Hallo Skatpinnies,
ich hatte noch gewartet, dass sich wuisla zu dem Thema meldet. Da aber nun einige Tage vergangen sind, möchte ich mich mal inhaltlich zu dem Thema äußern.
Prinzipiell kann man solche Spielwahrscheinlichkeiten (die einschränkenden Voraussetzungen unter denen diese gelten, hatte ich oft schon genannt) nach drei unterschiedlichen Methoden berechnen:
1. Nach der Analyse der Kartenstände
Dies ist die genaueste Methode, erfordert jedoch etwas Übung und ist auch wohl die aufwendigste. Hier sollte marvin mal paar grundsätzliche Aussagen zu deren Anwendung in’s Forum stellen.
Er hatte für die beiden Spiele Grand und NO damit folgende Gewinn-Wktn. ermittelt:
a. Grand: 58%
b. NO: 83,7%
2. Kombinatorik von Einzel-Wktn.
a. Grand
Die Einzel-Wktn. für das Durchlaufen der 4 Farben sind:
• Viererlänge Kreuz/Karo: 78,9%
• Dreierlänge Herz: 91,3%
• Einerlänge Pik: 98,9%
Da diese alle durchlaufen müssen, um das Spiel zu gewinnen, hat man hier eine logische UND-Verknüpfung (Konjunktion).
Damit kann man in erster Näherung die gesamt-Wkt. des Spielgewinnes berechnen zu:
Wkt Sieg = 0,789 * 0,789 * 0,913 * 0,989 = 56,3%
Wie marvin bereits richtig sagte, ist das nicht exakt, da sich die Einzel-Wahrscheinlichkeiten mit der Stichfolge ändern; es bringt aber schon mit wenig Aufwand eine erste brauchbare Näherung!
Will man ein genaueres Ergebnis erzielen, so muss man noch die Einzel-Wkt. der Stichfolge berücksichtigen- näheres dazu findet ihr hier:
http://www.skatfuchs.eu/sticheinnahme.htm
Mit den korrigierten Werten gerechnet ergibt sich für die Gesamt-Wkt. des Sieges zu: 57,6%.
Dies stimmt ja schon recht gut mit den nach der Methode 1. berechneten Wert überein:
Sicherlich ist es richtig, dass auch noch zwei Zehnen blank sitzen können, das verändert aber das Gesamtergebnis nur geringfügig nach oben!
b. Nullouvert
Man hat bei dem oben abgebildeten Blatt mathematisch gesehen eine ODER-Verknüpfung, da entweder die Karo oder die Kreuz als Viererlänge bei einem GS auf der Hand sitzen müssen, um die NO zu „biegen“.
Wie marvin bereits sagte, beträgt die Einzel-Wkt. dafür nach Skataufnahme 8,7% (vor Skataufnahme 5,7%, da ja auch die Farbe im Skat liegen kann!)
In dem Fall muss man die „Unwahrscheinlichkeiten“ miteinander multiplizieren zu:
Wkt. sieg = (1-0,087) * (1-0,087) = 83,4%.
Das Ergebnis ist auch nicht ganz exakt, stimmt aber mit guter Näherung mit der Berechnung von marvin nach der ersten Methode überein!
Fazit: Für eine erste Überschlagsrechnung reicht mit erster Näherung auch die Kombinationsmethode der Einzelwahrscheinlichkeiten. Will man es genauer haben, so muss man noch die Stichfolge beachten!
3. Statistikanalyse aus gespielten Spielen
Selbstverständlich ist es auch möglich, aus einer statistischen Analyse einer genügend großen Anzahl von gespielten Spielen eine Gewinn-Prognose zu wagen.
Hat man z. Bsp. einen genügend großen Spiele-pool mit genügend Nullouverts so kann man aus diesem ermitteln, wie viel prozentual „in die Binsen“ gegangen sind, wenn der AS zweimal eine Viererlänge mit dem As auf der Hand hält!
Das gleiche ist natürlich möglich anhand relevanter Gewinn-Merkmale der Farbspiele und Grands zu ermitteln, wie
• Trumpflänge
• Trumpfqualität (Anzahl der Buben und deren „Gewicht“)
• Asse im Beiblatt, Volle im Beiblatt
• Geschlossenen Farben im Beiblatt
• Spieleposition etc.
So kann man mit guter Aussagekraft eine Methodik zur Gewinnprognose erstellen.
Diese hat sogar den Vorteil, dass in gewisser Weise auch das Spielverhalten der Spieler mit eingegangen ist, was bei den Methoden 1 und 2 ja nicht der Fall sein kann.
Wenn man so will, so ist die „kannix-Methode“ mit dem 10-Punkte-System eine empirisch entstandene Methode nach diesem Prinzip, die auf langjährigen Spielerfahrungen beruht.
Genau hat sie uns kannix ja noch nicht erklärt- aber vielleicht ist das wieder mal ein Ansporn für ihn, dies hier zu tun!