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Nachdenken

BeitragVerfasst: 24. Aug 2016 13:42
von AndreasHL
Hallo,

wenn ich so an meine vielen Jahre mit Skat zurückdenke, dann frage ich mich ernsthaft, was in den Spielerköpfen vorgeht, wenn sie sich nach dem Verteilen der Karten ihr Blatt ansehen. Das meine ich nicht böse.

Mancher murmelt vor sich hin. Mal merkt man, dass der Skat passt, bei einem anderen Spieler ist schnell klar, dass es eine Schrott-Findung war. Manchmal kommt noch die Frage, wie weit gereizt wurde, oder wer rauskommt. Wird nicht oft die Siegchance aufgrund der eigenen Erfahrung eingeschätzt? Zwei Buben, vier von einer Farbe, einmal AS und Zehn, zwei Kleine zum Abgeben - das Ding dürfte zu gewinnen sein. Das ist die normale Routine, wie ich es oft gehört und auch selbst praktiziert habe.

Meist wird noch berücksichtigt, wie weit gereizt wurde, und wer rauskommt, das war's dann.

Ist das der Unterschied zwischen einem "normalen" und einem sehr guten Skatspieler? Der Gute, der schnell und sicher alle Informationen analysiert und auch seine Erfahrungswerte in die Beurteilung einfließen lässt? Der jedes Spiel ernst nimmt und keinen Unterschied macht, ob es ein einfacher Karo ist oder Grand Hand?

Wer denkt denn wirklich bei jedem Spiel nach?

Wie ist eure Meinung?

Viele Grüße

Andreas

Re: Nachdenken

BeitragVerfasst: 25. Aug 2016 00:53
von mr.kite
Grundsätzlich ist es natürlich schon so, dass man bei einem GH in aller Regel eher nichts nachzudenken hat. Die spielen sich ja in der Regel nebenbei. Da die große Mehrzahl der Skatspiele aber weder Grand-Hand noch 6Trümpfer mit geschlossener Beikarte sind... Beispiel:
krbu hebu kras krko kr07 pias pi07 he10 he09 he08
Das ist ein Repräsentant einer typischen häufig vorkommenden Fallgruppe (2 Buben 2 Asse 1 Zehn 1 Freifarbe). Diese Spiele reizt man sicher oft bis 48, aber je nach Konstellation wird noch öfter schon bei 18 schon Schluss sein. Hier spielen die Position, die Bubenkonstellation, die Anzahl Bilder (zB mit Herz-Dame statt 9 ist das Blatt schon wesentlich schlechter),... eine Rolle. Ich tue mich zur Zeit etwas hart mit dieser Gruppe. Sicher überlege ich mir aber VOR Beginn des Reizens, wie weit ich gehe. Schließlich will ich während des Reizens ja versuchen aus den Gegnern Info zu ziehen und nicht selbst durch unüberlegtes Nachdenken Info preisgeben.

Re: Nachdenken

BeitragVerfasst: 25. Aug 2016 09:27
von AndreasHL
Welch garstig Blatt, aber auch völlig normal.

Erste Überlegung vor dem Reizen: Handspiel ? Die Wahrscheinlichkeit, dass der Skat für uns positiv ist, sehe ich bei 50:50.

Dann natürlich: welches Spiel ?

Kreuz würde ich z. B. bei einem Skat gegen den PC versuchen, sogar als Handspiel. Bei zwei ausgefuchsten Skatprofis allerdings bestimmt nicht, die riechen den Braten mit dem Versuch, die klhe10 zu retten.

So, wie seht ihr das, wenn Herz als Trumphfarbe gewählt wird?

Gruß

Andreas