Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Allgemeine Themen, wie Historie, Zukunft des Skatspieles, Unterschiede zu anderen Spielen

Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon Schelldaus » 19. Jul 2024 15:29

Hallo zusammen, die meisten von uns werden Skatspieler kennen, denen nachgesagt wird, dass sie mit ihrem Kartenspiel ihren Lebensunterhalt verdienen. Ich habe bereits ein paar von jenen getroffen, aber noch keinen gefragt, ob dies auch tatsächlich so ist. Aber darum soll es hier gar nicht gehen, sich gleich den Lebensunterhalt mit dem Kartenspiel zu verdienen. Das wäre ohnehin nichts für mich.

Unabhängig davon kam bei Gesprächen um das Spielen bei verschiedenen Onlineanbietern immer wieder einmal die Frage: "Was du spielst bei "xyz", da kannst du doch nichts verdienen. Wenn du mit dem Skat Geld verdienen möchtest, musst du zum Anbieter "uvw". Ich verzichte hier einmal bewusst auf die Namen der bekannten Plattformen. Letztes Jahr zur EM in Magdeburg habe ich dann einen guten Spieler am Tisch gehabt, denn ich von der Plattform "xyz" kannte. Ich sprach ihn darauf an, dass ich ihn schon lange nicht mehr auf "xyz" gesehen habe. Worauf er mir sagte, er spiele mehr auf der Plattform "uvw", da er dort regelmäßig sein Taschengeld verdienen kann. Er hat mir auch den Betrag benannt, den er so im Schnitt pro Monat erreicht. Wobei er mir den Hinweis gab, dass er nur die täglichen öffentlichen Turnierrunden mitspielt. Das ergibt für einen guten Spieler auch durchaus einen Sinn, denn an einem gleichstarken Tisch, werden sich die Gewinne und Verluste mehr oder weniger ausgleichen.

Ich spiele ebenfalls online, wobei es mir primär darum geht, mein Spiel stetig zu verbessern. Denn wer im Jahr auf einige tausend Spiele zurückschauen kann, ist im Regelfall etwas besser dran, als jener, der pro Woche nur seine eins zwei Serien im Verein spielt und übers Jahr auf knapp tausend eigene Spiele kommt. Auf der von mir gewählten Plattform ergeben meine Gewinne und meine Verlustgelder langfristig betrachte ein Nullsummenspiel. Wobei es natürlich schon nicht schlecht wäre, wenn übers Jahr gesehen ein mittlerer 3-stelliger Betrag übrigbleiben würde, mit dem man beispielsweise reale Turniere querfinanzieren kann.

Wie seht ihr das Ganze?

Gruß vom
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon Primrose » 19. Jul 2024 18:08

Man muss mental unfassbar stabil sein, um das längere Zeit durchzuhalten. Nichts für mich, einen kurzen Testlauf gab es.
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon Skatfuchs » 19. Jul 2024 19:42

Hallo,

Skat sollte man nur "just for fun" spielen, denn man kann davon nicht reich werden oder seinen Lebensunterhalt bestreiten.
Ich spiele zwar auch auf einer online-Plattform, aber eben nur als Spaß und Freunde.
Bei mir bleibt da zwar regelmäßig etwas "hängen", aber das nutze ich, um meine Skatleidenschaft hier zu finanzieren, da ich ja da auch einige Kosten habe.
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon mr.kite » 19. Jul 2024 21:29

Ich denke, man kann mit überdurchschnittlichem Spiel schon dreistellige Beträge im Monat verdienen. Das reicht nicht zum Leben, aber im Studium zB kann das schon ein angenehmer Zuverdienst sein.
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon Skymaster » 20. Jul 2024 02:24

Wer vom Kartenspielen Leben will,
sollte sich ein anders Spiel aussuchen z.B Poker
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon Primrose » 20. Jul 2024 15:36

mr.kite hat geschrieben:Ich denke, man kann mit überdurchschnittlichem Spiel schon dreistellige Beträge im Monat verdienen. Das reicht nicht zum Leben, aber im Studium zB kann das schon ein angenehmer Zuverdienst sein.


... oder vierstellige, auch das geht. :)
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon mr.kite » 21. Jul 2024 09:14

Da musst Du aber schon sehr gut sein und sehr viel Zeit investieren.
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon Primrose » 21. Jul 2024 17:53

mr.kite hat geschrieben:Da musst Du aber schon sehr gut sein und sehr viel Zeit investieren.


Spiel mal eine Stunde 5-Cent-Skat und gehe dann die ganzen Spiele durch, die man hätte biegen können, wenn man konzentrierter gewesen wäre und die man hätte gewinnen können, wenn man mitgedacht hätte ...
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon Skymaster » 21. Jul 2024 19:15

es geht mitlerweile 6er serie um 25 Euro
und 6 spiele dauern ca 6 min
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon Sagittarius A » 22. Jul 2024 21:48

Skatfuchs im Leben sind die wenigsten Dinge auf Topniveau "Just for fun". Ich interpretiere regelmäßig derlei Aussagen als eine Übersetzung für: "Für mich reichts leider nicht zu mehr." Das ist völlig okay, aber mache bitte auch hier keine allgemeingültigen Weisheiten draus. Sonst könntest du beim Fußball weitermachen oder beim Dart oder beim Fahrradfahren.
Mir ist zum Beispiel völlig unklar, warum man Skat nur aus Spaß spielen sollte. Gibts da einen Beschluss der Ethik-Kommision oder wie kommst du zu so einem Urteil?
Man gewinnt dauerhaft Geld im Skat, wenn man die entsprechende Spielstärke hat. Da spielt es übrigens keine Rolle, bei welchem Anbieter man ist.
Natürlich kommt der bevorzugte Tarif und der Zeitfaktor hinzu. Ganz ohne Fleiß kein Preis.
Ob man nun davon leben kann und will, hängt sicher neben der Spielstärke noch an ein paar weiteren Fragen, die man für sich selber beantworten muss. Aber da diese Option für mindestens 95% aller Spieler ohnehin keine Rolle spielt, kann man das getrost beiseite lassen.
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon HelAu » 23. Jul 2024 20:13

Ist zwar schon ein paar Jährchen her aber auf DoSKV hab ich mit normalen Turnieren und 1 bzw 2 Cent Skat einen Durchschnittlichen Ertrag von ca 10 Euro pro Stunde und das war nicht gewinnoptimiertes Spielen, also mit genügend Interesse und besserer Spielstärke lässt sich sicher noch mehr holen.
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon Schelldaus » 23. Jul 2024 21:40

HelAu hat geschrieben:Ist zwar schon ein paar Jährchen her aber auf DoSKV hab ich mit normalen Turnieren und 1 bzw 2 Cent Skat einen Durchschnittlichen Ertrag von ca 10 Euro pro Stunde und das war nicht gewinnoptimiertes Spielen, also mit genügend Interesse und besserer Spielstärke lässt sich sicher noch mehr holen.


Danke für die Info, wenn ich dann mal in Rente gehe, was noch etwas hin ist, wären dies bei 40 Stunden im Monat so um die 400,- EUR netto zur Rente hinzu. Dies kommt auch recht nah in die Richtung des Betrags, der mir in Magdeburg genannt wurde.

Skat sollte einem sicherlich auch Spaß machen, doch der Erfolg ist der noch größere Antrieb. Wenn der dann noch etwas monetär belohnt wird, was im Regelfall für die vorderen Plätze bei Turnieren der Fall ist, umso besser. So ist die Dt. Tandemmeisterschaft auch deutlich lukrativer als die Dt. Einzelmeisterschaft (DSKV), wobei man beim DSKV fairerweise dazusagen muss, dass viel Geld in die Fahrtzuschüsse für alle Teilnehmer geht, was es bei anderen Veranstaltern nicht gibt.

Gruß vom
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Re: Mit Skat dauerhaft Geld verdienen?

Beitragvon MonsieurL » 24. Jul 2024 19:56

Ich wüsste auch nicht, was dagegen spricht, sich beim Skat ein paar Zusatz-Euros zu verdienen, solange alles auf saubere Art passiert. Schließlich werden die Leute, die diese Gewinne finanzieren, nicht gezwungen, sich an Geldskattische zu setzen. Auch ich habe mir live einen nicht unerheblichen Betrag zur Finanzierung meines Studiums dazuverdient. Damals steckte der Onlineskat, mit dem diese Gewinne bei entsprechender Spielstärke deutlich höher werden können, noch in den Kinderschuhen.

Allerdings hatte ich dabei ein Grundprinzip, was ich jedem empfehlen würde. Ich habe grundsätzlich nur um Beträge gespielt, die mich bei längeren Pechsträhnen nicht in finanzielle Not gebracht hätten. Das steigert den Spaß, vermeidet negativen Stress (bei dem übrigens auch die eigene Spielqualität deutlich nachlässt) und bringt einen nicht in die Situation, in der Not über Möglichkeiten nachzudenken, wie man diese Bredouille eventuell auch mit unlauteren Mitteln entschärfen kann.

Viele Skatspieler überschätzen sich jedoch bei dem Versuch, ihren Geldbeutel zu füllen. Es braucht schon eine nicht unerhebliche Qualität, um sich gerade online in den Gewinnbereichen zu bewegen. Denn hier müssen natürlich auch die Gebühren der Betreiber noch "eingespielt" werden und die läppern sich ganz schön. Gerade wenn man um kleines Geld spielt, muss man den Gegnern schon recht deutlich überlegen sein, sonst fressen die Gebühren einen auf (bei 5 € Einsatz will 1 € Tischgeld + Abreizgeld erst mal verdient sein). Spielt man um höhere Beträge, spielen die Gebühren nicht mehr so eine große Rolle, aber dafür werden die Gegner stärker.

Und auf noch eine Kleinigkeit würde ich beim Stichwort Rente aufbessern gerne aufmerksam machen. Das eigene Skatspiel wird mit zunehmendem Alter in der Regel nicht besser. Die Fähigkeit, all die komplexen Informationen wahrzunehmen und in der Kürze der Zeit am Skattisch entsprechend verarbeiten zu können, lässt bei den meisten Spielern deutlich nach. Die Vorteile, die man dank größerer Erfahrung hat, kann diesen Qualitätsverlust nach meiner Erfahrung nicht aufwiegen. Natürlich ist dieser "Verfall" individuell sehr unterschiedlich und z.B. mit guter körperlicher und geistiger Fitness lässt sich manches herauszögern. Aber wenn ich mir die meisten Skatspieler mit ihren "Wohlstandsfiguren" so anschaue (ich nehme mich da keinesfalls aus :cry: ), habe ich Zweifel, ob man bei ihnen die Fitness auf der Habenseite verbuchen kann. :D
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