Wie wahrscheinlich?

Mathematische Zusammenhänge des Skatspieles

Wie wahrscheinlich?

Beitragvon chris » 25. Sep 2007 17:55

Clubabend.

VH hält:

krbu pibu kras kr10 krko kr07 heas he10 he09 he08


VH überlegte nun eine ziemliche Weile, welches Spiel sie nun ansagen soll (MH und HH passten sofort). Schließlich sagte VH "nur" Grand-Hand an, gewann schwarz.

Nun meine Frage(n) (speziell an Skatfuchs):
Wie wahrscheinlich ist der Gewinn eines Grand-Ouverts?
Wie wahrscheinlich ist der Gewinn eines Grand-Hand-Schneider?
Oder soll man mit diesem Blatt "nur" Grand-Hand" ansagen (der bekanntermaßen absolut ohne Risiko ist)?


Mit skatsportlichen Grüßen
Chris
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Beitragvon Karlzberg » 25. Sep 2007 19:35

ein paar fragen kann sogar ich dir beantworten, obwohl ich kein freund der wahrscheinlichkeiten bin:

grand-hand schneider angesagt ist in etwa so wahrscheinlich, wie der grand ouvert. wenn herz zu dritt gegen sitzt, wird mit sicherheit noch genügend material über bleiben, um aus dem schneider zu kommen. dazu dürfen die restvollen nur nicht zu null stehen.

was man ansagen sollte, ist auch eine frage nach der situation.
in den meisten fällen würde ich "nur" einen g-h ansagen, das risiko rechtfertigt den geringen punktgewinn nicht. wenn ich keinen g-h ansage, dann direkt g-o, schneider-ansage kommt für mich aus den oben genannten gründen nicht in frage.

in runden nebenbei, also wenn es um nichts geht, sage ich IMMER g-o an.
in turnieren mit g-o-jackpott kommt es auf meinen bisherigen stand und die größe des jackpotts an.

edit: bin mal gespannt, wie nah ich mit meinen geschätzten 90% für den g-o am tatsächlichen rechnerischen wert liege.
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Beitragvon Skatfuchs » 25. Sep 2007 19:41

Hallo Chris,

der Sieg des Grandouvert hängt ja nur von der Stellung der restlichen 3 Herzkarten ab.

Diese stehen ohne Infos aus der Gegenreizung mit eine Wkt. von 15,6% bei einem Handspiel zu dritt auf der Hand eines GS.
Also beträgt deine Gewinn-Wkt. eines GO "nur" 84,4%!

Man sollte diesen also nur spielen, wenn es unbedingt zum Sieg noch erforderlich ist, oder man einen GO-Jackpot knacken will.
Kann natürlich auch nach hinten losgehen und man hat die Lacher auf seiner Seite! :lol:

Der GH-Schneider angesagt hat etwas höhere Chancen zum Sieg.
Zwar könnte noch ein Bube im Skat liegen (17,3%), jedoch verbessert der die Chance nicht, da man in Unkenntnis des Skates wohl den zweiten Buben ziehen müsste.
Nur wenn zwei Buben im Skat liegen, hat man eine Zusatzchance, den GH-Schneider angesagt zu gewinnen.
Diese liegen aber bei zwei eigenen Buben nur mit einer Wkt. von 0,4% im Skat und verbessert deine Chance nicht wirklich!
Ansonsten ist die größte Chance, dass die zwei restlichen Buben 1:1 bei den GS sitzen, was mit 43,3% Wkt. der Fall ist.
Deine Gewinn-Wkt. ergibt sich damit in erster Näherung zu 91%!
Fazit: UNU sollte man das Spiel immer als GH taufen und hoffen, dass er schwarz oder zumindest schneider wird.

Übrigens: Ich habe mal die Wkt. untersucht, mit der man einen spielbaren GO erhält (obiges Spiel eingeschlossen).
Was glaubt ihr wohl, aller wieviel Spiele man im Durchschnitt einen solchen "spielbaren" GO erhält! :wink:
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Beitragvon ReBOCK » 7. Okt 2007 04:35

Hi!

Es ist jetzt ne Weile vergangen und vielleicht sagst du mir es ja bald. Ich denke vom Gefühle her passiert das gar nicht so selten. Auch ich habe mehr solcher Gurken-Grand-Ouvert gewonnen als lupenreine. Vielleicht steigere ich ja meine Aktivitäten in diese Richtung :lol:

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Beitragvon Skatfuchs » 12. Okt 2007 09:53

Hallo REBOCK und Skatpinnies,

warum traut sich denn keiner, mal diese Wahrscheinlichkeit zu schaetzen :wink:
Ist natuerlich auch schwer, da wohl keiner von uns ueber soviel Spielerfahrung verfuegt- auch ich nicht, trotz vielen Jahrzehnten der Erfahrung im Skatspiel.

Ich habe mir mal die Muehe gemacht, auch diese interessante und bisher unbeantwortete Frage aus statistsicher Seite zu analysieren.

Von ca. 5 Mio gespielten Skatspielen von Menschen waren fast genau 500 Grand-ouverts dabei, d.h. die Wahrscheinlichkeit eines spielbaren Grandouvers betraegt ca. 1 zu 10.000! :wink:
Sicherlich waren dabei auch einige dabei, die verloren wurden, vor allem wegen eines Abstiches in MH oder HH- aber bekanntlich kann man ja auch einen GO verlieren! :shock:

Also diejenigen unter uns, die noch nicht so lange spielen- immer Geduld haben, denn er kommt schon noch! :lol:
Ich persoenlich bevorzuge da- entgegen meiner sonstigen Natur und spielweise- immer nur die sicheren, denn so ein schoenes und seltenes spiel moechte man eigentlich nicht vergeigen!
Deshalb hatte ich auch nur 3 GO bisher.

Entschuldigt bitte die etwas umorthodoxe schreibweise, denn ich schreibe auf einer Thai-Tastatur mit deutschen Untertiteln!
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Beitragvon ReBOCK » 12. Okt 2007 15:49

Danke Skatfuchs!

Ich habe ja geschrieben, dass ich das als gar nicht so selten einschätze. Wenn ich aber warten müsste einen sicheren GO zu bekommen, dann hätte ich bisher glaub ich einen und so sind es meiner Erinnerung nach fünf, die ich bei SO gespielt und gewonnen habe. In der History sieht man ja die tollsten GO, die auch gewonnen werden können. Manche Übertreiben es in meinen Augen etwas, aber ich denke bei SO traut man sich eher solche "Gurken" in Angriff zu nehmen.

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Beitragvon Karlzberg » 12. Okt 2007 18:20

Skatfuchs hat geschrieben:Hallo REBOCK und Skatpinnies,

warum traut sich denn keiner, mal diese Wahrscheinlichkeit zu schaetzen :wink:



hat doch jemand...
Karlzberg hat geschrieben:edit: bin mal gespannt, wie nah ich mit meinen geschätzten 90% für den g-o am tatsächlichen rechnerischen wert liege.



Skatfuchs hat geschrieben:Von ca. 5 Mio gespielten Skatspielen von Menschen waren fast genau 500 Grand-ouverts dabei, d.h. die Wahrscheinlichkeit eines spielbaren Grandouvers betraegt ca. 1 zu 10.000!


solche zahlen muss man auch relativ sehen. oftmals werden doch diejenigen g-o's, die eben doch nicht sicher sind, eher als g-h gespielt.
die zahl dürfte also durchaus niedriger liegen.
das kann ich übrigens auch aus eigener erfahrung bestätigen (wobei man einschränkend hinzufügen muss, dass ich -vor allem allein- nicht sehr repräsentativ bin):
ich hatte durchaus schon etwas öfter die gelegenheit, einen g-o zu spielen, hab dennoch erst einen auf meinem konto. einfach deshalb, weil mir -situationsbedingt- das risiko zu hoch war.
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Beitragvon Skatfuchs » 13. Okt 2007 11:43

Hallo Skatpinnies,

ich habe bei den GO aber nicht nur die sicheren ausgewaehlt. :shock:

von den 500 GO wurden immerhin 14% verloren!
Ich denke, dass diese Statistik doch schon recht repraesentativ ist!
Nimmt man natuerlich alle bei SO oder dem DOSKV gespielten GO, so waeren das sicherlich noch einige mehr!
Aber da werden bekanntlich auch welche gespielt, wo unbedingt 1 bestimmte Karte im Skat liegen muss oder selbst solche, die nicht einmal theoretisch gewinnbar waeren, nur um sich damit zu schmuecken! :cry:
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Bin ich ein Glückskind?

Beitragvon John » 14. Okt 2007 12:42

Wenn die Berechnung von der Wahrscheinlichkeit eines Grand Ouverts stimmt, muss ich wohl ein Glückskind sein.

In 15 Jahren Turnierskat habe ich schätzungsweise 7000 Serien gespielt,
also 252000 Spiele; rechnen wir mal noch die gleiche Zahl an Privatspielen im Leben dazu (natürlich in mehr als 15 Jahren) so sind wir bei rd. 500 000 Spielen, würde es 50 GO ergeben.

Ich dachte bisher, dass ich mit meinen ca. 10 gewonnenen/2 verlorenen, davon vielleicht 8 sichere gut liege. 50 erscheint mir statistisch sehr viel.

Interessieren würde es mich auch, wie die Zahl von 500 ermittelt wurde.
Sind dies bestellte Urkunden? Wenn ja, muss man bedenken, dass wohl nach meiner Erfahrung nur in 15 % eine Urkunde bestellt wird.

Die 5 Millionen will ich jetzt nicht nachrechnen, nur: Berücksichtigt die Rechnung, dass ja immer 3 spielen und logischerweise nur einer dabei pro Spiel einen GO spielen kann? D. h. , wenn also jemand die Zahl der Skatspieler nimmt und meinetwegen meine Spielzahl von einer halben Million als Schnitt, muss ja nochmal durch 3 geteilt werden, oder liege ich mit meiner Mathematik falsch?

Schönen Sonntag noch!

John
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Beitragvon ReBOCK » 15. Okt 2007 12:50

Hi!

Also wenn ich Skatfuchs richtig verstehe meint er solche Spiele, wo man Grand Hand spielt und der Alte sowie das fehlende lange Ass liegen im Skat. Dann kommt man doch häufiger auf solche GO, die man spielen würde, wenn man hellseherische Fähigkeiten hätte.

Gut Blatt
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Beitragvon ReBOCK » 25. Okt 2007 17:05

Hi!


Macht Spass das Forum, da man immer wieder Situationen findet, die genau das bestädigen was gepostet wurde.
Am Wochenende bekam ich in privater Runde dieses schöne Blatt.

krbu pibu kabu kr10 krko heas he10 kaas kako kada

Denkt da einer in VH an Grand Ouvert?

Ich spiele Grand Hand und spiele zuerst kr10. Keiner will sie
und so werde ich frech und siehe da es fällt die ka10 blank im weiterem Spielverlauf.

Ich denke solche Spiele erhält man öfters als man allgemein meint.


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