Die "Zukunft" des Skatspieles

Allgemeine Themen, wie Historie, Zukunft des Skatspieles, Unterschiede zu anderen Spielen

Verursacher ermittelt?

Beitragvon Kannnix18 » 1. Aug 2008 10:38

Hi Skatfreunde ( ..und besonders die Funtionäre hier );
8)

Habt ihr denn mal grob überprüft, was an den Tischen ,die durchhängen, in den allermeisten Fällen die Hauptursache ist?

Ich habe das jetzt ca. 2 Jahre auf diversen Meisterschaften wie folgt registriert, dabei ohne Chance, den Spielfluss zu beschleinigen, auch mehrmals an meinen eigenen Tischen:

In allen Fällen waren Senioren mit am Tisch, mindestens eine ältere Person, meist aber 2! ( Werden ja im Verband bald die allergrößte Abteilung sein ! Tendenz also steigend! ); :wink:

Es ist zum einen toll, wie hochbetagte Skatfreunde noch sehr präzise dem Spiel folgen können, zum anderen aber für einen fast 80 jährigen ( oder älter ) eine echte Zumutung, in einem nicht für ihn konzipierten Wettkampf unter die sogenannten "Jüngeren" ( Herrenwertung) gemischt zu werden!

Und wenn dann einer von den integrierten Senioren-Wettkämpfern ..oder gar 2 mit dem Führen der Liste beauftragt sind, ist der Ofen ganz aus!!

Endweder sind bei spätestens jedem 2.Spiel Unstimmigkeiten, oder man vergleicht sicherheitshalber andauernd und zeitraubend fast jede Eintragung sofort! Wegen dieser Überforderungen leidet das "Spiel" als solches, weil sich der jeweilige Listenführer irgendwie gehetzt fühlt!

Ich persönlich übernehme deshalb immer schon freiwillig die Führung einer Liste, was aber wenig bringt, wenn der andere Schreiber sich andauernd verrechnet o.ä.!

Ätzend in diesem Zusammenhang diejenigen Skatfreunde, die zunächst kräftig mitbieten, dann aber den Rest des Reizvorgangs regelrecht abschalten, nur noch erpicht darauf, mühsam das nun anzusagende Spiel abzulauschen und behäbig einzutragen! Und zwar nur den Grundwert!

Hier ensteht auch jedesmal ein "Bruch " im Spielverlauf ..( Denn eigentlich hat es ja längst begonnen)

Aber nein !
Nach der irgendwann erfolgten Spielansage ( und auch ohne darauf irgendwie einzugehen oder einen Gegenspiel-relevanten Stich zu beurteilen oder selber mal über ein passendes Anspiel nachzudenken, werden erst wieder die Karten komplett beiseite gelegt, die Liste tischmittig vorgeholt und ätzend schwerfällig lediglich der " Grundwert " des inzwischen längst angesagten Spiels eingetragen :!: :cry:

Also wieder und wieder völlig überflüssige Zeitverschwendungen, die sich aufaddieren!

Diesen Kollegen kannste 100 mal sagen, sie mögen doch bitte abwarten, bis das Spiel beendet ist?

Tolerabel wäre das ja, wenn es in Sekundenbruchteilen quasi "en-passant " passiert.
Und dann noch, nach Weglegen der Liste jedesmal zu fragen :"< Wer kommt raus ( oder sogar: wer spielt ? ) ist der immer wiederkehrende nervigste Teil für die Abwartenden!

Und was ist das Resultat bei diesen Akribikern!

Immer wenn sie gefordert wären, mal aufgepasst zu haben, was denn da so gereitzt und / oder angespielt wurde, kommt die planloseste Karte, die denkbar ist!!

Sollte also ein Spiel bereits im Aufspiel bedroht werden können, ....diese superadretten Schreiber schassen es garantiert zur Freude oder zum Ärgernis aller am Tisch!

Und wenn du ihnen das Schreiben abnehmen willst ,werden manche sogar noch pampig!

Chancenlos ist so ein Tisch ,wenn dort noch ein paar "Suchties " mit dransitzen!

Nein !Nein ! Ich muss jetzt meine freien Radikale reinpfeiffen!
AUCH WENN ZUR HALBZEIT ODER ZUR ANGESAGTEN ZIGARETTENPAUSE DER TISCH BEREITS IM SCHON IM 4. PÄCKCHEN ANGEKOMMEN IST, ALSO BIS ZU 3 RUNDEN INZWISCHEN ZURÜCKHÄNGT,

DIE KIPPEN MÜSSEN REINGEPFIFFEN WERDEN!

Und was ist von diesen Ursachen die Sekundärfolge?

Irgendwann merken alle am Tisch, dass es mal wieder sehr sehr eng wird!

Nun aber ist die Spielkultur ganz im Eimer.
Gehetzt und die anderen antreibend, machen jetzt auch die " Süchtigen" Und / oder bis dahin Superschreiber Fehler auf Fehler, da man auch als erfahrener Spieler eigentlich ab und zu die Gehirnwindungen benötigt!


Wie kann man diesem Problem entgegenwirken!

Die Verantwortlichen sind in der Pflicht, ihre Spiel / Sportordnungen für ihre Wettbewerbe neu zu überdenken!

Es kann nicht angehen, dass Senioren in den Vorrunden härtere Strapazen auf sich nehmen müssen, als man ihnen in den Endrunden abfordert!
Das ist schlecht geregelt ,auch eine Form von Anachronismus!

Der DSKV hat nicht ohne Grund die Länge der Seniorenserien ( und auch der Junioren ! ) deutlich gekürzt, damit vom Durchführungsplan her überhaupt ein zeitparallel organisierbarer Wettkampf möglich ist!!

Warum machen die untergeordneten Organe hier ihre eigenen Modelle? Nur .weil man die Sportordnung nicht mehr als vorgegeben und verbindlich für alle Ebenen deklariert hat?
Mithin wieder alle VG's und LV's wieder ihre eigene Suppe kochen können?

Auch das ( oder gerade das :!: ) sind die Ursachen für eine bundesweit wettbewerbsverzerrende Meisterschaftspyramide!
Ich hab da so meine Beobachtungen gemacht und muss leider feststellen, dass sich der Verband mit der Lockerung seiner bis 1998 national verbindlichen Vorgaben selber den Dolchstoß verpasst hat, und weiter rückwärts entwickelt!

Mehr als 10 000 Mitglieder fielen z.B ersatzlos untern Tisch ( das sind ca. 250 000 Euro im Jahr und eine MILLIONEN innerhalb einer Präsidiums-Wahlperiode! ) Stellt euch mal vor ,diese Summen gäbe es noch!!
Weggefallen ,weil man die bis dahin straff geregelte und auf allen Ebenen sowohl akzeptierte alsauch ggf. von ganz oben durchzusetzende vorgegebene Quotenregelung abgeschafft hat.

Das war der Anfang von Ende des einstigen Großverbandes!Warum sollte ein gewiefter Vereinvorstand noch 36 Herren melden ( ...pro angefangene 5 männliche Mitglieder des Vereins), wenn ja nur die 8 Skatfreunde der ersten beiden Mannschaften des Vereins ( die ,die auch Liga spielen .. 8) Interesse daran haben ,auch in der einzelmeisterschaft an den start zu gehen?

Bis dato wurde immer geworben,sogar im privaten Umfeld des Einzelnen ) um die reale Personenzahl zu erreichen.
Und gute Spieler ,die neu in die Vereine kamen ,haben sich ggf. über 4 weitere Namen / Beiträge ( !! ) ihre Teilnahme an der DEM quasi erkauft!?

Alles "Schnee von gestern "

Jetzt melden die Vereine nur noch die aktiven Spieler!
In manchen, eigentlich sehr stabilen Vereinen mit mehr als 4 Tischen am Vereinsabend, werden sogar nur 5 Spieler gemeldet...nämlich nur die erste Mannschaft!
Das sind die Ursachen ! Man muss sie nur mal selbstkritisch zugeben und damit eine Kongressendscheidung auchmal als Fehler korrigieren!!

Gäbe es in jedem jahr 250 000 Euro mehr in den Kassen ,könnte man auch wieder echt planen?


Und die passiven Nachwuchsförderer würden endlich mal nicht nur wehleiden und beklagen und die Jugendleiter anprangern, sondern ihren "passsiven" Beitrag zur Jugendarbeit endlich mal dadurch leisten können, dass sie bei Abstimmungen mal die Knochen hochheben, wenn es um die Finanzierung für die aktiven Jugendschwerstarbeiter geht ,oder um die Einführung und Umsetzung wirklich mal greifender Konzepte, die selbstverständlich auch mal was kosten ! :D Wo auch der Marketing und PR Bereich mal professionell angegangen werden könnte, gibt es teilweise seid Jahren vernünftige Vorschläge und Ideen,nur wenn es ans Bezahlen geht, kneifen die Passivnachwuchsförderer wieder!
aber nein!

Das dahinsiechende, ehemals aufstrebende Gebilde wird immer mehr schrumpfen ,solange Animösitäten und Verbandsmobbing sowie daraus immer wieder resultierende Zeitverschwendungen bei eigentlich wichtigen Versammlungen die Kräfte verschleissen, Motivierte und fähige Nachwuchsfunktionäre mit der Zeit frustriert ihren Eigenelan rausnehmen!

Zurück zum hausgemachten "ZEITLIMITPROBLEM":T
ut man einem Senior ... (und es gibt komischerweise für diese Gruppe sehr wenige Plätze zu ergattern in den Vorrunden ?!) wirklich einen Gefallen damit, wenn man ihn gesetzt in die Herrenschiene integriert?

Was passiert denn im Regelfall mit den drei bis 4 Senioren, die mit einem soliden Punktekonto nach 2 oder drei Serien in ihrem gesondert erfassten Wettbewerb ( hängen ja immer sofort ganz tolle Listen aus)
nun aber auch an den vorderen Tischen des Herrenwettbewerbes aufkreuzen??

Meist ist dies bei den Herren die ZONE, in der jeder noch von einer fetten 1600 aufwärts träumt, um noch durch das Nadelöhr zu schlüpfen.

Am Tisch wird angegriffen ,was das Zeug hält! Und dazwischen eingekeilt ein Senior, der nur seinen Platz in seinem Feld gerne behaupten würde?
Hat man ihm einen Gefallen getan? Er spielt nicvhtmal gegen seine Konkurrenz,sondern gegen relativ stärkere Spieler! Und dann sogar 48 Spiele und wohlmöglich noch einen Schreiberplatz nach bereits 10 Stunden Skat?+#

Hier sollten sich alle, die in einer Pflicht sind, auchmal Gedanken machen!!
Da liegen weitere Ursachen für das Ausbluten unseres organisierten Hobbies! Und alle dazu führenden Missstände sind organisatorische Fehlplanungen!

Ob ein bis dahin gut stehender Senior überhaupt dem teilweise sehr excellenten Spiel an vorderen Tischen folgen kann und in dem erforderlichen Tempo noch gewachsen ist??( meist hat er anschließend nachvollziehbar einige Spiele auf den Gewissen oder wird von seinen ( Nicht ) direkten Gegenspielern durchgereicht.Ich bezweifle es !

Man kann es von allen Seiten ableuchten:

Niemand am Tisch ist eigentlich zufrieden mit dieser Mischbesetzung!

Abgesehen vom ständigen Gefährden des Zeitlimits, tut man bei allem Respekt also weder den "betroffenen" Senioren, noch den oft verärgerten Mitspielern besonders an vorderen Tischen einen Gefallen mit diesen bequemen Regelungen.
Bequem deshalb, weil es im EDV Zeitalter nur so am besten flutscht!?
:cry: :lol:
Ich habe schon als Antwort bekommen von einem älteren Skatfreund. wenn er wieder mal einem meiner direkten Konkurenten ein Spiel geschenkt hat:

Ich fahr sowieso nicht zur Endrunde! 8 Serien sind mir zuviel! Oder:
Ich kann die anderen ( gemeint sind seine Seniorenkonkurrenten,wenn er selber am Tisch schlecht steht ) sowieso nicht mehr einholen.
Also abschalten mental und sich auf richtiges Bedienen konzentrieren.Was wiederum Einfluss hat auf die Finals und Einläufe im Herrenwettkampf!


So machen Meisterschaften keinen Spass!
So werden kompetente Sportberichterstatter aller Medien niemals den ewigen Ruf nach Sportart auch nur ansatzweise begreifen können.

Und ganz lustig in diesem Zusammenhang:

Wenn ein von den Zeitungen Abkommandierter genau in dem Moment schonmal Meisterschaftsatmosphäre tanken will, wenn die Raucherpausen beginnen, werden die jahrzehntelang überlebenden Vorurteile prima reanimiert!Dieser Almauftrieb ist einmalig und zugleich erschreckend!Und dort, wo man die "Pause" dem tisch überlässt, wirkt das chaotische Durcheinander von spielenden, unbesetzten und teilweise besetzten Tischen bei gleichzeitigem Kommen und Gehen quer durch den ganzen Sall wiederlich ,beschämend! ( So ergeht es mir zumindest als Skatsportler! ) Das ist ebenfalls ein "Anfang von Ende aller bis dato straff geregelten Meisterschaftsabläufe!


Meine klare Meinung:

Wer sich nicht knapp 2 Stunden zusammenreissen kann, ist eben im falschen Hobbie ! So einfach ist das !

Nur man muss es auch konsequent umsetzen ! Überall und nicht kleckerweise!


Die wenigen Berichterstatter, die man noch beobachten kann, schildern dementsprechend anschliessend von so einem Erlebnis bei einer "Möchtegern-Sportart " ihre Eindrücke ..nicht ohne eine Andeutung auf die "verrauchte oder gar alkoholisierte Veranstaltung! Werbung? Offentlichkeitswirksam? Ja ! Aber im negativen Sinne.

Und wenn zur Siegerehrung eingeläutete wird ,haben es die Bildberichterstatter /Kamerateams der Medien längst aufgegeben ,vor Ort zu erscheien:

Sind doch bei den Siegerehrungen nur noch die kleinen Gruppen der Siegermannschaften oder bei Einzelwettbewerben die Fahrgemeinschaften der Einzelsieger im saal!

Also auch hier gemessen am Anspruch der Meisterschaft...oftmals ein klägliches, ja peinliches, kaum vorzeigbarers Finale! Und zwar auf allen Ebenen!!

Also auch hier Sekundärfolgen, die das mangelnde Medieninteresse mitverursachen!

Diese konstruktiven aber aus meiner Sicht sehr kritischen Gedanken bitte ich auch in anderen Foren / Gesprächsrunden mal anzuschneiden!?

Zwar denkt jeder "Vollblutfunktionär, er mache alles immer richtig für seine Schääfchen...Aber oftmals wird der Fehler gemacht, jeden Vorschlag irgendwann als persönliche Kritik zu bewerten, die es im Ansatz zu bekämpfen, zu personifizieren und zu polemisieren gilt ?

Diese leider ebenfalls schädliche Verbandsmeierrei und Eitelkeit mancher "Alleinherrscher" ist der Hauptgrund,warum sich teilweise über mehrere Wahlperioden / Amtszeiten garnichts mehr bewegt!!

Schade drum !
Aber ich glaube inzwischen, dass es zu spät ist, mit dem derzeitigen Aufgebot noch was zu retten, wenn nicht radikale, gemeinsam erkannte und zu tragende Konzepte und Einschnitte kurzfristig installiert und auch umgesetzt werden, und die oft herbeizitierten VG oder Länderhoheiten in den Punkten ,die uns alle betreffen ,ersatzlos gestrichen werden!

Das geht so nicht ,dass mehr als 70 Organe wieder ihre eigenen "Süppchen " kochen und sogar noch jeweils alle Verbände glauben ,für ihren Zuständigkeitsbereich genau das "Richtige" festgelegt zu haben .

Habt mal den Mut, Fehler einzugestehen und alte Zöpfe abzuschneiden.
Egal, wie pampig deren Ideenväter dann reagieren!

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Beitragvon Ast » 1. Aug 2008 12:39

Hallo Walter!

Du pauschalisierst aber ungemein!

Von welchem LV oder welcher VG sprichst du?

In der VG38 und dem LV3 spielen die Senioren getrennt und zwar 40 Spiele.

Mit der Meldung zur Einzelmeisterschaft haben wir auch hier so unsere liebe Mühe. Einige Skatvereine melden nicht alle ihre Mitglieder, da sie Geld sparen wollen. Einige Vereine wie meiner melden bald die doppelte Anzahl an Mitgliedern, weil zu viele Einzelmeisterschaft spielen wollen.


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Re: Verursacher ermittelt?

Beitragvon Das_Huhn » 1. Aug 2008 12:45

Kannnix18 hat geschrieben:Wer sich nicht knapp 2 Stunden zusammenreissen kann, ist eben im falschen Hobbie ! So einfach ist das !


Hallo Kannix,

viele der Aussagen, die du in deinem Posting getroffen hast, teile ich.

Eigentlich auch die oben zitierte (bin selbst Nichtraucher). Dummerweise hilft uns das alles nix.

Beispiel aus meinem ehemaligen Verein in Bayern. Dort hab ich zehn Jahre lang gespielt und bin in vergangenen Jahr frustriert als amtierender Meister ausgetreten, weil es keinen Spaß mehr machte, dort zu spielen:
Mitte 2002: 18 Spieler
Mitte 2004: 14 Spieler (Rest weggezogen)
Mitte 2006: 11 Spieler (Rest verstorben bzw. weggezogen)
März 2008 hab ich mal wieder vorbeigeschaut: 4 Spieler (Grund: das Rauchverbot in Gaststätten)

Wenn wir am Ende des Tages feststellen, dass 50% oder mehr der organisierten Skatspieler ohne Zigarette keine Serie durchhalten wollen oder können, kann man diesen Leuten zwar vorwerfen, dass sie offensichtlich ein Suchtproblem haben, aber bei der Rettung des DSkV hilft das wenig.

Ich denke eh, dass Skat wie bereits Poker (meine zweite Karten-Leidenschaft) in immer stärkerem Maße ins Internet abwandern werden. Die Gründe sind neben dem Raucher-Problem vielfältig: Zeitunabhängigkeit, keine Anfahrt/Abfahrt notwendig etc.

Ich persönlich ziehe mir eine Live-Partie mit ein paar guten Spielern und genügend Bier in Reichweite trotzdem vor. :lol:

Grüße
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Beitragvon ThomAss » 1. Aug 2008 13:17

Hallo zuasmmen,
hallo Walter,

ich kann Dir nur vollzustimmen. Ich sehe die Probleme bei uns genauso (LV4/VG41/teils im eigenen Verein und vor allem in noch weniger organisierten Nachbarvereinen).

Das Thema ist leidig und frustrierend. Wir im Verein arbeiten genau gegen diese schlechte Organisation der Verbände, zum Teil mit scharfer Kritik der Außenstehenden. Die meisten verstehen das System ja nicht mal. Wieviele gerade der älteren sind die überhaupt bereit sich in Frage zu stellen, geschweige denn was zu ändern, wo ich das nicht mal erwarte?!?

Die meisten sehen allein nur und ausschließlich ihren eigenen Vorteil auf Kosten derer die den Skat als Sport ansehen und einfach ein vernünftiges, schönes und organisiertes Skatturnier haben wollen.

Insofern sich jeder nur ein bisschen einbringt und nicht eben genau das System ausnutzt und missbraucht, ist in der Lage für ein vernünftiges Turnier sorgen. Darüber hinaus kann nahezu jeder, wenn er den will, selbst die älteren Herrschaften, eine Liste in 2 Stunden durchbringen. Es gibt Leute, die steuern bewusst entgegen, um sich in Vordergrund zu spülen und andere den Spaß am Spiel zu nehmen.

Viele können sogar nur in diesem Sumpf und katastrophalen System überleben, daher setzen diese Leute alles daran, genau das System zu halten und verstärken das durch ihr eigenes bewusstes Fehlverhalten!

Würde sich das System nämlich ändern, würden diese Leute schneller vom Stuhl fallen, als man nur gucken kann. Letztendes einfach von der Bildfläche verschwinden, was für den Skatsport an für sich nur positives beeinhalten würde.

Allein das man da überhaupt drüber diskutieren MUSS, ist schon absolut zum kot......


MfG



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Hi Ast

Beitragvon Kannnix18 » 1. Aug 2008 14:39

Klar ,dass ich hier auch Schuhe bereitstelle, die nicht jedes Organ anziehen kann / muss!
Selbstverständlich gibt es vorbildliche, super durchorganisierte Vg#s und auch Lv's.

Aber warum ist das nicht generell überall so?
Das ist doch die Kernfrage!
Es hat sich leder über inzwischen genau 10 Jahre ( !! ) rückblickend als absolut sicher erwiesen, dass die Abschaffung der Qutenregelung ( manche Organe haben selbige mit Erfolg beibehalten und stagnieren ,was gemessen am Schrumpfungsprozess der anderen bereits als Erfolg bewertete werden kann!!), .... :arrow: :arrow: der weitreichend verbandsschädlichste Beschluss in der gesamten Historie des DSKV war und leider immer noch ist!
Leider gab es zu jener Zeit Lv Präsidenten ( teilweise immer noch die Gleichen ) ,die glaubten, einem "Staat im Staat" voranzustehen.

Aus Zugeständnissen wiederwahlgeiler Präsidiumsmitglieder wurden dann solche faulen Eier angebrütet!
:arrow: :arrow: :arrow: :arrow: Was der Verband wegen der Profilneurose Einzelner jetzt auszubaden hat!

Die Begriffe : Länderhoheit und Verbandsgruppenautonomie wurden bei fast jeder Debatte in die Diskussion geworfen ...Meist von verkappten Provinzpolitikern, die i ihrem regionalpolitischen Umfeld niemand mehr ernst nahm und deren Karriere dort beendet war. Die haben dann ( Und vermutlich geschieht es auch heute noch so ) ihr Pseudo - demokratisches Versammlungs - und Geschäftsordnungs - Fachwissen jedesmal störend ,lähmend ,hemmend eingebracht ! Um sich oder ihren Musterverband zu profilieren!

Vor 10 Jahren waren meine derzeitigen Statements bereits Mahnungen an die Zukunft..ausgesprochen von unserem damaligen Präsidenten!

Leider blieben seine Vorhersagen unbeachtet! :lol:

Wie Recht Heinz Jahnke hatte:

"Wenn ihr die Qutenregelung abschaffen wollt, ist dass das schleichende Ende des Verbandes, den die meisten von euch mit aufgebaut haben!"(Zitat : Heinz Jahnke ) anlässlich Verbandstag 1996 , gegenüber den damaligen Delegierten / Lv -Vorsitzenden ;
Den Preis für dieses Autonomiegeschreie zahlen wir jetzt alle!!

Und dass sich die VG Bremen offensichtlich noch nach der ehemals national verbindlichen Sportordnung des DSKV richtet ( ist ja auch sehr viel einfacher !° ) ,liegt wohl auch daran, dass Heinz Jahnke und später sein freund Willi Jansen, diese VG geprägt und selbstverständlich auch ihren Stempel aufgedrückt haben!

War auch scheinbar garnicht falsch?
Ist doch Bremen in allen Wettbewerben und auch in den Mitgliederstatistiken immer vorn mit dabei!!

So macht man das !

Und dennoch ist das Selbstbestimmungs und Selbstverwaltungsrecht dieser VG ( und des LV 3 ) dadurch in keinster Weise eingeschränkt ....
nur weil man dem Dachverband treu folgt und seine Vorgaben freiwillig umsetzt??

Dabei würde vermutlich auch anderswo niemandem ein "Zacken aus der Krone brechen"?

Haltet die Diskussionen in Gang und bewegt etwas ..ggf. rollende Köpfe! 8)

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Beitragvon Ast » 2. Aug 2008 13:48

Gibt es wirklich VGs und LVs, die die Quotenregelung abgeschaftt haben?

Gruß
Andreas
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Hi Andreas

Beitragvon Kannnix18 » 2. Aug 2008 15:44

Fast alle!!!!

Hauptgründe:

:arrow: :arrow: Die falsche,vordergründige Milchmädchenrechnung, ein paar Euro mehr Abreizgeld bei den Vorrunden einzunehmen, was sich dann bereits im Folgejahr wegen der Beitragsverluste überhaupt nicht mehr rechnet!!


:arrow: ...etwas mehr Umsatz für den gastgebenden Veranstalter, was ebenso der falsche Ansatz ist;

:arrow: ...Und ? :idea: ......Die als Spieler weniger begnadeten Entscheidungsträger und Funktionäre der Vereine und der jeweiligen VG (sind ja meist die Gleichen !) , können nun auch mal ganz lustig mitspielen!..
....Wo sie doch ansonsten in ihrem eigenen Verein noch nie für die ersten Mannschaften in Frage kamen .

Im Ergebnis hat diese sogenannte 2. Stufe der immer noch als 4 -stufige Deutsche Einzelmeisterschaft ausgelobten Vorrunde auf VG -Ebene nicht mal annähernd mehr etwas mit Sport zu tuen!!

Eine Qualifikation oder Vorauswahl auf Vereinsebene findet nichtmehr statt.

:arrow: Nicht nur bei den VG-- sondern auch noch bei den anschließenden LV -Meisterschaften ( = 3.Ebene!??) kommt man mit "Skatsportlern " zusammen, die weder Augen mitzählen können, und schon garnicht die 11 Trümpfe!<
....was regelmässig dazu führt, dass man zwar verbissen Stehkarten baut, die Mit ( schläfer ) aber niemals abziehen!? :cry: :D
Skat der 3 .Ebene !!

Anstatt das jeder Verband aus sportlicher Sichtweise bestrebt wäre, seine besten Spieler in Konkurrenz zu den anderen Verbänden in den Wettkampf zu schicken, wird mittlerweile fast überall nach dem ehemals sogar gültigen Motto verfahren :

" Wir wollen ja, dass jeder mal die Chance hat, zu einer Endrunde zu fahren! " (Aberwitzig aber Realität!!! )

Hoch lebe der Glücksfaktor!

Aus dieser Sichtweise stammen auch die Argumente, warum manche VG#s und LV's nicht von ihren 4 Serien abrücken, und das seid mehr als 40 Jahren teilweise!!( z.B.LV a) lol

Erbärmlich, denn die gleichen Funktionäre krähen gleichzeitig ebenso lange, das Skat Sport sei!? Und schreiben seid Jahrzehnten inzwischen als Belästigung abgetane Resolutionen an jeden Politiker aller Coleur ...

Nur áuch mal in der Selbstdarstellung ...

( als Sportverband in Wartestellung, der deshalb auch die Gemeinnützigkeit seid mehr als 20 Jahren anstrebt? Ich lach mich bei den Gedanken daran und in Kenntnis der Antragsbegründungen kaputt beinahe ...Mehr Heuchelei auf einer Seite kann man garnicht niederschreiben.)
..und im Innenverhältnis aufzuräumen und wirklich in einem Teilbereich ( der Hobbyskat sollte ja weniger streng und ernsthaft möglich bleiben ? ) sportive Meisterschaften rigoros einheitlich vorzugeben, das ...ja das scheitert letztlich an den Machern und ihrer Engstirnigkeit, nie das Gesamtsystem und Gesamtziel voranzustellen!!

Und die angeblich endscheidungsschwachen Politiker bekommen überall und jederzeit sehrwohl mit, das die Inhalte der jeweiligen Begehren nichts, aber auch garnichts mit der Wirklichkeit gemeinsam haben!

Schade ..aber so ist es ..und so wird es immer bleiben ,,bis es den organisierten Skat nicht mehr gibt!

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Beitragvon Karlzberg » 2. Aug 2008 20:58

ich finde es irgendwie seltsam, dass darüber gemutmaßt wird, warum junge spieler -wie z.b. ich- dem skat fernbleiben, wir jungen aber nicht mal gefragt werden.
sollten wir dennoch mal unsere meinung ungefragt kundtun, wird sie einfach übergangen...

aber nun gut, schlagt euch gegenseitig weiter eure köpfe ein, redet an problemen vorbei, fragt aber bloß nicht die, die euch weiterhelfen könnten!
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Re: Hi Andreas

Beitragvon Das_Huhn » 2. Aug 2008 22:23

Kannnix18 hat geschrieben:Anstatt das jeder Verband aus sportlicher Sichtweise bestrebt wäre, seine besten Spieler in Konkurrenz zu den anderen Verbänden in den Wettkampf zu schicken, wird mittlerweile fast überall nach dem ehemals sogar gültigen Motto verfahren :

" Wir wollen ja, dass jeder mal die Chance hat, zu einer Endrunde zu fahren! " (Aberwitzig aber Realität!!! )

Hoch lebe der Glücksfaktor!



Ich kann deinen Frust völlig nachvollziehen, andererseits muss man sich aber schon entscheiden, ob man die Breite oder die Spitze fördern will.
Skat konkurriert hier ganz klar mit Poker. Falls du dich da ein wenig auskennst weißt du, dass diejenigen, die mit Poker heute viel Geld verdienen (also die Online-Pokerplattformen), gezielt damit werben, dass auch Anfänger die Chance haben, das große Geld zu gewinnen. Und das ist in der Praxis auch schon passiert. (Wer Turniere spielt, kann ein Lied von den völlig wissensbefreiten Typen singen, die abseits aller Mathematik mitbieten aber am Schluss tatsächlich das Ass finden, obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür 3% war. :cry: )

Was lernen wir daraus: Die heutige Jugend will "coole" Spiele (und erfolgreiche Pokerspieler mit ihren verspiegelten Brillen gelten als cool :lol: ), in denen auch Amateure eine Gewinnchance haben. Auf den Sportfaktor husten sie.

Machen wir mal ein Gedankenexperiment: Irgendein reicher Skatfreak sponsored 1 Mio. Euro für ein Skatturnier. Der Erste erhält 500.000 Euro. Einsatz 20 Euro. Gespielt werden 4 Serien. Am Ende gewinnt ein Durchschnittstyp, der Glück hatte. Der Skatfreak verkündet, das gleiche Turnier im kommenden Jahr zu wiederholen. Und die Medien berichten natürlich ausführlich von diesem Event.
Ich garantiere dir: 1 Monat später gibt es in der deutschen Jugend mehr Skatinteressierte, als es 10 Jahre Jugendarbeit bewirken könnten. Weil nämlich jeder denkt: "Das Ding gewinne ich nächstes Jahr. Vielleicht sollte in noch ein bisschen üben."

Um ein Spiel attraktiv zu machen, benötigt man nur 2 Dinge:
1. Werbung, die die Jugend anspricht (siehe Poker)
2. attraktive Preisgelder (siehe Poker)

In unserer Abteilung arbeiten 30 Ingenieure. Ich bin mit 42 Jahren mit der Älteste. 16 (!) davon treffen sich 14-tägig zum Pokern um Mini-Beträge! Weil Poker als cool gilt!

Der DSkV wird von Leuten geleitet, die weder Ahnung von Marketing haben noch davon, wie die Jugend tickt. Jeder Durchschnittsmanager aus Las Vegas würde, entsprechende finanzielle Mittel vorausgesetzt, die Anzahl organisierter Skatspieler binnen 5 Jahren verdoppeln.

Kannnix18 hat geschrieben: ( als Sportverband in Wartestellung, der deshalb auch die Gemeinnützigkeit seid mehr als 20 Jahren anstrebt? Ich lach mich bei den Gedanken daran und in Kenntnis der Antragsbegründungen kaputt beinahe ...Mehr Heuchelei auf einer Seite kann man garnicht niederschreiben.)


Egal, was der DSkV macht, Skat wird in absehbarer Zeit nie als Sport anerkannt werden. Auch Schach wäre das nicht, wäre der Deutsche Schachverband nicht Gründungsmitglied des Deutschen Sportbundes gewesen. Und das ist auch gut so. Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Sport ist was anderes, als grübelnd am Tisch zu sitzen (Auch wenn uns das noch so viel Spass macht :lol:).

Grüße
Das_Huhn
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Re: Hi Andreas

Beitragvon Karlzberg » 2. Aug 2008 22:48

Das_Huhn hat geschrieben:Was lernen wir daraus: Die heutige Jugend will "coole" Spiele (und erfolgreiche Pokerspieler mit ihren verspiegelten Brillen gelten als cool :lol: ), in denen auch Amateure eine Gewinnchance haben. Auf den Sportfaktor husten sie.

Um ein Spiel attraktiv zu machen, benötigt man nur 2 Dinge:
1. Werbung, die die Jugend anspricht (siehe Poker)
2. attraktive Preisgelder (siehe Poker)



für wie dumm und einfältig hälst du uns junge leute eigentlich?

ganz ehrlich gesagt empfinde ich deinen beitrag als beleidigend mir und meiner generation gegenüber.
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Beitragvon Skatkommentator » 2. Aug 2008 23:29

Ich befürchte, dass Huhn Recht hat. Dich, Karlzberg, hat er damit gar nicht ansprechen wollen - immerhin spielst du ohnehin schon Skat, ohne dass man dich auf die beschriebene Weise hätte ködern müssen.

Da wir schon viel zu sehr in den Off-Topic-Bereich abgeglitten sind, will ich das mal dulden. Die entscheidende Anfangsfrage ist meiner Meinung nach: Muss sich der Skatsport verändern, damit er überleben kann? Vielleicht stirbt der Skatsport im wahrsten Sinne des Wortes aus (durch Tod der Mitglieder), vielleicht ist Skat aber auch vor allem ein Spiel für ältere Menschen. Solange 40- bis 50-Jährige regelmäßig nachrücken, ließe sich doch das derzeitige Niveau halten, oder?

Die momentan aktiven Spieler müssen wissen, ob sie gravierende Änderungen wollen oder nicht. Wollen sie mit ignoranten Jugendlichen spielen, die unfähig sind und nur des Geldes wegen spielen? Wer "seinen" Sport zum größten und besten machen will (und wer will das nicht?), riskiert damit, die Identität und Besonderheit des Sports zu verscherbeln. Und wer genau das tun muss, um den Sport überhaupt am Leben zu erhalten, verzögert nur den Todeszeitpunkt. Also genießt doch einfach den Rest des Skatlebens, ignoriert die Hochphase des Pokerns und legt euch ins Grab, wenn Sammelkartenspiele in allen Altersklassen angesagt sind und irgendwann niemand mehr Kartenspiele spielt. Der Niedergang der "professionellen Mau-Mau-Szene" - sollte es jemals eine gegeben haben - hat schließlich auch niemanden umgebracht.

Übrigens: Dieser bitterböse Beitrag soll euch zum Nachdenken anregen. Was wollt ihr eigentlich? Könnt ihr mit dem derzeitigen Stand besser leben, als ihr momentan glaubt, oder wollt ihr euch als große Reformer betätigen, die für ihr Wirken noch größere Opfer bringen müssen? Wenn ihr das Skatspiel wirklich verändern wollt, müsst ihr seinen Tod abwarten. Ihr werdet es vermutlich früher versuchen, doch erst zu diesem Zeitpunkt werdet ihr es schaffen. Das ist es, was uns die Geschichte lehrt - eine Geschichte, die sich durch ein "Lamento Forico" nicht ändern lässt (obwohl es sich ironischerweise um einen Neologismus handelt).
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Re: Hi Andreas

Beitragvon Das_Huhn » 3. Aug 2008 00:28

Karlzberg hat geschrieben:
für wie dumm und einfältig hälst du uns junge leute eigentlich?

ganz ehrlich gesagt empfinde ich deinen beitrag als beleidigend mir und meiner generation gegenüber.


Da hast du mich völlig falsch verstanden, Kalzberg. Das war kein Angriff auf den Intellekt der Jugend, sondern eine Feststellung, wie man Dinge attraktiv macht.

Ich selbst spiele seit ca. 2 Jahren erheblich mehr Poker als Skat aus den von mir angeführten Gründen.
Auf Turniere geh ich überhaupt nicht mehr, weil ich nicht 50 km Auto fahre (bei heutigen Spritpreisen) und als ersten Preis 100 Euro kassiere (bei 100 Teilnehmern, ist mir im Dezember letzten Jahres echt passiert).

Ich ticke also genau so und halte mich eigentlich für einen sehr rational denkenden Menschen.

Oder welche Gründe siehst du dafür, dass Poker solch eine Faszination gerade auf die Jugend ausübt, Skat das aber nicht tut?

Grüße
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Re: Hi Andreas

Beitragvon todo » 3. Aug 2008 00:46

Karlzberg hat geschrieben:für wie dumm und einfältig hälst du uns junge leute eigentlich?

ganz ehrlich gesagt empfinde ich deinen beitrag als beleidigend mir und meiner generation gegenüber.

Ich kann in dem Beitrag nichts Beleidigendes entdecken. Er faßt zusammen und generalisiert, was auch ich tagtäglich erlebe. Es ist die Zeit der Verwahrlosung, die Zeit der Sauforgien, die Zeit der Schläger, die Zeit des Nichtdenkens. Der Zeitgeist kennt das Wort "Mitgefühl" nicht mehr.

Der Verfall moralischer Werte und das Fehlen einer Kindererziehung, die ihren Namen auch verdient.

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Re: Hi Andreas

Beitragvon Karlzberg » 3. Aug 2008 04:14

Das_Huhn hat geschrieben:
Da hast du mich völlig falsch verstanden, Kalzberg. Das war kein Angriff auf den Intellekt der Jugend, sondern eine Feststellung, wie man Dinge attraktiv macht.



ganz ehrlich, ohne dir zu nahe treten zu wollen:
wie willst du denn die heutige jugend beurteilen wollen? das kannst du genauso wenig, wie ich deine generation beurteilen kann.
das ist eben der punkt, den ich schon weiter oben angesprochen hatte:
ich lese hier jede menge, was man ändern sollte. mich als jungen menschen spricht davon fast agrnichts an, im gegenteil: einige von kannix' ausführungen schrecken mich gar eher ab!

im gegenzug lese ich aber niemals etwas von einer meinung meiner generation. hat sich jemals wer die mühe gamacht, uns zu fragen? ich sehe jedenfalls keinerlei zitate von jemandem meiner generation.

warum ist poker attarktiver?
ich kann leider nicht für jeden meiner generation sprechen, aber ich kann euch einen kurzen einblick in meinen freundeskreis geben:

keiner von denen spielt skat. das ist zu kompliziert, zu sperrig. es hat den faden beigeschmack eines alt-herren-spiels, das in verrauchten kneipen von emotional nciht ausgeglichenen menschen gespielt wird.
poker ist nicht deshalb so attraktiv, weil "coole" sonnenbrillen getragen werden. wir jungen menschen differenzieren sehr stark!
es ist leicht zu erlernen, erste erfolge stellen sich binnen kürzester zeit ein. man ist nicht bezüglich der spieleranzahl begrenzt und dennoch fordert einen das spiel. der trend wurde erkannt und man hat das pokerspiel direkt auf online-plattformen für jedermann zugänglich portiert.
auch lässt es sich natprlich wesentlich besser im fernsehen präsentieren. und wir jungen leute lassen uns (leider viel zu sehr) vom fernsehen beeinflussen.
ABER:
bei uns (also in meinem freundeskreis) hielt der pokertrend nicht lange an. letztes jahr haben wir uns noch regelmäßig 1-2 mal im monat mit 5-10 leuten zu einem pokerabend getroffen, sogar ein paar "groß"veranstaltungen mit knapp 30 leuten auf die beine gestellt.
gegen ende letzten jahres ist das ganze eingeschlafen. man hat sich an dem kurzen trend einfach sattgesehen.
nun spielen ein paar noch online, die anderen interessieren sich für andere dinge.

denn -man mag es kaum glauben- wir jungen menschen haben mit genügend problemen zu kämpfen, so dass wir uns in poker oder ähnliches nicht reinsteigern können/wollen.

wo sind also noch die meisten jungen leute beim pokern zu finden? genau! online, auf plattformen!

im endeffekt sieht es doch so aus: dem skat fehlt nicht wirklich der nachwuchs. der nachwuchs fehlt den vereinen. der trend der neuen medien lässt sich nunmal nicht mehr aufhalten und es hat ein umbruch stattgefunden, bzw findet immernoch statt, der mit großereignissen wie industrieller revolution usw mithalten kann. das ganze wird zwar nciht ganz so extrem ablaufen, wie das angesprochene ereignis, aber die neuen medien werden immer bestimmender für unser leben.

skat-online hat hier übrigens den trend schon ganz gut erkannt. dort findet man auch genügend junger leute. nun wurden dort die sogenannten satellitenturniere eingeführt, vergleichbar mit den freerolls beim pokern. meiner meinung nach nicht optimal gelöst, aber ein schritt in die richtige richtung.
es wird sich nunmal nciht ändern lassen, dass sich fast alles immer mehr in richtung internet bewegt.

das hauptproblem beim skatspiel ist neben einer schlechten vermarktbarkeit aber auch der teilweise miese charakter der alteingesessenen skatspieler. würde sich jeder mehr mühe geben, auf schwächere spieler einzugehen, statt sie "zur sau zu machen", dann würden auch nciht so viele spieler abgeschreckt.
selbst hier im forum wurde -trotz meines eingreifens- schon der ein oder andre nachwuchsspieler (auch älteren semesters) vertrieben!


@todo:
ich schätze dich eigentlich für intelligent genug ein, dass ich deine aussage als satire aufnehme.
ich kann und will mir einfach nicht vorstellen, dass du so naiv bist, diesen ganzen hochstilisierten unsinn in den medien zu glauben.

das gleiche, was in den medien mit den jugendlichen gemacht wird, kann ich dir auf anhieb auch mit älteren menschen machen. ich muss nciht mal lange suchen, um dir drei extrembeispiele vor die kamera zu zerren und sie noch nach meinem willen darzustellen.

ganz ehrlich gesagt ist es eine riesensauerei, wie meine generation verteufelt wird. das ist eine reine stimmungsmache, teilweise, um von anderen problemen abzulenken, teilweise, um einfach quoten zu erzielen.

medien manipulieren und fälschen tatsachen. dafür gibt es mehr als genug beispiele, auch bei scheinbar seriösen medien! ein schönes beispiel, das lediglich die spitze des eisberges ankratz, ist hier zu finden:
http://www.rhetorik.ch/Bildmanipulation ... ation.html

ein anderes beispiel sind die sogenannten killerspiele:
der erste fall in erfurt hat durchaus starke folgen gehabt. man hat alles auf die "killerspiele geschoben". natürlich sind wir jungen menschen so dumm, uns von einem solchen spiel derart manipulieren zu lassen, dass wir direkt amok laufen. dass der gute junge mann nach dem zweiten sitzenbleiben in der zwölften klasse urplötzlich ohne jeglichen schulabschluß und damit mit miesesten zukunftsaussichten dastand, das wird verschwiegen. kann bei der sache auch keine rolle gespielt haben.
dass ihn die sogenannten "pädagogen" gnadenlos im stich gelassen und ihm jede aussicht auf ein anständiges (wahrscheinlich) besseres leben verbaut haben, das kann natürlich kein grund sein. nein, denn wir jungen menschen sind dumme, alkoholkranke schlägertypen! ALLE! OHNE AUSNAHME!
nun aber genug geschrieben, ich muss mich jetzt gleich mit ein paar freunden treffen, killerspiele spielen und danach rentner zusammenschlagen, schließlich bin ich in der "Zeit der Verwahrlosung, die Zeit der Sauforgien, die Zeit der Schläger, die Zeit des Nichtdenkens" aufgewachsen...

denkt doch bitte einmal nach, bevor ihr vorurteilsbeladen jeden mist glaubt, den euch irgendwelche vollidioten auftischen, um euch zu manipulieren und zu verdummen!
gez.: Das einzig wahre Bier
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Re: Hi Andreas

Beitragvon Das_Huhn » 3. Aug 2008 10:04

Karlzberg hat geschrieben:
keiner von denen spielt skat. das ist zu kompliziert, zu sperrig. es hat den faden beigeschmack eines alt-herren-spiels, das in verrauchten kneipen von emotional nciht ausgeglichenen menschen gespielt wird.


Das ist, was ich mit dem fehldenden "Coolheits"-Faktor meinte.


Karlzberg hat geschrieben:poker ist nicht deshalb so attraktiv, weil "coole" sonnenbrillen getragen werden. wir jungen menschen differenzieren sehr stark!
es ist leicht zu erlernen, erste erfolge stellen sich binnen kürzester zeit ein. man ist nicht bezüglich der spieleranzahl begrenzt und dennoch fordert einen das spiel. der trend wurde erkannt und man hat das pokerspiel direkt auf online-plattformen für jedermann zugänglich portiert.
auch lässt es sich natprlich wesentlich besser im fernsehen präsentieren. und wir jungen leute lassen uns (leider viel zu sehr) vom fernsehen beeinflussen.


Stimmt zu 100%.

Karlzberg hat geschrieben:denn -man mag es kaum glauben- wir jungen menschen haben mit genügend problemen zu kämpfen, so dass wir uns in poker oder ähnliches nicht reinsteigern können/wollen.


Jupp. Das sehe ich an mir. Beispiel gestern: 8-Serien-Turnier bei Skat-Online. Eigentlich wollte ich unbedingt mitmachen. Die vergangenen 3 Wochen war ich jeweils am Wochenende auf Dienstreise. Und jetzt soll ich meinen Kindern erklären, dass Papa an diesem Wochenende Skat spielen muss? Also schweren Herzens Teilnahme abgesagt und stattdessen mit den Kindern unterwegs gewesen.

Karlzberg hat geschrieben:wo sind also noch die meisten jungen leute beim pokern zu finden? genau! online, auf plattformen!

im endeffekt sieht es doch so aus: dem skat fehlt nicht wirklich der nachwuchs. der nachwuchs fehlt den vereinen. der trend der neuen medien lässt sich nunmal nicht mehr aufhalten und es hat ein umbruch stattgefunden, bzw findet immernoch statt, der mit großereignissen wie industrieller revolution usw mithalten kann. das ganze wird zwar nciht ganz so extrem ablaufen, wie das angesprochene ereignis, aber die neuen medien werden immer bestimmender für unser leben.

skat-online hat hier übrigens den trend schon ganz gut erkannt. dort findet man auch genügend junger leute. nun wurden dort die sogenannten satellitenturniere eingeführt, vergleichbar mit den freerolls beim pokern. meiner meinung nach nicht optimal gelöst, aber ein schritt in die richtige richtung.
es wird sich nunmal nciht ändern lassen, dass sich fast alles immer mehr in richtung internet bewegt.


Völlig richtig. Die Leute von Skat Online haben den Trend genial erkannt. Auch das mit dem Marketing.

Grüße
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in aller Kürze

Beitragvon John » 3. Aug 2008 10:41

eine sehr interessante Diskussion, besonders für einen Pädagogen, wenige Jahre vor der Pensionierung, der sich zugute halten möchte, in seinem Herzen jung geblieben zu sein.

Auf die Beiträge, in denen die Jugend pauschal verteufelt wird, will ich hier gar nicht eingehen, auch das Zitat aus der Zeit der alten Griechen nicht hervorkramen, nur so viel: Objektivität und Sachlichkeit findet man halt nun mal - meistens - hier immer noch mehr als auf Stammtischen.

Wann diese Beiträge ins "off topic" abgerutscht sind, weiß ich nicht mehr.
Meiner Meinung nach sind sie es gar nicht, denn, das, was hier diskutiert wird, und teilweise auch wie es diskutiert wird, ist mehr 100mal mehr Topic als die Frage, wie viele Paragraphen Marc in einem Beitrag zitiert oder welchen Stellenwert der 4.52. in der Skatordnung hat, und wann ein
was weiß ich Anwendungsvorrang gegenüber dem weiß ich nicht hat.

Wohlgemerkt, die Wichtigkeit dieser Fragen ist relativ hoch anzusiedeln, aber eben wiederum in gewisser Korrelation zur Kernfrage:

Können wir unser Skatspiel auch in den Clubs retten?

Spitze oder Breite? Niemals diese Alternative. Ich habe mich in 11 Jahren Clubführung zu einer klaren Linie Spitze und Breite bekannt und den Club, den ich solange leiten durfte, zu einem der 10 zahlen- und wohl auch spielstärksten Club Bayerns gemacht.

Internet? Umsetzungskonzepte ins Vereinsleben sind gefragt.

Poker? Wenn das der Trend ist, können wir es nicht verhindern, wir sollten dann eben ganz sachlich analysieren: Welche Faszinationsmomente können wir in unser geliebtes Hobby irgendwie einbauen, wo müssen wir ganz einfach passen?

Turnierattraktivität? Ich pauschalisiere etwas: Die Attraktivität eines Turnieres, die wohl zu grob geschätzt 52,5 % von der Preisgestaltung bestimmt wird, machen aus: Die Höhe des 1.,4. 10. und 25. Preises bei rd. 100 Teilnehmern. Sind diese Höhen attraktiv, hat das Turnier Wert für Spitzen- und Breitenskater.

Verhalten der Spieler? Hier hat Karlsberg völlig Recht und alle diejenigen, die hinsichtlich Spitze und Breite einen unangemessenen Schwerpunkt in die eine oder andere Richtung setzen, bewirken damit eben etwas der Entwicklung des Skat "sportes" (eine weit überschätzte Begriffsfrage!)
Kontraproduktives.

Wie sich Funktionäre darstellen, mit welchen Problemen sie sich beschäftigen, darauf sollte jeder zu jederzeit sein Augenmerk richten und sich dann - wenn etwas schiefläuft - damit beschäftigen, was er vielleicht falsch gemacht hat und weniger, was die anderen falsch gemacht haben.

Es ist nicht 10.40 Uhr für unseren Turnierskat, es ist 11.40 Uhr mindestens, vielleicht schon 10 bis 15 Minuten später!

Schönen Sonntag

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Re: Hi Andreas

Beitragvon Das_Huhn » 3. Aug 2008 10:42

todo hat geschrieben:
Karlzberg hat geschrieben:für wie dumm und einfältig hälst du uns junge leute eigentlich?

ganz ehrlich gesagt empfinde ich deinen beitrag als beleidigend mir und meiner generation gegenüber.

Ich kann in dem Beitrag nichts Beleidigendes entdecken. Er faßt zusammen und generalisiert, was auch ich tagtäglich erlebe. Es ist die Zeit der Verwahrlosung, die Zeit der Sauforgien, die Zeit der Schläger, die Zeit des Nichtdenkens. Der Zeitgeist kennt das Wort "Mitgefühl" nicht mehr.

Der Verfall moralischer Werte und das Fehlen einer Kindererziehung, die ihren Namen auch verdient.

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13jährige Mädchen kommen mit 2 Promille ins Krankenhaus ...

Ein Student wird von 5 Jugendlichen geschlagen, weil er zu laut telefoniert ...

Ein Rentner wird fast totgeschlagen, weil er das Rauchverbot beachtet wissen wollte ...


All das, was du oben aufführst, gab es schon immer. Die jungen Menschen sind heute weder schlechter noch besser als früher, sondern anders. Und das liegt an den gesellschaftlichen Umständen.

Das Internet gewinnt an Bedeutung. Das wiederum führt dazu, dass die Menschen weniger direkt miteinander zu tun haben. Das wiederum führt zu Verhaltensänderungen. Usw., usw.

Ich arbeite gelegentlich mit jungen Indern zusammen und habe das zweifelhafte Vergnügen, diese auch noch anzuleiten. Manchmal sehne ich mich dann nach der deutschen Jugend. Nicht weil die Inder so schlecht sind, sondern weil sie so anders sind!!!

Grüße
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Re: in aller Kürze

Beitragvon ThomAss » 3. Aug 2008 12:28

John hat geschrieben:Turnierattraktivität? Ich pauschalisiere etwas: Die Attraktivität eines Turnieres, die wohl zu grob geschätzt 52,5 % von der Preisgestaltung bestimmt wird, machen aus: Die Höhe des 1.,4. 10. und 25. Preises bei rd. 100 Teilnehmern. Sind diese Höhen attraktiv, hat das Turnier Wert für Spitzen- und Breitenskater.


Das halte ich auch für einen wichtigen Punkt.
Die meisten Skatturniere sind nämlich nur auf die Spitze ausgerichtet, Es gibt meistens ein bis 2 "Lockvögelpreise" von 500 bis 1000 € danach kommt aber nichts mehr. Oft ist es sogar so, dass das Startgeld nicht mal komplett ausgespielt wird, obwohl ja die Veranstalter meist noch große Werbung damit machen. Viele Turniere sind gesponsered, da zahlt eine Sparkasse 500€ und übernimmt damit beispielsweise den ersten Preis, das Geld kommt nie bei den Leuten an, das stecken sich nämlich gepflegt die jeweiligen Funktionäre in deren eigene Kasse im halbwegs positiven Sinne noch in deren eigene Vereinskasse, um anschließend ein möglich oppulentes Jahresfest zu veranstalten und um sich danach den letzten verbliebenen Rest bei Deutschlandpokal über Spesen, Fahrtgelder und das teuerste Hotel, welches es in der Gegend gibt sich zurückzuholen. Die wenigsten Leute im Skat arbeiten nämlich um ein attraktives Turnier für Spitze und Breite aufzustellen sondern dafür das es mächtig in der Vereinskasse klingelt!!! :!: Viele Verein arbeiten darauf hinzu möglichst schnell die Bank von England zu werden. Es wird am falschen Ende gespart.

Oder um es anders zu formulieren die Leute werden regelmäßig bewusst und kontrolliert abgezockt! Noch schlimmer wird es dann wenn irgendein Sachpreisemüll auf dem "Gewinnertisch" auftaucht, der aus dem letzten Ramschladen für 1,30 € eingekauft wurde. Die Qualität der Preise und das Preis- / Leistungsverhältnis stimmt bei fast keiner Skatveranstaltung.

Die Leute, ohne das sie es überhaupt selbst wirklich merken, werden dadurch vergrault. Die Folge ist dadurch keine neuen Skatspieler und von den bestehenden kommen schonmal pauschal 10 Leute weniger, ein unaufhaltsamer Mitglieder- und Teilnehmerschwund! Die Funktionäre grübeln und freuen sich schon wieder auf das nächste Turnier, bei denen sie wieder richtig absahnen können. Bah pfui!

Beim Poker ist das ganze transparenter und einfacher, du hast z.B. 100 €, das sind nachher 0 oder 200 €, fertig.


Gruß

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Beitragvon Chevalier » 3. Aug 2008 18:09

1. Eine Quotenregelung zur Teilnahme an den Einzelmeisterschaften halte ich für gut und notwendig. Wir haben sie in unser VG (leider) nicht mehr. Das führt seit vielen Jahren zu den bekannten Problemen wie "Wir melden aber nur unsere Aktiven...".

2. Es ist nicht die Jugend , die nicht zum Skatsport passt. Es ist der Skatsport selbst, der sich einem stark verändertem (Jugend-) Freizeitverhalten nicht angepasst hat. Aber das ist kein Nachteil. Wer Skat spielen und Skatsport betreiben will, der wird das auch in Zukunft tun. Und wer was anders tun will, der macht eben was anderes.

3. Ich bin nicht der Meinung, dass man um fast jeden Preis neue Mitglieder für die Skatverbände gewinnen sollte, so wie das derzeit leider auch mit den Rommee-Projekten im DSkV läuft. Dann kan man vielleicht noch Doppelkopf und Maumau dazu nehmen...

Die Blütezeit der Skatvereine ist - was die Mitgliederzahlen angeht - vorbei. Wir sollten den Skatsport aber nicht zu einer albernen Clownerie verkommen lassen (siehe Zusammenarbeit mirt Game Duell), nur damit der Dachverband mehr Kohle in der Kasse hat.

4. Die Bridge Verbände und Bridge Vereine haben einen sehr guten Ruf - obwohl Bridge inzwischen ein Kartenspiel für eine (elitäre) Minderheit geworden ist. Aber es ist eben immer echtes Bridge geblieben!
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Beitragvon Skatfuchs » 3. Aug 2008 19:06

Hallo,

bekanntlich sind chevi und ich ja nicht immer einer Meinung :oops: - aber hier stimme ich vollinhaltlich mit ihm überein! :wink:

Leider ist es versäumt wurden, das Skatspiel an die sich verändernden Bedingungen des Lebens anzupassen und damit für die Jugend attraktiv zu machen.

In einer heute viel schnellebigeren Zeit mit ihren vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung hat man es immer noch nicht verstanden, die "neuen Medien" für das Skatspiel einzusetzen- ich denke nur an das Reiz-Wort "Internet-Skat".

Die Jugend ist heute weder schlechter noch besser, wie sie auch früher war, aber sie hat halt andere Bedürfnisse, die durch die "Umwelt" geprägt wurden und damit auch zum Teil durch die ältere Generation, z.Bsp. durch so 'nen "alten Fuchs" wie mich!

Einen Schönen Abend noch!
Ein Gut Blatt

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Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
www.skatfuchs.eu
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Beitragvon grunzquiek » 3. Aug 2008 23:47

Mal ein paar Worte abseits vom Thema Skat:
Todo hat geschrieben:Es ist die Zeit der Verwahrlosung, die Zeit der Sauforgien, die Zeit der Schläger, die Zeit des Nichtdenkens. Der Zeitgeist kennt das Wort "Mitgefühl" nicht mehr.
Der Verfall moralischer Werte und das Fehlen einer Kindererziehung, die ihren Namen auch verdient.
Macht die Augen auf!
13jährige Mädchen kommen mit 2 Promille ins Krankenhaus ...
Ein Student wird von 5 Jugendlichen geschlagen, weil er zu laut telefoniert ...
Ein Rentner wird fast totgeschlagen, weil er das Rauchverbot beachtet wissen wollte ...



Karlzberg hat geschrieben: @todo:
ich schätze dich eigentlich für intelligent genug ein, dass ich deine aussage als satire aufnehme.
ich kann und will mir einfach nicht vorstellen, dass du so naiv bist, diesen ganzen hochstilisierten unsinn in den medien zu glauben.


Ich halte Todo für einen ausreichend guten Beobachter, um das ernst gemeint zu haben.

Natürlich sind auch alte Säcke wie ich keine Heiligen, aber was z.B. an jugendlicher Gewaltkriminalität heutzutage selbst in Kleingroßstädten wie Saarbrücken abläuft, hat es in meiner Jugendzeit in der Art nicht gegeben. Da gab es auch schon mal die eine oder andere Prügelei, aber dafür gab es dann persönliche Gründe, es gab sowas wie Grundregeln, und das Ergebnis war nicht lebensbedrohlich. Aus Erzählungen aus meinem Bekanntenkreis und auch aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es heutzutage oft anders abläuft, dafür brauche ich keine Medienberichte.
Da braucht man keine persönlichen Gründe, schlechte Laune reicht schon, die Benutzung einer tödlichen Waffe ist nicht ungewöhnlich, und für das Opfer gibt es keinerlei Schonung.

Jetzt bitte wieder weiter mit "Skat"! :wink:
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
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Beitragvon chrisdanny » 4. Aug 2008 00:16

hi,

solange die schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht, wird es auch immer mehr menschen (nicht nur jugendliche) geben, die ihren frust in einer weise ablassen, denen vielen nicht gefallen wird...

leistung, leistung, leistung...geld...geld...geld...andere werte gibt es doch schon lange nicht mehr....es gab ja mal die 35-stunden-woche....heute sind mindestens 40 stunden die ausnahme....

wann sollen die menschen denn noch (real) skat spielen - und gleichzeitig noch genügend geld dafür haben?

das internet trägt sein übriges hinzu....

poker oder fehlende rücksichtnahme auf senioren sind da doch noch die unwichtigsten ursachen...
Skat ist wie Sex...es kommt immer auf die Situation an!
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Beitragvon John » 4. Aug 2008 00:34

Jetzt bitte wieder weiter mit "Skat"! Wink
_________________
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.


Natürlich erscheint es wohl relativ out of topic, die - vorhandene oder aufgebauschte (lassen wir mal dahingestellt) - Gewaltbereitschaft der Jugend überhaupt in diesem Zusammenhang einzubauen. Natürlich wird irgendwann einer kommen, der meint, dass wir unser Hobby viel zu wichtig nehmen. Aber:
:roll: Die Zusammenhänge mit Grundfragen, seiem es Spritpreise, Raucherproblematik, Spielsucht, Internet, sind mehr denn je eingreifend in unser Ziel. Ob wir es schaffen, diese Problematik systematisch anzugehen (vielleicht auch mal in skatinternen Arbeitskreisen :shock: ?

Oder bleiben unsere Funktionärssitzungen in endlosen Kreisen um irrelevante Themen stehen?

Kürzlich durfte ich an einer teilnehmen, in der ging es zu geschätzt
50 % ums Geld (auch bei den Berichten über Sitzungen höherer Ebenen), zu 25 % um "Personalpolitik" und für letztlich existenzielle Fragen
(Mitgliedererhaltung) blieben vielleicht 15 %, denn andere Themen gab es auch noch.

Nur um nicht gleich einem Gelegenheit zu geben, einen Widerspruch zu entdecken: der Zusammenhang Mitglieder und Geld ist groß, sehr groß, vielleicht gar das zentrale Problem, dann sollte man es aber auch als solches anpacken und nicht, wie ich schon öfter erleben musste, halbstundenlange Erörterungen und Gegenerörterungen über Prinzipien und Minibeträge vom Stapel lassen :?
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Beitragvon Karlzberg » 4. Aug 2008 00:45

grunzquiek hat geschrieben:Natürlich sind auch alte Säcke wie ich keine Heiligen, aber was z.B. an jugendlicher Gewaltkriminalität heutzutage selbst in Kleingroßstädten wie Saarbrücken abläuft, hat es in meiner Jugendzeit in der Art nicht gegeben. Da gab es auch schon mal die eine oder andere Prügelei, aber dafür gab es dann persönliche Gründe, es gab sowas wie Grundregeln, und das Ergebnis war nicht lebensbedrohlich. Aus Erzählungen aus meinem Bekanntenkreis und auch aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es heutzutage oft anders abläuft, dafür brauche ich keine Medienberichte.



die sache ist doch die, dass todo uns jungen leute alle als hirnlose schlägertypen bezeichnet. die gewalttätigen jungen sind noch immer weit in der unterzahl. gut möglich (das belegen ja auch statistiken), dass der anteil der "gesellschaftlichen ausreisser" gegenüber früher angesteigen ist.
dafür ist aber auch der anteil von menschen mit migrationshintergrund gestiegen und auch die anzahl derer, die in armut leben.

es ist und bleibt einfach eine frechheit, die heutige jugend zu verteufeln, egal, wie man es dreht! chrisdanny hat es durchaus korrekt ausgeführt...


und noch einmal die frage:
wer hört denn eigentlich auf die stimme der jugend?
das problem ist nicht die jugend, das problem ist das weghören der älteren generation.
übrigens steigt auch nciht nur die zahl der ausreisserischen jugendlichen, sondern auch die zahl der gewaltverbrechen durch ältere menschen...

aber früher war ja alles besser, die jugendlichen waren alle harmlos, haben sich an alle gesetze gehalten und keine berauschenden mittel zu sich genommen. daher sind z.b. die wilden siebziger jahre auch nur eine verschwörungstheorie der cia, um die landung der ausserirdischen in roswell zu vertuschen. die hochzeit der rockergangs war ebenfalls harmlos. von denen wäre nie jemand auf die idee gekommen, sich zu prügeln...
es ist eben doch alles eine frage des blickwinkels...


zurück zum ausgangsthema skat:
wenn clubs wirklich was ändern wollten, wenn sie tatsächlich mehr junge leute für das skatspiel motivieren wollten, würden sie anders handeln. wir jungen menschen sind keine bestien, wenn man uns etwas fragt, geben wir auch antwort darauf. warum also nciht mal uns fragen, warum wir nicht zu einem club gehen?
das ist jetzt übrigens das dritte oder vierte mal, dass ich das schreibe und jedes mal wurde es übergangen, was meine aussage nur bekräftigt...
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Beitragvon grunzquiek » 4. Aug 2008 01:18

Karlzberg hat geschrieben:aber früher war ja alles besser, die jugendlichen waren alle harmlos, haben sich an alle gesetze gehalten und keine berauschenden mittel zu sich genommen...


Nanana! Ich kann versichern, dass es zumindest in meinem Umfeld nicht so war! :o

ABER: Heutzutage ist bei den Jugendlichen vieles extremer.
Das liegt meiner Meinung nach zum Großteil an einem ständig verfügbaren Angebot stärkerer Reize: Counter-strike und Nachfolger, tägliche Horror-, Porno- und Brutalactionfilme im TV, Videothek oder Internet, und auch sonst:
Ich war z.B. kürzlich im Freizeitpark Phantasialand, das letzte Mal vorher ist ca. 15-20 Jahre her. Im "Mystery-Castle" fällt man im freien Fall angeblich 65 Meter tief, bei "Fear and Force" hat es mir die festgehaltene Baseballmütze weggeschleudert, beim "Talocan" bin ich kopfüber auf ein Feuer zugefallen....
Das sind aktuelle Angebote für Kinder ab 1,50 m Körpergröße, wohlwollend kontrolliert (9-Jährige?) :shock: ! Früher war schon eine einfache Achterbahn etwas für Mutige und Mädchen, die nach Herzenslust schreien wollten.
Wie aufregend im Vergleich dazu ist ein Skatspiel? :?
"Es gibt so Tage, da wehen einen die Urfragen der Menschheit an.
Was ist der Mensch? Wo kommt er her? Und warum ist er nicht dort geblieben?"

(Matthias Beltz, Skat- und Bierforscher, Autor, Jurist, Kabarettist)
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