GrandHand! Und weiter?

Theoretische Zusammenhänge bei Grandspielen

GrandHand! Und weiter?

Beitragvon ohne 11 » 11. Okt 2008 08:10

Moin Leute,

nach dem ich seid Monaten von schlechten Blättern und Kartenständen verfolgt werde, baute sich nun folgendes Blatt bei mir in VH auf, wobei die drei Asse mit den drei letzten Karten kamen.

VH
krbu hebu kabu pias pi10 pida pi09 heas kaas ka09

Wie der Titel schon sagt, sollte der GrandHand klar sein, aber dank dieses Forums machte ich mir schon vorm Reizen meine Gedanken und nahm mir nach "passe"/"passe" auch noch Zeit mir die Ansage zu überlegen!

1.Welche Bedingungen müssen alle erfüllt werden, damit die GS überhaupt eine Drohung auf "Schneiderfrei" aufbauen können. Ist zwar keine superschwere Frage, aber die Cracks können ja den "Azubis" den Vortritt lassen.

2. Die Frage richtet sich eher an Skatfuchs oder Marvin (Es kann sich natürlich jeder beteiligen.), denn Stochastik war nicht gerade mein Steckenpferd! Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit dafür, daß alle Bedingung aus Frage eins erfüllt werden? (Ich denke mal Ihr könnt Frage eins sicher beantworten.) Überschlagen hatte ich unter 10%


Viel Spaß und vor allem euch allen auch solche Blätter

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Beitragvon marvin » 11. Okt 2008 13:12

Die Frage ist nicht nur "wie müsste es stehen", sondern auch, "wie würdest du ihn abwickeln"? Denn durch Abwürfe könnte eine Abwicklung verlieren, obwohl bei dem Stand eine andere Abwicklung gewinnt. Wenn das geklärt ist, kann ich gerne versuchen zu rechnen...
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Beitragvon Skatfuchs » 11. Okt 2008 14:59

Hallo,

wo er Recht hat, hat der Recht, der marvin! :lol:

Also: bitte erst einmal die optimale Abwicklung bringen, ehe gerechnet werden kann!
Welche Karte muss angespielt werden, um sich die größt mögliche Schneiderchance zu erhalten?
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Beitragvon ohne 11 » 12. Okt 2008 09:15

Na gut,

Möglichkeiten zur Abwicklung gibt es ja verschiedene. Ich möchte mir allerdings nicht durch irgend einen Abstich einen eigenen Vollen abgeben müssen. Daher starte ich wie folgt:

1. krbu
2. heas
3. pias
4. pi10

Wenn nun erst 2 mal Pik gefallen ist, kommt

5. pi09

Es gibt sicher Verteilungen bei denen der Bubenabzug verliert, weil das eben genau der eine Abwurf mehr ist den die GS brauchen um irgendwo blank zu werden, aber wie oben schon angedeutet, sieht...

1. heas pibu he10 bei z.b. 2 Herzen im Skat auch doof aus.

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Beitragvon Karlzberg » 12. Okt 2008 11:50

damit es sinn macht, den buben NICHT zu ziehen, sollte man gleich mit karounterzug starten. denn nur hier hat man überhaupt den abwurf zu befürchten.
dieser schuss kann aber ganz schnell nach hinten losgehen. zieht man nämlich den buben nicht, weil man karo zu 1 ohne den bauern vermutet, kann auch sowas passieren:

1.) ka09 ka10 ka08
2.) kako pibu kaas

der bauer ist daher pflichtzug. interessanter ist dann schon die entscheidung, wie man fortsetzt. klar ist, dass der spielverlust nur zusatnde kommen kann, wenn pik 3-0 sitzt. nun stellt sich also die frage, ob der gs ohne pik auch noch kurz in karo bestückt ist. im schlimmsten fall könnte er maximal drei karos abwerfen, einen auf den bauern, zwei auf pik.

um das richtige weiterspiel besser entscheiden zu können, sollte man sich aber auch gedanken darum machen, welche grundbedingungen (abgesehen von farblängen) erfüllt sein müssen, damit das spiel gelegt werden kann:

die gs machen zwei stiche. ein stich ist festgelegt auf maximal 15 augen. in den zweiten stich geben wir eine lusche hinzu, was bedeutet, dass die gs für diesen stich zwei volle brauchen. insgesamt müssen die gs also drei volle druchbringen.
damit lässt sich auch schon eine erste näherung an einen verluststand ermitteln:

1.) die piken müssen zu dritt vor dem as sitzen.
2.) der pikführende spieler muss mindestens ein volles besitzen, welches er im folgezug anbieten kann, folglich darf es nicht karozehn sein.
3.) das volle, das der gs mit den piken führt muss entweder in einer farbe sein, die der zweite gs nicht (mehr) hat, oder eben kreuz, damit überhaupt ein zweites volles beigelegt werden kann.
4.) hat der pikführende gs karozehn, muss er zusätzlich ein kreuzvolles führen. und das ausschließlich. hat er ein anderes volles, oder ein anderes volles zusätzlich, ist das spiel nicht zu legen.
5.) führt er nicht karozehn, so darf er maximal ein karo führen, das aber auch nur dann, wenn er den bauern nicht hat.


heas muss ürbigens nur dann zwischengezogen werden, wenn pik tatsächlich 3-0 steht. daher wird es frühestens im dritten stich gezogen, besser erst im vierten. der sinn dahinter ist, dass ohne pik 3-0 ein schwarz prinzipiell möglich ist. spielt man also herzass zu früh ab, verrät man den gs damit zu früh, welche karte sie sich aufheben müssen.
man sollte sich also die möglichkeit auf schwarz offen lassen, indem man im zweiten erstmal pik anzieht und bei zwei fallenden piken erstmal pik und die bauern weiterzieht.
für pik 3-0 ist es unerheblich, ob man herz nun im zweiten oder im vierten stich zwischenzieht, solange man das vor dem pikabspiel tut.
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Beitragvon Das_Huhn » 12. Okt 2008 12:41

Karlzberg hat geschrieben:damit es sinn macht, den buben NICHT zu ziehen, sollte man gleich mit karounterzug starten. denn nur hier hat man überhaupt den abwurf zu befürchten.
dieser schuss kann aber ganz schnell nach hinten losgehen. zieht man nämlich den buben nicht, weil man karo zu 1 ohne den bauern vermutet, kann auch sowas passieren:

1.) ka09 ka10 ka08
2.) kako pibu kaas


Na und? Das Spiel ist sicher gewonnen und sogar Schneider, wenn der Pik König nicht zu dritt steht.

Karlzberg hat geschrieben:der bauer ist daher pflichtzug.


Ist er eben nicht. Ich ziehe hier immer zuerst die Karo-Lusche.

Einen Spielverlust riskiert der AS praktisch nicht (nur theoretisch möglich, wenn alle Karo und alle Herz auf einer Hand säßen), die Schneiderchance sollte aber mit Anspiel der Karo-Lusche die größte sein.

Grüße
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Beitragvon todo » 12. Okt 2008 14:35

Hallo Huhn,
Du hast leider verkannt, daß es sich um eine Schneideransage handelt.

Das_Huhn hat geschrieben:Na und? Das Spiel ist sicher gewonnen und sogar Schneider, wenn der Pik König nicht zu dritt steht.

Folglich sind alle Kommentare zu Karlsberg obsolet. Überlesen hast Du wahrscheinlich diese Passage im Ausgangsbeitrag:

ohne 11 hat geschrieben:Wie der Titel schon sagt, sollte der GrandHand klar sein, aber dank dieses Forums machte ich mir schon vorm Reizen meine Gedanken und nahm mir nach "passe"/"passe" auch noch Zeit mir die Ansage zu überlegen!

1.Welche Bedingungen müssen alle erfüllt werden, damit die GS überhaupt eine Drohung auf "Schneiderfrei" aufbauen können.
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Beitragvon Skatfuchs » 12. Okt 2008 15:31

Hallo,

also eine Schneideransage konnte ich auf die Frage von "Ohne 11" auch nicht erkennen.
Das wäre wohl auch ziehmlich vermessen, denn dann hängt ja so ziehmlich alles vom Sitz der Pik ab.
Wenn es keine Schneideransage gab, so stimme ich dem Huhn zu und eröffne auch mit ka09 !
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Beitragvon Das_Huhn » 12. Okt 2008 15:36

todo hat geschrieben:Hallo Huhn,
Du hast leider verkannt, daß es sich um eine Schneideransage handelt.


Einer von uns beiden interpretiert den Beitrag falsch. Ich lese nichts von Schneider-Ansage. Ich denke, es geht darum, den Weg zu finden, der die GS mit der größten Wahrscheinlichkeit im Schneider lässt, ohne diesen jedoch anzusagen :?: :?:

Schneider sag ich mit dieser Karte wohl eher nicht an, auch wenn er mit guter Wahrscheinlichkeit gewonnen wird. Der Chance, 24 zusätzliche Punkte zu gewinnen, steht das Risiko entgegen, 370 Punkte minus zu machen :idea: (Spielwert -240, - 50 Punkte statt + 50, 30 Punkte für die GS )

@ohne 11: Hab ich Recht ??

Grüße
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Beitragvon ohne 11 » 12. Okt 2008 16:01

Also zur weiteren Aufklärung.

Es geht hier natürlich darum, ob man den Schneider ansagt oder nicht. Ansonsten brauche ich mir vorher doch überhaupt keine Gedanken zu machen. Ohne Schneideransage ist der Start mit Karoneun klar, aber wir wahrscheinlich ist denn überhaupt die Verteilung, damit eine Drohung auf 31+X {X>=0} aufgebaut werden kann?

Karlzberg hat ja schon vieles gesagt. Meine Überlegungen sahen in etwa so aus (man hat ja auch nicht ewig Zeit am Tisch).

Ich gebe 2 Stiche weg; siehe Karlzberg

Die GS müssen von ihren 4 Vollen also 3 nach Hause bekommen. Liegt ein Volles im Skat gehts auch schon nicht mehr, weil dann keins mehr zum anbieten da ist! Die Vollen müssen also 2:2 stehen. Wo die Vollen stehen ist nicht ganz so entscheidend, denn wir spielen ja nicht mit Glaskarten. Daher werde ich quasi gezwungen jedes angebotene Volle zu stechen, denn der HH-GS könnte ja genau hier eben eins zulegen.

Und natürlich haben die GS auch nur eine Chance wenn 3 Piken rechts von mir sitzen.

Wenn das dann alles so steht, muß dann nach dem erbeuteten Pik-Stich auch noch der Weg gefunden werden.

Karlzbergs Vorschlag mit dem Herzass erst im 4. Stich ist auch gut.

Sicher kann man den GrandHandSchneider verlieren, aber die Wahrscheinlichkeit sollte ihn meiner Einschätzung wieder über den sicheren GrandHand stellen, da er langfristig mehr Punkte bringt.

Habe ich an Stelle der Karoneun ein Karobild, hat sich die Schneideransage natürlich erledigt.

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Beitragvon Karlzberg » 12. Okt 2008 16:21

ohne 11 hat geschrieben:Die Vollen müssen also 2:2 stehen. Wo die Vollen stehen ist nicht ganz so entscheidend, denn wir spielen ja nicht mit Glaskarten. Daher werde ich quasi gezwungen jedes angebotene Volle zu stechen, denn der HH-GS könnte ja genau hier eben eins zulegen.



bis zum zitierten abschnitt stimme ich deinen aussagen vollinhaltlich zu.

die vollen müssen allerdings nicht 2-2 stehen, auch 3-1 geht dann, wenn der pikmann keinen buben und max. ein karo führt.

weiterhin musst du eben nicht jedes volle zwangsläufig stechen. das hängt maßgeblich von den abwürfen ab. wurde z.b. in den pikstichen karo abgesetzt und wird nach pikeinschub nun he10 vorgespielt, so kannst du ruhig abwerfen.
die wahrscheinlichkeit, dass bei entsprechend kurzem karo und freiem pik auch noch herz nur einmal bei mh sitzt, ist doch ausgesprochen gering.

somit wird also zum spielverlaust ein kreuzvolles bei hh fast zwingend, um überhaupt eine drohung aufrechtzuerhalten.

im übrigen ist auch dieser aspekt ein weiterer grund, heas nicht zu früh abzuspielen:
mh wird evtl. vor der entscheidung stehen, karo oder herz freizuwerfen. spielst du heas nun zu früh ab, wird mh diese entscheidung abgenommen.


ich sage mit dem blatt übrigens annähernd IMMER schneider an, ausnahmen sind die üblichen verdächtigen, wie situationen, in denen ich die 24 punkte mehr nciht mehr nötig habe.
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Beitragvon ohne 11 » 12. Okt 2008 17:23

Wie sollen die GS das mit den Vollen 3:1 denn darstellen?

Der Pik-Stich ist ja vorgegeben.

pi09 z.B. kras piko

Standen die Vollen vorher 3 links und 1 rechts ist es aus, denn der Pik-Mann muß nun seinen letzten Vollen anbieten, denn sonst werfe ich ja ab. Danach hat er aber keinen mehr um auf die Karo10 zu laden.
Standen sie vorher 1 links und 3 rechts ist es auch vorbei, denn der Piklose hat keine Vollen mehr.

ohne 11
Zuletzt geändert von ohne 11 am 12. Okt 2008 17:40, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitragvon Karlzberg » 12. Okt 2008 17:36

du hast natürlich recht und ich hatte nen denkfehler :)
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Beitragvon trau mich nicht » 13. Okt 2008 21:47

moin


ich würd den schneider ansagen
und dann den dicken ziehen
und dann karo neun

den buben nicht ziehen, scheint mir ein
größeres risikö. da die gefahr besteht, das der pik bube zum einstechen kommt.

und der verliert nur, wenn einer 4karos
hat, oder ein blanker karo(nicht karo 10, weil dann trotzdem gewonnen) im ersten abgeschmissen wird.


ihr könnt já ausrechnen
ich würd den immer spieln.
es sei denn ich hab schon 2000,
dann soll man nicht gierig werden.

mfg lothar

ps wenn pik verteilt
unverlierbar
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Beitragvon ohne 11 » 14. Okt 2008 09:32

Moin,

auch sagte und sage hier Schneider an. Die Fortsetzung mit Karoneun im zweiten Stich halte ich aber für etwas schwächer, denn sie bringt auch einige Nachteile mit sich. Ein Statement der Stochastikprofis könnte hier aber Klarheit schaffen, welche Variante eher zur Verlustdrohung führt.

Nachteile:

-die GS brauchen nur noch 3 Volle; es darf nun sogar eins im Skat liegen.
-die Piken könne stehen wo sie wollen, Hauptsache zu dritt und am Ende ein Volles gegenüber
-Karo muß nicht superlang oder ein GS karofrei sein

1. krbu ka08 pibu
2. ka09 kras ka10
3. kako

Skat: ka07 he10

Es gibt für alle Varianten für und wider. Leider.

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Beitragvon Das_Huhn » 14. Okt 2008 11:01

ohne 11 hat geschrieben:Moin,
auch sagte und sage hier Schneider an.


Damit sich die Schneider-Ansage rechnet, dürfte man aufgrund der Problematik, dass dem potentiellen Gewinn von 24 Punkten das Verlustrisiko von 370 Punkten entgegensteht, eines von 16 Spielen verlieren. Die Gewinnwahrscheinlichkeit muss also so um die 94% liegen.

Es kann ja mal jemand durchrechnen, ob diese hohe Gewinnwahrscheinlichkeit hier gegeben ist. Ich bin da etwas skeptisch.

Grüße
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Beitragvon Ekel Alfred » 14. Okt 2008 11:32

Ich sehe das wie Huhn die Schneideransage lohnt sich nicht. Zu den 370 Punkten kommen ja auch noch die 72 für Grand - Hand den man ja immer gewinnt.
72 nicht erhalten
50 nicht erhalten
240 Minus bekommen
50 Minus bekommen und
die GS bekommen noch 30 Plus.

Zum Vortrag:
Ich spiele erst den Buben und dann Pik, liegen sie zu dritt spiele ich noch heas und dann pi09 .Wenn die drei Pik links von mir also in MH sitzen, habe ich ja auch immer gewonnen.
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Beitragvon ohne 11 » 14. Okt 2008 16:12

Ich habe mich mal an der Berechnung versucht.

"GH-Schneider" bringt: +170 oder -290 (+30 oder +40 für die GS)
"GH" bringt immer: +122; weil wir aber Schneider gewinnen wollen +146, nur wenn der "GH-Schneider" verloren wird gibts nur +122

Außer Betracht lasse ich mal die Fälle, bei denen der Pikbube im Skat liegt; ich denke das hebt sich weitestgehend auf und geht im Grundrauschen der Berechnung unter.

Die Differenz beträgt im Verlustfall des "GH-Schneider" also 412 Punkte (plus die Gegnerpunkte). Im Gewinnfall bekomme ich 24 Punkte mehr.
Man muß den "GH-Schneider" also 18 mal (19 für die Gegnerpunkte) gewinnen um einen Verlust mindestens zu null zu fahren.

Das sind die vom Huhn angedeuteten ca. 94,44% (94,73%)

Wie Wahrscheinlich sind denn nun die Kartenstände? Wie bereits erwähnt, ist Stochastik nicht mein Lieblingsfach gewesen, aber ich komme auf folgende Zahlen.

Die drei restlichen Piken rechts von mir: ca. 9%
Die Vollen 2:2 auf dei GS verteilt: ca. 28%

Macht zusammen: ca. 2,5% das die Verteilung auf Verlust steht.
Nicht betrachtet habe ich das mögliche Blankstehen der Karozehn, welches die Wahrscheinlichkeit noch weiter verringert und... wir spielen Skat zum Glück mit verdeckten Karten. D.h. mit (max) 25% Wahrscheinlichkeit wird die Karozehn auf den Pikstich geschmiert. Abgesehen davon müssen die GS die Fortsetzung nach dem Pikstich noch finden.

Am Ende macht das über 98% Gewinnwahrscheinlichkeit für die Schneideransage und damit deutlich(!) mehr als für den Break-Even-Point benötigt.

Vorschreiben will ich um Gottes Willen niemandem die Spielansage, das ist es jedem selbst überlassen. Aber oft lernt man eben z.B. hier im Forum wie sicher manches und wie wackelig manch anderes ist. Wenn man zum Ende eines "Events" schon gut steht, lässt man es lieber mit der Schneideransage. Aber wie oft habe ich schon erlebt, daß es regelrechte Punkteanhäufungen gab, bei denen innerhalb von 20 Punkten 6 oder mehr Plätze vergeben wurden.

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Beitragvon Das_Huhn » 14. Okt 2008 16:40

ohne 11 hat geschrieben:Die drei restlichen Piken rechts von mir: ca. 9%


Vielleicht stehe ich ja gerade auf dem Schlauch, aber die möglichen Verteilungen der restlichen 3 Pik sind doch wie folgt:

3 links, 0 rechts
2 links, 1 rechts
1 links, 2 rechts
0 links, 3 rechts

Ich komme also auf eine Wahrscheinlichkeit von 25%, dass die 3 Pik rechts stehen. Jetzt muss man natürlich noch die Wahrscheinlichkeit abziehen, dass eine Pik im Skat liegt ...

Grüße
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Beitragvon Skatfuchs » 14. Okt 2008 16:40

Hallo,

da gibt es ja nun sehr geteilte Meinungen darüber, ob man das Spiel Schneider ansagen sollte oder nicht!?
Die erste Frage ist ja die, welche Gewinnwahrscheinlichkeit das Blatt haben muss, um gegen ein 100%iges, aber etwas „billigeres“ Spiel überhaupt konkurrieren zu können?

Das „Huhn“ geht ja hier von ca. 94% aus.

Die Break-even-Wkt. ergibt sich in erster Näherung zu:
Break-even-Wahrscheinlichkeit (in %) = 100% * (sicheres Spiel - Verlust) : (unsicheres Spiel - Verlust)

Eingesetzt mit den Werten für ein „stilles Schneider“ im Gegensatz zu einem „angesagten Schneider“ ergibt sich damit:
Mindest-Gewinn-Wkt. (unsicheres Spiel): 94,8%

In Wirklichkeit ist der Wert sogar noch etwas höher, da hier nicht die Verlustpunkte für die GS mit betrachtet wurden!

Unter Berücksichtigung der 2*40 Punkte im Verlustfall für die GS (Dreiertisch) beträgt diese sogar: 95,6%

Die zweite wesentliche Frage ist nun, ob man überhaupt und mit welcher Spielstrategie man die ca. 96% Gewinn-Wkt. erreichen kann?

Prinzipiell bieten sich ja drei Wege an:
a. Anspiel der ka09 , damit kein Abwurf von Karo auf den krbu erfolgen kann. Das Risiko liegt dann natürlich im Rückspiel von Karo und einem möglichen Abstich des kaas !
b. Anspiel des krbu mit Fortsetzung von ka09
c. Anspiel des krbu mit Fortsetzung von pias um sich die Möglichkeit offen zu lassen in die komfortable HH-Position zu kommen, wenn die Pik zu dritt sitzen (Variante Alfred)

Die nächste Frage ist, mit welcher Wahrscheinlichkeit die beiden kritischen Kartenstände in Pik und Karo so stehen können? Da es ein Handspiel ist, so muss ich natürlich dabei auch noch den Skat betrachten, was es nicht gerade einfacher macht!
Auf der einen Seite kann es für den AS ein positiver Faktor in Pik sein, da ja auch eine Pikkarte liegen kann auf der anderen Seite verschlechtert der Skat mit ein oder zwei Karokarten meine Chance, dass auf Karo nicht gewimmelt werden kann!

Die 3 Pikkarten stehen bei einem Handspiel folgendermassen:
• 3,0;0 = 15,6%
• 2,1;0 = 58,4%
• 2,0;1 = 11,7%
• 1,1;1 = 13,0%
• 1,0;2 = 1,3% (Skat nach Semikolon)

Kritisch ist also nur der Kartenstand in 15,6% der Fälle (nach Skataufnahme: 21%)

Bei den Karokarten wird es noch etwas schwieriger, weil man auch einen Abwurf mit einplanen muss, wie folgt:
• 5,0;0 = 1,9%
• 4,1;0 = 15,9%
• 4,0;1 = 3,2%
• 3,1;1 = 18,2%
• 3,0;2 = 0,9%
• 2,1;2 = 3,4%

Das auf die gleich vorgespielte ka09 sofort gewimmelt werden kann, wird also in 6% der Kartenstände passieren!
In 37,5% der Kartenstände jedoch haben bereits die GS die Möglichkeit, die Farbe zurückzuspielen und wenn der restliche Bube auf der Gegenseite sitzt (45,5 % der Kartestände) auch das kaas herauszustechen. Nicht berücksichtig habe ich dabei, ob der Spieler mit der längeren Karo auch am Spiel bleibt!
In ca. 16% der Kartenstände haben die GS die Chance, das As zu stechen.

Somit ergibt sich folgende Berechnung der Gewinnwahrscheinlichkeiten der drei Spielvorträge:
a. Gewinn-Wkt. = 96,6%
b. Gewinn-Wkt. = 97,1%
c. Alfreds Variante ist am kompliziertesten zu berechen, da sich zwar die Wahrscheinlichkeit der Pikstände halbiert (müssen rechst vom AS für Sieg der GS sitzen) auf der anderen Seite aber auch durch den Test des Pikstandes bis zu zweimal Karo abgeworfen werden kann.
Ob das die GS tun, oder sich einer anderen Farbe entsorgen, vermag niemand zu wissen.
Der Vorteil dieser Variante ist, dass der menschliche Faktor wieder mehr an Gewicht gewinnt.
Schätzungsweise wird sich aber kaum deutlich eine bessere Gewinnerwartung ableiten lassen.

Fazit:
Es bleibt eine Ermessensfrage, ob man die Schneideransage riskiert oder nicht und hängt wohl mehr von taktischen Gesichtspunkten ab!
In einem „kurzen“ Einzelturnier würde ich es wohl auch tun; in der Mannschaft bis auf wenige Ausnahmen wohl eher nicht!
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Beitragvon Karlzberg » 15. Okt 2008 00:23

die berechnungen sind unvollständig.
es reicht eben nciht, wenn die vollen 2-2 stehen, es ist auch ganz entscheidend, welche vollen wo stehen.
in fast allen varianten, in denen nciht gereizt wurde, müssen beispielsweise die kreuzvollen getrennt stehen, da ansonsten über das letzte herzvolle keine drohung aufgebaut werden kann. genauer habe ich das aber bereits weiter oben ausgeführt.

für alle, die ka09 nach dem bubenzug spielen möchten:
das hat nicht nur die genannten nachteile, sondern zusaätzlich noch den, dass man eine eventuelle schwarzchance verpasst.
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Beitragvon ohne 11 » 15. Okt 2008 17:34

Hallo,

hier am Board, in diesem Thread, auch beim Realskat und anderen Begebenheiten stelle ich immer wieder fest, das die Wahrscheinlichkeiten zu einfach, zu linear gedacht, selbst ausgeknobelt werden. Das ist alles nicht einfach und man muß sehr genau auf die Ausgangsbedingungen und ggfs. deren Wechselwirkung untereinander beachten.

Eventuell könnte Skatfuchs oder Marvin an einem konkreten Beispiel das für die Allgemeinheit verständlich machen, denn auch ich komme immer wieder ins straucheln.

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Beitragvon Skatfuchs » 15. Okt 2008 18:44

Hallo,

die Berechnungen sind für die Fälle a und b vollständig.
Für den Fall c hast du Recht, dass diese unvollständig sind- ich habe diesen aber auch gar nicht berechnet! :wink:
Der Grund ist der, dass diese Variante zu sehr vom Gegenspiel abhängig ist und zu viele Eventualitäten hat.
Neben den von dir genannten positiv wirkenden Faktoren kommt natürlich negativ wirkend hinzu, dass man auch bestimmte Kartenstände einer Zweierlänge in Karo berücksichtigen müsste, da ja auch 2mal abgeworfen werden könnte! Ob es die GS tun, steht auf einem anderen Blatt!
Fakt ist, dass die Variante 3 rein rechnerisch auch nicht deutlich über den anderen liegen wird- wie sollte diese auch, wenn die anderen schon über 97% haben?
Ich würde diese trotzdem auch favorisieren, da sie mehr steuerbar ist und die GS manche Fehler machen können!
Es war aber nicht der optimale Spielvortrag gefragt, sondern ob es sich lohnt, den Schneider anzusagen oder nicht! :wink:
Und dazu hatte ich mich ja wohl deutlich geäußert.
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Beitragvon Karlzberg » 15. Okt 2008 23:10

mea culpa, fuchs, habe deinen beitrag mißverstanden :)
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Beitragvon marvin » 20. Okt 2008 22:02

Obwohl ich zum Posten des Vortrags aufgefordert habe, bin ich bisher nicht zum Rechnen gekommen. Und werde das wohl auch diese Woche nicht schaffen - bin dienstlich unterwegs. Aber ab dem 27. könnte es klappen. Dann werde ich das Spiel mal gründlich auseinander nehmen. Es interessiert mich selbst brennend, wie der optimale Vortrag ist und ob sich die Schneider-Ansage aus mathematischer Sicht lohnt.
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