Eine Prüfung zum Start

interessante Skataufgaben der täglichen Praxis für Fortgeschrittene

Eine Prüfung zum Start

Beitragvon MonsieurL » 10. Jan 2025 16:53

Gestern habe ich gefühlt nach 10 Jahren (tatsächlich waren es ca. 7 Wochen) endlich mal wieder Live-Skat gespielt. Und gleich im allerersten Spiel kam die Prüfung, ob ich denn schon alles oder nur das Meiste verlernt habe. Ich bekam in HH für 18 folgendes Spiel:

krbu kabu kr10 kr07 pias pi09 pi08 he09 he07 kaas ka10 ka09

Die Findung war schlecht, aber was genau drin lag, weiß ich nicht mehr. Die Gegenspieler sind sehr gut. Gröbere Geschenke durfte ich also nicht erwarten. Was drückt und was spielt ihr?
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Skatfuchs » 10. Jan 2025 18:21

Hallo,

in HH lege ich bei dem Blatt he07 he09 zum Pikspiel.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Sagittarius A » 10. Jan 2025 19:29

Gegen Gute kommt eh kein offenes Ass auf Arbeit. Wenn dann nur aus der Doppelvollen in Herz. Deshalb ägyptische 10 Augen. Grand natürlich.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Primrose » 11. Jan 2025 13:23

Ich drücke 0 zum Grand.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Skatfuchs » 11. Jan 2025 17:45

Hallo,

die Frage, ob man ein Grandspiel oder ein Farbspiel favorisiert, entscheidet sich meiner Meinung nach an den taktischen Gegebenheiten. Da Monsieur sich wenig dazu äußerte, aber sagte, dass es seit längerem wieder sein erstes Spiel war, so favorisierte ich das Farbspiel, da ich mich beim Verlust gleich sehr unter erhöhtem Druck setze.
Ich habe mal die Daten des Farbspieles in meine DB eingegeben mit den beiden favorisierten Skatlegungen und erhalte folgendes:
a. Herzluschen gelegt: Sieg 72,3% bei 13806 Spielen
b. klkr10 ägyptisch gelegt: 65,6% Sieg bei 17729 Spielen

Wichtig wäre hier die Kenntnis Spielerqualität und das Anspielverhalten von VH, was wir aber nicht kennen.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon MonsieurL » 11. Jan 2025 19:33

Die Gegner sind sehr gut, wie meinem ersten Beitrag zu entnehmen ist. Allerdings kenne ich nur wenige allgemeingültige Aussagen, die man zum Ausspiel von guten Gegnern treffen kann. Es gehört schließlich zu den Qualitätskriterien, dass sie eine gewisse Unberechenbarkeit ausstrahlen und dass sie ALLE 10 Karten ihres Blattes in die Entscheidungsfindung einbeziehen und sich nicht an hohlen Sätzen orientieren wie "Beim Grand da spielt man Asse...".

Dennoch kann man natürlich auch bei guten Gegnern Annahmen zum Ausspiel formulieren. So wie es Sagittarius gemacht hat. Und die ist prinzipiell auch gewiss richtig. Aber meine Frage an dich: Was bevorzugst du denn als Aufspiel beim Grand, wenn der AS hinten sitzt? Wenn du eine Ass, 10 Kombi führst, ist die Antwort leicht, aber wann hat man die schon mal? Ich kann soviel vorwegnehmen, auch in diesem Fall hatte VH eine derartige Luxusausgangslage nicht. Er hatte ein wirklich schweres Ausspiel.

Um aber die anderen nicht unnötig warten zu lassen (die Frage kannst du ja auch unabhängig vom Spielverlauf beantworten), mache ich schon mal weiter.

Bei derartigen Blättern bevorzuge ich ganz klar den Grand. Diese marginalen 5-Trümpfer halten unendlich viele Fallstricke bereit, gegen die der AS komplett wehrlos ist. Und gute Gegner wissen die auch zuverlässig zu finden. Dagegen ist das Gegenspiel beim Grand für jeden Spieler viel schwerer. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, wie ein Grand aussehen kann und gegen jede Variante ist eine andere Auspielidee der Winner (oder der Loser). Ein Schema wie man es bei Farbspielen sehr oft vorfindet (6, 3, 1; 5, 3, 2; 5, 4, 1, um nur die häufigsten aufzuzählen), ist beim Grand nicht so ohne weiteres zu erstellen. Und ist keine Gegenreizung erkennbar, hat VH kaum Anhaltspunkte für eine richtige Gegenspielstrategie.

Also Grand. Ich habe jedoch leider auch Prims Drückung gewählt. Mit der von Sagittarius wäre der Grand leicht gewonnen worden. Es ging wie folgt los:

pida pibu pi08

Ich denke, es ist jetzt schon erkennbar, dass ein Pik-Spiel nicht gerade rosige Gewinnaussichten gehabt hätte. :cry: Bei meinem Grand hingegen fand ich das Ausspiel ganz okay, allerdings gefiel mir die Pik-Sitzung natürlich nicht. Und die nächste Karte fand ich sogar abgrundtief hässlich. :evil:

heko

Schöner Mist. Was tun?
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Skatfuchs » 12. Jan 2025 11:55

Hallo,

ja mit der gelegten klkr10 hättest du nun gewonnen, wenn kein Abstich deiner Vollen mehr erfolgt.
Statistisch gesehen ist es aber besser, die Zehn in HH oben zu lassen.
Zum Abwerfen hast du wohl nun nix richtiges mehr, deshalb würde ich den klheko stechen, den Buben abziehen und mit Karo von oben weiter machen.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon MonsieurL » 12. Jan 2025 18:50

Darf ich fragen, welchen Gewinnplan du bei dieser Spielweise hast? Mir fällt dazu nämlich nix ein. Nach dem Bubenabzug hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit 10 Augen liegen. Wie willst du jetzt auf 61 kommen?
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Skatfuchs » 13. Jan 2025 11:23

Hallo,
was will man denn schon abwerfen? Kreuzlusche verbietet sich wohl; die Karolusche ist eine potentielle Standkarte und der Abwurf der Piklusche birgt die Gefahr eines Abstiches von klpias .

Ich steche also den klheko , ziehe den Buben ab und bringe klkaas klka10 . Sollten die Karos symmetrisch sitzen, noch die Lusche hinterher. Bleibt eine Karo links stehen, so gehe ich mit Karo vom Stich; ansonsten nach Abspiel klpias mit der Piklusche, um mich in HH zu setzen und evtl. noch einen Stich auf die klkr10 zu machen.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon MonsieurL » 13. Jan 2025 19:56

Ich sprach davon, dass die Gegner gut sind. Was für ein Motiv sollte MH haben, in eine Pik D mit den beiden Mittelbuben reinzustechen? Wo er doch weiß, dass er ins Leere sticht. Das einzige, was mir dazu einfallen könnte, wäre, dass er kein Ass führt und an einen Grand ohne 4 denkt. Dann aber hätte VH zwei Assfarben. Und mir fällt es schwer zu glauben, dass er dann dieses furchtbare Anspiel von der Pik 10 zu viert wählt. Diese Pik D ist ja eine echte Wunderheilerkarte für den AS.

Nein, vor dem Abstich von Pik Ass hatte ich keine Nanosekunde Angst. Aber der Herz K ist natürlich trotzdem aus meiner Sicht die schlimmstmögliche Karte, die jetzt auf den Tisch kommen konnte.

Gibt es denn noch weitere Ideen, wie das Spiel fortzusetzen ist?
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Sagittarius A » 13. Jan 2025 21:47

Kleine Anmerkung zum Fuchs: Karo Lusche nach deinem Doppelläufer ist Suizid.
Wenn schon, musst du natürlich auf diesen Stich verzichten und dann gleich Pik oben/ unten ziehen.
Pikass sehe ich aber genau wie Monsieur schreibt bei Abwurf auch nicht in Gefahr. Ob Abwurf allerdings so richtig gut ist, weiß ich auch nicht. Die Chance über Pik Lusche rauszuschieben und damit auf Kreuz 10 zu gehen ist tatsächlich eine Option, die man sich damit offen lässt.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Sagittarius A » 13. Jan 2025 22:00

Mögliches Szenario für diesen kotzigen Herz K
MH hat hebu pi10 piko pida pi08 ka08 kras krko he10 he08
(Ich könnte mir damit zwar ne kleine 18 aus MH vorstellen, aber vielleicht auch nicht unbedingt)
Jetzt könnte man glaube herz k mit Karo Lusche weglassen.
Er nimmt he10 mit und bringt lusche nach, der andere nimmt heda
Stechen und abziehen auf 9, wobei wahrscheinlich kreuz kr08 auf Bube abgesetzt wird.
Karo ass / 10 bringt 24 plus einen Abwurf von unserem Kumpel mit der Piklänge.
Setzt er Pik Lusche ab, kommt als nächstes Pik Ass auf 48 und dann Einschub in Pik für die 14 Kreuz am Ende.
Setzt er Kreuz K ab auf 37 kommt Einschub Kreuz Lusche auf sein Ass. Dann kriege ich sorum seinen Pik K, mein Pik Ass und meine Kreuz 10.
Funktioniert auch auf 61, wenn er kras krda hat.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Primrose » 13. Jan 2025 23:43

Ich glaube, ich werfe die Piklusche ab.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon mr.kite » 14. Jan 2025 11:34

Ich will mich auch beteiligen an der Diskussion. Darum mein Beitrag: Ich habe keine Ahnung. Und hoffe auf Erläuterung.
Ende meines Beitrags.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Skatfuchs » 14. Jan 2025 12:47

Hallo,

der Abstich des klheko hat folgende Vorteile für den AS:
1. beim Anspiel von einer Vierergruppe ohne ein Volles bekomme ich dieses sofort durch meine gelegten beiden Herzluschen.
2. wurde von einer Dreiergruppe ohne Ass oder Zehn angespielt, so besteht die Gefahr der Übernahme mit einem Vollen, dem Rückspiel in Herz und Anspiel des zweiten Herzvollen, womit ich sehr in Gefahr komme, wenn der klhebu noch links steht und ich den klheko nicht steche, wie saggitarius es schon darstellte.
3. Werfe ich die Piklusche ab, so besteht trotzdem noch die minimale Gefahr des Supergaus, dass dann mit Herzvollem übernommen wird und es kommt klpi10 klhebu klpias
4. Beim Abstich lasse ich mir die Option offen, mit Piklusche vom Stich zu gehen, wenn die bis dahin eingebrachten Augen nicht zum Sieg reichen, um mich mit meiner klkr10 in HH zu setzen.

Den Vorteil eines Abwurfes sehe ich nicht.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Sagittarius A » 14. Jan 2025 13:28

Fuchs dein Argument 2 funktioniert so nicht.
Bei Anspiel aus 3er Gruppe ohne Volles gibt es kein Rückspiel, denn dann hat der hinten Ass 10 blank.
Außerdem hätte er dann vermutlich Herz Ass eröffnet in Stich 1.
Auch wäre dann der Herz K eine sehr unsaubere Karte, wobei ich eh finde, dass der Herz K ein ungewöhnlicher Zug ist und entsprechend schwer zu deuten ist.
Edit: Ein Szenario, wo Abwurf vorteilhaft ist, hab ich geschildert. Wenn man in dem Szenario einsticht, kann der Pikmann sich sein Kreuz Ass im Endspiel blank stellen und man gewinnt glaube nicht.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Primrose » 14. Jan 2025 13:59

Mein Plan wäre:

5 + 15 durch Abwurf sind 20. Wenn ich die Karolusche halbwegs billig loswerde, kann ich noch 28 Kreuz abgeben und trotzdem gewinnen.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Skatfuchs » 14. Jan 2025 15:26

Hallo,

in meinem Punkt 2. sprach ich von einem Anspiel einer Dreiergruppe ohne Ass oder Zehn, also z.Bsp. folgende: klhe10 klheko klheda
Verweigert man den klheko so kommt Herz zurück und wird mit klheda übernommen und dann kommt klheas und man sitzt in MH in der Klemme.

Ähnlich wird es wohl laufen, wenn man die Piklusche abwirft oder es wird im Nachspiel gleich die klhe10 gelegt, womit man sticht und hat die gleiche Ausgangssituation, als wenn man gleich den klheko sticht, jedoch ohne Option mit der Piklusche vom Stich gehen zu können.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Primrose » 14. Jan 2025 15:54

Das ist ein berechtigter Einwand. Dann weiß ich:

MH hat 2x Herz 4x Pik und einen Bauern, dazu 3x unbekannt. 1x Kreuz und 2x Karo oder umgekehrt.
HH hat 3x Herz, einen Bauern und 6x unbekannt.

Ich muss nachdenken.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Primrose » 14. Jan 2025 16:00

Korrektur: Ich steche Herzkönig, hole den Buben, spiele Karoas10 ab und schiebe dann mit Pikas lusche raus. Was anderes sehe ich nicht.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon MonsieurL » 14. Jan 2025 17:48

Meine Güte, hier ist aber unerwartet viel passiert. Ist ja fast wie in alten Forumszeiten. :D :top:

Beginnen wir doch mal damit, was wir alles nach diesem Spielverlauf wissen oder zumindest vermuten können. 1. VH muss ein doofes Ausspiel haben, sonst hätte er nicht von dieser 10 zu viert eröffnet.
2. Die Buben stehen verteilt.
3. Wenn Pik schon so asymmetrisch steht, stehen die anderen Farben auch selten glatt. Eine richtig lange Farbe dürfte MH aber auch nicht haben, sonst hätte er vermutlich eine 18 fallen lassen. Der Spieler ist kein reiner Verteidigungsminister. :D Deshalb ist ein Doppelläufer in Karo eher nicht zu vermuten.

Sagittarius A hat geschrieben:wobei ich eh finde, dass der Herz K ein ungewöhnlicher Zug ist und entsprechend schwer zu deuten ist.


Das sah ich ganz genau so. Zumal MH mit Überzeugung agierte. Sowohl der Abstich kam ohne zu zögern wie auch das Nachspiel. Wohlgemerkt, der K wurde nicht gefletscht, das entspräche auch nicht dem Charakter meines Mannschaftskameraden in MH. aber er wurde mit Nachdruck gespielt. Er war also keine Karte mit Frage- sondern eine mit Ausrufezeichen!

Nur, was sollte das bedeuten? Ich muss gestehen, ich hatte keinen Schimmer. Unter Ass? Möglich. Von der 10? Ebenso möglich. Dreierlänge, Viererlänge? Beides denkbar. Sicher war nur, dass Herz nicht kurz war und dass die Vollen auseinanderstanden. Denn weder würde MH unter Ass, 10 ausspielen noch den K ganz ohne Volles bringen. Sagittarius hat ja auch recht, dass VH dann vermutlich anders ausgespielt hätte.

Ich hatte also keine Ahnung, wie ich jetzt agieren sollte. Aber eines wusste ich genau. Eine längere Denkphase wäre jetzt mein SICHERER SPIELVERLUST!!!!

Bis zu diesem Moment hatte ich aus gutem Grund einen sehr entspannten Eindruck gemacht. Ich hab mich zwar über die schlechte Findung mokiert, aber dabei keine besorgte Miene aufgesetzt. Das offene Eingestehen einer schlechten Findung verstärkt ja sogar bei den Gegnern den Eindruck eines starken Spiels, wenn der AS dabei sehr gelassen agiert. Und auch das Drücken und die Spielansage kamen nicht hektisch, aber recht flüssig.

Die Gegner wurden also mit einer geschmeidigen Grandansage bei 18 konfrontiert. Was sollte sie glauben machen, dass es um mehr ginge, als um Schneider frei zu werden? Ich ahnte instinktiv, dass diese Art des Spielvortrags mein einziger Trumpf bei diesem Grand war. Also galt es, diese Fassade aufrecht zu erhalten.

pida pibu pi08 -5
heko pi09 heas -20
he08 he10

So, nun seid ihr wieder dran. Wenn ihr stecht, wie spielt ihr dann weiter?
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Primrose » 14. Jan 2025 18:51

Erneute Korrektur: Dann hätte VH 5 Trumpf zwei Asse und hätte nicht gereizt. Wenn das keine Maurer sind, glaube ich das nicht, also Kreuzas rechts.

Ich steche, hole den Buben und schaue mir Karoas an.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Skatfuchs » 14. Jan 2025 19:37

Primrose hat geschrieben:Erneute Korrektur: Dann hätte VH 5 Trumpf zwei Asse und hätte nicht gereizt. Wenn das keine Maurer sind, glaube ich das nicht, also Kreuzas rechts.

Ich steche, hole den Buben und schaue mir Karoas an.


Hallo,

eine andere Lösung gibt es nicht. Danach noch die klka10. Fallen die Karos, so kann nun der geschmähten Karolusche eine wichtige Rolle zukommen: die Karten weiter zu verdichten.
Bleibt eine Karo stehen, so agiere ich danach, wo diese steht und wie viele Augen ich schon habe.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Primrose » 14. Jan 2025 19:44

Skatfuchs hat geschrieben:
Primrose hat geschrieben:Erneute Korrektur: Dann hätte VH 5 Trumpf zwei Asse und hätte nicht gereizt. Wenn das keine Maurer sind, glaube ich das nicht, also Kreuzas rechts.

Ich steche, hole den Buben und schaue mir Karoas an.


Hallo,

eine andere Lösung gibt es nicht. Danach noch die klka10. Fallen die Karos, so kann nun der geschmähten Karolusche eine wichtige Rolle zukommen: die Karten weiter zu verdichten.
Bleibt eine Karo stehen, so agiere ich danach, wo diese steht und wie viele Augen ich schon habe.


Gerade nicht! Ich muss vor Karo10 wohl erst Pikas abspielen, um HH zu zwingen, sich zu entscheiden, was sich HH blankstellt.
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Re: Eine Prüfung zum Start

Beitragvon Sagittarius A » 14. Jan 2025 20:59

So ist es. Nach Karo Ass muss Pik Ass kommen. Dann hat man immer eine Antwort zum Sieg, vorausgesetzt unsere Annahme er hat B, 3, 3, 3 (inklusive Kreuz Ass) ist nun richtig.
Spielt man Karo 10 vor Pik Ass, kann er sich sein Kreuz Ass blank stellen und man kommt nicht mehr hin.
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