Skat ist ja bekanntlich ein sehr komplexes Spiel. Deshalb hier eine interessante Extrem-Situation, die man zumindest approximativ durchanalysieren kann.
VH bekommt bei Passe - Passe das Spiel mit folgender Karte:

VH schaut in den Skat und findet zu seiner Freude

Was würdet ihr als VH drücken? Dass ihr den unverlierbaren Grand spielt, und erst die 3 Buben und dann die 6 Kreuz zieht, sollte klar sein. Aber die Drückung hat ja großen Einfluss auf die Schneider/Schwarz-Chance.
Was sagt denn die Datenbank dazu? Ähnliche Spiele sollte es ja doch recht häufig geben (naiv geschätzt 1 in 10.000)
Würdet ihr gelegentlich den Bluff wagen, die

zu behalten?
Wie bewertet ihr die Schwarz-Chancen, wenn man die

drückt, und zufällig noch eine von

und

drückt?
Im vorletzten Stich kann es ja passieren, dass MH noch

, und HH noch

hält.
In der Situation wäre es ja gut für MH zu wissen, dass HH noch die

hat, weil sonst aus Sicht von MH noch

draußen sind und da die Entscheidung symmetrisch ist.
Dann könnte MH ja als 50-50 Entscheidung

abwerfen, und HH hat dann auch eine 50-50 Entscheidung, und der Schwarz ist nicht mehr ganz unrealistisch, aber dennoch halte ich ihn bei sicherer Drückung von

für sehr unwahrscheinlich (<10%), zumindest bei Top-Spielern (Seid ihr da anderer Meinung?). Damit ergibt sich ein Erwartungswert von weniger als 72 + 2,4 = 74,4 Punkte für das Spiel (Mit gelegentlich eingebauter "Bluff"-Drückung, bei der VH die

behält, ist der EW beweisbar mindestens 76,8 Punkte, also leicht besser)
Aber zurück zu der "klassischen" Drückung von

:
Gibt es eine Abwurfkonvention, mit der HH im obigen Szenario seine

anzeigen kann? Spätestens nach dem 5. Stich ist ja den Gegenspielern klar, dass sie noch höchstens einen Stich machen.
Bei dem Abwurf-Protokoll "niedrigste zuerst" kann MH in der beschriebenen Situation jedenfalls nicht bis zum 9. Stich erkennen, ob

bei HH sitzt. Gibt es z. B. eine etablierte Möglichkeit, durch die Abwürfe seine Farblängen anzuzeigen? Daraus könnte MH ja direkt schließen, dass HH die

hat.