Schneiden gegen den Mann

[chris]

Hallo!

Ich möchte mal Eure Meinungen hören zum Thema "Schneiden gegen den eigenen Mann". In unserem Club haben wir einen (ansonsten ganz ordentlichen Spieler), der in jeder Phase des Spiels (auch) gegen den eigenen Mann schneidet (Bsp.: AS in MH spielt Kreuz. GS in VH eröffnet mit Karo Lusche. AS legt Karo Lusche bei. Nun legt der GS in HH von As, König immer den König).

Ich bin der Meinung, dass das "Schneiden gegen den eigenen Mann" in der Anfangsphase des Spiels (also ersten 2-3 Stiche) tabu ist. Er dagegen meint, dass sei in 9 von 10 Fällen immer richtig. Regelmäßig kommt es mit dem Spieler zu Streitigkeiten, da er nicht einsehen will, dass eine Eröffnung in VH "von der eigenen 10 weg" Sinn machen kann.

Wie seht Ihr das Thema?

Gruß
Chris

[HomerJay]

Bei Leuten, die spielen können, mach ich's prinzipiell auch nicht. Kann natürlich Ausnahmen geben - das hängt dann von Blatt / Reizung ab.

[Arthur316i]

Hallo Chris,

der Mitspieler in VH macht in der Regel seine stärkste Farbe auf, deshalb ist ein "Schnippeln auf den eigenen Mann" im ersten Stich mMn in 9 von 10 Fällen FALSCH!
Macht der Spieler in VH blank auf, so will er die Farbe doch nachgespielt haben um vielleicht ein Trumpf Volles zu retten.
Man kann natürlich in HH auch "schnippeln", wenn man selbst viele Trümpfe oder keinen Trumpf hat. Das As sollte man dabei aber nicht in Gefahr bringen, sprich mindestens noch eine Karte dieser Farbe haben.


ein Beispiel aus der Praxis beim letzten Clubabend

HH hatte

und Pik war Trumpf, der AS in MH

1.
2. ??? was soll mein trumpfstarker Mitspieler jetzt machen?
ist die Herz 10 gedrückt, ist ein Einstechen total falsch, ein Abwurf einer Farbe nach meinem Blatt aber unnötig. Ich nehme meinem Mitspieler die Entscheidung ab, indem ich im ersten Stich darunter bleibe. (schnipple auf den eigenen Mann)

Ich lege hier im ersten Stich immer die Dame. Das As geht immer auf Trumpf nach Hause und mein Mitspieler kann mir noch eine weitere Farbe öffnen, so dass ich auch noch weiß, welches As ich auf Trumpf schmieren kann.

Wie gesagt, schnippeln ist nicht grundsätzlich falsch, aber meistens.
Es gibt beim Skat eben zu jeder Regel auch Ausnahmen, wie in obigem Beispiel zu sehen, ist schnippeln das einzig Richtige!
Selbst wenn und vertauscht wären, würde ich in diesem Fall mit der Lusche darunter bleiben.

Gruß Arthur

[HomerJay]

In diesem Beispiel lege ich im ersten Stich immer das As!

Anschließend folgt Kreuzlusche.

[ThomAss]

Ich schnibbel nur den eigenen Mann, wenn ich keinen einzigen Trumpf habe, und selbst dann auch nicht immer, das liegt dann letztlich an der Anzahl der Vollen die ich selbst im Blatt führe.

[Chevalier]

Schneiden auf den Mann, das mache ich bei Farbspielen unter bestimmten Umständen bei der zweiten oder dritten Nebenfarbe, die auf den Tisch kommt. Das hängt dann von taktischen Plänen ab. Zu dem Zeitpunkt weiß man ja schon einiges.

Aber nicht bei der ersten Nebenfarbe, die vom eigenen Mann kommt. Natürlich gibt es auch dazu eine Ausnahme: Wenn ich nach dem Schneiden sicher alle Trümpfe abziehen kann, dann schneide ich auch.

[tommy]

Hi,


ich sehe das Thema so:
Wenn man grundsätzlich nicht auf den eigenen Mitspieler schneidet hat man in 100 % der Fälle nichts falsch gemacht-->niemand kann Dir was vorwerfen das du einen Fehler gemacht hättest.
Wenn du schneidest übernimmst du selber die Verantwortung dafür und bist der "Schlechtspieler"wenn es nicht klappt.

Denn auch wenn dein Mitspieler blank spielt und du schneidest nicht obwohl es den Sieg gebracht hätte ist dein Mitspieler der "Schuldige" weil er dem AS in MH blank spielt.

Einige Spiele kann man aber halt nur mit diesem Zug gewinnen und deshalb schneide ich offen gesagt ab und zu auch auf den Mann...aber sehr sehr selten(geschätzt 1:50 oder so)...und wenns schief geht denn kann ich mit dem Geschwätz der anderen Spieler leben.

Die grundsätzliche Lehrmeinung ist nicht auf den eigenen Mann schneiden.

Gruß
Thomas

[HomerJay]

Das Geschwätz der anderen Spieler geht mir gerade mal am Ar... vorbei. Wenn die nicht kapieren (wollen), dass man einen anderen Plan hatte (der zufällig nicht nach Schema F aussieht), ist es müßig zu diskutieren.

Finde diese Art der Diskussion viel ansprechender...:
"Warum hast du im Vierten so gespielt??"
"Hab mir überlegt, dass die Verteilung so und so aussehen könnte, dann gewinnen wir mit dem und dem"
"Ah, verstehe. Schade, hat nicht funktioniert"

...als diese:
"Idiot, was sollte denn der Schwachsinn im Vierten!?!?"
"Wenn es so und so verteilt gewesen wäre..."
"Quatsch!! So spielt man nicht! Ich spiele schon 30 Jahre Skat; ich weiß, wie das geht!!"

[Chevalier]

Das Geschwätz der anderen Spieler geht mir gerade mal am Ar... vorbei. Wenn die nicht kapieren (wollen), dass man einen anderen Plan hatte (der zufällig nicht nach Schema F aussieht), ist es müßig zu diskutieren.

Erstmal hat ja der Partner einen Plan, bevor Du überhaupt die Entscheidung treffen kannst, ob Du schneidest oder nicht. Vielleicht sollte man erstmal versuchen, diesen ersten Plan zu verstehen, bevor man selbst einen anderen Plan macht.

[HomerJay]

Mein letzter Beitrag war ganz allgemein gemeint. Bezüglich Schneiden hab ich mich ja bereits geäußert.

[Arthur316i]

ich habe geschrieben, dass das Schneiden auf den eigenen Mann in den meisten Fällen falsch ist.
Wird mehrheitlich auch so gesehen, gut.

Allerdings habe ich auch ein Beispiel aus der Praxis gezeigt, bei dem mMn unbedingt geschnitten werden muss.
Auch habe ich versucht, diese meine Überlegungen zu begründen, aber leider wird nicht näher darauf eingegangen.

Solche Kommentare ohne Begründung bringen mich nicht von meiner Meinung ab.

In diesem Beispiel lege ich im ersten Stich immer das As!

Anschließend folgt Kreuzlusche.

( auf den eigenen Mann schnippelt man einfach nicht!)

Gruß Arthur

[Skatfuchs]

Hallo,

grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass man ein Schneiden auf den eigenen Mann möglichst vermeiden sollte, da es in der überwiegenden Mehrheit der Fälle wohl falsch ist.
Danach ist die Überlegung, ob mein MS wohl ein notorischer Blankanspieler ist (da haben wir selbst im Skatverein noch einige!) oder wie chevi sagte, welcher Plan hinter seinem Anspiel stecken könnte.
Könnte er z.Bsp. 5 Trümpfe haben, so wäre ja ein blankes Anspiel mangels anderer Möglichkeiten durchaus gerechtfertigt. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass ich dann trumpfschwach bin.
Hier setzt natürlich dann auch mein Gewinnplan ein. Habe ich auch nur zwei...drei Trümpfe und in den anderen Farben "von jedem Dorf einen Hund" (aber ohne Volle), so kann das Spiel wahrscheinlich nur durch einen Schnitt gewonnen werden.

Zusammenfassend ist der Schnitt auf den eigenen Mann meist falsch, manchmal aber auch die einzige Möglichkeit zum Spielgewinn.

[Gischa]

moin arthur,

du hast völlig richtig gespielt, ist die einzige richtige karte bei deiner karte.

du lässt dir viele optionen offen und wie du schon schreibst,hilft dir dein partner danach weiter, welches as du schmieren kannst und welches eher nicht.

wer hier mit dem as übernimmt, hat einfach nur schwach gespielt, .......weil er eben nun vieles kaputtmachen kann, da er ins blaue spielen muss


gruss gischa