Die "Zukunft" des Skatspieles

Allgemeine Themen, wie Historie, Zukunft des Skatspieles, Unterschiede zu anderen Spielen

Sanktionen

Beitragvon John » 13. Aug 2008 14:55

man bräuchte nur hier Funktionäre, die Mut haben und solchen Spielern wenigstens androhen , sie wegen Verstoss gegen

Satzung § 1/ Abs.2. und 3 oder
Skatwettspiel-Ordnung 1.3. zu sperren.

Ob dann ein solcher Versuch Bestand hätte, ist die andere Frage. Aber sollten sich bei einem mutigen entsprechenden Vorstoss ein solcher Spieler erfolgreich gegen eine Sperre wehren, wem schadet dies dann? Bestimmt nicht denen, die sich mutig für Neulinge eingesetzt haben.

Wenn ich denke, wegen welcher hanebüchenen Ideen Leuten schon Sperren angedroht wurden, ich darf hier ja keine Einzelheiten nennen, sonst würde man das gegen mich verwenden!!

:oops: :x
Benutzeravatar
John
 
Beiträge: 3251
Registriert: 11. Dez 2006 01:31

Beitragvon Dini82 » 13. Aug 2008 15:03

am ende bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass die nachwuchsspieler an die netten lustigen skatspieler geraten, die ihre skatleidenschaft, ihren ehrgeiz und ihre freude am skat übermitteln können
:P
(also am besten nicht an meinen tisch :twisted: )
Dini82
 
Beiträge: 36
Registriert: 5. Aug 2008 23:03

und......

Beitragvon John » 13. Aug 2008 17:42

und dass sie zu der Sorte Mensch gehören, die nicht das Schlechte (also hier die sich falsch verhaltenden Spieler), sondern das Gute (hier also die von dir hier angesprochenen Spielertypen) generalisieren und für sich als
wesentlich für die Entscheidung, dem Skat treu zu bleiben, nehmen.

Auch dabei könnte ihnen die Fraktion der menschlich angenehmen Skatspieler im Gespräch helfen, auch wenn sie gerade nicht Spielpartner der Nachwuchsleute sind.
Benutzeravatar
John
 
Beiträge: 3251
Registriert: 11. Dez 2006 01:31

Beitragvon Chevalier » 13. Aug 2008 21:20

Karlzberg schreibt

solche fällen stellen aber auch eher die ausnahme dar, oder? ich denke jedenfalls nciht, dass in jedem club jeder neuling gleich zur schnecke gemacht wird...
Ja, die Ausnahme. Aber wenn so was passiert, dann hat es heftige Folgen. So wie schwere Verkehrsunfälle oder Verbrechen, die sind auch die Ausnahme.

jedenfalls ist mir niemand bekannt (weder skatspieler noch welche, die keine lust dazu haben), der deshalb nicht in einen verein geht, weil er angst vor irgendwelchen deppen hat.
also daran wird die niedrige mitgliederzahl nicht begründet liegen.


Du solltest Dir das Vereinsleben vielleicht mal anschauen, so als Gastspieler in verschiedenen Clubs. Keiner hat Angst vor solchen Deppen oder geht deswegen nicht hin. Aber wenn man auf einen trifft, dann ist es nun mal passiert. Zu diesem Club wird der junge Spieler nicht mehr so oft kommen.

wie schon gesagt, man sollte diejenigen befragen, die man auch gerne werben möchte.
Wie schon gesagt, ich will keinen werben. Wer kommen mag, ist willkommen.

John: Wenn man glaubwürdig sein will, dann sollte man
1. nur das androhen, was man auch durchsetzen kann.
2. es nach der Androhung im Fall der Fälle auch konsequent durchsetzen.
Benutzeravatar
Chevalier
 
Beiträge: 3758
Registriert: 2. Aug 2006 09:23
Wohnort: Planet Erde

Beitragvon Karlzberg » 13. Aug 2008 21:46

Chevalier hat geschrieben:
Du solltest Dir das Vereinsleben vielleicht mal anschauen, so als Gastspieler in verschiedenen Clubs. Keiner hat Angst vor solchen Deppen oder geht deswegen nicht hin. Aber wenn man auf einen trifft, dann ist es nun mal passiert. Zu diesem Club wird der junge Spieler nicht mehr so oft kommen.



da haben wir wohl aneinander vorbeigeredet:
mir ging es um den ansatz, dass junge leute erst garnicht in einen verein reinschnuppern. und genau das liegt nicht an irgendwelchen deppen, weil die jungen leute ja nicht mal so weit kommen, die deppen kennenzulernen.
gez.: Das einzig wahre Bier
Karlzberg
 
Beiträge: 3287
Registriert: 29. Sep 2005 23:56

Beitragvon John » 13. Aug 2008 22:32

John: Wenn man glaubwürdig sein will, dann sollte man
1. nur das androhen, was man auch durchsetzen kann.
2. es nach der Androhung im Fall der Fälle auch konsequent durchsetzen.


Da hast du absolut Recht, Chevi. Es kommt hier nur auf folgendes an, dass
ich sehr wohl davon überzeugt bin, dass der Wortlaut der genannten Bestimmungen durchaus solche Maßnahmen hergeben würde und ich daher als Verantwortlicher nicht zögern würde, diese einzuleiten.

Recht haben und Recht bekommen sind bekanntlich zweierlei.

Wenn es dann dem Betroffenen gelingen sollte, die entscheidenden Stellen davon zu überzeugen, dass die drohenden Sanktionen auf ihn keinesfalls anzuwenden sind, ändert das nichts an der Ernsthaftigkeit meiner Androhung. Vergleich: Ich halte wegen eines Vergehens eines Schülers einen Direktoratsverweis für richtig und unterbreite dies meinem Direktor. Trifft er eine negative Entscheidung, ist er verantwortlich, nicht ich.

So war mein Gedanke gemeint, nicht als bloße Luftdrohung.

gruß

John
Benutzeravatar
John
 
Beiträge: 3251
Registriert: 11. Dez 2006 01:31

Beitragvon Moses » 24. Nov 2008 09:22

Der Thread ist, was den roten Faden angeht, etwas "strange".
Dennoch möchte ich als "Basis-Funktionär" ein paar Gedanken zum Thema "Attraktivität des Skatsports" zum Besten geben.
So richtig Skat spiele ich erst seit 2004. Im betreffenden Jahr habe ich mir einige Spielabende diverser Clubs und Vereine in meinem Umkreis angetan und teils mit Erschrecken die Heimreise angetreten.
Was mir hier ganz übel aufstieß war das "Platzhirschverhalten" gerade der älteren "Cracks". Bei Spielfehlern wurde man hier sofort auf's Übelste beschimpft, obwohl den Betroffenen bekannt war, dass da ein potentielles Neumitglied am Tisch sitzt. Hilfestellungen gab es keine. Hierzu möchte ich noch sagen, dass es sich um renommierte Clubs handelt, die teilweise auch höherklassig aktiv sind und auch über sehr erfolgreiche Einzelspieler verfügen.
Ganz anders dann der Verein, bei dem ich dann schließlich gelandet bin und dem ich heute auch vorstehe. Hier lief der Skatabend in nahezu familiärer Atmosphäre ab. Kein Gemecker, auf Fehler wurde aufmerksam gemacht und man freute sich ganz einfach über einen Gastspieler in der Hoffnung, ein neues Mitglied gefunden zu haben.
Nachdem ich mich verwundert zeigte, dass man nicht in der Liga mitspielt, wurde dem Neuling sogleich der Auftrag erteilt sich um den Ligaspielbetrieb für die kommende Saison zu kümmern.
Wir sind dann auch gleich zweimal in Folge aufgestiegen, allerdings in diesem Jahr mangels Masse wieder aus der Landesliga abgestiegen, aber das ist hier gar nicht das Thema.
Als ich 2004 dem Verein beitrat, nahmen an den wöchentlichen Spielabenden ca. 12-13 Spieler teil. Durch die Einrichtung eines Internetauftritts und gezielte Pressearbeit haben wir das bis in diesem Jahr auf durchschnittlich knapp über 20 Spieler steigern können.
Über die Aufnahme von neuen Mitglieder entscheidet die Mitgliederversammlung und Dauernörgler, Selbstdarsteller und Profilneurotiker fallen hier allesamt durch, weil wir den familiären Charakter des Vereins erhalten wollen und zugunsten der Atmosphäre eher auf einen spielstarken Spieler verzichten, wenn er nicht ins Bild passt. Das mag sich arrogant anhören, aber aus diesem Grunde gab's noch nie größeren Stress in diesem Club.
Trotz der guten Beteiligung an den Spielabenden kann ich aber kaum Mitglieder mobilisieren, an Liga und Meisterschaften teilzunehmen und ich kann es ihnen mittlerweile ehrlich gesagt auch nicht verdenken:
Wenn ich sehe, in welchem Ton selbsterklärte "Meisterspieler" auf Meisterschaften, Preiskat-Veranstaltungen oder Liga-Spieltagen auftreten, Leute an ihren Tischen teils in Fäkalsprache runterputzen ohne hierfür Konsequenzen fürchten zu müssen kann ich Leute durchaus verstehen die sich sagen, dass man sich das nicht antun muss.
Seitens der Veranstalter und der Vereinsführung wird hier m.E. viel zu viel geduldet. Und wenn dann bei Groß-Veranstaltungen, welche man ja prima zu Werbezwecken nutzen könnte, die Leute besoffen an die Spieltische stürmen und auch während des Spiels en masse Spirituosen konsumieren, sich dauerhaft im Ton vergreifen und durch den ganzen Saal schreien, darf man sich über mangelnde Akzeptanz und Resonanz in der Öffentlichkeit nicht mehr wundern.
Wenn sich jemand der Verbandsoberen wünschen sollte, dass der Skatsport mehr Anerkennung erfährt und dann auch als ebensolcher anerkannt wird so sollte er dafür Sorge tragen, dass bei solchen Veranstaltungen der Alkoholkonsum zumindest am Spieltisch unterbleibt. Spieler, welche ganz offensichtlich Alkoholprobleme und damit einhergehende Defizite im zwischenmenschlichen Bereich haben und dies durch entsprechendes Auftreten dauerhaft manifestieren, gehören verbandsübergreifend gesperrt.
Erst wenn wir soweit sind, sollten wir uns Gedanken über die Attraktivität von Preisgeldern etc. machen.
Mir ist natürlich klar, dass meine Vorschläge nicht sonderlich populär sein dürften, zumal ich selbst gerne ein Bierchen am Skatabend trinke.
Ich persönlich sehe allerdings keine Alternativen und so werde ich mein Leben lang "Basisfunktionär" bleiben - und das ist auch gut so 8)
Bild
Benutzeravatar
Moses
 
Beiträge: 164
Registriert: 22. Mär 2007 01:31
Wohnort: Hohenahr

Die wahre und einzige Zukunft des Skatspiels!

Beitragvon Skatkommentator » 28. Jan 2009 21:05

Hallo zusammen!

Nach all den Jahren der Unsicherheit werde ich euch nun erklären, wie die Zukunft des Skatspiels aussehen muss, d. h. welche fünf Veränderungen im Wesentlichen durchgeführt werden müssen, damit das Skatspiel überhaupt eine Zukunft haben kann.

1. Skat ist Sport und Spiel zugleich – und bei beidem haben Alkohol, Nikotin und sonstige Drogen nichts verloren. Skatsportler brauchen keine Zigarettenpause, sondern eine Pause von der Zigarette. Wer es nicht schafft, einen Tag lang ohne Zigaretten oder Bier durchzustehen, muss sich ohnehin in fachärztliche Behandlung begeben. Und selbstverständlich wird beim Skat, um seinem Anspruch als Sport gerecht zu werden, eine Höchstaltersgrenze eingeführt (z. B. 70 Jahre). Diese „zeitlichen Restriktionen“ können u. a. dadurch abgefedert werden, dass der Skatkongress nicht alle vier Jahre, sondern jedes Jahr tagt.

2. Das ISkG öffnet sich und verliert an Bedeutung. Alle Entscheidungen werden für jedermann einsehbar veröffentlicht. Die wichtigsten noch ausstehenden Skatrechtsprobleme werden verbindlich entschieden. Denn: Ein Spiel braucht kein Gericht, sondern klare Regeln.

3. Preisverteilung der Extreme: Die Preise bei Skatturnieren sollten so verteilt werden, dass der Sieger fast alles bekommt und der Rest fast gar nichts. Nicht das Partizipieren an der durchschnittlichen Breite treibt den Skatspieler an, sondern das Streben nach der schwer erreichbaren Spitze. Nicht viele kleine Preise locken den Skatspieler; es ist der eine große Preis, der ihn anzieht (vergleichbar mit dem Lotto-Jackpot). Damit lässt sich Skat dann auch leichter per (Internet-)TV verwerten, gegebenenfalls sogar live (passende Turnierformate vorausgesetzt).

4. Meisterschaften und Ligaspieltage werden professionalisiert. Es gibt Schiedsrichter und – anstelle eines Schiedsgerichts – einen (verbindlich und sofort entscheidenden) Oberschiedsrichter („Head Judge“), die sich nur auf ihre Aufgabe konzentrieren und als Spieler nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Der DSkV, der in eine professionalisierte ISPA eingegliedert werden könnte, stellt (ebenfalls nicht teilnehmende) Mitarbeiter ab, die vom jeweiligen Event eine „Live-Coverage“ (auf Deutsch und Englisch!) erstellen mit Ergebnissen, Statistiken, Interviews und „Featured Matches“ (komplette Spiele mitsamt Kartenverteilungen und Spielverläufen). Skatspieler aus aller Welt können dann live von zu Hause aus verfolgen, wie Weltklassespieler wie z. B. Thomas Kinback und Marc Bieber ihr Spiel aufziehen. Die dadurch erzielbaren Lerneffekte können das Niveau aller Skatspieler insgesamt beträchtlich und nachhaltig anheben.

5. Konsequente Nachwuchsförderung: Eltern müssen aktiv davon überzeugt werden, dass Skat eine günstigere und pädagogisch wertvollere Freizeitaktivität ist im Vergleich zur Anschaffung und extremen Nutzung von Spielekonsolen (werden die zuvor genannten Punkte nicht beherzigt, werden Spielekonsolen immer – und zwar zu Recht – im Vorteil sein). Darüber hinaus muss durchgesetzt werden, dass Skat ein Pflichtfach an allen Grund- und weiterführenden Schulen wird oder als fakultatives Pflichtfach anstelle eines (anderen) Sportkurses belegt werden kann. Auf diese Weise sollen auch vermehrt (junge) Frauen für das Skatspiel gewonnen werden, die zusammen mit den männlichen Skatspielern „Skatnachwuchs“ in die Welt setzen können.

Wenn das Skatspiel diese fünf Veränderungen nicht vollzieht, wird es zusammen mit euch sterben!
Skatkommentator
 
Beiträge: 839
Registriert: 29. Mär 2012 13:19

Re: Die wahre und einzige Zukunft des Skatspiels!

Beitragvon Karlzberg » 28. Jan 2009 21:40

Skatkommentator hat geschrieben:Wer es nicht schafft, einen Tag lang ohne Zigaretten oder Bier durchzustehen, muss sich ohnehin in fachärztliche Behandlung begeben.



sry, aber bei solchen sätzen kommt mir das große kotzen...
du kannst nicht einerseits nikotin als droge bezeichnen und andererseits einem menschen vorwerfen, dass er ohne diese droge nicht klarkommt.
eine sucht ist eine krankheit, und der süchtige nunmal die geisel.

es ist schlicht und ergreifend eine frechheit, wie immer wieder eine hetzjagd auf raucher gemacht wird und auf welches unverständnis ein raucher stößt.
natürlich ist es andersrum auch nicht immer das beste verhalten, welches raucher an den tag legen.

froh kann sich derjenige schätzen, der frei jeden lasters so verständnislos gegen die macken andrer leute reden kann...
mein verständnis erntet solches verhalten jedoch nicht...



da bin ich doch mal schwer gespannt, ob sich chevi der verlockung entziehen kann, diesen beitrag zum anlass zu nehmen, gegen mich zu wettern...
gez.: Das einzig wahre Bier
Karlzberg
 
Beiträge: 3287
Registriert: 29. Sep 2005 23:56

Beitragvon Chevalier » 28. Jan 2009 21:48

Wenn das Skatspiel diese fünf Veränderungen nicht vollzieht, wird es zusammen mit euch sterben!

Wieso Veränderungen? Genau so wie Du es gerne hättest wird hier bei uns in unserer VG und überall im DSkV und in der ISPA und in allen Vereinen schon immer gemacht. Pure Online-Spieler können das natürlich nicht wissen. Und wir wussten noch nicht, dass Du nicht nur ein brillanter Jurist, sondern auch ein echter Spitzenspieler bist, aber jetzt wissen wir das auch. Und die echt scharfen englischen Fremdwörter (oder sind die amerikanisch?) kannten wir auch noch nicht in dieser Qualität!

Bravo! Morituri te salutant :D
Benutzeravatar
Chevalier
 
Beiträge: 3758
Registriert: 2. Aug 2006 09:23
Wohnort: Planet Erde

Re: Die wahre und einzige Zukunft des Skatspiels!

Beitragvon louis » 29. Jan 2009 13:10

Skatkommentator hat geschrieben:Nach all den Jahren der Unsicherheit werde ich euch nun erklären


Danke, darauf habe ich gewartet...jetzt bin ich erleuchtet!

WTF !?! :shock:
Grüße Louis
Benutzeravatar
louis
 
Beiträge: 821
Registriert: 12. Jan 2008 19:17
Wohnort: Mannheim

Beitragvon HomerJay » 29. Jan 2009 15:39

@Skatkommentator

Äh, ich hoffe, ich habe das richtig als Satire verstanden? :wink:
Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.
HomerJay
 
Beiträge: 1743
Registriert: 21. Okt 2005 08:50
Wohnort: Frankfurt

Satire

Beitragvon John » 29. Jan 2009 16:46

nun, ohne jeden Zweifel war das eine Satire und zwar von der Darstellung her sehr gelungen, Kompliment!

Womit ich leider nicht ganz klarkomme: Einige Punkte sind durchaus entweder tatsächlich brauchbar oder entsprechen zumindest der "unsatirischen" Meinung von Marc!

Dies stört mich als Hobby-Satirenschreiber!


Daher für diese Satire keine 1, sondern höchstens eine 3!
Benutzeravatar
John
 
Beiträge: 3251
Registriert: 11. Dez 2006 01:31

Beitragvon Skatkommentator » 29. Jan 2009 17:49

Grundsätzlich sollte jeder für sich selbst herausfinden, ob der Beitrag eines Anderen eine Satire oder ernst gemeint sein soll. Nichtsdestotrotz dürfte bekannt sein, dass ich gerne das, was ich meine, in überspitzter Form präsentiere, damit sich möglichst viele Leute darüber aufregen.

@Karlzberg: In die Falle getappt! Ich wusste genau, dass sich irgendjemand ausschließlich auf diese Äußerung stürzen würde. :wink:

Letztlich ist dieser "Drogen-Aspekt" nur Teil einer weitaus wichtigeren Frage: Inwiefern ist der durchschnittliche Skatspieler (bzw. jeder durchschnittlicher Skatspieler), neudenglisch auch als "Random-Noob" bekannt, bereit, durch Verzicht und Opfer zur Verbesserung des großen Ganzen beizutragen? Wer von euch würde im Sinne des Skatsports komplett auf Nikotin und Alkohol verzichten, und zwar unabhängig davon, ob die Anderen das auch täten? Die Antwort auf diese Frage, selbst wenn sie ungeäußert bliebe, dürfte erhellend sein.

@Chevalier: Bei deinen Worten traue ich mich eigentlich kaum, aber ich muss trotzdem fragen, ob wir dasselbe Verständnis z. B. des Begriffs "Coverage" haben. Hier könnt ihr euch die Live-Coverage des letzten großen Yu-Gi-Oh!-Turniers ansehen: http://www.etcg.de/coverages/coverage/l ... t/article/
Und dabei handelt es sich lediglich um die geschriebenen Inhalte; dazu kommen nämlich noch Multimedia-Inhalte wie Videos, Audiodateien und Fotos. Darüber hinaus unterhalten sich Hunderte von Usern im entsprechenden Forum über solche Events. Wo gibt es im Skatbereich etwas Vergleichbares? Auch was die anderen von mir genannten Punkte angeht (z. B. extreme Preisverteilung und Oberschiedsrichter), so ist mir nicht bekannt, dass diese bereits in irgendeiner VG umgesetzt worden sind (sofern die VGs so etwas überhaupt alleine umsetzen dürften).

Wie dem auch sei, ich wollte lediglich die Diskussion wieder aufflammen lassen und andeuten, dass für den Skatsport nichts Anderes gilt als für sonstige Bereiche unserer Gesellschaft, in denen sinnvolle Änderungen nur schwer durchzusetzen sind.

Abschließend muss ich noch klarstellen, dass ein Teil meines vorherigen Beitrags definitiv keine Satire darstellen sollte: Ich bin tatsächlich ein Weltklassespieler. Ich spiele nur selten, weil mich das miese Niveau der meisten anderen Skatspieler anödet. 8)
Skatkommentator
 
Beiträge: 839
Registriert: 29. Mär 2012 13:19

Beitragvon Karlzberg » 29. Jan 2009 18:01

Skatkommentator hat geschrieben:@Karlzberg: In die Falle getappt! Ich wusste genau, dass sich irgendjemand ausschließlich auf diese Äußerung stürzen würde. :wink:



es ist mir lieber, in die "falle" getappt zu sein, als dies als deine tatsächliche meinung hinnehmen zu müssen :)
so oder so ändert das aber auch nichts an unser beider aussagen, es soll ja tatsächlich mehr als genügend leute geben, die so denken, wie von dir dargestellt.
gez.: Das einzig wahre Bier
Karlzberg
 
Beiträge: 3287
Registriert: 29. Sep 2005 23:56

Beitragvon Chevalier » 29. Jan 2009 18:50

SK schreibt @Chevalier: Bei deinen Worten traue ich mich eigentlich kaum, aber ich muss trotzdem fragen, ob wir dasselbe Verständnis z. B. des Begriffs "Coverage" haben.

Das haben wir ganz sicher nicht, ich weiß nämlich nicht, was das bedeutet. Ich versuchs mal: Cover ist einen Schallplatten-Hülle, wo außen meistens das Bild von der Band drauf ist, die das Lied auf der Schallplatte spielt. age hast was mit Alter zu tun. Hab ich recht?
Also bedeutet coverage wahrscheinlich = alte Hülle oder Hüllenalter oder verhülltes Alter (gut, was?)

Egal, coverage klingt jedenfalls total edel, also brauchen wir das zur Rettung des Skatspiels.
Benutzeravatar
Chevalier
 
Beiträge: 3758
Registriert: 2. Aug 2006 09:23
Wohnort: Planet Erde

Ist das Skatspiel wirklich so krank?

Beitragvon John » 29. Jan 2009 19:09

Es war einmal ein sehr lebendiges Spiel. Natürliches hatte es, wie wohl alle Spiele dieser Welt, unter Krankheiten verschiedenster Art zu leiden.
Manche Ärzte versuchten es zu heilen, einige mit Reformkeulen, andere mit gefährlichen operativen Eingriffen.

Andere rieten einfach, der Natur ihren Lauf zu lassen und Krankheiten hinzunehmen, wieder andere benützten seine Krankheiten (oder besser Wehwehchen), um sich selbst als Mediziner zu profilieren, andere philosophierten darüber, ob die Krankheiten nun echt oder scheinbar waren.

Unbeirrt davon arbeiten die einzelnen Körperzellen unentwegt, das Spiel am Leben zu halten, trotz der neunmalklugen Ärzte.

Und dies war gut so, denn genau diese Bemühungen der Nichtärzte (man nennt sie auch Funktionäre) hielten das Spiel am Leben.

Eines Tages aber kam ein genialer Arzt und entwickelte ein Gerät, mit dem er direkt in den Körperzellen Änderungen herbeiführen konnte.

Er wirkte also quasi als eine Kombination von Arzt und Funktionär.

Ende Variation A: Er tötete innerhalb kurzer Zeit das Spiel.

Variation B: Es gelang ihm, ein perfektes Spiel ohne Krankheiten zu
schaffen!

Bleibt die Frage: Sollen wir weiter die Wehwehchen hinnehmen oder Variante A riskieren, um vielleicht B erreichen zu können?
Benutzeravatar
John
 
Beiträge: 3251
Registriert: 11. Dez 2006 01:31

Beitragvon grunzquiek » 29. Jan 2009 20:47

Das sieht für mich so aus, als wolle jemand vorschreiben, dass jeder Radfahrer auf dem Radweg oder ein Jogger im Wald mit einer Dopingkontrolle und einer sportärztlichen Untersuchung behelligt werden könnte. Meine älteste (so um die 90, hat in den letzten Jahren noch bei ein paar Turnieren gespielt) Tante könnte skatspielerisch wahrscheinlich noch mit den meisten Forumsmitgliedern mithalten. Bei einer Altersgrenze für Skat müsste sie sich dann halt ganz aufs Schachspiel konzentrieren.

Vielleicht ist manches von den Forderungen für den Spitzen-Skatsport sinnvoll, ich vermute aber, dass auch bei den meisten organisierten Skatspielern der Spaß am Spiel, damit meine ich nicht den Spaß am Erbringen von Höchstleistungen, und die Geselligkeit von vorrangiger Bedeutung sind.
Das Skatspiel wird sicher nicht "sterben", weil es nicht professionalisiert wird. Die meisten Monopolyspieler wissen wahrscheinlich garnicht, dass es da Weltmeisterschaften, vielleicht sogar Profis gibt, trotzdem ist das Spiel sehr beliebt.
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
Benutzeravatar
grunzquiek
 
Beiträge: 923
Registriert: 23. Sep 2005 10:19
Wohnort: schönstes Saarland der Welt!

Beitragvon grunzquiek » 30. Jan 2009 01:20

Öha! :shock: Ich habe garnicht mitbekommen, dass der Beitrag von Skatkommentator teilweise als Scherz gemeint war, vermutlich, weil ich ihn nicht bis zum Ende
Darüber hinaus muss durchgesetzt werden, dass Skat ein Pflichtfach an allen Grund- und weiterführenden Schulen wird oder als fakultatives Pflichtfach anstelle eines (anderen) Sportkurses belegt werden kann. Auf diese Weise sollen auch vermehrt (junge) Frauen für das Skatspiel gewonnen werden, die zusammen mit den männlichen Skatspielern „Skatnachwuchs“ in die Welt setzen können.
gelesen habe. :(

Trotzdem: Das Skatspiel wird nicht sterben oder in der Versenkung verschwinden, egal, was ihr veranstaltet, es sei denn, dass auch alle anderen Kartenspiele aussterben. Dazu macht es einfach zu viel Spaß, und dafür braucht man keine Profischiedsrichter. Es macht sogar ganz ohne Schiedsrichter Spaß, und das lässt sich auch von Euch nicht wegdiskutieren :P

Wenn ihr aus lauter Verzweiflung über die Zukunft des Skatspiels Eure Vereine und Verbände auflöst, dann bleibt das Skatspiel trotzdem lebendig, nur eben ohne Euch.
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
Benutzeravatar
grunzquiek
 
Beiträge: 923
Registriert: 23. Sep 2005 10:19
Wohnort: schönstes Saarland der Welt!

Beitragvon grunzquiek » 30. Jan 2009 01:57

Skatkommentator hat geschrieben:Inwiefern ist der durchschnittliche Skatspieler (bzw. jeder durchschnittlicher Skatspieler), neudenglisch auch als "Random-Noob" bekannt, bereit, durch Verzicht und Opfer zur Verbesserung des großen Ganzen beizutragen? Wer von euch würde im Sinne des Skatsports komplett auf Nikotin und Alkohol verzichten, und zwar unabhängig davon, ob die Anderen das auch täten? Die Antwort auf diese Frage, selbst wenn sie ungeäußert bliebe, dürfte erhellend sein.


Ich glaube, dass ich als Nichtmitglied sämtlicher Skatorganisationen eher den durchschnittlichen Skatspieler verkörpere, als irgendwelche Vereinsfunktionäre oder auch Vereinsmitglieder. Ich habe im Laufe der letzten Jahrzehnte mit vielen Leuten Skat gespielt. Darunter waren nur ganz wenige Vereinsmitglieder, trotzdem haben sie mit Freude und vielleicht sogar Begeisterung Skat gespielt.

Ich bin nicht bereit, durch Verzicht und Opfer zur Verbesserung des großen Ganzen beizutragen, weil es das "große Ganze" nicht gibt, sondern eine Vielzahl von einzelnen Spielern, die gerne Skat spielen, nach welchen Regeln auch immer. Nichtmal Eure Skatregeln sind von jedem Skatspieler anerkannt! Was da oben als das "große Ganze" bezeichnet wird, sind nur ein paar Organisationen, die vielleicht glauben, sie würden alle Skatspieler vertreten. Das ist nicht der Fall, ebenso wie der Bund deutscher Radfahrer keine Vertretung für alle Radfahrer und der ADAC keine Vertretung für alle Autofahrer ist. Wahrscheinlich sind auf die Gesamtzahl umgerechnet sogar mehr Autofahrer im ADAC als Skatspieler in DSKV ind ISPA.

Was hier diskutiert wird, ist nicht die Zukunft des Skatspiels, sondern allenfalls die Zukunft des vereinsmässig organisierten Skatsports.
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
Benutzeravatar
grunzquiek
 
Beiträge: 923
Registriert: 23. Sep 2005 10:19
Wohnort: schönstes Saarland der Welt!

Beitragvon Kantholz » 30. Jan 2009 18:46

Hallo Freunde des fröhlichen Plauderns,

zunächst mal freue ich mich darüber, das die Mumie hier wieder auferweckt ist.
Und was es hier alles Interessantes abseits der Thematik zu erfahren gab- einfach super.

Da erfahre ich, dass der eine Lehrer (vielleicht sogar Oberlehrer) , ein anderer Ingenieur (womöglich sogar Oberingenieur) ist, interessant!

Natürlich lese ich diese Beiträge besonders aufmerksam- haben diese doch ein ganz anderes Gewicht. Zumindest für mich. Als Waldarbeiter. Als Vertreter der Arbeiterklasse. Als Wähler der SPD.

Ach ja, angehende Juristen haben wir auch hier nur der Karlsberg, der hält sich bedeckt.

Und was wollte ich nun eigentlich sagen ?
Ich glaube ich habe es vergessen- wohl beim Lesen zwischen Seite 7 und 8 oder so....

Grüße, Kantholz
Benutzeravatar
Kantholz
 
Beiträge: 1497
Registriert: 19. Okt 2005 09:15

Klassendenken

Beitragvon John » 30. Jan 2009 19:38

Hi Kantholz,

satirisch hast du hier in ein kleines Wespennest gestochen.

Am Skattisch sind Alters- und Berufsunterschiede aufgehoben.

Dieser Satz aus der Skatwettspielordnung hat in der Praxis fast überall Eingang in das Skatleben gefunden.

Hier beim Theoretisieren kann ein Jurist natürlich seine Herkunft genau so wenig bei der Argumentationsweise verleugnen, wie ein Lehrer. Die spezielle Argumentationsweise eines Ingenieurs kann ich mir dagegen momentan nicht so vorstellen bei diesem Thema. :?:

Dass einen Waldarbeiter natürlich dieses akademische Geschwafel weniger interessiert, ist gut und richtig. Mich interessiert seine Meinung aber genau so wie die eines angehenden Juristen!

Noch ein anderer Aspekt ist aber interessant an der Sache. Viele Skatfunktionäre (oder auch die bloßen Theoretiker) bringen in irgendeiner Form ihren Beruf in ihre Handlungsweise im Hobbybereich ein (ich denke an Soldaten, Buchhalter, Versicherungsvertreter, Manager, Juristen, Lehrer, Schriftsteller, Grafiker, usw.). Dies ist wohl auch gut und richtig, kann aber auch schädlich sein, wenn der berufliche Einfluss zu sehr dominiert:

Ein Lehrer also nur noch belehrt, ein Jurist nur noch das Recht spaltet,
ein Buchhalter nur noch über ct-Beträge referiert, ein Manager nur noch theoretische Agendas entwirft, ein Soldat nur noch Teilnehmer diszipliniert usw.

Hab ich alles schon erlebt und versuche auch, mich selbst gegen die Gefahr zu wehren, meinen Beruf zu sehr und damit schädlich
in den Skat einzubringen.

In diesem Sinne

schönes Wochenende

allen Lesern, seien sie nun Präsidenten oder Penner :roll: [/quote]
Benutzeravatar
John
 
Beiträge: 3251
Registriert: 11. Dez 2006 01:31

Beitragvon Kantholz » 31. Jan 2009 10:28

hi John,

wie ein Ingenieur denken könnte, versuche ich mal am 5 Punkte Beitrag von MB aufzuhellen:

zu 1.
Attacke gegen über die Hälfte der Skater, vollkommen ernst gemeint, mit heftigen Gegenwind ist zu rechnen.

zu 2.
Attacke gegen gegen den Lieblingsfeind; interessiert hier nur wenige Leute. Gegenwindstärke - neutral

zu 3.
allgemeines, ein Gedanke

zu 4.
das geballte jur. Wissen, Rundumschlag

zu 5.
5.1 (der erste Satz)
ein Gedanke ,ernst gemeint
5.2 Nachdenken über die Entschärfung von Punkt 1 und gleichzeitig Einleitung zu dieser.
5.3 (letzter Satz)
Ich habe sie gefunden ,die Hintertür, der satirische Ausklang erlaubt mir jedes Manöver, wozu ist man schließlich Anwalt ?

Grüße, Kantholz
Benutzeravatar
Kantholz
 
Beiträge: 1497
Registriert: 19. Okt 2005 09:15

Beitragvon Chevalier » 31. Jan 2009 11:11

Das ist klasse, Du hättest nicht Forstwirtschaft studieren sollen sondern Maschinenbau.
Benutzeravatar
Chevalier
 
Beiträge: 3758
Registriert: 2. Aug 2006 09:23
Wohnort: Planet Erde

Beitragvon Skatkommentator » 31. Jan 2009 16:05

@Kantholz: Ich muss dir ein Kompliment machen für deine hohe, wenn auch nicht 100%ige Trefferquote.

@Chevalier: Du dürftest höchstwahrscheinlich wissen, dass „Coverage“ so viel bedeutet wie „Berichterstattung“ oder „Reportage“. Ob wir im Skatbereich „Coverages“ ähnlich denen bei Sammelkartenspielen (siehe den Link in meinem vorherigen Beitrag) brauchen oder wollen, ist eine Frage, über die es durchaus lohnt, einmal länger nachzudenken. Ich befürchte allerdings, dass sich keine geeigneten Leute dazu bereiterklärten, „Skat-Coverages“ zu erstellen, und dass das Interesse daran aus den bekannten Gründen („Internetphobie“ der größtenteils älteren Spieler, Geheimniskrämerei der Insider) eher gering sein dürfte.

@Grunzquiek: Es ist ein naheliegender Gedanke, zwischen Spitzen- und Breitensport bzw. Gelegenheits- und Turnierspielern zu unterscheiden. Ich gebe auch gerne zu, dass die Spitze nicht überleben kann, wenn die Breite nicht gefördert wird. Bei modernen Sammelkartenspielen ist jedoch zu beobachten, dass die Überlebensfähigkeit des Spiels einzig und allein vom Überleben des „Organized Play“ abhängt (ich habe übrigens keinen Hang zu Anglizismen, sondern benutze nur die Begriffe, die bei modernen Sammelkartenspielen inzwischen allgemein akzeptiert sind). Deswegen kann ich es nicht nachvollziehen, wenn jemand, der selbst am „Organized Play“ partizipiert, den DSkV nicht als Interessenvertretung aller Skatspieler verstehen will, zumal der DSkV im Gegensatz zu Herstellern/Vertreibern von Sammelkartenspielen nur begrenzt finanzielle Interessen verfolgt (insofern ist das „Organized Play“ für Hersteller/Vertreiber von Sammelkartenspielen noch weitaus wichtiger, aber hieraus darf man nicht den falschen Schluss ziehen, dass Skat ohne „Organized Play“ überleben könnte, siehe unten). Hier im Forum dürften die meisten Spieler dem „Organized Play“ zuzuordnen sein (sprich: Vereins-, Liga- und/oder Turnierspieler). Jetzt stellt euch einmal vor, es gäbe keine Skatvereine und -veranstaltungen mehr: Wie lange würdet ihr dem Spiel wohl noch treu bleiben? Selbst wenn jemand zu den wenigen gehört, die trotzdem weiterspielen würden, so müsste selbst dieser jemand erkennen, dass jeder zum „Organized Play“ gehörende Skatspieler eine Verantwortung für das Skatspiel als großes Ganzes hat. Doch in Zeiten, in denen Verantwortungslosigkeit ein allgegenwärtiger Trend ist, sagt das Bestehen von Verantwortung natürlich noch lange nichts über deren Wahrnehmung aus. Ein Beispiel: Bei Sammelkartenspielen geht es den Spielern teilweise noch mehr (als Skatspielern beim Skat) darum, vor allem und um jeden Preis zu gewinnen. Dennoch gibt es Sammelkartenspieler, die eine Karriere als Schiedsrichter wählen und sich damit des Rechts berauben, auf Turnieren mitzuspielen, bei denen sie als Schiedsrichter eingesetzt sind. Ein Skatschiedsrichter hingegen, dem man vorschreibt, er dürfe nicht mitspielen, wenn er als Schiedsrichter eingesetzt ist, ist unter Garantie die längste Zeit über Skatschiedsrichter gewesen. Das sollen aber genug Vergleiche mit Sammelkartenspielen gewesen sein, denn ihr seid vermutlich zu alt, um diese wirklich nachvollziehen zu können.

@John: Du sprichst zwei wichtige, miteinander verknüpfte Punkte an. Ich würde lieber perfekte Rahmenbedingungen schaffen, da man die gesamte „Community“ nur auslöschen kann, wenn man den Begriff „perfekte Rahmenbedingungen“ falsch interpretiert. Es geht dabei nämlich nicht darum, Spielbedingungen zu schaffen, die nur noch wenigen extremen Fanatikern zusagen; Ziel ist es stattdessen, die besten Spielbedingungen für den Durchschnitt zu schaffen. Man muss sich dann allerdings fragen, ob und wie man diesen Durchschnitt halten kann (Stichwort „Nachwuchsproblem“) und woraus sich dieser Durchschnitt zusammensetzen soll (sprich: In was für einer Skatgemeinschaft wollt ihr spielen?). Soll Skat ein Spiel bleiben, das hauptsächlich von älteren, dem Trunke ergebenen Männern gespielt wird? Wenn ja, dann sind wir auf einem guten Weg, zumal junge Spieler regelmäßig vergrault werden (wie oft ist es mir schon passiert, dass ich, als ich den Schwachsinn eines Ignoranten richtigstellen wollte, allein wegen meines Alters nicht ernst genommen wurde…). Oder wollen wir stattdessen lieber Bedingungen schaffen, unter denen sich jeder Skatspieler wohlfühlen kann, der es (wie jeder Mensch) schaffen kann, seine sonstigen Bedürfnisse bei anderen Gelegenheiten auszuleben?

Ich sage euch noch einmal, was ihr ohnehin schon wisst: Es gibt kaum noch Skatnachwuchs. Auf den Schulhöfen prügelt man sich lieber oder spielt auf seiner PSP („Playstation Portable“ – für die Älteren unter uns), aber man spielt nicht mehr Karten. Dadurch wird nicht nur die Skatgemeinschaft im Durchschnitt immer älter, das Überleben dieser Gemeinschaft hängt mehr denn je vom gelungenen Bestehen des „Organized Play“ ab, weil – auch mangels Nachwuchses – kaum noch ein Spieler aus der Breite (da kaum vorhanden) in die Spitze vorrückt. Ich verurteile niemanden, der sagt, er wolle in der Skatgemeinschaft spielen, die jetzt gerade so existiert, wie sie ist, und ich verachte auch niemanden dafür, dass er sich lieber auf seinen eigenen Spaß am Spiel konzentriert, anstatt bewusst etwas zum großen Ganzen beizutragen. Nein, ich sage damit nur, dass ich in der derzeitigen Skatgemeinschaft (also in der, die vermutlich so ist, wie sie schon immer war) nicht aktiv mitspielen wollte. Allerdings glaube ich auch, dass ihr gar nicht wirklich an Veränderungen interessiert seid. Deswegen bin ich „frohen Mutes“, dass ich das (organisierte) Skatspiel womöglich überleben werde…
Skatkommentator
 
Beiträge: 839
Registriert: 29. Mär 2012 13:19

VorherigeNächste

Zurück zu Allgemeines zum Skatspiel

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 23 Gäste