Ispa Kosten bei EM/WM

Allgemeine Themen, wie Historie, Zukunft des Skatspieles, Unterschiede zu anderen Spielen

Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon mannikr » 21. Nov 2015 13:23

Die Ispa ist ja ein richtig günstiger Verband,
wenn man sieht das Sie nur ca 2 € jährlich an Mitgliedsbeitrag verlangen.

Ich hatte ja auch vor, nächstes Jahr zur WM nach Las Vegas zu fahren, aber die Kosten mit vor und Nachprogramm von rund 4000 € für gute 2 Wochen, ist mir die Sache dann doch nicht wert.

Habe mal hier eine Stellungnahme von der Ispa zum Theme Kosten bei EM/WM reinkopiert,
die im Original hier zu finden ist
http://ispaworld.org/

Was sagt ihr dazu?

Grundpakte bei Welt- und Europameisterschaften
Liebe Skatfreunde,
vermehrt wird von euch Kritik an den Grundpaketen zu Welt- und Europameisterschaften geäußert. Wir als
Vorstand der ISPA-WORLD nehmen diese Kritik, sofern diese offen und sachlich geäußert wird, sehr ernst und
wollen mit diesen Ausführungen versuchen, etwas „Licht ins Dunkel“ zu bringen.

1. Einnahmen der ISPA World
Als wesentliche Einnahmequellen verfügt die ISPA-WORLD lediglich über zwei Positionen, die Mitgliedsbeiträge
und die Verlustspielgelder bei den Turnieren.
· Mitgliedsbeiträge
In der ISPA-WORLD sind aktuell 20 Sektionen. Dabei stellen Deutschland mit ca. 1.800 Mitgliedern und
Polen mit ca. 1.500 Mitgliedern die beiden größten Sektionen innerhalb der ISPA-WORLD. An
Mitgliedsbeiträgen werden dadurch jährlich ca. 7.000,- € verbucht. Wie bekannt sind diese Einnahmen
weiterhin rückläufig, da die Mitgliederzahlen insgesamt weltweit eher rückläufig sind. Der demografische
Wandel und insbesondere die Tatsache, dass Skat seit Jahren eben auch online angeboten wird, sind dafür
wohl die wesentlichsten Gründe.
· Verlustspielgelder
Wie hoch die Verlustspielgelder sind, hängt natürlich von der Teilnehmerzahl ab und variiert in den Jahren
erheblich. Je nach Teilnehmerzahl bei den Welt- /Europameisterschaften variiert das Verlustspielgeld
jährlich dann zwischen 4.000,- € und 12.000,- €. Hinzu kommen noch Verlustspielgelder von den Grömitzer
Skattagen in Höhe von ca. 4.500,- € und alle zwei Jahre durch die Ausrichtung der Champions-League in
Höhe von rund 1.400,- €. Verlustspielgelder müssen in Deutschland mit 19 % versteuert werden
Daraus ergeben sich insgesamt durchschnittliche jährliche Einnahmen von rund 22.000,- €

2. Ausgaben der ISPA-WORLD
Als feste Ausgaben stehen dem gegenüber,
· Das Skatmagazin in Höhe von rund 10.000,-€, das satzungsgemäß verankert ist (incl. Satz, Druck und
weltweiter Versand)
· Die Kosten für eine jährlich stattfindende Sitzung des geschäftsführenden Vorstandes in Höhe von rund
5.000,- € (incl. Reisekosten, Übernachtungskosten, Spesen und Tagungsraum)
· Die Kosten für eine Präsidiumssitzung (immer am Rande der Welt-/Europameisterschaft) in Höhe von rund
1.500,- €
· Rechts- und Beratungskosten für Steuerangelegenheiten und ggf. bei Vertragsgestaltungen jährlich
durchschnittlich 4.000,-- €
· Zuschüsse für teilnehmende ISPA Mannschaften bei der Champions-League in Höhe von rund 6.500,-- €
· Kosten, die entstehen für die beiden Richter des Internationalen Skatgerichtes, sowie ggf. Kosten für die
Ausbildung von Schiedsrichtern in Höhe von durchschnittlich 3.000,-- €
· Die Kosten für die Besten 16 Spieler im Finale von rund 1.500,- €
· Die Kosten für die Buchhaltung jährlich 1.200,- €
Daraus ergeben sich durchschnittlich jährliche Ausgaben von rund 32.700,- €
Bei dieser Aufstellung sind die Kosten für sämtliche Helfer bei den Turnieren (Champions-League, Grömitzer
Skattage, WM oder EM) noch gar nicht enthalten. Bei einer WM oder EM werden, je nach Teilnehmerzahl, ca. 10
bis 15 Helfer (EDV, Schiedsrichter, Turnierleitung, Listenannahme, usw.) benötigt. Wir hoffen, dass niemand
erwartet, dass diese Helfer die Kosten selbst tragen sollen. Daher werden nicht unerhebliche Kosten für Anreise,
Hotelübernachtung, Spesen fällig. Bei der Annahme, dass ein ½ Doppelzimmer, je nach Hotel so zwischen 60,- €
und 80,- € liegt, könnte man ja einfach mal hochrechnen, welche Kosten da entstehen. (Bsp: 12 Helfer je 10
Übernachtungen zu je 70,-€ / Nacht = 8.400,-€), Spesen und Reisekosten hinzugerechnet ist man ganz schnell
wieder bei einem mittleren 5-stelligen Betrag, der der Ausgabenseite zugesprochen werden muss.

3. Das Grundpaket für WM/EM
Zunächst möchten wir darauf hinweisen, dass wir vom ISPA-WORLD-Vorstand natürlich immer bestrebt sind, ein
Gesamtpaket zu schnüren, das möglichst viele Spieler eben auch an einer WM/EM teilnehmen können. Die
Vergabe einer WM/EM erfolgt immer nach den folgenden Kriterien:
Jede Sektion kann sich für eine WM/EM bewerben. Diese Bewerbung ist immer mindestens 3 Jahre vorher zu
erklären. Auf der Präsidiumssitzung (an der alle Sektionspräsidenten, sofern Sie anwesend sind, teilnehmen)
findet drei Jahre vor dem Termin eine Vorauswahl statt, sofern mehr als 2 Bewerbungen vorliegen. Jeder
Bewerber stellt seinen geplanten Spielort vor. Das Präsidium entscheidet dann in einer Abstimmung, welche
beiden Bewerber für das weitere Verfahren im Rennen bleiben. Das ist erforderlich, da die verbleibenden
Spielorte von der Turnierleitung/dem Vorstand (max. 2 Personen) besichtigt werden müssen um zu klären, ob die
Rahmenbedingungen für die Austragung der WM/EM geeignet sind. Hierdurch wird sichergestellt, dass die
erforderlichen Kosten im Rahmen bleiben. Für die Besichtigung der Spielorte und Klärung der
Rahmenbedingungen werden natürlich Reise-/Übernachtungskosten fällig. Je nach Vorauswahl können diese
auch recht hoch ausfallen.
Bei der Präsidiumssitzung 2 Jahre vor der WM/EM stellen dann beide Sektionen/Bewerber ihr Konzept vor und
die Turnierleitung gibt eine Einschätzung zu den Rahmenbedingungen am geplanten Spielort. Danach erfolgen
die Abstimmung und der Zuschlag für die Sektion.
In der Regel werden für große Spielsäle erhebliche Kosten aufgerufen (z. T. im hohen 5-stelligen Bereich), daher
sind wir auch immer daran interessiert, eine Gesamtpaket, also auch gleich mit Hotelbuchung, zu schnüren, da
die Kosten für die Säle/Hallen dadurch deutlich im Rahmen gehalten werden können. Das gelingt nur, wenn wir
ein gewisses Zimmerkontingent auch abnehmen und sicherstellen. Daher bieten wir auch immer entsprechende
Hotelpakete an. Im Normalfall sind die Übernachtungskosten dann insgesamt auch günstiger als wenn man
selbst in dem Hotel buchen würde. Allerdings gibt es meistens an dem geplanten Austragungsort in der Regel
auch kostengünstigere Übernachtungsmöglichkeiten und viele von Euch buchen dementsprechend auch nicht
über die ISPA-WORLD, sondern kümmern sich selbst um die Übernachtungen. Und genau da beginnt die
eigentliche Problematik. Zum einen müssen wir eine Einschätzung abgeben, wie viele Personen überhaupt zur
WM/EM kommen werden, des Weiteren müssen wir planen, wie viele Personen dann direkt in dem Hotel, dass
über ISPA-WORLD angeboten wird, buchen werden und zum anderen das Risiko eingehen, mit erheblichen
Kosten rechnen zu müssen, falls die vertraglich vereinbarten Kontingente nicht abgerufen werden.
Selbstverständlich versuchen wir natürlich auch immer Sponsoren zu finden, die uns das Risiko ein wenig
abfedern können. Allerdings wissen sicher auch viele von euch, wie schwierig es mittlerweile geworden ist,
entsprechende Partner zu finden - leider!

Dieses nur als ein kleiner Überblick über die Herausforderungen, die es gilt zu überwinden, um eine attraktive
WM/EM bieten zu können. Im Folgenden eine kurze Darstellung über die Positionen, die bei der Gestaltung des
Grundpaketes berücksichtigt werden.
a) Kosten für die Besichtigung der Spielorte
b) Organisationskosten im Vorfeld einer WM/EM
c) Spielmaterial, Pokale, Medaillen, usw.
d) Reisekosten, Übernachtungskosten, Spesen für die Helfer bei WM/EM
e) ggf. Kosten für den Spielsaal/die Halle
f) Kosten für einen Ausflug
g) Kosten für den Gala-Abend
h) Kosten für eine Risikobewertung und Währungsschwankungen

Weiterhin ist zu erwähnen, dass auf das Grundpaket in Deutschland Umsatzsteuer fällig wird, also derzeit 19% an
das Finanzamt abgeführt werden müssen. In Zahlen heißt das, dass auf ein Grundpaket, dass z.B. auf 200,-€
kalkuliert wurde schon einmal 38,- € oben drauf kommen. Eine Tatsache, die den meisten Skatspielern
wahrscheinlich gar nicht bewusst ist.

Wir machen hier jetzt mal eine Beispielrechnung auf (WM/EM in einem europäischen Land)
Angenommen: 250 Skatspieler werden teilnehmen
a) Kosten für die Besichtigung der Spielorte (2 Tage incl. An-/Abreise) ca. 2.500,- €
b) Organisationskosten im Vorfeld einer WM/EM ca. 1.500,- €
c) Spielmaterial, Pokale, Medaillen, usw. ca. 7.000,- €
d) Reisekosten, Übernachtungskosten, Spesen für die Helfer bei WM/EM ca. 20.000,- €
e) ggf. Kosten für den Spielsaal/die Halle bis zu ca. 50.000,- €
f) Kosten für einen Ausflug ca. 12.500,- €
g) Kosten für den Gala-Abend ca. 20.000,- €
h) Kosten für eine Risikobewertung und Währungsschwankungen ca. 10.000,- €
i) Begrüßungspräsente ca. 3.750,- €
Gesamt: ca.127.250,- €
Grundpaket / Kopf 127.250,- € / 250 Spieler = 509,- € zzgl. 97,- € Umsatzsteuer 606,- €
Sowohl bei der Champions-League, als auch bei den Grömitzer Skattagen werden keine gesonderten
Organisationspauschalen erhoben. Alle Einnahmen, die erhoben werden, also auch die für die Grundpakete
dienen ausschließlich und allein dem Zweck, die Meisterschaften auch weiterhin durchführen zu können.

Wir hoffen, dass wir euch mit diesen Ausführungen einen kleinen Einblick verschaffen konnten und versprechen,
auch weiterhin dafür einzustehen, möglichst vielen Spielern die Teilnahme an einer WM/EM zu ermöglichen und
die Kosten so gering wie möglich zu halten.

Geschäftsführender Vorstand der ISPA-WORLD
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon Skatfuchs » 21. Nov 2015 15:26

Hallo Skatfreunde,

sicherlich klingt der Betrag von ca. 4000.-€ erst einmal ziehmlich abschreckend.
Auf der anderen Seite muss man aber berücksichtigen, dass das Vor- und Nachprogramm (New York und San Francisco) man ja nicht mitmachen muss und dies rein touristischer Natur ist.
Außerdem buchen gewiefte Skatfreunde ihre Flüge selbst, da man dies schon zu 50% des Preises dann machen kann.
Zum Schluß bleiben da ca. 1000.-€ übrig, die man für eine solche WM ausgeben muss, wenn man nur daran teilnimmt, was schon überschaubarer ist.

Da ich es schon von anderen gehört habe, dass sie sich mit dem Gedanken tragen, im nächsten Jahr an der Skat-WM in Las Vegas teilzunehmen und ich sicher dies auch tue, so möchte ich hier im Forum mal anfragen, ob es weitere Interessenten dafür gibt.
Die vorläufige Ausschreibung fimdet ihr hier: http://www.ispaworld.info/images/Downloads/ISPA-WM/2016/Folder_Skat_WM_Las_Vegas_20162.pdf
Wenn wir 6 Spieler zusammen bekommen, so könnten wir eine Mannschaft bilden.

Wer nicht öffentlich dies hier kundtun möchte, der kann mir gern auch ne mail schreiben.
Ein Gut Blatt

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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon Blackmancity » 21. Nov 2015 16:15

Hi Rainer,

Dir ist ja bekannt das wir mit 4-6 Leuten dahin fliegen werden. Da wir uns aber über den Wucher für das Grundpaket ärgern werden Stand heute nur 2 mitspielen.
Ich persönlich fühle mich - gerade nach der Stellungnahme - wie einen dummen Jungen behandelt.
Künstliches hochtreiben der Kosten....
Wie würde ein Kunde von mir sagen: Da geht auch nichts über den Tisch ohne das jemand die Hand aufhalten tut.
Das Grundpaket würde sich meines Erachtens nach für die Hälfte darstellen lassen... Und dann würde man sich nicht so blamieren wie beim Galaabend in Koblenz...
http://www.skat.be/de/Unsere%20Eindr%C3 ... aabend.pdf
Ich finde er hat es noch sehr höflich formuliert.

Beim kurzen Überfliegen der Beispielrechnung kam ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.
Aber 50 Mille Saalmiete ist mein persönlicher Favorit, kurz vor den Währungsschwankungen bei einer WM/EM in einem europäischen Land

Gruß

André

Das wir Hotel und Flug selbst organisieren ist selbstverständlich
An dieser Stelle müsst ihr euch einen pfiffigen lateinischen Spruch vorstellen!
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon MonsieurL » 21. Nov 2015 19:17

Ich gehöre auch zu den Kritikern der hohen Kosten einer WM/EM. Und speziell bei der in Las Vegas leuchtet mir so manches ganz und gar nicht ein. Die Krönung ist der Part zum Thema Frühstück. Weiterhin stören mich die bei jeder WM/EM von allen Skatspielern im Grundpaket veranschlagten Kosten für die Schlachtenbummler (ich weiß nun wirklich nicht, warum Skatspieler, die ohne Anhang anreisen, die Kosten für Programme von Schlachtenbummlern mittragen müssen).

Aber es gibt auch ein paar Dinge, für die ich Verständnis habe. Dass ein Weltverband, der internationale Meisterschaften austrägt, weit höhere Kosten hat als ein nationaler, leuchtet mir sofort ein. Und dass dies für einen Verband erst recht zutrifft, der so klein wie die ISPA World ist, scheint mir auch nachvollziehbar. Natürlich kann man sich dennoch die Frage stellen, ob es angebracht ist, eine WM z.B. in Paraguay auszutragen, wo man weiß, dass sich die Teilnehmerzahl nicht zuletzt aufgrund der extrem hohen Anreisekosten für die weit überwiegende Zahl der Mitglieder, die nun mal aus Europa kommen, sehr in Grenzen halten wird. Kostengünstig ist anders. Andererseits verstehe ich auch, dass kleinere Verbände in einer Dachorganisation auch Ansprüche anmelden. Ist schon nicht ganz einfach alles.

Ich wundere mich ein wenig, lieber Andre, dass ausgerechnet Du als Unternehmer die Kalkulationen nicht nachvollziehen kannst. Denn erstens steht dort bei den Kosten für Saalmiete bis 50.000 €, was also eine Obergrenze darstellt und keine Durchschnittsmiete und zweitens solltest Du als Unternehmer das Wort Mischkalkulation auch schon mal gehört haben. Dass es Meisterschaften gibt, bei denen die ISPA Überschüsse erwirtschaftet und andere, wo sie draufzahlt, finde ich nach kurzem Nachdenken plausibel. Dass sie in Deutschland, Belgien oder Polen günstiger anbieten könnte als sie es tut, sehe ich auch so. Aber wenn sie jede Meisterschaft mit einer schwarzen Null beenden wollte, müsste so ziemlich jede WM in Übersee derart teuer gemacht werden, dass wohl kaum noch jemand auch nur darüber nachdächte, sie zu besuchen. Und die komplizierte Steuerlage, mit der der Skatsport ja auch bei inländischen Turnieren zu kämpfen hat, macht es auch nicht leichter.

Den Versuch, der harschen und bezüglich Koblenz ja fast einhelligen Kritik etwas entgegenzusetzen, finde ich sehr begrüßenswert. Und auch die Art gefällt mir. Ich weiß nicht, ob der DSkV in Sachen Transparenz jemals so offene Worte gefunden hat. Was die Zahlen, die dort vorgestellt werden, angeht, bin ich zu wenig firm in finanziellen Dingen, um sie beurteilen zu können. Aber ich kenne einige der handelnden Personen und bei den meisten habe ich ein ganz gutes Gefühl, dass eben nicht die eigenen Taschen gefüllt werden. Bei so manchem früheren Vorstand hätte ich diesen Satz sicher nicht so formuliert.

Grüßle vom Monsieur
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon Blackmancity » 21. Nov 2015 19:36

Ich wundere mich ein wenig, lieber Andre, dass ausgerechnet Du als Unternehmer die Kalkulationen nicht nachvollziehen kannst. Denn erstens steht dort bei den Kosten für Saalmiete bis 50.000 €, was also eine Obergrenze darstellt und keine Durchschnittsmiete und zweitens solltest Du als Unternehmer das Wort Mischkalkulation auch schon mal gehört haben.

Danke für den Hinweis auf meine unternehmerischen Kenntnisse.
Darauf zu reagieren erspare ich mir.
Kannst dann das Oberlehrerhafte - lieber André - gleich weglassen.
An dieser Stelle müsst ihr euch einen pfiffigen lateinischen Spruch vorstellen!
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon carpe diem 87 » 23. Nov 2015 12:05

... das ist doch wohl nichts neues?!?

Gutes Essen gab es meines Wissens noch bei keiner Skatveranstaltung (weder DSKV noch ISPA) die Reden der Redner waren bisher (zumindest für mich) weder Interesasnt, noch ansprechend oder witzig.
Für mich ist so ein Gaalaabend genauso überflüssug wie eine Begrüßung, um mal ganz davon abzusehen das ein SkatMagazin in der heutigen Zeit genauso stark gebraucht wird wie ein Turnschuh ohne Sohle....

Wenn ihr was bewegen wollt, sägt den jetztigen Vorstand komplett ab, schmeißt endlich mal die DSKV und ISPA zusammen, und organisiert interessante Turniere die im Rahmen einer !Sportveranstaltung, mit eben diesen Regeln! ausgetragen wird. Ich kenne kaum Menschen die groß Interesse daran haben mit alten Säufern am Tisch zu sitzten, aber das ist auch nur die Meinung eines Spielers der nicht in der Inneren Szene angesiedelt ist.

Bleibt es beim Skat wie es momentan ist (Preisverteilung Austragung ect ect ) werden halt immer weniger Leute teilnehmen und Skat dann alsbald ein Spiel der Rentner und Arbeitslosen werden.
Herzlichen Glückwunsch, macht weiter so, ihr fördert den Skatsport.
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon HelAu » 23. Nov 2015 13:30

@Kai
Immerhin ists ein schlüssiges Konzept welches da heisst:
Wer Skat spielen will, will leiden :)
Bei der ISPA haben sie sich in manchen Staffeln einen besonderen Gag einfallen lassen.
Da wurde nun die Spielstärke der Teams von 8 auf 6 verringert, aber bei der DM (für die man sich in der Liga qualifiziert) werden 8 benötigt. Müssen die Teams nun also zu 2 Spielern sagen:
Sorry für die Liga bist Du zu schlecht, aber bei der DM brauchen wir Dich voll motiviert ...
Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon MonsieurL » 23. Nov 2015 21:08

HelAu hat geschrieben:Bei der ISPA haben sie sich in manchen Staffeln einen besonderen Gag einfallen lassen.
Da wurde nun die Spielstärke der Teams von 8 auf 6 verringert, aber bei der DM (für die man sich in der Liga qualifiziert) werden 8 benötigt. Müssen die Teams nun also zu 2 Spielern sagen:
Sorry für die Liga bist Du zu schlecht, aber bei der DM brauchen wir Dich voll motiviert ...


Was glaubst Du denn, wer sich das hat einfallen lassen? Irgendein Funktionär am Schreibtisch? Dem ist nicht so. Wie gesagt, ich bin beileibe nicht mit allem einverstanden, was die ISPA so treibt. Da kann man vieles kritisieren, an allererster Stelle m.E. die praktisch nicht vorhandene Jugendarbeit. Aber es ist sicher nicht alles schlecht. Bei manchen Dingen kann sich auch der viel größere und mächtigere DSkV was abschauen. Insbesondere bei den Themen Transparenz, Cliquenwirtschaft und Demokratie.

Die Entscheidung, in den meisten Gruppen auf 6er Mannschaften zu reduzieren, ist aus der Not geboren, weil es immer weniger Vereine gibt, die 8er Mannschaften stellen können. Die Konsequenz daraus war, dass ein Antrag gestellt wurde, auch bei der Deutschen mit 6er Mannschaften zu hantieren. Dieser wurde jedoch von den Mitgliedern mit Mehrheit abgelehnt. Und das ist nicht nur demokratisch, es gibt für diese Entscheidung auch durchaus plausible Gründe (die es umgekehrt natürlich auch für 6er Mannschaften gibt).

Die überwiegende Zahl der ISPA-Vereine hat genug Mitglieder, um eine oder sogar mehrere 8er Mannschaften zu stellen. Eine Reduzierung der Mannschaftsstärke hätte für sie zur Folge, dass sie zwei verdiente Mitglieder aus einer funktionierenden Mannschaft rauskicken müssten. Dass eine solche Maßnahme in einem Verein sehr viel böses Blut auslösen kann, dürfte jedem einleuchten. Ganz besonders schlimme Auswirkungen hätte es in Vereinen, die 10 bis 12 Mitglieder haben. Denn die können gut eine 8er Mannschaft stellen, aber für zwei 6er Mannschaften langt es halt nicht. Was machen die mit den dann überzähligen Spielern?

Ist alles nicht so einfach in Zeiten, in denen die Zahl der Skatspieler immer weiter schrumpft. Ich sehe, ähnlich wie Kai, es auch als geboten an, dass sich die Verbände zusammentun. Damit wären zwar auch nicht alle Probleme gelöst, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in einem wiedervereinigten Verband zwei Liga-Systeme parallel laufen, eines mit 4er und eines mit 8er Mannschaften. Das neue Präsidium der ISPA Deutschland hatte auch Gespräche mit dem DSkV in diese Richtung geführt, wurde aber in einer Art und Weise abgebügelt, die ihres Gleichen sucht.

Das Angebot des DSkV war dem der alten Bundesrepublik gegenüber der in Auflösung befindlichen DDR durchaus ähnlich. Es lautete sinngemäß, ihr könnt beitreten und Punkt. Konstruktiv ist anders. Lösungsorientiert auch. Hier zeigen sich die alten Animositäten zwischen den Verbänden aufs Deutlichste. Nur, bei der ISPA sind die alten DSkV-Hasser mittlerweile Geschichte (zumindest auf Präsidiumsebene), beim DSkV ist das bedauerlicherweise noch nicht durchgängig der Fall. Auf der LV-Ebene gibt es immer mehr Funktionäre, die in Richtung Kooperation im Sinne des Skatsports denken. Das macht Hoffnung. Aber ganz oben muss noch verdammt viel passieren, damit sich diese Denke durchsetzt.
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon ThomAss » 24. Nov 2015 02:12

HelAu hat geschrieben:Da wurde nun die Spielstärke der Teams von 8 auf 6 verringert, aber bei der DM (für die man sich in der Liga qualifiziert) werden 8 benötigt. Müssen die Teams nun also zu 2 Spielern sagen: Sorry für die Liga bist Du zu schlecht, aber bei der DM brauchen wir Dich voll motiviert ...


Das halte ich auch insofern für Quatsch, da du bei 6er Mannschaften praktisch wohl nie mit einem 6er Kader spielen kannst, selbst wenn das in einem funktionierenden Team theoretisch möglich wäre, stellen die meisten ambitionierten Mannschaften doch eh Auswechselspieler bereits im Ligaspielbetrieb, um überhaupt das Ziel DM zu erreichen, somit sind diese ab 5 Listen auch startberechtigt für die DM Endrunde. In den meisten Fällen werden da wohl selbst 8 Leute nur selten ausreichen. Bei 8er Mannschaften braucht man würde ich mal fast behaupten einen 12+ Kader, da wird es dann für manche Vereine schon schwierig, deswegen halte ich die angepasste Regelung von 8 auf 6 durchaus für sinnvoll und dem Skatsport zuträglich, wenn es eben nicht anders geht, sonst bin ich natürlich auch für je mehr desto besser.

Und noch was, selbst wenn ich in der Liga, praktisch der "Vorrunde" zur DM / Bundesliga Endrunde, nur teilweise zum Einsatz gekommen, ist doch gerade die Endrunde, insofern sie dann erreicht wird, doch gerade ein Highlight für jeden Skatspieler, Motivationsprobleme bei den Ergänzungsspieler, ich nenne sie mal so, sehe ich da auch eher nicht, wenn sie dann nur in der Endrunde als "Stammspieler" zu sehen sind. Wobei da kommt es natürlich auch auf die einzelne Person und den Teamgeist insgesamt an. Ich glaube jeder Spieler der ambitioniert ist und unbedingt spielen will und sich dazu noch durch Leistung auszeichnet, wird sich auch bereits in der Liga in dem jeweiligen Team einen "Nicht-Ergänzungsplatz" erspielen können, wenn nicht umso besser, Wettbewerb belebt ja in der Regel das Geschäft, damit meine ich jetzt den mannschaftsdienlichen Einsatz und nicht etwa, dass die Spieler aufgeben und weglaufen. ;-)
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon HelAu » 25. Nov 2015 10:41

Dann haben wir immer noch das ganz entscheidende Problem dass sich die 4 besten 6er Mannschaften für die DM qualifizieren, wo die besten 8er Teams gesucht werden. Und das sind keinesfalls zwangsweise dann die besten 8er Teams aus der Liga. Sorry aber es ist völliger Humbug eine Qualifikation für einen Wettbewerb mit anderen Regeln zu veranstalten als der Zielwettbewerb, Das wäre ja so wie wenn die Fussball Bundesliga mit 8 Spielern pro Team antritt in der CL aber 11 auflaufen dürfen. Entweder gehen alle Ligen auf 6 runter und auch die DM oder alle bleiben bei 8 oder man gibt die DM für alle Mannschaften frei, aber so wie es jetzt ist ist es lächerlich, aber das passt ja somit zu meiner Einschätzung von Skat in Bezug auf Sportlichkeit.
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon ThomAss » 25. Nov 2015 12:42

Da gebe ich dir prinzipiell recht Helmut, ich persönlich kann die Situation in den anderen Gruppen auch nicht wirklich einschätzen, warum es dazu gekommen ist, ich hielte 6er Mannschaften nichtsdestotrotz für die bessere Lösung, wenn der andere Grund / Lösung lautet "der Spielbetrieb einer Gruppe müsste ansonsten mangelst Masse komplett eingestellt werden." Also vor Schließung lieber 6er Mannschaften.

Da ich die ispa auch als den wesentlich demokratischeren verband kennen gelernt habe, haben die angeschlossenen Vereine in den jeweiligen Gruppen mit Sicherheit selbst dafür gesorgt, dass es in der Liga nur noch 6er Teams gibt obwohl in der Endrunde mit 8 gespielt wird, im Zweifel ist es dann das Problem der Gruppe, dass sich möglicherweise bei 8er Mannschaften andere Vereine qualifiziert hätten als bei 6er Mannschaften, aber das haben sie dann ja auch selbst so gewollt.

Korrigiert mich bitte, wenn meine Annahmen zur Demokratie und möglichen Gründen falsch sind.

Beim dskv kritisieren in unseren Breitengraden einige Vereine seit Jahren meines Erachtens zurecht, dass auf VG und LV Ebene in den Vorrunden zur einzel- und Mannschaftsmeisterschaft unterschiedlich viele Serien gespielt werden und das nicht nur im Vergleich zur Endrunde auf dskv Ebene sondern meines Erachtens viel schlimmer auch im Vergleich zu anderen VG's und LV's. Mein Gefühl ist, dass man hier bewusst seit Jahren drüber weghört und Vereine und Spieler nicht ernst genommen werden, mit Demokratie ist da wenig bis nichts möglich, wenn die Vorstände auf VG und LV nicht wollen.
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon carpe diem 87 » 25. Nov 2015 13:01

Und wieso macht man dann nicht einfach Druck? Ich würde mich da nicht so abspeisen lassen, sondern mich mit den anderen Vereinen in meiner VG besprechen und sagen, ok Jungs, ihr scheiß auf uns, wir auf euch. Wenn ihr uns nicht ernst nehmt spielen wir halt keine DSKV Meisterschaft mehr. Es gibt genug Möglichkeiten für alle Spieler der Welt an zig Turnieren außerhalb des DSKV teilzunehmen. Da dies aber nicht wahrgenommen wird müsst ihr halt mit den Konsequenzen leben.
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Re: Ispa Kosten bei EM/WM

Beitragvon ThomAss » 25. Nov 2015 13:40

Da finden sich eben nicht die Leute für, um noch mehr Druck auszuüben, viele wollen es zwar, aber es ist kein KO Kriterium. Klar dann ist man natürlich auch irgendwie selbst schuld. Nichtsdestotrotz habe ich bei der ISPA das Gefühl das Anregungen von mehreren Seiten besser wahrgenommen werden als beim DSKV, dieses Abspeisgefühl mit einem Totschlagargument wie beim DSKV ist da halt nicht so da.
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