der Glücksfaktor beim Skat

Allgemeine Themen, wie Historie, Zukunft des Skatspieles, Unterschiede zu anderen Spielen

Einspruch!

Beitragvon John » 5. Okt 2009 13:08

und zwar verschärften!

Auch wenn ich normalerweise eher der Praxis als der Theorie in unseren Diskussionen zuneige, muss ich hier mal in der anderen Richtung anfangen..

Einer der grundlegenden Wesenszüge des Skatspiels ist lt. offiziellen Vorgaben (die genaue Quelle soll an dieser Stelle gar nicht für wichtig erachtet werden), dass Alter, Stand und Geschlecht seine Bedeutung verlieren und das Skatspiel Menschen zusammenführt.

In meiner jahrzehntelangen Tätigkeit in Clubs habe ich vom arbeitslosen Alkoholiker bis zum hochintelligenten Ministerialbeamten (keinerlei Wertungen oder Parallelen, bzw. Abhängigkeiten sind hier relevant) so ziemlich alle Schichten und Charaktere kennengelernt, wie sie sonst vielleicht kaum etwas miteinander zu tun haben. Dass Skat etwas mit Egoismus zu tun hat, von seiner Wesensart her, kann ich schon gar nicht nachvollziehen, würde wohl eher auf Poker zutreffen.

Wie sehr es beim Skatspiel "menschelt", wie sehr sich Facetten des menschlichen Lebens beim Skatspiel widerspiegeln, werde ich hoffentlich demnächst in geeigneter Form zusammenfassen.

Dass für Zyniker oder Menschen, die zu Recht oder auch zu Unrecht glauben, einer gewissen geistigen "Elite" anzugehören, das Skatspiel auch genau das richtige Spiel ist, um zu merken, dass ihre spezielle Form der Intelligenz sie noch lange nicht zu absoluten Skatspitzenspielern befähigt und sie die Überlegenheit eines Menschen anerkennen müssen, mit dem sie sich sonst kaum niveauvoll unterhalten können, muss ich am Schluss schon noch erwähnen. :!:
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Beitragvon Bad_Goose » 5. Okt 2009 14:36

Skatkommentator hat geschrieben:Ist "Menschlichkeit" wirklich der große Vorteil der Skatvereine - bei den Menschen, auf die man dort (wie allerdings überall woanders auch, nur mit geringerer Wahrscheinlichkeit) treffen kann?


Ich überlege gerade, was mit diesem Satz gemeint sein könnte. Für mich klingt das so wie...kann man von Menschen die in einem Skatverein spielen Menschlichkeit erwarten? Ich denke, man kann.

Skatkommentator hat geschrieben:Damit sind Skatvereine für Menschen, die (vordergründig) interessantere Hobbys haben oder Zyniker wie ich sind, eigentlich keine Option.


Interessante Hobbys? Möchte gerne wissen, wer in der Lage ist, dies zu beurteilen und Hobbys in Interessant und nicht Interessant aufzugliedern.

Skatkommentator hat geschrieben:Ich will nicht zu sehr auf den Skatspielern im Allgemeinen herumhacken, zumal ich hier im Forum bislang nur auf charakterlich einwandfreie Skatspieler getroffen bin. Aber ein Sport, der von purem Egoismus durchzogen ist, kann wohl kaum von sich behaupten, mit seiner "Menschlichkeit" zu punkten. Insofern müssen wir akzeptieren, dass wir hier im Forum "elitär" sind und demnach die grundlegenden Probleme des Skats nicht lösen können.


Ich glaube, hier ist keiner elitärer als der andere, nur weil er vielleicht das Skatpiel besser beherrscht als der andere. Wer das von sich behauptet, hat sich dem elitär schon von allein widersprochen :lol:
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Beitragvon WMatti » 5. Okt 2009 18:23

Chevalier hat geschrieben:Mein lieber WMatti, es ist ja schön, wenn die Online-Anhänger den Real-Skatern sagen, was ihr Problem ist und wie sie es lösen können. Ich weiß, die meinen es nur gut mit den Real-Spielern, wenn sie denen empfehlen, ebenfalls online zu spielen und auch ihre Turniere und Meisterschaften online auszutragen und Werbung für Online-Skat zu machen und Online Skat generell aufzuwerten. Bringt nur Vorteile...

Aber viele Real-Skater und eine ganze Reihe von Verantwortlichern in den Verbänden glauben nun mal nicht, dass die Online-Skater und vor allem die Online-Plattformen (Anbieter) ihnen wirklich helfen wollen, und sie glauben auch nicht, dass sie durch online spielen mehr Mitglieder in die Vereine bekommen. Auch ich gehöre zu den Ungläubigen. :wink:


Ich spiele in zwei "Realskat-Vereinen" Berlins, einer gehört der ISPA an, der andere dem DSkV.

Und ich habe durchaus schon übers Internet Leute in die Vereine geholt.

Andersherum steht hier ja eh nicht zur Debatte, wer online spielen will, soll das tun - die ONLINE-Plattformen haben kein NAchwuchsproblem, sondern die Realskatvereine sind's, die sich was einfallen lassen müssen.

Als Real-Skatverein die Ligameisterschaften Online auszutragen, halte ich ebenfalls für Blödsinn, davon habe ich auch nicht gesprochen.

Sondern davon, daß man seinen eigenen Real-Skatverein über Internet-Plattformen bekannter machen kann, indem man zum Beispiel unabhängig von den "Life-Meisterschaften" unter einem entsprechenden Nicknamen und mit einem entsprechenden Mannschaftsnamen an den dortigen Online-Mannschaftsliga-Meisterschaften oder Online-Einzelliga-Meisterschaften mit teilnimmt.

Da gibt es auch schon Beispiele wie die ganzen "Asse85"-Spieler, die sich online einen entsprechenden Nicknamen gegeben haben und die meines Wissens aus Stuttgart kommen.

Und was die Unterstützung seitens "Online-Plattformen" für Realskat-Vereine angeht, gibt es auch Beispiele, daß sowas zumindest ansatzweise stattfindet - zum Beispiel, wenn Du auf der Startseite von www.Skat-Online.com mal runterscrollst und Deinen Blick nach links schweifen lässt. Auch die Online-Plattformen leben ja mit von den Leuten aus den Skatvereinen.

Mehr Engagement an Unis, Akademien, in Zeitungen (Annoncen), durch Anschläge in öffentlichen Einrichtungen, über einen weiteren Ausbau der Internetpräsenz, an Schulen in den Oberstufen oder Werbebroschüren in Arztpraxen etc. sind auch alles bereits genannte Vorschläge, die Erfolge gebracht haben.

Oder daß man die Freiwillige Feuerwehr mal zu einem züftigen Skat einlädt, oder sowas mal bei Parteien oder sonstwo veröffentlicht.

Das dümmste ist halt, einfach nur "Nichts" zu tun - und das tun momentan viel zu viele und beschweren sich dann, wenn keiner kommt und der Altersdurchschnitt irgendwann zwischen 65 und 70 Jahren liegt.

Gruß! Matthias
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Beitragvon Chevalier » 5. Okt 2009 19:23

Ja, man soll was tun und man tut auch was - vielleicht nicht genug und wahrscheinlich könnte man manches besser machen.

Auch ich tue was: Unter anderem erkläre ich jedem, der es wissen will, warum ich richtiges Skatspielen im Verein viel besser finde als Online-Skat. Glücklicherweise konnte ich auf diese Weise schon mehrere Online-Spieler für reale Vereine gewinnen. Das ist doch schön, oder?
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Beitragvon WMatti » 15. Okt 2009 19:52

Dann hast Du mich ja doch nicht mißverstanden :wink:
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Beitragvon Skatkommentator » 16. Okt 2009 18:59

@John: Ich habe kein Problem damit, die Überlegenheit anderer Spieler anzuerkennen. Wie kommst du überhaupt darauf? Eigentlich ging es doch darum, ob die "Menschlichkeit" eines Skatvereins ein Argument (wenn nicht sogar das entscheidende) ist, um den Offline-Skat dem Online-Skat vorzuziehen. Für mich mit meinen 25 Jahren ist das womöglich schwerer zu beurteilen. Ich komme zwar gut mit älteren Menschen zurecht, aber trotzdem verbringe ich meine Offline-Freizeit lieber mit Gleichaltrigen, was nur natürlich ist. Mich stört vielmehr, dass Skat vorgibt, etwas zu sein, was es in Wirklichkeit nicht ist. Skat ist kein Gemeinschaftssport wie Fußball, sondern eher ein Einzelsport, der diesen Umstand aber durch die erzwungene Bildung von temporären Allianzen zu kaschieren versucht. Wenn Skat die Verkörperung eines Gemeinschaftssports sein soll, bei dem es nicht primär um das Gewinnen geht, sondern vor allem um die gemeinsame Aktivität an sich, um Freundschaften und dergleichen, warum beschweren sich dann die meisten Spieler fast jeden Abend darüber, dass sie keine Spiele kriegen, oder kritisieren (angebliche) Spielfehler ihrer Mitspieler? Wer das mit der allgemeinen charakterlichen Verrohung aller Menschen begründen möchte, kann niemals widerspruchsfrei das Menschlichkeitsargument anführen. Im Prinzip geht es also nicht darum, dass Online-Spieler den Offline-Vereinen fehlen und die Jugend nicht ausreichend gefördert wird. Es geht um die Frage, ob das Spiel "Skat" an sich (also von äußeren Faktoren wie Alkohol abgesehen) nicht - völlig zurecht - ein erhebliches Imageproblem hat bzw. im organisierten Betrieb nur ein Randgruppenhobby ist. Warum wohl wird Fußball von jung und alt jetzt und auch in vielen Jahren noch gerne gespielt und angeschaut? Weil es ein im Kern einfaches Spiel ist, das aus Bewegung besteht, ohne Teamgeist nicht bestritten werden kann und vor allem mit Leidenschaft gespielt wird. Selbst wenn man das relativieren möchte, so gibt Fußball (im Gegensatz zu Skat) vielen Menschen doch das (trügerische) Gefühl, ihre Zeit sinnvoll zu verbringen. Vielleicht muss man auch akzeptieren, dass nicht die ganze Welt den eigenen "Sport" toll findet - ich verlange schließlich auch nicht, dass die Musikcharts von "Symphonic Metal" dominiert werden. Und was wäre schon dabei, wenn bald niemand mehr Skat spielte? Alle Spiele haben ihre (kurzen oder langen) Hochphasen und werden irgendwann durch andere, modernere Spiele verdrängt. Heutzutage spielt schließlich auch kaum noch einer "Mensch ärgere dich nicht".

@Bad_Goose: Du hast sicher mitbekommen, dass heutzutage schon frühzeitig "Eliten" herangezogen werden, deren Mitglieder auch ein ebensolches Selbstverständnis haben. Das sagt natürlich nichts darüber aus, ob es sich dabei wirklich um Eliten handelt. Eigentlich wollte ich auf etwas Anderes hinaus, das ich mit einem Beispiel verdeutlichen will. In Deutschland gibt es aktuell ca. 1.200 offizielle DSkV-Schiedsrichter. Rate mal, wie viele davon Mitglieder in unserem Forum sind. Ich selbst kenne die genaue Zahl nicht, aber geht man von der aktiven Beteiligung aus, dürfte sie - wenn überhaupt - im unteren einstelligen Bereich liegen (diese Zahl dürfte auch durch bloße Mitleser, gleich ob Mitglieder oder nicht, nicht wesentlich höher ausfallen). Wie aber soll man über dieses Forum etwas für die Skatregeln bewirken, wenn diejenigen, die sie erstellen und ausführen, hier kaum bis gar nicht vorbeischauen? Insofern sind wir entweder eine "Elite" oder eine Gruppe von unerwünschten Wegelagerern - ich jedenfalls finde die Vorstellung, wenigstens zu Ersterem zu gehören, tröstlicher.
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Beitragvon Bad_Goose » 16. Okt 2009 21:08

@Skatkommentartor

Sicherlich habe ich das mit den "Eliten" mtbekommen. Vielleicht bin ich auch nur kein Freund davon, weil ich kein Mitglied davon bin. Wenn ich eins wäre, würde ich es sicherlich anders sehen :D :D

Allerdings denke ich, das, wenn man etwas für die Skatregeln bewirken will, dies hier der völlig falsche Ort dafür ist, unabhängig davon, wieviele DSKV-Schiedsrichter sich hier rum treiben.
Ich sehe dieses Forum hier eher als Möglichkeit, sich mit anderen interessierten Spielern über Meinungen, Erfahrungen, Denk- und Spielweisen usw. auszutauschen und die Finessen des Spiel dadurch besser verstehen zu lernen. Und wahrscheinlich ist dies auch der Sinn davon.

Aber was ich noch erwähnen möchte...deine Ausführungen im Bereich "Regeln" sind der Wahnsinn. Danke dir für die Mühe, die du dir da gemacht hast, auch wenn ich gestehen muß, das ich noch nicht alles gelesen habe :cry:
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Klarstellung

Beitragvon John » 16. Okt 2009 23:39

@Skatkommentator:
Ich habe kein Problem damit, die Überlegenheit anderer Spieler anzuerkennen. Wie kommst du überhaupt darauf?

einfache Antwort: Gar nicht, weil ich damit überhaupt nicht dich gemeint habe.

Bei deinen sonstigen Ausführungen zeigt sich für mich in erster Linie mal fehlender Idealismus, jedenfalls dieser Idealismus, den ich für das Skatspiel, in dem ich halt nun einmal viel mehr sehe als ein Spiel, entgegenbringe.

Dass Idealismus und nüchterne Betrachtung argumentativ schwer zusammenpassen, ist klar und ich kann daher nur kurz versuchen, klarzustellen, was ich genau meine.

Ich erkenne an, dass Fussballspielen wohl deswegen ein sinnvoller Zeitvertreib ist, weil es Eigenschaften fördert, die im Leben allgemein benötigt werden.

Dies gilt nach meiner tiefen Überzeugung jedoch mindestens in gleichem Maße für das Skatspiel, mehr, wie für jedes andere Kartenspiel. Vielleicht fördert Poker mehr Eigenschaften, die in unserer Zeit eine Rolle spielen;
diese Eigenschaften müssen als solche aber nicht zwingend positiv gesehen werden. Skat aber sehe ich als idealisiertes Ziel im Hinblick auf Charakterbildung mit Werten, die über reine Zeiterscheinungen hinaus wohl Bedeutung für die Menschen haben.


warum beschweren sich dann die meisten Spieler fast jeden Abend darüber, dass sie keine Spiele kriegen, oder kritisieren (angebliche) Spielfehler ihrer Mitspieler?
Die Antwort ist - für mich - einfach: Weil sie eben (noch) nicht von dem erfasst wurden, was Skat in seiner Grundidee von ihnen charakterlich erwartet und fordert.

Und eines wage ich mal zu behaupten: Ich kenne sehr viele Skatkameraden, von vielen davon auch private Hintergründe. Es sind wahrlich nicht alle Engel. Es ist aber kein einziger dabei, dessen Charakter oder allgemeine menschlichen Eigenschaften durch das Skatspiel schlechter geworden sind oder dessen schlechte Eigenschaften beim Skat mehr hervortreten als in anderen Lebensbereichen. Insofern bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass sich Skat positiv auf die persönliche Charakterentwicklung auswirkt, bei manchen vielleicht nur wenig, ich kenne aber auch Leute, die dank Skat von gefährlichen persönlichen Entwicklungen erfolgreich weggekommen sind.
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Beitragvon Chevalier » 17. Okt 2009 09:00

John schreibt Skat aber sehe ich als idealisiertes Ziel im Hinblick auf Charakterbildung mit Werten, die über reine Zeiterscheinungen hinaus wohl Bedeutung für die Menschen haben.

So sehe ich das auch. Die sozial sehr wertvolle Komponente des Skatspiels (als tatsächliches Einzelspiel, da hat SK Recht) liegt u.a. darin, dass man lernen muss, zu verzeihen, dass man Kompromisse eingehen muss, dass man in der Not Allianzen schmieden muss (auch mit Menschen, die man vielleicht gar nicht so sehr mag, und die im Spiel zuvor möglicherweise sogar unser "Feind" gewesen sind), dass man manchmal auch mit Teilerfolgen zufrieden sein muss, dass man auch mit schlechten materiellen Voraussetzungen gewinnen kann, wenn man gut damit umgeht und einen starken Partner hat, dass man auch mit guten materiellen Voraussetzungen verlieren kann, wenn man nachlässig damit umgeht.

Beim Skat ist vieles wie im Leben...
Genau deshalb bevorzuge ich das echte traditionelle Skatspiel im Verein oder bei Turnieren und Meisterschaften. Ich mag die Gesellschaft von Menschen.

Elite? SK hat klar gestellt, was er damit meint, und er hat Recht. Wir Pinnies sind eine klitzekleine Randgruppe, die sich hier im Forum über Skat austauscht. Ein Stammtisch sozusagen.

Und wenn es trotz starker Bemühungen immer weniger Nachwuchs für unsere Vereine gibt, dann respektiere ich diese Erscheinung, bleibe aber trotzdem gerne beim Skat. Gesangsvereine, Taubenzuchtvereine, Turnvereine usw. - sie alle hatten ihre Blütezeit, so wie die Skatvereine in den 70er und 80er Jahren.

Ich halte übrigens nichts davon, die Skatverbände durch die Aufnahme von Rommé Abteilungen künstlich aufzupumpen. Das ist für das Skatspiel und den Skatsport völlig kontraproduktiv.
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Übereinstimmung

Beitragvon John » 17. Okt 2009 11:00

Schöner Sonntag, wenn chevi und ich übereinstimmen :wink: :lol:

Nur in einem Punkt sehe ich geografisch bedingt die ganze Angelegenheit vielleicht etwas anders:
Blütezeit, so wie die Skatvereine in den 70er und 80er Jahren.


Ende der 80er Jahre waren wir im äußersten Osten Bayerns eine "Skat-Diaspora", bei uns ist seitdem dank des Engagements guter Funktionäre ein Aufblühen der Clubs festzustellen.

Mit dem Problem des langsamen, naturbedingten Verblühens müssen wir uns natürlich auch herumschlagen.

Und der Satz
Beim Skat ist vieles wie im Leben...
, den ich seit über 10 Jahren bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit anbringe, hat nach meinem Bauchgefühl den Schlüssel zur personell gesehenen Lösung in sich, wenn auch wohl noch sehr weit im Innern.

Schönen Sonntag!

John
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Beitragvon WMatti » 25. Okt 2009 19:20

Alles war schon da, alles kommt wieder.

Brettspiele zum Beispiel waren früher mal absolut in, dann für lange Zeit mal sowas von out, um 2000 rum haben sich die Leute dann wieder getroffen und "Risiko" gespielt.

Momentan ist Skat halt jetzt mal "out", allerdings kenne ich dennoch sehr viele Leute, die's zumindest schonmal gespielt haben, und unglaublich viele Menschen können immerhin "die Regeln".

Das Internet kann sicherlich auch Leute in Vereine bringen - vor allem diejenigen, die den Ehrgeiz haben, sich immer weiter zu verbessern. Denn Leute, die einen gezielt fördern, findet man im Internet eher wenig; ich kann mich online nur noch geringfügig verbessern.

Ein weiterer Aspekt - eine Zeitlang haben sich die Leute geradezu im Internet verkrochen, dann wurde es den Menschen irgendwann doch zu unpersönlich, und Rollenspiele wurden wiederentdeckt und haben wieder Menschen zusammengebracht. Auch andere Strategiespiele führen zu immer neuen Bekanntschaften, und irgendwann wird dann mal ein bissel Geld zusammengelegt, sich ne Hütte gemietet und ein paar Tage gemeinsam verbracht.

Das Skatspiel wird sicherlich nicht aussterben, über 60 Millionen gespielte Spiele jährlich allein beim Doskv und bei Skat.com, Tendenz steigend, sprechen eindeutig dagegen. Über Internet-Skat habe ich schon jede Menge Leute kennen- und schätzen gelernt - und einige haben auch dadurch wieder in Vereine in der Nähe gefunden. Und einige sagen sich: "Mensch, da engagier ich mich doch mal sportlich, und dann treffen wir und auf der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft wieder!"

Attraktiv ist, was Spaß macht und wo man sich wohlfühlt - da verbring' ich meine Freizeit! Und da engagiere ich mich auch gern.

Dazu noch die richtige "Informationspolitik", und der Laden läuft.

Wer allerdings lieber im Kämmerchen unter sich bleibt und nicht konstant an den richtigen gesellschaftlichen Schnittstellen sagt: "Hallo, es gibt uns!", hat eben verloren. Jammern hat noch niemanden weitergebracht, und von nichts kommt nichts.

Beste Grüße! Matthias
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