Tandem

Häufig verwendete Begriffe kurz erklärt

Tandem

Beitragvon __Grüneneun __ » 29. Jun 2007 08:58

Guten Tag,

ich habe mich heute neu angemeldet. Ich bin zwar kein kompletter Anfänger mehr, bei der hier anwesenden Dichte an Spitzenspielern aber überkommt einem schon eine gewisse Demut...

Ich bin im Zusammenhang mit Skat auf den Begriff "Tandem" gestossen und bisher nur herausgegoogelt, dass dies irgendeine Teamdisziplin sein muss.

Fragen: Was genau ist das, was ist das Ziel, wie lange gibt es das schon, gibt es hierin Spezialisten , was für Spielertypen passen zusammen, gibt es spieltaktische Besonderheiten, worin besteht der besondere Reiz, ist eine guter Skatspieler auch immer ein guter Tandemspieler und gibt es hierzu lehrreiche Anekdoten aus dem Zusammenspiel.

Wer kann sich einmal dazu äussern?

Ich danke, Gruss-G.
__Grüneneun __
 

Beitragvon Karlzberg » 29. Jun 2007 09:45

hab das mal ins skat-lexikon verschoben.

nun aber zu deiner frage:

tandem bedeutet, dass du dir einen partner wählst. mit diesem kannst du natürlich nicht an einem tisch spielen.
in der abrechnung des turnieres werden eure beiden ergebnisse zusammengezählt und mit andren teams verglichen.
im prinzip also nichts anderes, als die einzel-gesamtwertung, ausser, dass eben das ergebnis von zwei leuten zusammengenommen wird.

das interessante dabei ist:
gerade bei wenigen serien braucht man nicht so viele punkte, wie in der einzelwertung. daher kommt es auch eher auf taktisches und etwas defensiveres spielen an. beispielsweise kann man bei skat-online sehr sicher mit einem tandempreis rechnen, wenn beide spieler in einem 2-serien-turnier einen 1100er schnitt haben.
in der einzelwertung reicht dies im normalfall nicht mal für die letzten preisplätze.

das dürfte dann auch deine letzte frage beantworten, ob gute spieler auch gleichzeitig gute tandemspieler sind.
antwort: ganz klar: NEIN!
es kommt immer auf den spielertyp an. manch einer reizt nur für sich selbst und versucht, die maximalen punkte herauszuholen und möglichst weit oben in der einzelwertung zu stehen.
gerade in turnieren mit wenig serien ist dies oftmals eher ungünstig für ein tandem, da eine gute einzelwertung eine offensive spielweise unbedingt erforderlich macht.
es gibt z.b. bei s-o eine exzellente spieler, mit denen ich aber niemals tandem spielen würde, weil sie einfach zu offensiv reizen. da kann es sogar vorkommen, dass man selbst ein gutes einzelergebnis hat und trotzdem nicht im tandem gewinnt, weil der partner die teamwertung nicht der einzelwertung voranstellt.
das heißt natürlich nicht, dass jeder gute spieler ein schlechter tandempartner ist.

ich hoffe, ich konnte dir einigermaßen weiterhelfen?!
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Beitragvon __Grüneneun __ » 29. Jun 2007 10:06

Herzlichen Dank für die Erklärung, Karlzberg!
Ich dachte erst, das ist so eine abenteuerliche Variante, an dem an einem Vierertisch je 2 gegen 2 zusammenspielen, aber das würde ja unfaires Spiel geradezu herausfordern.

Gruss-G.
__Grüneneun __
 

Beitragvon Skatfuchs » 29. Jun 2007 11:58

Hallo Grüneneun,

du brauchst also keine Angst zu haben- eine Tandem-Wertung ist nichts verwerfliches! :oops:
Ausführlich hat es dir ja schon karlzberg erklärt.
Ergänzen möchte ich noch, dass es da keine Einschränkungen bei der Wahl des Tandems gibt, weder geschlechtliche, noch altersmäßige.

Den Begriff in Kürze erläutert findest du neben ca. anderen 500 Begriffen auch hier: http://www.skatfox.com/Terminologie.htm
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Beitragvon Ekel Alfred » 29. Jun 2007 12:41

Beim Tandem handelt es sich um 2er-Mannschaften.
Der DSkV und die ISPA spielen auch jedes Jahr eine Tandemmeisterschaft aus, näheres dazu steht hier .
Die Erfahrung von karlzberg das gute Einzelspieler eher schlechte Tandemspieler sind kann ich nicht bestätigen, sie bezieht sich wohl eher auf die Preisskate bei Skat-Online.
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Beitragvon Karlzberg » 29. Jun 2007 21:09

[quote="Ekel Alfred"
Die Erfahrung von karlzberg das gute Einzelspieler eher schlechte Tandemspieler sind kann ich nicht bestätigen, sie bezieht sich wohl eher auf die Preisskate bei Skat-Online.[/quote]

das hatte ich schon fast befürchtet, dass es ein wenig falsch rüber kommt.

ich meinte nicht, dass jeder gute einzelspieler ein schlechter tandempartner sein muss, ich meinte, dass ein guter einzelspieler nicht gleich ein guter tandemspieler ist.
es kommt einfach immer auf den spielertypus an, ob er seinen eigenen punkteschnitt dem des tandems unterordnen kann.

es gibt genügend beispiele für gute und sehr gute spieler auch bei s-o mit denen ich -ohne lange zu überlegen- tandem spielen würde.
genauso gibt es aber auch welche, mit denen ich niemals tandem spielen würde.

natürlich muss man diese erfahrungen auch auf die kürze der turniere sehen. in einem 2-serien-turnier wird immer offensiver gespielt, als beispielsweise über 8 serien.
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