mr.kite hat geschrieben:Ich will hier ein Tempospiel aufbauen, und da vergebe ich mit Bube in der 1 einen möglichen Tempogewinn (Abzug durch GS).
Das ist nach meiner Meinung der entscheidende Satz zu diesem Spiel. Die Gegner haben bei dem Blatt ein Tempoproblem. Zumindest wenn man das Spiel so drückt wie Kite (
) und weder mit dem Buben noch mit Kreuz startet.
Aufschlag sollte
sein, weil es die Farbe ist, die am wahrscheinlichsten gestochen wird. Wird sie von beiden bedient, hat der AS acht Stehkarten in Fehl und kann das Spiel fast nicht mehr verlieren. Wird das Ass gestochen, muss der Partner die Lusche geben (er sieht ja nicht, dass die D gedrückt ist) und MH hat anschließend das Problem, eine Farbe öffnen zu müssen. Spielt er Kreuz oder Herz, ist das Tempospiel sofort gewonnen. Nur bei Bube oder Karo kann es gefährlich werden. Aber auch nur dann, wenn die Karos 4/2 stehen.
Den Buben abzuziehen, kann aber auch der entscheidende Fehler sein, da MH nicht weiß, ob er seinem Partner den Buben abholt, mit dem dieser z.B. Kreuz stechen kann. Schließlich ist ja nicht geklärt, ob der Grand ohne drei oder ohne vier ist. Deshalb würde ich an Stelle von MH den Buben auf keinen Fall ziehen. Alternativ kann er natürlich von zwei Karo ausspielen, was aber auch schon ein echter Fortgeschrittenen-Zug wäre, da das einzige Motiv dafür ist, zu hoffen, dass der AS in Karo ein blankes Ass hat und er zwei Karten braucht, um seinen Partner anschließend in dessen lange Farbe einzuspielen. Ich glaube, dass es nur ganz wenige Spieler gibt, die so spielen. Die meisten würden doch eher von ihren vier Kreuz (so sie die haben) starten. Und schon ist das Spiel wieder gewonnen.
Hat der MH-Spieler stattdessen nur drei Kreuz, spricht sehr viel dafür, dass er dazu eine Blanke und drei Karos mit der 10 führt. Worauf sonst sollte er einen Kreuz Hand reizen? Bei einer Karo 3/3-Sitzung aber wird dieser Grand nicht geknackt. Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich, dass MH zu den drei Kreuz vier Karo führt. Hätte er die 10 zu viert mit dem K, würde ich an seiner Stelle jedoch bei einem Kurzturnier mit der vorliegenden Hochreizung das Spiel niemals vor 96 hergeben. Einzig wenn er dazu keinen König hat, wäre die Grandreizung vermessen. Gegen dieses Blatt aber würde das Spiel ohnehin verloren.
Beste Grüße vom Monsieur