Die Herz 10 schläft in der Tat, aber nicht nur daran scheitert Mingers Idee. Wir kommen schlicht nicht auf 40, weil meine Partnerin nur noch eine Trumpf-Lusche hat. Mit der Kreuz D aber kann sich der AS in keiner Variante mehr wehren. Egal, ob er die Herz 10 gedrückt hat oder nicht, egal welchen Trumpf meine Partnerin noch führt. Allerdings unter einer Voraussetzung: Meine Partnerin muss dem Stechreflex mit der blanken Trumpf Lusche widerstehen. Das hat sie leider nicht geschafft, wobei es im vorliegenden Fall egal war, da ich das Spiel vorher schon versaut hatte.
Sie kannte das Motiv noch nicht, sich mit dem Ausspiel der D die 10 hochzustellen. Ein seltenes Motiv, aber eben manchmal ein sehr wirkungsvolles. Und eines, was man sich mit Nachdenken auch erschließen kann. Denn wie sonst sollten nach dem ersten Stich die Kreuz stehen, dass die Dame Sinn macht? Hätte ich vier Kreuz, käme die 10, hätte der AS beide Volle, hätte er im ersten Stich natürlich nicht geschnitten.
Wir können auch nicht gewinnen, wenn ich eine andere Farbe bringe. Da der AS nach der Karo 10 weiß, dass ich die beiden Kreuz führe, kann er das Spiel nach Belieben lenken. Übernimmt meine Partnerin, kann er abwerfen, duckt sie, sticht er und spielt Trumpf, so dass ich wieder ans Spiel komme.
Die Variante, im ersten Stich den Kr B mitzunehmen und dann Kr D zu spielen, funktioniert übrigens nicht zwingend. In der Regel wird der AS die D rausnehmen, wenn meine Partnerin abwirft. Aber wenn er den ersten Trumpfstich gut analysiert und für den Fall des Rausnehmens und Trumpfweiterspiels die Gefahr der 21er Übergabe auf Karo einkalkuliert, kann er auf die Ideen kommen, zu ducken. Denn zwei Dinge sind nach dem ersten Trumpfstich geklärt. Die Trumpf 10 steht bei mir, der Pik B bei meiner Partnerin. Hat sie diesen blank, wäre ducken der Siegeszug, da uns jetzt die Trumpf 10 fehlt.
Beste Grüße vom Monsieur (der wohl arm sterben wird, da er eben nicht der Picasso des Skatsports ist
)