Hallo louis,
es gibt meines Wissens nach keine Defintion von "strukturell ähnlichen Spielen".
Was man darunter versteht, ist unscharf und dient lediglich der Orientierung.
Einfaches Beispiel: Ein Siebentrümpfer Kreuz
Die Kartenverteilung beim AS reicht von
über
bis
Zur Vereinfachung nehmen wir jetzt an, dass der AS in allen Fällen in Vorhand sitzt.
Allein an Hand der Trumpfverteilung kann nicht auf Gewinn oder Verlust geschlossen werden. Die Angaben zu den fehlenden 3 Karten sind zwingend erforderlich, um ein Aussage zu dem wahrscheinlichen Spielausgang machen zu können. Die bekannte Aussage "Siebentrümpfer gehen oft verloren" vereinfacht zu stark und lässt das Beiblatt schon unberücksichtigt.
Auch ein Beiblatt, bestehend aus
, erlaubt im Siebentrümpfer mit Vieren keine Aussage über die Gewinnwahrscheinlichkeit, weil die Kenntnis über den Skat fehlt. Der AS könnte schliesslich eine Zehn gedrückt haben, womit das Spiel für ihn bei bestem Spiel unverlierbar ist.
usw.
Fazit: Ein "strukturell ähnliches Spiel" ist ein Spiel, bei dem die Verteilung der Trümpfe fast identisch (Luschen in Trumpf können, wenn auch nicht immer!, ausgetauscht werden) und die Beikarte nach gleichem Muster aufgebaut ist.
Damit sind wir bei Spielanalysen, wie sie z.B. von Lasker publiziert wurden.
Ich gebe unumwunden zu, dass mich eine statistische Betrachtung von Skatspielen nur insoweit interessiert, als ich selbst betroffen bin. Mich interessieren also ausschliesslich die Fragen, ob
- ich ein Spiel eventuell durch eigenen Fehler verloren habe.
- ich mein Spiel verbessern kann (habe!).
Zur Spielverbesserung trägt aber u.a. auch eine Kenntnis menschlicher Verhaltensweisen bei. Viele Spieler tragen immer nach dem gleichen Schema vor. Wenn es also gelingt, in den wenigen Spielen einer Serie solche typischen Verhaltensmuster ausfindig zu machen, wähne ich mich oft im Vorteil. Das ich dabei manchmal einen Reinfall erlebe, gehört dazu.
Mir helfen Auswertungen völlig anderer Art. Der Ausgang ist hier die Feststellung, dass Skat meistens in geschlossenen Gruppen gespielt wird. Listenergebnisse über einen längeren Zeitraum lassen Rückschlüsse auf die Spielstärke in dieser Gruppe zu. Sie sind allerdings auf eine andere Gruppe nicht übertragbar. Das führt zu einem anderen Thema. Deshalb genug.
mit skatsportlichen Grüssen