Schneider Ansage

Mathematische Zusammenhänge des Skatspieles

Schneider Ansage

Beitragvon mannikr » 20. Jun 2011 08:53

Kann mir mal jemand ausrechnen wie hoch bei folgendem Blatt in HH dies Schneider wird und somit eine Ansage dessen gerechtfertigt ist.
Klar ist mir das im Verlustfall die 24 Pünktchen der Ansage, nicht in Relation stehen.

HH erhält bei 18 das Spiel

krbu pibu kabu kras kr10 kaas ka10 pias pi10 he08
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Beitragvon mr.kite » 20. Jun 2011 10:18

Da erasmus gleich mit unschlagbarem Zahlenwerk antanzen wird, beschränke ich mich mal auf die Aufstellung von Verlustszenatien:

Gewinnplan für die GS: 16 Augen auf Abstich, 15 Augen auf Herz.

Dafür muss
1. der Bubenführende Spieler eine Nicht-Herz-Farbe frei sein.
2. Er nicht am Spiel sein oder in Herz vom Spiel kommen.
3. Herz As-10-K dürfen nicht zusammenstehen oder der Andere muss völlig herzfrei sein.

Nebenplan: 21 Augen Herz und 12 auf Abstich

Dafür muss
1. der Bubenführende Spieler eine Nicht-Herz-Farbe frei sein.
1b. in dieser Farbe Kö/Da im Skat liegen
1c. der Nicht-Buben-Mann diesen Gewinnweg(Wegspiel von 3 Luschen) auch sehen.
2. Der Bubenführende nicht am Spiel sein oder in Herz vom Spiel kommen.
3. Herz As-10 dürfen nicht zusammenstehen.
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Beitragvon mannikr » 22. Jun 2011 17:32

Ist meine Frage so schwer gewesen?

Es war übrigens ein reales Spiel udn wurde durch die Ansage verloren.

Tja, wegen 24 Pünktchen wurden fast 500 in den Sand gesetzt
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Beitragvon erasmus » 22. Jun 2011 17:57

Hallo!

mannikr hat geschrieben:Ist meine Frage so schwer gewesen?


Ja, ich finde schon. Es ist schlichtweg nicht möglich, mathematisch zu berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit der vorgestellte Grand Schneider wird.

Das einzige, was man machen könnte, ist gemäß den von mr.kite bereits dargelegten Szenarien die Anzahl der Verteilungen zu zählen, bei denen die Gegenspieler theoretisch schneiderfrei werden können. Da es allerdings kein offenes Spiel ist, wird der Weg sehr häufig nicht gefunden werden können, z.B.:

VH:
krda kr09 kr08 kr07 piko pi09 pi08 pi07 he10 heko

Woher soll Vorhand wissen, dass nur Kreuz-Dame (falls Kreuz-König im Skat liegt) oder Pik-König (falls Pik-Dame im Skat liegt) ein Schneider-frei ermöglichen?

Um eine Gesamt-Gewinnwahrscheinlichkeit des "Grand Hand Schneider angesagt" zu bestimmen, müsste man im Grunde für jede Verlustverteilung eine Wahrscheinlichkeit festlegen (berechnen kann man die nicht), mit der die Gegenspieler den Gewinnweg auch finden.

Oder interessiert dich "nur" die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Gegenspieler bei Kenntnis der Karten des Alleinspielers (offenes Spiel) aus dem Schneider kommen können? Dies wäre zumindest eine obere Grenze für die tatsächliche Verlustwahrscheinlichkeit.

Schöne Grüße,
erasmus
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Beitragvon ThomAss » 22. Jun 2011 18:26

Als sicheres Gewinnkriterium müsste man, wahrscheinlich vernachlässigerweise, auch mit einbeziehen, dass beide Herz Vollen im Skat liegen könnte. Oder nur ein Herz Voller im Skat liegt selbst das erhöht die Schneiderchancen nochmals um ein paar prozentpunkte für den Grand Hand.
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Beitragvon HelAu » 22. Jun 2011 18:52

ThomAss hat geschrieben:Als sicheres Gewinnkriterium müsste man, wahrscheinlich vernachlässigerweise, auch mit einbeziehen, dass beide Herz Vollen im Skat liegen könnte. Oder nur ein Herz Voller im Skat liegt selbst das erhöht die Schneiderchancen nochmals um ein paar prozentpunkte für den Grand Hand.

Der HerzBube im Skat waere auch noch ne nette Variante ;)
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Beitragvon First » 22. Jun 2011 19:18

Der hebu muss ja in MH sitzen, es sei denn VH macht die he10 auf und schafft damit eine Übergabe.

Dem Alleinspieler einen Vollen rausschiessen, wenn es denn so sitzt ist ja nicht ganz unwahrscheinlich, denn in VH würde ja jeder von seiner 5-er Länge aufmachen, wenn er denn eine hat.

Für die Wahrscheinlichkeitsberechnung würde ich dann folgende Rechnung aufmachen, Wahrscheinlichkeit, das VH eine 5 er-Länge hat, das drei Mal, multipliziert mit 0,5, Wahrscheinlichkeit des Bubens in MH und dann moch mit 0,5 der verteilten Herz, mal 19/22 (die Wahrscheilichkeit das ein Herzvoller oder der hebu liegt.) Die 5er-Längen kann man errechnen, auch die 4er-Längen mit dem 5. im Skat. Alles andere kann man vernachlässigen, auch dass der Weg über Herz nicht gefunden werden sollte, das ist nicht weiter schwer.

Hab jetzt nur keine große Lust zu rechnen, das können auch andere "Mathegenies" hier besser.
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Beitragvon ThomAss » 23. Jun 2011 00:48

helau hat geschrieben:
ThomAss hat geschrieben:Als sicheres Gewinnkriterium müsste man, wahrscheinlich vernachlässigerweise, auch mit einbeziehen, dass beide Herz Vollen im Skat liegen könnte. Oder nur ein Herz Voller im Skat liegt selbst das erhöht die Schneiderchancen nochmals um ein paar prozentpunkte für den Grand Hand.

Der HerzBube im Skat waere auch noch ne nette Variante ;)


der herz bube war so einfach dass ich den nicht mal mehr gesehen habe, fast wie beim pinnieturnier... :lol:
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Beitragvon Chevalier » 23. Jun 2011 07:42

Wir sollten in Zukunft wieder die Begriffe Verteilungswahrscheinlichkeit und Gewinnwahrscheinlichkeit/Verlustwahrscheinlichkeit deutlicher voneinander trennen. Die wurden in letzter Zeit wieder zu sehr vermischt.
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Beitragvon Skatfuchs » 24. Jun 2011 08:14

Hallo,

die exakte Berechnung ist nicht einfach, da es sich um kein offenes Spiel handelt und noch dazu um ein Handspiel, wo auch manche Karten im Skat liegen können.
In erster Näherung ist sie auch nur möglich für eine Verteilungswahrscheinlichkeit.
Ich würde den Ansatz wie folgt wählen:
a. Von der Zweierlänge As,10 sind folgende kritische Verteilungen bei einem Handspiel
5,0;0 = 1,9% (nach Semikolon ist der Skat)
4,0;1 = 3,2%
3,0;2 = 0,9%
Total = 6,0%
b. Der fehlende hebu steht mit 41% an der kritischen Stelle für einen Abstich und liegt nicht im Skat.
c. In erster Näherung kann man die beiden Ereignisse multiplizieren, da sie relativ unabhängig voneinander sind und mit drei multiplizieren.
6%*41%*3 = 7,4%
Dazu muss man noch einige Fälle abziehen, wo auf Herz keine mindestens 15 Augen zusammenkommen, da diese mit heas he10 heko zu dritt auf einer Hand stehen und nur Luschen auf der Gegenseite, oder hohe Zählkarten von Herz im Skat liegen.
Von der Verteilungswahrscheinlichkeit her werden die Karten mit ca. 5%... 7% auf Verlust stehen.
Ein Gut Blatt

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Wer sich nach Regeln ängstlich richtet und hinter die Schablone flüchtet, den weihte nie mit seinem Kuß des Skates höchster Genius!
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Beitragvon mannikr » 24. Jun 2011 08:24

Tja und so lief das Spiel

he10 heas he08
kako ka10 hebu @ First der Bube war in VH ;-)

Im Skat lag eine Karo Lusche und eine schwarze Lusche
Wobei der Herz König im 1.Stich ja auch gereicht hätte

Da es nur am Spielabend war, hat man vielleicht wieder was gelernt :-)
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