skatspieler hat man sich dran gewöhnt, aber ich fände es schön, eine Antwort darauf zu wissen!
Könnt ihr mir weiterhelfen?


MfG
kajano
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Beitragvon todo » 14. Sep 2009 11:17

Bsp.) Herz mit Kreuzbube und Karobube =
Herz mit 1, Spiel gewonnen 2 = 2 * Reizwert [10] = 20
Herz mit 1, Spiel gewonnen 2, Schneider 3 = 3 * 10 = 30

Die Erhöhung des Spielwertes (Multiplikationsfaktor) wird also mit dem Gewinn des Alleinspiels begründet.
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Beitragvon HelAu » 14. Sep 2009 14:14

todo hat geschrieben:Bsp.) Herz mit Kreuzbube und Karobube =
Herz mit 1, Spiel gewonnen 2 = 2 * Reizwert [10] = 20
Herz mit 1, Spiel gewonnen 2, Schneider 3 = 3 * 10 = 30

Die Erhöhung des Spielwertes (Multiplikationsfaktor) wird also mit dem Gewinn des Alleinspiels begründet.

Das waere seltsam, denn auch bei Verlust des AS kommt die Erhoehung des Spielwertes ...
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umgekehrter Denkweg

Beitragvon John » 14. Sep 2009 16:06

Wenn ich die Infos aus der Skatgeschichte richtig interpretiere, ist die Frage anders zu stellen: Wie kommt man zu dem Reizwert?

Antwort: Erst gab es die Zahlenwerte und dann kam der Beschluss dazu, die Matadore, Spitzen mitzuzählen, also sozusagen bei den Faktoren!

Vorher war also Karo immer 9, dann erhöhte sich die Zahl der Faktoren um die Zahl der Matadore, also um mindestens 1, damit also mindestens 2 mal 9.

Ist jetzt sicher nicht historisch ausgefeilt, dürfte aber für eine Erklärung genügen.
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Beitragvon First » 28. Sep 2009 10:19

Kajano hatte die Frage noch woanders gestellt.

Wie der Autor weiter unten schreibt, hat er nichts gegen eine Veröffentlichung in anderen Foren

Also Zitatanfang:

"Re: Die Herkunft des "plus 1"...

Beitragvon Kannnix18 am 15.09.2009, 14:30
Hi Kajano,
ja es gibt dafür eine Erklärung ( die allerdings nicht unbedingt authentisch sein muss? ):

Jedem Spiel wurde seinerzeit ( vor dem allerersten Skatkongress)ein Grundwert zugeordnet ( ( 1 X )
Also 9 für Karo usw..

Hinzugezählt wurde dann jeweils der Grundwert des angedachten Spiels für jede vorhandene oder fehlende Spitze;

Erst als es dann den"Perfektionisten" gelang, aus dieser simplen Addition eine Multiplikation zu machen ( also erst 1 x plus jeweils die Zahl der Spitzen X jeweiligem Grundwert = Reizwert war die ultimative Formel gefunden und verewigt bis heute;
Und seitdem quälen sich Generationen von Opas, Väter und Mütter ( heutzutage auch Jugendleiter usw. ) dieses blöde Reizsystem möglichst schon Kindern beizubringen. Addieren und subtrahieren....

Ergebnis :
Die Skatneulinge können bereits hervorragend bis 10 zählen ..auch addieren ..aber die Multiplikation ...datt krimmer später !
Selbst mancher Erwachsene scheut davor, Skat zu lernen bzw. begreifen zu wollen, weil er sich mit Multiplikationen immer schon schwer getan hat. Warum denn auch ? Im Zeitalter der Taschenrechner, Pc,s und Handies mit Rechenfunktion doch völlig überflüssig ? Also auch weg mit dem veralteten Spiel Skat?!

Mein Tipp:
Und das klappt super!!

Erklärt das Reizen ausschließlich über Addition / Subtraktion..Das ist verständlich..logisch ...nachvollziehbar und bleibt hängen.

Echten Anfängern dazu noch ne Reizwerttabelle zuzüglich aller Bubenkombinationen zur Verfügung stellen..und der Fisch ist schnell gegessen! :lol: :lol:

Aber bitte niemals die Vorlagen des DSKV dazu verwenden!! :shock: :shock: :roll: :roll:
Diese sind unvollständig und fehlerhaft, weil seinerzeit weder von Fachleuten Korrektur gelesen noch auf echte Methodik und Pädagogik feinabgestimmt.
Ich hab die mal an einer Skat AG verwenden wollen:
Ergebnis:
Die 6- bis 8 Jährigen kamen mit der bunten Vorlage nicht klar..bis ich das erstmal merkte? warum?? :?: :?:
Es fehlten bis heute genau die Bubenstellungen als Berechnungshilfe,die aber auch bei den Kindern in der Hand vorkommen. Also wie soll man etwas beibringen,wenn es nicht komplett funktioniert und ungenügend ist? Was halten die Jugendlichen von einem Trainer,der nichtmal alles komplett rüberbringt und sogar das "Schulungsmaterial" so mangelhaft ist, dass es bereits 2. Klässler am allerersten Tag bemerken? Die Ideenoma/ Jugenreferentin von damals hatte es nichtmal in Frage gestellt! :evil:

Malt euch selber die Buben auf ..oder noch besser: nehmt alte Kartenspiele und lasst die Kinder /AnfängerInnen diese selber vollständig :!: aufkleben für z.B.die Tafel oder die Tischvorlage.
Die können dann nach wenigen Stunden von ganz allein reizen...In die selber erarbeitete Vorlage noch reinschauen, 8) ist dann schon" verpönt" ! :-) 8)

Facit:
"Plus 1" ist regelgerecht und zugleich die Hauptursache für das allgemeine Desinteresse an unserem Hobby!!!! :!: :!:

Freunde beim Skat

Walter ( alias: Kannnix18 / IbS )

Ps.: Dieser Beitrag darf selbstverständlich auch in anderen Foren als Diskussionsvorlage herhalten.
Am besten im DSKV Chat, wo man seid jahrzehnten zetert, aber nix bewegt!
"Es gibt beim Skatspielen keine Fehler! Nur unterschiedlichste Spielweisen!!" ;-)
"
Gut Blatt
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