mannikr hat geschrieben:Vor allem gehts es mir ja nicht um diese spezielle Situation, sondern um die Grundsatzfrage, bei solch einem Blatt, wo man nicht sieht , das der 2.GS ihn sofort mit dem Nachspiel der Farbe kriegen kann, aber selbst eine blanke Karte hat.
danke für das kartenbeispiel, jetzt ists mit der antwort auch gleich leichter
zunächst einmal sollte man sich fragen, welchen ms man am tisch sitzen hat. welchen informationsgehalt besitzt denn
für uns?
er sagt aus, dass unser partner keine karte in seinem blatt hat, die dem as direkt das spiel verliert. folglich sollte unser ms dann entweder garkeine 7 in seinem blatt führen, oder aber höchstens eine, die dafür noch lang steht und niedrig besetzt ist, z.b.: 7,8,10,da,kö...
denn ansonsten müsste der ms in seine starke farbe greifen (also eine lange, mit hohen karten besetzte), um uns abwürfe zu ermöglichen.
somit wissen wir nun:
unser partner sieht in seinem blatt keine chance, das spiel
direkt zu legen. auch eine 7-10ner-lücke kann ausgeschlossen werden, zumindest von unserer seite aus, da die einzige chance hierfür in herz bestanden hätte.
das ist der normalfall, sprich: so sollte das nullgegenspiel aufgebaut sein.
doch leider gibt es auch genügend spieler, die gedankenlos einfach ihre blanke anziehen, unabhängig von ihrem restblatt.
wenn wir unseren ms also nicht kennen, haben wir noch keine gesicherte info darüber, ob er das blatt doch legen kann. was wir aber wissen, ist:
prinzipiell ist das spiel jetzt nurnoch in den drei andren farben legbar und das herznachspiel wird nichts kaputt machen, wenn der ms nicht ganz doof darauf reagiert.
also wird zunächst einmal herz nachgezogen. dieses nachspiel klärt uns indirekt SOFORT über den stand der piken auf.
sollte das spiel nämlich auf pik legbar sein, wird der ms nun seine piken abwerfen.
folglich gilt:
wenn der ms nun auf herz pik absetzte, wird herz ein weiteres mal nachgezogen. danach pik.
wirft der ms etwas anderes ab, kommt sofort
hinterher, denn dann geht nichts über pik und es bleiben als restfarben noch kreuz und karo.
sollte der ms zufälligerweise kein pik auf der hand halten und es daher auch nciht abwerfen können, muss er uns nun natürlich wieder ins kreuz reinschieben.
wir sagen ihm mit
: "wir sehen keine chance das blatt zu legen, vor allem nicht in der farbe, die du abgeworfen hast. also entweder erledigst du das, oder du zeigst uns noch einen anderen weg"
also kurz zusammengefasst:
eine generelle aussage, wann man die farbe zurückspielen soll, und wann ncht, ist schwer zu treffen. man kann sagen:
der ms spielt nur dann eine blanke an, wenn er selbst keine direkte chance sieht. folglich spielt man dann die geforderte farbe nach, wenn man selbst in seinem blatt eine möglichkeit sieht, das spiel zu legen.
zieht man in diesem beispiel zweimal herz nach, gefolgt von pik, und der as gewinnt dadurch sein spiel, so liegt der fehler beim ms. denn ER hätte dann die chance gehabt, das spiel zu legen und hat uns mit falschen informationen auf einen falschen weg gebracht. denn ganz egal, wie die abwürfe in pik aussehen: für uns bleibt es immer ein ratespiel, ob der as die restlichen piken vllt. doch gelegt hat.
du kannst dir zur weitere illustration ja selbst einmal ein blatt zurechtlegen, bei dem das anspiel von
sinnvoll erscheint, anderer anspiele aber alle schlechter wären.