Anspiel des AS beim 6-Trümpfer mit 2 Buben

Zusammenhänge bei Farbspielen

Anspiel des AS beim 6-Trümpfer mit 2 Buben

Beitragvon Flo » 5. Dez 2006 20:40

Generelle Frage zu 6-Trumpf-Spielen, wie sie in jeder Serie mehrfach vorkommen:

Mit welchen typischen Händen (Trumpf + Beiblatt) ist dem AS in VH im 1. Stich ein Unterzug (d.h. meist Trumpflusche) anzuraten, und wann sollte ein Bube (welcher?) gespielt werden?
Um diese recht offene Frage zunächst einzugrenzen, gebe ich die ersten Bubenkonstellationen vor:
a1) Kreuzbube + Herzbube
a2) Kreuzbube + Karobube
b1) Pikbube + Herzbube
b2) Pikbube + Karobube

Mit welcher Art von Beiblatt ist welches Aufspiel zu empfehlen? Vielleicht kriegen wir ja erst einige grundlegende Betrachtungen hin und posten dann einige Beispielhände, um das Ganze zu illustrieren.
Die Kombinationen aus zwei roten/zwei schwarzen Buben sind wohl leichter zu handhaben; diese können wir ja im Anschluss abhandeln.

Gruß, Flo.

P.S.: Jaja, ich weiß: Bierlachs wird anders gespielt als Turnierskat. Dieser Faktor ist mittlerweile bekannt und steht in jedem zweiten Strang. Hier soll es sich um eine ganz normale Skatrunde mittleren Niveaus handeln, in der ernsthaft Skat gespielt wird, es ist das erste Spiel der ersten von 2 Serien, keine Gegenreize, bisher keine Gewohnheiten und nervöse Nervenleiden der Mitspieler bekannt, nur die Kellnerin ist die Tante des Spielers zur Rechten des AS. :lol:
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Beitragvon futler » 5. Dez 2006 23:16

Hm, also solche Fragen sind ja wirklich stark vom Nebentrumpfblatt, aber auch vorallem vom Beiblatt abhängig.

Außerdem auch von den Gegenspielern. (Zeigt MH den hebu auf pibu sofort?)

D.h. Bei mir wäre man gut beraten bei kabu + pibu, falls man Trumpf-Ass führt pibu zu ziehen.

Die einzige Antwort die ich pauschal geben kann: Bei den beiden Mittelbuben, schlage ich zu 99% einen dieser beiden auf.
(Meistens Pik-Bube -- Karojunge kann von so 'nen Trottel in MH schon beim 1. mal gezeigt werden. :lol: und MH hat es mit einem Dreierzug, wie z.B. Karobube Trumpf-10 Trumpf-Lusche schwerer)

Gruß,
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Beitragvon Skatfuchs » 6. Dez 2006 11:18

Hallo,

muss futler beipflichten.
Vor allem spielt der Stand der Trumpfvollen eine Rolle bei mir!

@flo: Und außerdem- schaut die Tante als Kibitz in die Karten oder nicht? :lol:
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Beitragvon Karlzberg » 6. Dez 2006 11:39

stimme futler ebenfalls zu, die frage ist meines erachtens zu weit gefasst.

grundsätzlich bevorzuge ich bei den mittelbauern den pibu, um schonmal hebu als stand zu schaffen. ansonsten mit den beiden alten und trumpfass ziehe ich im normalfall auch eher erst die beiden alten, da erstens meist schon trumpfzehn bei 3-2 fällt und zweitens -je nach beiblatt- schon falsch geschmiert wird.
meist ist bei einem 6-trümpfer aber der unterzug sinnvoll, um schmierungen auf trumpf zu verhindern. manchmal sind aber genau diese schmierungen ziel und gehören zum gewinnplan, z.b. bei besetzter zehn.

insgesamt hängt es aber vom blatt ab, ob man nun auf gute trumpfverteilung angewiesen ist, oder ob man auch gegen schlechtere verteilungen gewinnen kann. je nachdem muss man dann entscheiden, ob man den unterzug z.b. für eine absicherung gegen 4-1 spielt, oder ob man doch von oben zieht.
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Beitragvon chrisdanny » 6. Dez 2006 13:32

schließe mich meinen vor"schreibern" an.

eine "situation" nehme ich allerdings häufig zum anlass, soforst meinen höchsten buben bzw. nach krbu den nächst höheren buben zu nehmen:

ich habe ein schwaches blatt, bei dem Sieg oder Niederlage mit sehr großer wahrscheinlichkeit davon abhängt, ob ich entweder meine besetzte 10 nach hause bekomme oder eine 10 fangen muss.

ziel ist es, damit die chancen zu erhöhen, dass der gegner zunächst von hinten kommen muss. Sie liegt ja dann in der regel bei 50%
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Beitragvon Flo » 6. Dez 2006 15:10

Zum Thema "Frage zu weit gefasst" habe ich oben bereits alles Wichtige gesagt: einige Einflussfaktoren sind hier schlichtweg nicht bekannt, und bei den anderen erscheint es wenig konstruktiv, sie mit dem Standard-Urteil "kann man pauschal nicht sagen" abzubügeln, denn man kann eben doch sagen, mit welchem Blatt man in 90% der Fälle wie aufschlägt; man muss sich nur die Mühe der Fallunterscheidung machen und daraus konkrete Spielweisen ableiten.
Einige Betrachtungen haben wir ja schon gesammelt, z.B. Absicherung gegen ungeraden Trumpfstand und Verhalten bei schwachem Spiel. Nun soll es darum gehen, an Hand gegebener AS-Blätter noch mehr solche Strategien zu entwickeln bzw. die bereits genannten auf ihre Anwendbarkeit zu prüfen.

Zu a1):

1. krbu hebu ka10 ka09 ka08 ka07 heas heko he09 pida
gedr. pi10 piko

2. krbu hebu kras kr10 kr09 kr08 pi10 pi09 he10 he09
gedr. ka10 ka07

Zu a2)

1. krbu kabu piko pida pi08 pi07 kras kr08 kr07 heas
gedr. he07 kada

2. krbu kabu kaas kako kada ka09 pi09 pi08 he08 he07
gedr. krko kr08

Zu a3)
1. pibu hebu kras krko kr09 kr08 heas he10 he08 he07
gedr. kako kada

2. pibu hebu krda kr09 kr08 kr07 kaas ka10 he08 he07
gedr. heko pi07

Zu a4)
1. pibu kabu heas heko heda he07 krko krda kr07 pias
gedr. ka10 pi07

2. pibu kabu ka10 kako kada ka09 pias piko pida pi09
gedr. kr10 kr09

Die Drückung und Spieltaufe soll in diesen Fällen mal nicht primär zur Debatte stehen, aber wenn jemand das Bedürfnis hat, anders zu drücken und darauf auch seine Spieleröffnung abstellt - etwa Kreuz statt Herz im zweiten Spiel unter a4) - immer her damit, ebenso wie mit anderen Beispielblättern, die noch zu betrachten sind - z.B. Blätter, in denen der AS alle 4 Farben auf der Hand hält. Allerdings sollten wir der Übersichtlichkeit halber bei kleineren Varianten nicht extra eine neue Kartenverteilung erstellen, sondern dies in Textform abhandeln. Beispiel: Ändert sich etwas am Aufschlag, wenn statt Trumpfas Trumpf 10 im Blatt ist oder wenn man eine bestimmte Karte im Beiblatt gegen eine andere austauscht?

Gruß, Flo.
Zuletzt geändert von Flo am 7. Dez 2006 15:32, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Skymaster » 6. Dez 2006 15:22

a1
1. Unterzug
2. Unterzug
a2
1. krbu
2. Unterzug
a3
1. Unterzug
2. pibu
a4
1. Unterzug
2. Unterzug

So würde ich spielen.
Ob das richtig ist ???

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Beitragvon Karlzberg » 6. Dez 2006 17:35

@ flo:

ich persönlich fände es besser, wenn du für jeden bubenstand einen extra thread aufmachtest. alles in einem abzuhandeln wird einfach zuviel, vor allem, wenn dies noch mit erklärung passieren soll.
schon für eine bestimmte bubenkonstellation lassen sich zig möglichkeiten finden, welche die beste eröffnung ist.
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Beitragvon Flo » 6. Dez 2006 18:50

Wie sehen das die anderen? Sind die verschiedenen Kartenstände ergiebig genug für separate Themenstränge? Ich bin mir da nicht ganz sicher, weil ich bei den gegebenen Umständen (einzige Information: durchschnittliche Spielstärke; ansonsten kenne ich die Gegner noch nicht und vor allem sie mich nicht, also brauche ich sie auch nicht täuschen bzw. mein Anspiel variieren) nicht viele Aufspielvarianten sehe, wenn die Hand vorgegeben ist.
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Beitragvon Skatfuchs » 6. Dez 2006 18:58

Hallo Flo,

ich denke, es reicht, wenn du drei Gruppen bildest:
1. die mit dem krbu
2. die mit pibu hebu
3. diemit pibu kabu
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