Hallo Skatfreunde,
wer kennt es nicht: Man gewinnt mit Mühe und Not durch Spielwitz und Überlegung einen schmierigen 5-Trumpfer karo-einfach und bekommt als Belohnung lumpige 18 Augen angeschrieben.
Im nächsten Spiel legt mein Mitspieler einen dreifachen unverlierbaren Grand-hand hin, bei dem er fette 120 Punkte einheimst und den jeder "Dösbaddel" gewonnen hätte.
Ist das gerecht?
Nach meinem Verständnis ein klares "Nein!" "Veto" "das kann doch nicht angehen!"
Die Frage ist, wie und ob man dieses Dillemma lösen kann.
Das zentrale Problem liegt dabei m.E. in dem Bewertungsmaßstab, bei dem m.E. vor allem der Grand (der für meinen Geschmack das einfachste Spiel neben dem Null ist) extrem überbewertet wird.
Die grundlegende Zählweise
mal 9, 10, 11 und 12 für die Farben ergibt noch keine sonderlich hohen Abweichungen und Ausschläge.
Grand = mal 24 hingegen schon. Warum denn gleich "mal 24"? Reicht denn ein "mal 13" nicht auch aus?
Grand mit 3 spiel 4 hand 5 mal 13 = 65 Punkte wären es dann noch bei dem Eingangsbeispiel.
Gegenüber einem karo mit 3 spiel 4 hand 5 = 45 Punkte wären es dann nur noch 20 Punkte Unterschied, was mir wesentlich fairer erscheint.
Und Nullspiele?
Mit der Argumentation, daß "ein Nullspiel niemals mehr zählen darf als ein Großspiel" (gemeint sind wohl kreuz- und Grandspiele) könnten die Werte folgendermaßen aussehen:
23 Punkte für Null - bleibt gleich, denn 23 sind noch weniger als für ein einfaches Kreuz.
25 Punkte für Null-Hand - zählt weniger als ein einfacher Grand, aber mehr als ein einfaches kreuz, Argumentation bleibt.
35 Punkte für Null Ouvert - zählt weniger als ein zweifaches kreuz oder ein zweifacher Grand, Argumentation bleibt.
37 Punkte für Null Ouvert hand - zählt mehr als ein zweifaches kreuz, schlägt aber immer noch nicht das zweifache Grandspiel. Argumentation bleibt.
Und hohe "ohne-Spiele"?
Ein Farbspiel ohne alle Spitzen sollte ein Grandspiel ohne alle Spitzen nicht schlagen dürfen!
Das ist auch jetzt schon verquer: Ein pikspiel ohne zehn schlägt ein Grandspiel mit vieren. Da stimmt die jetzige Bewertung auch mit der aktuell gängigen Philosophie nicht überein.
Dieses Problem sollte m.E. dadurch gelöst werden, daß man auch Farbspiele nur maximal "mit oder ohne 4 Buben" wertet und reizt!
Für das Reizen würden also nur noch die Buben eingerechnet, was auch allgemein eine Vereinfachung darstellt und in sich schlüssig wäre.
Denn ist es nicht auch "ungerecht", daß ein Farbspiel ganze elf Spitzen haben darf, während ein Grand sich mit nur läppischen vier Spitzen begnügen muß?
Fazit
Das Skatspiel würde sich mit den vorgeschlagenen Änderungen nur wenig ändern. Die Wertigkeiten würden von karo - mal 9 bis grand - mal 13 immer noch ansteigen. Nullspiele würden immer noch weniger zählen als "Großspiele". Lediglich der Bewertungsmaßstab würde sich - mMn sehr zum Positiven hin - verändern.
Was haltet Ihr von der Thematik?
Ein "Gut Blatt!"
Matthias
@edit: die Reizwerte wären nach der Änderung
18, 20, 22, 23, 24,
25 (für null Hand)
26 (für Grand-einfach)
27, 30, 33,
35 (für Null Ouvert)
36,
37 (für Null Ouvert Hand)
39 (für Grand zweifach)
40, 44, 45, 48,
52 (für Grand dreifach)
54, 55, 60, 63,
65 (für Grand vierfach)
66, 70, 72, 77,
78 (für Grand vierfach hand)
[...]
bishin zu
143 für einen Grand Ouvert (11 mal 13) statt
264 wie bisher.