Wahrscheinlichkeit bei todsicheren Spielen

Mathematische Zusammenhänge des Skatspieles

Wahrscheinlichkeit bei todsicheren Spielen

Beitragvon John » 14. Sep 2007 14:26

Mal eine Frage zu einer Traumkarte, bei der mich die Berechnung der Wahrscheinlichkeit, evtl. unter Einbezug des Reizwertes, interessiert.

MH passt, ich reize in HH, VH hält 40 und passt bei 44.

krbu pibu kr09 kr08 kr07 pias pi10 pi09 pi07 piko

Aufnehmen oder NOH, aus Sicht der statistischen Berechnung, bitte!

:twisted: Ich möchte wissen, ob ich mich wegen meiner unüberlegten Entscheidung auch aus statistischer Sicht fast schwarz geärgert habe. :evil:

Gruß

John
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Beitragvon HelAu » 14. Sep 2007 15:04

Hi,
Mal ein ganz einfacher Ansatz:
Erwartungswert bei NOH: 59
(ist relative einfach zu berechnen ;)

Falls Du aufnimmst und ein Junge liegt wirds ein Grand, der Einfachkeit halber rechne ich mal diesen dann mit 3 ( alternativ koennte es auch Schneider werden )
Die Chance dass einer liegt ist bei ca 18 % macht einen Erwartungswert von:
46 * 0.82 + 96 * 0.18 = 55

Also schwarz aergern musst Du Dich in keinem Falle, auf lange Sicht ist der NOH zu bevorzugen.
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Beitragvon Skatfuchs » 14. Sep 2007 19:23

Hallo John,

ich sehe das grundsätzlich auch so wie helau: die Wkt. eine oder zwei gute Karten im Skat zu finden, ist relativ gering.
Theoretisch könnte man zwar auch noch zwei Asse im Skat als Grand dazurechnen, aber das sind auch nur 0,5% Wkt. Inwiefern bei Gegenreizung das real ist, bleibt noch abzuwarten.
Fazit: Auf das Blatt spiele ich auch immer NOH !
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Beitragvon HelAu » 14. Sep 2007 21:10

Skatfuchs hat geschrieben:...
Theoretisch könnte man zwar auch noch zwei Asse im Skat als Grand dazurechnen, aber das sind auch nur 0,5% Wkt.

Der waere dann aber verlierbar ;)
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Bauchgefühl

Beitragvon John » 15. Sep 2007 12:01

Mein Bauchgefühl sagte mir allerdings sofort nach der Spielansage

NOH,

dass zwei Buben im Skat lagen. Unabhängig von der statistischen Wahrscheinlichkeit, die mich allerdings doch etwas tröstet :wink: , ärgere ich mich über die in meinen Augen falsche Spontanentscheidung, zumal es doch sehr lange dauern würde bei der seltenen Konstellation, dass die statistische Richtigkeit der Entscheidung zum Tragen kommt.

Danke für die mathematische Unterstützung und
ein schönes Wochenende

John
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Beitragvon Paulpanther » 17. Sep 2007 22:00

@helau

und wenn 2 Jungs im Skat liegen ist es doch ein Grand mit 4 Schneider, welcher noch höher liegt. Müsste das nicht auch berücksichtigt werden, was den Erwartungswert in Höhe des NOH bringt?

PP
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Beitragvon Gerd W. » 18. Sep 2007 20:00

Hallo,
die Schneiderchance ist meiner Meinung nach mehr mit einzubeziehen.
Auch die Reizung, wenngleich hier nicht unbedingt eindeutig.
Eine Grandreizung ohne 2 in VH wäre nicht utopisch bei der Reizhöhe wenn VH beide Buben hat, also ruhig mal auf einen Buben spekulieren.
Sonst wäre sogar ein Grand, selbst ev. GH in VH denkbar.
Ich sehe daher keinen Vorteil für den NOH aber auch keinen großen Nachteil.
13 Punkte sind aber nicht viel und wer gibt sich schon gern mit einem Linsengericht zufrieden wenn fette Beute möglich ist.
Ob ich den NOH auch gespielt hätte? Weiß ich nicht.
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Beitragvon Chevalier » 19. Sep 2007 05:48

Der Erwartungswert (auf lange Sicht) interessiert mich im Einzelfall nicht besonders, wenn ich zwischen einem sicheren und einem unsicheren Spiel wählen muss: Ich spiele irgendeinen Preisskat oder ein Turnier oder ein Ligaspiel in der x-ten Serie, weiß also wo ich stehe und was ich will.

Da müsste ich schon mächtig unter Druck stehen, um hier auf den Grand zu spekulieren.
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Beitragvon janus » 19. Sep 2007 11:21

Hallo Knobler,

ich sehe das ebenso wie Chevalier - warum sollte man ein hundertprozentiges Spiel für eine vage Hoffnung auf einen Grand herschenken.

Ich spiele den NOH und basta - das gesamte Gerede über Erwartungswert und Wahrscheinlichkeit halte ich sowieso für Blödsinn, da man am Tisch für die entsprechende Berechnung keine Zeit hat.

Dies ist nicht persönlich gemeint - jeder soll es so machen, wie er will.

Grüße von Janus
Lieber ein Fürst in der Hölle als ein Knecht im Himmel sein.
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Beitragvon Karlzberg » 19. Sep 2007 11:45

ich sehe es größtenteils auch so, wie meine beiden vorredner.

der erwartungswert wird eigentlich erst in einem längeren turnier interessant.

in den meisten fällen kommt es aber darauf an, was man gerade in diesem moment am besten macht. das ist für mich normalerweise ganz klar der noh, könnte unter umständen aber sogar der grand hand sein (wenn ich die punkte dringend brauche).
gez.: Das einzig wahre Bier
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Beitragvon Gerd W. » 19. Sep 2007 11:54

Hallo,
Es ist 44 gereizt, ich kann also NO spielen oder auf Grand hoffen.
Niemand außer mir weiß was im Skat lag.
Ich bin nur mir selbst verantwortlich.
Auch muss ich keine Wahrscheinlichkeiten kennen.
Es gilt nur neugierig oder nicht.
Für Neugierige gibt 2 Möglichkeiten:
1. Ich finde ungünstig und spiele NO mit 46 Punkten
2. Ich finde günstig und spiele Grand mit 72-144 Punkten
Die Profis (nicht neugierig) nehmen den Spatz in der Hand und erhalten 59 Punkte.
Sie werden dann natürlich nicht danach den Skat anschauen und auch nicht zulassen dass es ein anderer tut.
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Beitragvon HelAu » 19. Sep 2007 18:22

Hallo,
Ich denke mit dem Blatt verhaelt es sich so:
bis 46 kann ich aufnehmen oder NOH spielen - im Normalfall macht das 11 oder 13 Punkte Differenz.
Bei einem Reizwert von 48-59 sollte man auf jeden Fall den NOH spielen, und falls ueber 59 gereizt wird wuerde ich auch den Grand durchziehen ( notfalls auch noch Hand )
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