Der Durchbruch?

interessante Skataufgaben der täglichen Praxis für Fortgeschrittene

Re: Der Durchbruch?

Beitragvon Skatfuchs » 17. Mai 2014 13:45

Hallo,

die Null-Reizung ist statistisch gesehen wirklich besser, als das Kreuzspiel zu reizen!
Gelingt es nur, die klkr10 aufgrund der Skatfindung zu drücken (und dazu gibt es viele Gute Karten), so hat die Null bei der Fehlergruppe 7, 10, D immerhin schon eine statistische Sicherheit von 73,1% und eine NO noch von 48,8%.
So viel Differenz von 73,1-48,8 = 24,3% Gewinnwahrscheinlichkeit bringt also das "Unwissen über den Kartenstand"
Kann man sogar klkr10 klheda legen, so hat die Null eine Sicherheit (mit einer gelegten Karte!) von immerhin 94,1%!
Ein Gut Blatt

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Re: Der Durchbruch?

Beitragvon MonsieurL » 17. Mai 2014 14:57

Geld schießt keine Tore und Statistiken legen keine Spiele. Wieviele tolle Karten kann man denn bei dem Spiel für den Null finden? Ich sehe die beiden verbleibenden Herz Luschen, die ihn zum Nullouvert machen. Alle weiteren Karten beheben die Herz Schwäche zumindest nicht vollständig. Aber auch das sind nicht so sehr viele. Die drei verbleibenden Pik, die beiden Karo Luschen und Kreuz 7 und 8. Findet man eine dieser Karten, müssen immer noch alle drei Herz obengelassen werden. Nur bei zwei Guten kann die D in den Bunker. Dazu kommt die Gefahr, dass man noch einen hohen Herz findet, der gewissermaßen als Killerkarte fungieren kann. Denn mit vier Herz ohne 8 und 9 wird das Spiel sicher nicht besser (zugegeben, mit B oder A hat man evtl. die Chance, einen Pik zu gewinnen).

Ich bezweifle übrigens auch, dass man den Null mit 7, 10, D in über 70 % der Fälle gewinnt. Das mag vielleicht bei GameDuell oder Skill7 so sein, wenn man gegen zwei Kneipenskater spielt. Bei anderen Plattformen laufen schon weniger reine Hobbyskater rum, aber immer noch (zu?) viele. Im richtigen Leben aber sind derartige Fallobstspieler deutlich seltener. Zumindest bei einigermaßen gut dotierten Turnieren und Meisterschaften. Mein Blick mag da vielleicht (statistisch) getrübt sein, da ich an Kneipenpreisskaten mit den wertvollen Sachpreisen (die beliebten Kaffeemaschinen) nicht teilnehme. Dort muss man den wahrscheinlich reizen.

Will man qualifizierten Skat mit wenigstens einigermaßen ordentlichen Gegnern spielen, sollte man ihn weglassen. Mich wundert ehrlich gesagt, dass ausgerechnet Du, HelAu, der mir nun wirklich nicht als Offensivspieler vorkommt, da eine andere Auffassung vertrittst. Dazu kommt, dass das Blatt von HH ein ausgezeichnetes Gegenspielpotenzial hat. Eine Fünferlänge, eine Dreierlänge und zwei Blanke, unsymmetrischer kann ein Blatt für einen AS nicht stehen. Die blanke 10 stört mich dabei nicht die Bohne.

Das wird - nebenbei bemerkt - von keiner Statistik der Welt berücksichtigt. Der Skatfux - bei allem Respekt vor der Programmierleistung - ist sicher ein nettes Spielzeug, mag auch, ähnlich dem Punktesystem einem hilfesuchenden oder verunsicherten Anfänger einige Anhaltspunkte geben, sich kurzzeitig zu verbessern. Aber einer meiner Lehrmeister hat schon vor über 20 Jahren zurecht gesagt, dass alle "Krücken" zum Lernen von Skatspielen nur bis zu einem gewissen Punkt helfen. Ist ein Spieler an diesem Punkt angelangt (und den erreicht jemand mit Talent ziemlich schnell), muss man ihm leider sagen:

"Nun vergiss mal alles wieder, was Du bisher über Skat zu wissen glaubst. Denn jetzt musst Du anfangen, RICHTIG Skat spielen zu lernen." Und das kann nur der Mensch.

Grüßle vom Monsieur
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Re: Der Durchbruch?

Beitragvon todo » 17. Mai 2014 15:31

ThomAss hat geschrieben:Für mich sind das wie bereits gesagt mit der MH-Karte immer 18.
6 Trumpf, ein Ass und Farbe frei, wenn das keine 18 sind, weiß ich es auch nicht mehr.


krbu kabu
krko krda kr08 kr07
heas he09 kada ka09 (MH)

Diese 18 in MH lasse ich von Zeit zu Zeit weg, weil mir zwei gute Karten zuwenig sind, um auf den Skat zu reizen!

Im Beiblatt ist nichts los und von 6 Trümpfen sind 5 schwach. Ohne eine Verstärkung aus dem Stock ist das kein Spiel.

ThomAss hat geschrieben:Sonst muss man sich auch die Frage stellen, wann man überhaupt noch 18 sagt, welche Karte müsste man denn noch zusätzlich führen?
Ein zweites Ass? Den 7. Trumpf? Einen weiteren Vollen? Dann ist man ja schon fast bei einem plausiblen Handspiel...

Alles sehr optimistisch zu sehen, ist das Vorrecht der Jugend.
Das ist aber auch der Grund dafür, oft auf die Fresse zu fliegen.
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Re: Der Durchbruch?

Beitragvon Nullspieler » 17. Mai 2014 16:01

Ich würde Todo zustimmen, für mich ist das auch keine automatische 18, ein hohles Ass im Beiblatt und schwache trümpfe ist mr zu wenig.
Was mich immer stört, sind solche Aussagen wie "..wenn ich den nicht reize, kann ich mit dem Sakatspielen aufhören..." usw. usf.
Es kommt doch immer auf die Situation an.
Was mich noch interessieren würde, wie denn der Grand ausgangen wäre, wenn man ihn "old School" gespielt hätte, also 1. klkaas ,falls nicht gestochen klka10 usw.
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Re: Der Durchbruch?

Beitragvon carpe diem 87 » 17. Mai 2014 16:08

Nun gut ich bin evtl kein offensiv Spieler aber wenn man gegen Gute Gegner spielt finde ich beide passe ( das von HH sowieso ) vollkommen ok .
In MH reicht mir da eine "durchschnittlich" Gute Karte im Skat nicht , da muss es schon ein Trumpf oder ein Ass sein . Selbst mit Herz 10 finde ich das Spiel in MH nicht sonderlich gut - selbst gegen 3/2 ist der bei Herz 3/1 schnell um
bsp:

Herz 8 Ass 7
Nun muss man eigentlich schon den Alten ziehen weil der 2 Trumpf Mann soll ja auf keinen Fall stechen können .
Kreuz Bube 9 Herz Bube
Karo Bube Kreuz Ass Pik Bube /- 15
Herz König 10 Kreuz 10 / -39
und nun müssten in Karo nicht mal mehr 21 zur Übergabe da sein
Karo König 10 Lusche /-53
Herz Dame ...

Und es gibt noch einige andere Wege

Aber gegen schwächere Spieler oder beim Fix-Geld / TP kann bzw muss man hier je nach taktischer Situation schon 18 oder auch 24 reizen .
Die Null will ich überhaupt nicht ,das kann aber auch an meiner Abneigung gegenüber schlechten Null Spielen liegen .

p.s.: Nur Gefühlt also ohne je eine statistische Auswertung gemacht zu haben , sind diese Hände in Mh einfach Hände die ich trotz einer Guten Karte im Skat zu oft verloren habe gerade bei 18 passe passe .
Im Geldskat wird ja manchmal nur darauf gelauert mit einer guten Gegenspiel Karte ( stärkerer Rollmops / 3 kleine Bauern ohne Ass ect ect ) dem AS in MH der hier "leichtfertige" 18 sagt eins abzunehmen .
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Re: Der Durchbruch?

Beitragvon HelAu » 17. Mai 2014 17:02

@MonsierL
Sofern es um ernsthaften Turnierskat geht lass ich die Null in HH auch weg, aber so wie ich das gelesen hatte geht es um nichts ernsthaftes (Clubabend) und da reiz ich die Null in HH an, eher als das Kreuz in Mittelhand.
Beim Geldskat lass ich den auch weg weil die Chance ein Spiel zu biegen wie Du treffend festgestellt hast recht gut ist.
Und nochmal zum Skatfux, der hat gar nichts mit Computerskat zu tun, denn er kann nicht Skat spielen.
Er erzaehlt stumpf die Statistiken zu einem Blatt.
Nur weil Du ein gestoertes Verhaeltnis zu deinem Computer hast und diesen auch noch von Viren befallen laesst, ist nicht alles was der Computer erzaehlt Mist, was man damit anfangen kann bleibt jedem selbst ueberlassen, und wenn man zwischen den Zeilen lesen kann und die richtigen Informationen aus den Statistiken zieht, dann ist diese Datenbasis durchaus hilfreich.
Das hat aber alles nichts mit dieser Null zu tun, denn die Nullwerte basieren nicht auf der Statistik, sondern sind errechnet(und dies wohl nicht ganz sauber, zumindest die Werte fuer den NO sind oft sehr falsch) aber dennoch wuerde ich bei nem Clubabend lieber in HH 18 sagen als in MH, und mehr als 18 sag ich bestimmt mit keinem der beiden Blaetter :)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten
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Beitragvon spock2009 » 17. Mai 2014 19:24

Hallo Monsieur, ich glaube nicht, dass es Pflicht ist das Null zu reizen. Ich mag Nullspiele im Übrigen auch nicht so gerne... aber es ging mir in erster Linie darum, dass ich eine 22-Reizung in HH für vertretbarer halte als eine Kreuzreize in MH. MH ist eh ne schlechte Position. Trumpf gehen vermutlich die Vollen weg. Beiblatt schwierig... da muss ich schon einen tollen Lauf haben oder eine Durststrecke damit ich das Spiel mitnehme.

Findest du denn ernsthaft, dass das MH-Spiel bessere Optionen bietet als das HH-Spiel?
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Re: Der Durchbruch?

Beitragvon zaccone » 17. Mai 2014 21:07

Das ist halt auch das Schöne am Skat, dass man trotz gleicher Bedingungen (wir kennen alle die Blätter) so sehr unterschiedlicher Meinung sein kann.

Das hängt wohl von den eigenen Vorlieben und Erfahrungen ab.
Bei mir persönlich ist es so, dass der Anteil an verlorenen Spielen bei Null viel höher ist als der bei Farbe oder Grand.
Gut Blatt
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Beitragvon spock2009 » 18. Mai 2014 06:53

zaccone hat geschrieben:Bei mir persönlich ist es so, dass der Anteil an verlorenen Spielen bei Null viel höher ist als der bei Farbe oder Grand.

Das ist bei mir auch so: Grand geht am seltensten flöten, dann Farbspiele und am häufigsten Nulls... aber das hat seinen Grund:
1. Wenn man es sich von der Reizung her erlauben kann und nur ein riskantes Spiel findet spielt man in der Not gerne das billigere Null.
2. In einem Nullspiel kann man nicht selbst die Initiative ergreifen, sondern reagiert nur. Man ist mehr oder weniger hilflos...
daher erscheinen einem die Verluste schlimmer als in einem Farbspiel, in dem man "drum kämpfen" konnte...
3. Wenn das Null sicher ist, spiele ich kein Null.
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