Sicherer Grand Hand?

Theoretische Zusammenhänge bei Grandspielen

Sicherer Grand Hand?

Beitragvon HomerJay » 9. Mär 2007 12:34

Ihr freut euch in Vorhand über dieses Blatt:

krbu pibu kabu kras kr09 heas heko heda he09 pi08

Ist dieser Grand Hand wasserdicht? Wenn ja, wie vortragen? Wenn nein, wie kann der umgehen?
Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, und der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.
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Beitragvon Maverick » 9. Mär 2007 13:30

Sicher ist er nicht. Man gibt 3 Stiche ab, auf die 6 Volle fallen können.
Vortragen würde ich ihn folgendermaßen:
1. krbu , wenn eine Herzlusche abgesetzt wird, weiter mit
2. heas , wenn der 10er fällt, ist man schon durch, wenn nicht,
3. he09
Wenn ich mich nicht täusche, ist ein Herzabwurf auf den Buben gleichbedeutend mit einem Sieg für den AS, da:
3. he09 kaas he10 -21
4. pias pi08 pi10 -42
Die GS haben noch 2 Volle und machen noch einen Stich, für den sie beide Volle brauchen, d.h., wenn jetzt ein Voller kommt wird er gestochen, kommt keiner wird kr09 abgeworfen.

Fällt auf den Buben kein Herz, würde ich vermutlich mit he09 fortsetzten. Wenn die Herz verteilt sind, passiert dann auch nichts mehr.
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Beitragvon Karlzberg » 9. Mär 2007 13:55

wenn auf den buben herz abgesetzt wird, heisst das noch nicht, dass du automatisch he10 fängst.

die letzte lusche kann ja noch bei he10 stehen.
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Beitragvon Maverick » 9. Mär 2007 14:26

Das habe ich ja auch nirgends geschrieben.
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Beitragvon alex0282 » 9. Mär 2007 15:21

wichtig ist nach Bubenzug 2. pi08 ! Dann ist er dicht!

Oder hätte ich das jetzt nicht schreiben sollen?
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Beitragvon mingerhbs » 9. Mär 2007 15:45

alex0282 hat geschrieben:
Oder hätte ich das jetzt nicht schreiben sollen?

jo
gruß minger
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Beitragvon HomerJay » 9. Mär 2007 15:57

Bitte nicht einfach Karten hinknallen, ich will eine anständige Analyse!
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Beitragvon Karlzberg » 9. Mär 2007 17:12

Maverick hat geschrieben:
Wenn ich mich nicht täusche, ist ein Herzabwurf auf den Buben gleichbedeutend mit einem Sieg für den AS, da:
3. he09 kaas he10 -21


Maverick hat geschrieben:
Das habe ich ja auch nirgends geschrieben.



hmmm, ich hatte das so verstanden, dann hab ich mich wohl geirrt :)
was solls?! ;)
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Beitragvon Chevalier » 10. Mär 2007 08:20

Wenn ich mich recht erinnere, hat ein guter Skatspieler (der auch hin und wieder hier an der PIN aktiv ist) diesen Grand vor 3 Jahren in Salou vergeigt, weil er ihn falsch vorgetragen hat. Er hat mich nach der Serie gefragt, wie ich ihn vorgetragen hätte. Habe keine große Analyse gemacht, sondern mich aus dem Bauch entschieden - und hätte den Grand ganz genau so verloren... :D

Wenn man die Lösung finden will, sollte man ein paar Varianten durchgehen: Was könnte im schlimmsten Fall passieren, wenn...

Die Methode dauert etwas, aber es lohnt sich!
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Beitragvon Flo » 10. Mär 2007 16:29

Wenn der AS im 1. Stich einen schwarzen Buben zieht, gibt er im weiteren Spielverlauf maximal 3 Stiche ab (auf Kreuzneun, Pikacht und Herzneun bzw. Herzdame, falls dreimal Herz auf einer Hand sitzt und der GS einmal taucht).

Damit für die GS ein Spielgewinn möglich ist, müssen auf diese 3 Stiche alle sechs Vollen der Gegner fallen (2 Asse und 4 Zehnen). Daraus folgt, dass die Vollen 3:3 stehen müssen.
Damit der AS sicher gewinnt, muss er einen Vollen der Gegenpartei fangen.


1. Möglichkeit: AS klärt Herz von oben/unten
Wenn der AS nach 1. Kreuz-/Pikbube seine lange Farbe Herz anspielt, fallen im 2. bzw. 3 Stich Herzzehn und ein beliebiges Volles (-20/-21). Die GS spielen danach eine Runde Pik (-21) und dann den AS auf Herz ein (da dieser Herzneun hält, kann er das Einspiel nicht verweigern). Auf Kreuzneun fallen dann die letzten beiden Vollen.

2. Möglichkeit: AS klärt Kreuz von oben/unten
Von oben: Nach Anzug von Kreuzas im zweiten Stich gibt es verschiedene Fortsetzungen.
a) Kreuzneun: Zwei Volle fallen, danach beide Pikvollen, und in den folgenden Stichen werden nur Bilder angeboten, so dass der AS kein Volles stechen kann und gleichzeitig verliert, wenn er versucht, seine drei kleinen Herzkarten abzuwerfen.
b) Pik: Stichumstellung zu a)
c) Herz: Die Gegner übernehmen Herzneun mit 2 Vollen, spielen danach Kreuz und Pik, worauf ebenfalls je zwei Volle fallen.

Von unten: Spielt der AS nach dem Bubenzug gleich Kreuzneun, fallen Kreuzzehn und ein weiterer Voller; danach folgt wieder erst eine Runde Pik, bevor der AS auf sein Kreuzas eingespielt wird.

3. Möglichkeit: AS klärt Pik
Es fallen zwei Volle; danach haben die Gegenspieler das Ausspiel. Kommt ein Voller aus Pik/Karo, wird gestochen, ansonsten abgeworfen; auf Herz und Kreuz wird geschnitten, falls nicht gerade die Zehn angeboten wird.
Auf diese Weise kann der AS den Spielgewinn erzwingen.

Gruß, Flo.
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Beitragvon HomerJay » 12. Mär 2007 12:43

Bravo Flo!

Selbst wenn der AS die Herz Dame abgibt, brauchen die Gegenspieler alle 6 Vollen - ansonsten sind maximal 59 möglich. Nach dem Bauernabzug Pik spielen ist der einzig 100% sichere Gewinnweg.

@Karlzberg
Ich glaube, Mav hat einfach nur gemeint, dass wenn auf den Bauern Herz abgesetzt wird, der Alleinspieler mit 2. heas gewinnt. Und das tut er ja auch, da die Gegner kein Einspiel haben.
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Beitragvon Karlzberg » 18. Mai 2007 17:24

anderenorts hatte ich diese frage unpassenderweise schonmal gestellt, hier passt sie wohl besser rein:

dass der grand nur sehr schwer schlagbar ist (wenn alles entsprechend steht und wenn man NICHT mit der blanken lusche aufschlägt) sollte unbestritten sein. daher stellt sich mir die frage, ob es auf dauer mehr punkte einbringt, ihn auf sieg, oder ihn auf schneider zu spielen. ich persönlich würde hier mit heas eröffnen (natürlich nach dem bubenabzug), um die schneiderchance zu erhöhen. problematisch: die schneiderchance ist eher gering. daher bin ich mir nicht wirklich sicher, ob das konsequente spiel auf sieg nicht doch besser ist.

was denkt ihr?
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Beitragvon Skymaster » 18. Mai 2007 17:37

Lieber den Spatz in der Hand,
als die Taube auf dem Dach.

Erst auf Sieg spielen,
dann auf Schneider.

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Beitragvon alex0282 » 18. Mai 2007 22:28

Warum kann ich nachdem ich im 2. mit Pik-Lusche vom Stich gehe nicht Schneider machen?
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Beitragvon Karlzberg » 19. Mai 2007 04:01

klar, kannst du schneider machen. allerdings fallen hier häufiger 21 augen, als wenn die gs nun die entsprechende farbe anspielen.
ich denke, die chance zum schneider ist nach herz-abspiel minimal höher, die frage ist nur, ob diese geringfügig erhöhte chance den theoretisch möglichen spielverlust rechtfertigt.
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Beitragvon salmix » 29. Mai 2007 18:47

Dieser Grand Hand sieht besser aus, als er ist!
Bei zwei unterschiedlichen Herzstellungen bzw. Vortragsweisen von VH ist das Ding im Eimer.
Variante A: die restlichen Herzen sitzen in einer Hand
pibu - egal - egal
AA: heas - nach dem Motto - Herz 10 blank Chance (ohne die Sitzverteilung berücksichtigend) 1:2 - verloren - der AS wird nach Pik-Doppelschlag in Herz zurückgespielt.
AB: he09 vorgespielt
Hier muss mit he10 draufgegangen werden - verloren
der AS wird nach Pik-Doppelschlag in Herz zurückgespielt.
Variante BA: die restlichen Herzen sitzen 1: 2 - besetzte 10
heas vorgespielt - verloren - s.o.
Variante BB: unter dem heas vorspielen, AS gewinnt.
Dieses Ding ist zu verlieren!
Hoffe nicht, daß dieses Blattkonstellation so häufig vorkommt und die Gegenspieler den Überblick behalten.
:wink: Salmix
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Beitragvon todo » 29. Mai 2007 19:00

Hallo Salmix,

leider hast Du die Antworten von alex0228, mingerhbs und Flo nicht gelesen. Der GH ist unverlierbar, wenn man das Einspiel verhindert (Herz/ Bube).

alex0282 hat geschrieben:wichtig ist nach Bubenzug 2. pi08 ! Dann ist er dicht!


Flo hat die korrekte Spielweise auf Seite 1 dieses Strangs ausführlich dargestellt. Du kannst beruhigt den Handgrand ansagen und die Pluspunkte anschreiben. -todo
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Beitragvon salmix » 30. Mai 2007 11:34

Natürlich hast Du recht, Todo.
Ich bin manchmal von meinen eigenen Sichtweisen so gefesselt, daß ich alles drumherum vergesse - und damit auch wichtige und richtige Spielweisen.
Danke und Grüße
Salmix :idea:
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