Korrekte Trumpf-Eröffnung

Zusammenhänge bei Farbspielen

Korrekte Trumpf-Eröffnung

Beitragvon marvin » 3. Sep 2012 13:05

Wir haben einen Sechstrümpfer mit folgenden Trumpfkarten
1. Pik- oder Herz-Bube
2. Karo-Bube
3. Trumpf-Ass
4. - 6. niedrige Trümpfe (König abwärts)

Also zum Beispiel:
pibu kabu kras krko kr09 kr07

Welcher Trumpfzug ist bei dieser Konstellation am sinnvollsten? Ich habe bei solchen Blättern bisher meist mit Karo-Bube eröffnet, mit dem Ziel, mir einen Steh-Trumpf zu verschaffen (i.d.R. das Ass). Nachdem ich ein solches Spiel kürzlich verloren habe, meinte mein Mannschaftskamerad, dass er hier immer mit Trumpf-Lusche beginnt. Wie seht ihr das?
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Re: Korrekte Trumpf-Eröffnung

Beitragvon Skatfuchs » 3. Sep 2012 14:18

Hallo,

die Trumpferöffnung mit einem Buben ist bei einem Trumpfstand von 3:2 besser, da die GS dann nur zwei Trumpfstiche erhalten.
Die Eröffnung mit klkr09 ist gegen den Trumpfstand 4:1 wohl besser, wegen der geringeren Schmiermöglichkeit.
Gegen einen Trumpfstand von 5:0 ist's eh wurscht.
Da aber die Trümpfe 3:2 mit 69,66% und 4:1 mit nur 27,09% nach Skataufnahme stehen, so sollte man wohl besser mit einem Buben starten, wenn man bei einem 6-Trümpfer das As noch mit führt.
Geht aus der Reizung nichts anderes hervor zum Bubenstand bei den GS, so starte ich sogar lieber mit dem pibu , um mir gleichzeitig noch eine 50%ige Chance zu erhalten, gleich wieder in HH zu kommen.
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Re: Korrekte Trumpf-Eröffnung

Beitragvon Gerd W. » 3. Sep 2012 16:17

Hallo,

es kommt auf das Beiblatt an. Gibt man ein Bild ab, ist fordern mit der Lusche fast Pflicht.
Der BL-Spieler und ich bevorzugen dieses Anspiel.
Es kommt oft gar nicht undbedingt auf die Zahl der Trümpfe bei den GS an, sondern ob
- ein Bube blank sitzt
- Kreuzbube auch als Zweierlänge bei einem GS
Sonst ist der Bubenzug oft etwas besser, auch bei Spielern, die immer "draufgehen".
Mit 2 Luschen ist meiner Meinung nach (fast) immer der Luschenzug von Vorteil, weil man (fast) immer sein Trumpfblatt hochspielt.
Es gibt auch Nachteile, jedoch habe ich überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Man sollte mal rechnen und falls man nur bei Kreuzbube zu zweit gewinnen kann so spielen.

Gruß Gerd
Zuletzt geändert von Gerd W. am 3. Sep 2012 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Korrekte Trumpf-Eröffnung

Beitragvon marvin » 3. Sep 2012 19:36

Mir gefällt die Argumentation, dass gegen Trumpf 3:2 der Bube besser ist, gegen 4:1 aber die Lusche. Daher sollte man wohl auch das Beiblatt hinzu ziehen und überlegen, ob man gegen 3:2 auch dann gewinnt, wenn man mit der Lusche startet bzw. ob man gegen 4:1 selbst bei Start mit Lusche kaum gewinnen kann.

Im konkreten Fall hatte ich in MH nach Skataufnahme (18 weg weg)
pibu kabu kras krko kr09 kr07 pias piko pi08 he09 ka09 ka08

Aus meiner Sicht ein schwaches Beiblatt, da auf die zwangsweise zu behaltende rote Lusche 21 fallen können und in Pik auch im Normalfall mindestens ein Stich mit 10 bis 13 Augen abgeht. Daher würde ich nach wie vor mit einem Buben starten, weil ich mir bei drei abgehenden Trumpfstichen (19 Augen + 2x Schmier) eh keinen Sieg ausrechne. Somit spiele ich konsequent auf Trumpf 3:2.

Nun kam es, wie es kommen musste: Trumpf steht 4:1, aber Pik-10 blank beim Trumpfmann, und die Gegner starten mit Karo-Lusche! Wenn ich nach dem Einstich im 2. mit Trumpf-Lusche fortsetze, hätte ich gewonnen, aber das kann ja keiner ahnen.
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Re: Korrekte Trumpf-Eröffnung

Beitragvon Skatfuchs » 4. Sep 2012 08:32

Hallo,

ja man sollte das Beiblatt und die Skatlegung in das Anspiel mit einbeziehen!

Meiner Meinung nach sollte man folgendermassen handeln bei einem 6-Trümpfer mit zwei Buben und dem Trumpfass dabei:
1. Gibt man auf das Beiblatt nur einen "fetten" Stich ab, so sollte man von unten "unten" ziehen, da man so auch die Chance hat gegen einen Trumpfstand von 4:1 zu gewinnen und gegen 3:2 UNU immer gewinnt.
2. Gibt man mindestens zwei "fette" Stiche auf das Beiblatt ab, so kann man UNU sowieso nur gegen einen Trumpfstand von 3:2 gewinnen und sollte deshalb lieber von oben einen Buben ziehen.
3. Hat man ein geschlossenes Beiblatt und gibt darauf gar keinen Stich ab, so sollte man auch von oben ziehen, um sich eine Schneiderchance zu bewahren, da man auch gegen einen Trumpfstand von 4:1 UNU kaum verlieren kann.
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Re: Korrekte Trumpf-Eröffnung

Beitragvon ThomAss » 4. Sep 2012 18:49

Skatfuchs hat geschrieben:1. Gibt man auf das Beiblatt nur einen "fetten" Stich ab, so sollte man von unten "unten" ziehen, da man so auch die Chance hat gegen einen Trumpfstand von 4:1 zu gewinnen und gegen 3:2 UNU immer gewinnt.
2. Gibt man mindestens zwei "fette" Stiche auf das Beiblatt ab, so kann man UNU sowieso nur gegen einen Trumpfstand von 3:2 gewinnen und sollte deshalb lieber von oben einen Buben ziehen.
3. Hat man ein geschlossenes Beiblatt und gibt darauf gar keinen Stich ab, so sollte man auch von oben ziehen, um sich eine Schneiderchance zu bewahren, da man auch gegen einen Trumpfstand von 4:1 UNU kaum verlieren kann.


Ich denke, Skatfuchs hat alles wesentliche dazu gesagt und das kann man allgemein auch so stehen lassen. Zu Punkt 2 würde ich noch ergänzen und ich denke da liegt die "kruks" bei solchen Blättern, dass der Unterzug oft die einzige Chance das Spiel noch gegen Trumpf 4:1 trotzdem noch zu gewinnen, weil die Beikarte günstig steht oder eben nicht voll weg geht.
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