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Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 5. Okt 2018 13:48
von Schelldaus
Hallo zusammen,

da sich im Forum gerade nicht allzuviel tut, möchte ich einen neuen Thread mit dem Thema der blanken Zehn starten.
Im Verein hatte ich vor ein paar Wochen folgendes Spiel auf der Hand. Ich saß damit in HH und bekam das Spiel bei 18.

klkrbu klpibu klhe10 klheda klhe09 klhe08 klkr10 klpias klpi10 klpi08 klkako klkada

Da die Serie ohnehin sehr gut für mich lief und unser Tisch Zuschauer vom Nachbartisch hatte, entschied ich mich zum
einem für das Herzspiel und zum anderem für das Halten der blanken Kreuz-Zehn. Ich legte die 7 Augen in Karo in
den Keller. Die Trumpf standen 3:2, wobei das ausstehende Trumpf-Ass an mich ging. Auf den Stich der GS fiel dann
das Kreuz-Ass womit die GS Schneider blieben.

So im Nachhinein stellt sich mir die Frage, ob man in einem solchen Fall nicht durchaus öfters die blanke Zehn oben
lassen sollte? Das Blatt an sich ist ja recht stark, so dass der Verlust der Kreuz-Zehn kein Beinbruch sein muss.

Seht ihr Vorteile in der blanken Zehn und wenn ja, in welchen Konstellationen? Auf Turnieren ist eine blanke Zehn beim
AS selten anzutreffen. Oder ist sie mehr ein Gag oder nur für den Notfall, falls sich ein Spiel nicht mehr anders gewinnen
lässt?

Gruß vom
Schelldaus

Re: Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 5. Okt 2018 14:14
von mr.kite
Bei mir ist das sehr wellenförmig. Vor einem halben Jahr hatte ich mal eine Phase, da hatte ich gefühlt in fast jeder Serie 1-2mal eine 10 blank oben. Jetzt aber seit mindestens 3 Monaten keine einzige mehr. Meiner Erfahrung nach richtet eine blanke 10 wesentlich mehr Schaden an als sie Nutzen bringt. Das ist nun an sich kein Hinderungsgrund, weil was immer sonst man oben lässt richtet ja auch mehr Schaden als Nutzen an. Insgesamt beobachte ich immer häufiger, dass Anspiele unter dem As heraus mehr und mehr gemieden werden. Durch diese Entwicklung wird mMn auch die blanke 10 immer mehr zur Randerscheinung werden und nur in Sondersituationen noch stattfinden.

Sondersituationen sind vor allem Spiele mit Temponot, die man nicht oder nur schlecht in ein Stechspiel ändern kann. Zweiter Sonderfall sind Spiele mit stillem Schneider, wo kein Stich auf die Beikarte abgehen darf. Und natürlich Spiele gegen Leute, die die eigene Reizfarbe gerne unterm As bringen :ertrink: . Passiert aber alles sehrsehr selten mMn.

P.S.: Bei dem gezeigten Spiel halte ich das für grob fahrlässig:
24-25 Augen für den Kreuzstich
bis zu 35 Augen auf 2 Trumpfstiche (von oben gezogen)
bis zu 7 Noch ein Stich auf Pik-König
macht bis zu 67 Augen für die GP, ohne dass eine einzige Farbe :0 steht. Lässt man nur die Karo-Dame oben müssen die 24 Augen auf Karo erstmal gefunden werden, sonst ist man (ohne Abstich) schon zu Hause.

Re: Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 5. Okt 2018 18:30
von Skatfuchs
Hallo,

ich sehe das auch so, dass man die blanke 10 nur in zwei Situationen oben lassen sollte:
1. Man kann ohne diesen Bluff und das Heimbringen dieser das Spiel ohnehin nicht gewinnen.
2. Man gewinnt das Spiel auch mit blanker 10 immer, lässt sich aber damit die Chance nach einer höheren Gewinnstufe offen.

Da beides hier nicht der Fall ist, so hätte ich die klkr10 lieber gelegt

Re: Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 5. Okt 2018 19:42
von ohne11
Moin,
Ich lasse bei oben gezeigtem Spiel standardmäßig die blanke 10 oben und lege die 7 Augen Karo.

Warum? 7 Augen sind auch 7 Augen. Karo wird wesentlich häufiger auf den Tisch kommen als Kreuz im 1. Stich, weil die Gegner beide Volle haben. Und : es ist viel wahrscheinlicher, dass VH Karo blank hat, als dass er Kreuz blank hat. Und selbst wenn er Kreuz blank hat, wird MH nicht aufgehen. Eine blanke Karo ist doch die größte Gefahr für das Spiel in HH und mMn das beste Argument. Es ist.im Prinzip das Gleiche, wenn ich blanke Kreuz Dame habe und Karo-Doppellusche. Wo ich lieber die Doppellusche lege , weil schlicht wahrscheinlicher da eine Übergabe passiert.

Ansonsten Stimme ich meinen Vorrednern zu. Ich praktiziere das in Situationen, wo ich eine Gewinnidee suche.
Auf der anderen Seite bleibt positiv festzuhalten, dass ich schon wahnsinnig viele Spiele gewonnen habe, gerade weil ich in einem anderen Spiel eine blanke 10 oben hatte. Ganz am Anfang der Serie Spiel mit/durch blanke 10 gewonnen, und dann war jedes Spiel ein Selbstläufer. Viele Spieler spielen dann darauf nur nicht mehr so "düpiert " zu werden und ich habe wesentlich mehr Asse vorgesetzt bekommen. Immer so - ich hätte am liebsten Stechfarb-Ass Aufschlag. Zack da war es :lach:
Man kann GS damit gut manipulieren und verunsichern.

Re: Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 6. Okt 2018 15:13
von Skymaster
es kommt auf die MS an wie sie spielen.

Re: Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 13. Okt 2018 11:54
von Protegé des Zufalls
Ich setze die blanke 10 gegnerabhängig ein. Hat man die Wahl 2 Bilder einer Farbe und eine blanke zehn zu drücken, tendiere ich meist zu den 7 statt 14 Augen. Den psychologischen Aspekt, den Ohne11 skizziert hat, finde ich auch nicht unwesentlich. Am Anfang einer Serie gegen Unbekannte so einen Zug auszupacken, beweist eine gewisse Abgebrühtheit. In den meisten Fällen ist die blanke 10 natürlich ein Bluff und man sollte sie nur anwenden, wenn man keine anderen Optionen hat. Bei der Ausgangsdrückung finde ich die gehaltene 10 aber schon aus Symmetriegründen angenehmer als das blank gedrückte Bild.
Habe letztens ein Spiel gewonnen mit 3 Trumpf (inklusive klkrbu ) bei dem meine einzige Chance das blankdrücken der 10 von 10 K war. Gegner waren beide sehr gut aber wenn man 2 von 3 Fehlfarben zeigt, wird die dritte Farbe gern unter dem Ass angegriffen um den vermeintlichen Schuss zu zeigen. Da ich anfangs in Mh saß und Vh auf 23 gepasst hat (ja ich weiß, taktisch besser auf 22 passen) traute ich ihm das Ass zu und auch den Unterzug und so kam es im späteren Verlauf auch. Wenn Interesse besteht, stelle ich das Spiel mal rein.

Re: Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 13. Okt 2018 13:38
von Miri23
Ja logisch, stell doch rein!

Re: Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 16. Okt 2018 19:37
von Protegé des Zufalls
Ok hier mal ein Beispiel gegen gute Gegner (ok hier vielleicht nicht bewiesen), wie die blanke 10 wirken kann.

Gespielt wird eine Spaßliste unter Freunden aber geschenkt wird sich deswegen trotzdem nix. Alle 3 Offensiv.
Ich sitze in Mh nach Skataufnahme mit folgendem Blatt, nachdem VH auf 23 gepasst hat:

krbu kr09 kr07 pi10 piko he10 heko he08 kaas ka10 kada ka07

Ohne mit der Wimper zu zucken piko ka10 gedrückt und Kreuz angesagt.

1. ka09 kaas kako
2. kada he09 ka08
3. heko he07 heda
4. he10 pi08 heas
5. pida pi10 pi07
6. ka07 Mh gestochen oder abgeworfen HH überstich
7. pias krbu pibu
Restkarten rübergeworfen und solide mit 67 gewonnen.
Klar waren da von VH einige Unschärfen drin. Aber war meine einzige Chance und die Gegner bewusst auf eine falsche Fährte gelockt. 8)

Re: Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 16. Okt 2018 20:02
von mitderrauteimherz
Ich habe das vor ein paar Tagen auch mal probiert, völlig unwichtiges Mehrserientunier (PlayOff zur DM im online Skat bei skatspielen), hätte es aber wohl auch anders gewonnen:

www.32karten.de/club_32k/index.php?mode ... id=2118153

PS: krieg das mit dem Link net hin: 32karten.de/club_32k/index.php?mode=show_spiel&spl_id=2118153

Re: Überlegungen zur blanken Zehn

BeitragVerfasst: 17. Okt 2018 08:14
von ohne11
Mein Lieblingsspiel von der DMM

Ich in VH

krbu hebu kr10 kr09 kr08 pi10 he09 he08 ka10 ka09

Passe -Passe höre ich. Wird schon Pik Bauer Kreuz Ass liegen oder? Ich guck ma rein.

heda kada eyeyeyyy..... :juggle:

Naja irgendwas muss ich ja probieren, das Spiel hat eh nur 2% Gewinnchance oder so.

kada ka09 runter zum Herz.

1. kr09 kras krko -15
2. pi07 piko pi10 +17
3. kr10 kr07 krda +30
4. he08 he10 heas -36
5. kako ka10 ka07 +44
6. he09 he07 heko -40
7. kaas hebu ka08 +57
8. kr08 pi08 pi09
9. heda pias kabu -56
10. pibu krbu pida +64