Mein Skatgespiele gefällt mir nicht!

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Mein Skatgespiele gefällt mir nicht!

Beitragvon salmix » 19. Jun 2007 10:43

Hallo liebe Skatbegeisterte,
ich möchte euch mitnehmen in die Tiefe meiner „Skatseele“.
Was treibt mich beim Skatspielen um?
Das Gefühl, besser spielen zu wollen als zu können.
Fragen wie:
- Was spiele ich als GS in VH bei einem normalen Farbspiel aus?
Ich weiss: Reizung, Kartenstellung, Bauchgefühl – spielt alles eine Rolle.
Doch dem Letzterem möchte ich doch langsam Einhalt gebieten.
- Was haue ich auf den Tisch, wenn der AS in MH einen nicht standfesten Grand spielt und ich selbst einen roten Buben, ein blasses Ass, eine besetzte 10, einen König zu dritt und von der 4. Farbe 3 Luschen führe.
Komme mir nach so einem knappen Spiel immer schuldig an dem Verlust eines derartigen Spieles vor. Falsch aufgeschlagen, falsch geschmiert etc.
Diese Punkte könnte ich noch weiter ausführen...

Deshalb die Frage: Gibt es eine online-Fernschulung o.ä. für mittelmäßige Skatspieler?
Oder eine Grundlagen-Kompakt-Fortbildung?
Ich gebe zu bedenken, dass mein Spieler-account mit einem anderen Nickname einen Wert von knapp 26 aufweist, und dieser Wert zumeist im Club, in RL-Listenturnieren und in der BL erworben worden ist (damit bin ich mit den meisten Skatspielern pari – das bedeutet: Vielen von euch müsste es ähnlich ergehen wie mir).
Deshalb die Befürchtung: Es gibt mehr unter dem Skathimmel, das ich noch nicht gerafft habe.
Aber mein Sehnen geht in diese Richtung und deshalb wäre ich euch dankbar, wenn ihr mir mein Skathändchen halten könntet.
Liebe Grüße
Salmix
PS: Auch ein intensives Studium diverser Seiten dieses Forums haben mich noch nicht in den Stand versetzt, dass ich mich in das Spiel hineinfühlen kann.
Und bitte: keinen Psycho-Analytiker empfehlen
:engel:
Verantwortlich ist man nicht nur für das,
was man tut, sondern auch für das,
was man nicht tut.
(Chinesisches Sprichwort)
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Beitragvon Moses » 19. Jun 2007 14:48

Servus Salmix!

Von einer "Online-Skatschule" habe ich leider noch nichts gehört, wobei das sicherlich eine kleine Marktlücke wäre 8)
Wenn du dich tatsächlich verbessern willst, wirst du dich wohl oder übel durch die teilweise sehr erschöpfenden Analysen dieses Forums wühlen müssen und vor allen Dingen mit Ausnahmespielern wie z.B. Kannix spielen, die im Anschluß auch die Geduld und die Nerven aufbringen, dir die gemachten Spielfehler aufzuzeigen.
Hierzu gehört ein gerüttelt Maß an Selbstdisziplin und Kritikfähigkeit, aber du bist ja wohl gewillt, zu lernen. Wenn du das nötige Kleingeld und ein paar Tage Urlaub übrig hast, empfehle ich dir ein Skatseminar mit Quambusch oder Kinback, wo du über Tage hinweg unter "Beobachtung" stehst. Zwar gibt es auch hier Befürworter und Kritiker, aber mir persönlich hat es ungemein geholfen, gerade was das Spielverständnis und die Spieltaktik angeht.

Gruß,

Moses
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Beitragvon Karlzberg » 19. Jun 2007 15:52

naja, das einfachste ist wohl:

gespielte serien speichern, aufschreiben, was auch immer und später noch einmal in ruhe durchgehen.
gerade ein wackeliger grand, wie du ihn ansprichst, ist für so etwas gut geeignet.
leg dir die karten und versuche verschiedene aufspiele. such nach möglichkeiten, das spiel zu legen und suche dann wieder konter für den as. an einem standard-5-trümpfer, der -je nach spielweise- von beiden seiten gewonnen werden kann, kannst du so z.b. locker mal zwei stunden rumbasteln und neue wege finden.
mit der zeit wirst du dann auch spielzüge finden, die den as oder auch die gs so sehr unter druck setzen, dass der rest des spiels reine automatik wird.

als einfaches beispiel sei hier das aufspiel der besetzten zehn auf as in mh genannt. wenn du damit beispielsweise das hohle ass des as triffst, hat er schon ein großes problem. evtl. muss er nun trumpf von oben ziehen, was euch einen weiteren trumpfstich gewährt, oder er muss nun schon seinen doppelläufer anziehen, der evtl. sogar abgestochen werden könnte.

am besten ist es, wenn du dir die spiele nicht alleine legst, sondern jemanden dazuholst, der mehr kann, als du.

ein beispiel aus der praxis:
ich habe einmal mit einem früheren mannschaftskollegen an einem 5-trümpfer rumgebastelt, den ich als as bei meiner spieldurchführung IMMER gewinne. es war kein gutes blatt, mit der richtigen spielweise bei dem vorliegenden stand aber unverlierbar. das nervte meinen damaligen mannschaftskollegen so sehr, dass wir uns mind. 2 stunden an dieses blatt gemacht haben und versucht haben, wie wir es legen könnten. es gab IMMER einen weg für den as.
allerdings sind wir dabei auf methodiken gestoßen, die wir vorher noch nciht kannten. andere spielabläufe konnten wir in der analyse festigen.
im übrigen war dies der erste 5-trümpfer, den ich korrekt über fehl gespielt hatte. seit dieser analyse waren meine vorträge von 5-trümpfern über fehl kaum noch zu schlagen...
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Online-Skatschule

Beitragvon Elia » 20. Jun 2007 07:07

Während der Deutschen Meisterschaft der ISPA in Duisburg habe ich kurz mit Kannnix geplaudert. Er erzählte davon , dass er sowas wie eine Online-Schule etablieren möchte. Als grobes Konzept gab er dabei 10 stufen an, wobei man die nächste Stufe erst nach erreichen der vorherigen Stufe spielen darf. So ne Art Skat-Führerschein mit wachsendem Niveau. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht zuviel ausgeplaudert habe und dementsprechend nichts vorweggenommen habe.
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Beitragvon mikerolli » 3. Mai 2008 17:43

Wenn das stimmt mit geplanten 10 Leistungsstufenfür ine online-Akademie, so erscheint mir dieser Wert schon im Ansatz zu theoretisch und nicht realistisch. 4 wäre eine plausible Zahl. Aber wer will das alles dann kontrollieren?
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Beitragvon Karlzberg » 3. Mai 2008 18:17

das 10-stufensystem ist durchaus durchdacht. prinzipiell könnte es natürlich auch eine andere zahl sein, die sich aber nicht weit von der 10 wegbewegt.

ich konnte schon in das ein oder andre aus dem 10-stufen-system reinschnuppern und habe daher ein etwas genaueres bild von der ganzen sache.

soweit ich das mit der "lernerfolgskontrolle" verstanden habe, ist es so gedacht, dass konkrete aufgaben zum jeweiligen bereich aufgestellt werden und gelöst werden müssen.
natürlich könnte man hierbei -wie damals in der schule- "abschreiben". allerdings sollte man sich dann die frage stellen, ob es wirklich sinn macht, an kannix' lernsystem teilzunehmen.

an der durchführbarkeit hab ich keine zweifel, das wird kannix auf jeden fall schaffen. ob das ganze aber tatsächlich etabliert wird, darüber darf meiner meinung nach gezweifelt werden. leider :(
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