Grand in VH mit zwei Assen und lang besetzter 10

[Skatfuchs]

Hallo Skatpinnies,

vergangene Woche bekam ich in VH beim Clubabend folgendes Spiel in VH nach der Skataufnahme:


Ich denke, daraus lässt sich ein Motiv machen (falls es das nicht schon gibt?), da man solche Blätter in VH doch ab und zu mal bekommt. Also:
1. Was legt ihr und spielt ihr?
2. Was legt ihr, wenn anstelle der eine Herzlusche im Blatt ist?
3. Bei einem Grandspiel: wie ist dieser vorzutragen?
4. Würdet ihr einen Grand auch in einer anderen Position auf das Blatt spielen?

p.S.: Falls das schon einmal diskutiert wurde, dann einfach den Link hier reinstellen!

[Gerd W.]

Hallo,
kommt mir bekannt vor, das Motiv.
1. bis 22 Pik mit beiden Bildern im Keller
2. 3. 1. oft sogar , keinesfalls fordern.
4. eher nicht
Auch in VH den Grand lieber nicht freiwillig, eher mit einem besetzten As.

[Blackmancity]

Stöbere gerade die verschiedenen Foren von Anfang an durch, also nicht wundern sollte ich auf Olle Kamellen reagieren.
Dies hier wurde nicht weiter ausgeführt. Ich würde drücken und mit zum grand aufschlagen, falsch?

[Eric]

Häät ich spontan auch so gedacht.

Aber man könnte hier natürlich auch was ganz böses konstruieren.

Nehmen wir mal an, die Pik sitzen geschlossen in HH , und sowohl MH als auch HH sind im Besitz eines Tauchscheines.

[eagle]

Ein sicherer Grand ist das nicht, da ist mir das Risiko viel zu groß, im Laufe des Spiels mit einer Herz-Langfarbe fertiggemacht zu werden. Ich habe zwei Luschen, sodass die Gegner wieder ans Spiel kommen, wenn ich mal Herz mit einem Buben absteche. Und dann kommt wieder Herz, wenns blöd läuft, zumindest wenn einer min. 5 davon hat.

Ja, auf Herz-Lusche kann ich eine Kreuz-Lusche oder Karo-Lusche abwerfen, aber ob mich das rettet.

Daher lieber das schöne Pik spielen.

[Miri23]

Deutlicher Fall von Tempoproblem, oder?
Hab ich mir grad angelesen...

[todo]

Wenn die Bauern nach dem Einstich nicht kommen, kann der Grand sehr schnell kaputt sein. Vor allem, wenn man ins blank geworfene Ass geschoben wird

[ohne11]

Ich mach im Einzelturnier auf jeden Fall den Grand.

7 gelegt. Aufschlag und wenn Pik 3-0 (ca. 20%) steht, krieg ich entweder ein Einspiel und hab ein Tempo gewonnen oder steche auf Bild/Volles in Herz. Je nach Reizung stelle ich bei Rot Lusche aufm kurzen Weg dann das Ass blank, das weniger Schliffoptionen bietet.
Jetzt den Alten ziehen und das zweite mal hoffen (ca. 53% auf getrennte Buben).

Das ist kein Gamblen sondern kalkuliertes Risiko (beides im selben Spiel schief steht jetzt bei ungefähr 10%, wenn ich nach dem ersten Stich HH bin siehts auch schon wieder besser aus).

Wenn beides nicht geht, bestehen immer noch Optionen, wenn jetzt wenigstens nicht die Pik-3er-Länge beim Buben steht und du dich abziehbar machst (beim anderen GS ohnehin wahrscheinlicher). Im Idealfall in HH kommst du vielleicht doch noch an ein Rot Volles ran mit Pik Ausschub und wenn der GS mit den 2 Buben in Karo oder Kreuz auf einer einfach besetzten 10 hockt, hast du da sogar noch Schliffoptionen.

Also alles in allem scheint mir das Risiko vertretbar. Dass Pik 3-0 steht und(!) die Buben 2-0 liegt bei ca. 10%. Ansonsten wird das Spiel vermutlich gewonnen.
Und selbst wenn das so eintritt, muss man noch nicht aufgeben. Ich hab so ein ähnliches Spiel schon mal gewonnen, weil mir der eine GS sowohl die eine, als auch die andere 10 abtreten muss.

[HelAu]

Ganz so optimistisch seh ich den Grand nicht.
So einfach ist er bei doch bei recht unspektakulaerer Verteilung zu knacken:

Spiel=Grand, Position: Vorhand

AS (in Vorhand) hat jetzt:
          
Skat gelegt:     ( +7 )
Handkarten GS1 (Mittelhand):
          

Handkarten GS2 (Hinterhand):
          

1.  AS  GS1 GS2 ( +11 )
2.  AS  GS1 GS2 ( -22 )
3. 
...

selbst wenn man den gegen ein kleines Kreuz tauscht bleibt der AS chancenlos

[Skatfuchs]

Hallo,

ich hatte das Spiel etwas aus den Augen verloren.
Ich sehe den Grand auch nicht als so schlecht an, aber auch nicht so optimistisch wie ohne11.
Im Einzel, Geldskat oder Kurzserienturnier spiele ich den auch; in der Mannschaft und bei längeren Turnieren, einschließlich Clubwertung jedoch lieber das Pikspiel.

Der Vortrag von ohne11 ist völlig richtig beschrieben!
Keinesfalls darf man mit dem starten, denn das wäre eine Wette auf verteilte Buben.
Die beide Bilder in Kreuz und Karo muss man legen und mit der starten.

Ich gebe dem Grand ca. 80% gegen unbekannte Verteilungen.

[ohne11]

Hm... Ich gebe zu, da war ich wohl etwas zu schnell zu optimistisch!
Ich steche übrigens , zieh den Alten, ärger mich, dass sie nicht kommen weil das der Gewinner wäre und dann Pik. Dann wird eine rote 10 geladen, der der gestochen hat, wechselt jetzt hoffentlich auf die Farbe auf der er ``nichts mehr kaputt machen kann'' weil die 10 raus ist, dann nehm ich das Ass und Lusche raus. Ist halt dann ein bisschen hoffen im Spiel, aber noch nicht verloren!

Ich korrigiere meine Gewinnerwartung nach unten und schließe mich den von Skatfuchs vorgeschlagenen 80% an!

[eagle]

Ich blicke bei euren fachmännischen Erklärungen nicht immer ganz durch ohne die Karten selber nachzulegen. Ich habe weitaus weniger Erfahrung als die meisten Poster hier. Das Problem bei dem Grand verstehe ich sehr wohl, nur wenns heißt"wenn in dem Stich x das und das passiert, kann ich ja dies machen und wenn nicht, hab ich immer noch Alternative y, vorausgesetzt dies und jenes passiert, dann mach ich z, dann müsste ich eigentlich gewinnen."

Die Frage ist, doch eher, ob sich das Risiko lohnt. Der riskante Grand bringt 48 Punkte + 50 Punkte = 98 Punkte, Schneiderchance gering.

Das sicherere Pik dagegen 22 Punkte + 50 Punkte = 72 Punkte. Ein Schneider ist hier um einiges wahrscheinlicher. Um 26 Punkte mehr zu kriegen, lohnt sich das Risiko nicht wirklich.

[mr.kite]

Der Grand ist ohne Gegenreizung sehr stark. Mit Gegenreizung (>22) ist er alternativlos. Ich denke ein Pik-Spiel kommt hier nur bei einer 20er-Gegenreizung in Betracht.